„Abar’Ciar, Eoin?“
Er nickte leicht und wich gleichzeitig einige Schritte weiter zurück bis sein Rücken gegen die kalte Wand der Zelle stieß.
„Wer seid ...?“ eine der Gestalten hob ihre Hand und unterbrach den ehemaligen Söldling.
„Krayt – Staffel, und wenn du leben willst frag nicht lange – los mitkommen!“ die Stimme klang befehlsgewohnt, trotz der Verzerrung die der Helm verursachte, auch die Heftigkeit mit der er dem Söldling einige Klamotten vor die Füße warf, ließ keinen Widerspruch zu.
Eoin kleidete sich an, setzte sich fast automatisch in Bewegung und schloss zu den drei Gestalten auf – weiter vorne im Gang hörte er Blasterfeuer und gedämpfte Schreie drangen an sein Ohr.
„Kay wir hauen ab, bevor sie uns überrennen – Krayts, Rückzug!“
Er folgte den Männern in einen breiten Gang, es war dunkel, wahrscheinlich hatten die Kommandos die Stromzufuhr lahmgelegt, aber allzu lange würde das wohl nicht anhalten, für die nötigsten Systeme wie Alarm und die Sicherheitstüren war vorsorglich ständig Energie vorhanden – und Dunkelheit alleine war nur ein schwacher Schutz vor Sturmtruppen.
Die Krayt Staffel bestand aus weit mehr Leuten wie Eoin feststellen musste – von überallher rannten Gestalten in schwarzen Rüstungen auf ihre Position zu – einige von ihnen wurden ebenfalls von sichtlich verwirrten Gefangenen begleitet, andere stützten Kameraden die augenscheinlich verletzt wurden.
„Krayt – Vier hats erwischt, wir konnten nichts mehr für sie tun.“
Die Meldung des Soldaten war kurz, er salutierte nicht und benützte auch sonst keine Floskeln bei seinem Rapport – Rebellen – schoss es dem ehemaligen Söldling durch den Kopf.
„Wir verschwinden – wir haben so viele rausgeholt wie wir können – wir bringen sie nach Corellia.“
Die Soldaten nickten und bei einigen der befreiten Gefangenen konnte Eoin ein Lächeln erkennen das schnell über ihre Lippen huschte.
Die Krayt Staffel arbeitete präzise, jeder der insgesamt elf Rebellen wusste was er zu tun hatte. Sie nahmen die ehemaligen Häftlinge in ihre Mitte und arbeiteten sich vorsichtig nach Osten, zumindest glaubte Eoin das es Osten war, vor. Der ehemalige Söldling spürte wie seine, durch die Gefangenschaft, verödeten Sinne wieder erwachten.
Die Gruppe machte wohl fünfzehn Schritt vor einer Biegung halt – der Kommandeur der Krayts deutete einem seiner Soldaten an den Gang zu sichern – der Mann schlich geschickt vorbei an Eoin und drückte sich gegen die Wand um bewegte sich leise weiter nach vorne. Vorsichtig spähte der Rebell um die Ecke – und gab dann das Signal zum nachrücken für den Rest, im Laufschritt bewegten sie sich weiter.
Eoin spürte die Hitze des Energieblitzes auf seiner Wange, instinktiv ließ er sich gegen die Wand und zu Boden sinken, vor ihm brach einer der andren Gefangenen zusammen als ihm der Schuss in den Rücken traf. Die Rebellen reagierten ebenfalls und suchten nahe der Wände im Gang Deckung.
„Runter alle!“ Der Ruf des Kommandeurs kam zu spät, ein weiterer Gefangener wurde von einer Salve am Hals getroffen und nach hinten umgerissen, bevor der erste Rebell das Feuer erwiderte.
„Wir müssen weiter – das sind bestimmt schon zu viele,“ die Stimme der Rebellin am Ende der Gruppe klang nervös, als sie sich an ihren Anführer wandte, „noch mehr Opfer und die ganze Sache war umsonst, Sir!“
„Krayt – Sechs, Sieben – gebt uns Deckung – der Rest kommt weiter mit mir!“ Beruhigend legte der Krayt Führer einem der Angesprochenen die Hand auf die Schulter und nickte ihm kurz zu „Möge die macht mit euch sein.“ Dann wandte er sich an die zusammengekauerten Exhäftlinge. „Ihr folgt mir – wir bringen euch raus meine Leute decken den Rückzug – keine Sorge.“
Geduckt bewegte die Gruppe sich weiter den Gang entlang – das Feuergefecht hinter sich lassend, nur noch leise Drang der Schrei eines Mannes an die Ohren der flüchtenden, Eoin sah wie einige der Rebellen zusammenzuckten, flink drängelte er sich an zwei Rodianern vorbei die wohl bis vor kurzem sein Schicksal teilten und hielt den Kommandeur der Einheit zurück. „Ich,“ er zögerte einen Moment, „möchte euren Leuten helfen.“
Der Mann blickte ihn verwirrt durch das Visier seines Helmes an und drehte sich von dem Söldling ab um weiterzugehen: „Dann sei still und komm mit, damit Hilfst du ihnen am meisten.“
Der Fechter griff fester zu „Ich meine das ernst, ich kann euch vielleicht helfen.“
Der Rebell wollte sich abermals losreißen, griff aber dann seufzend nach einem Blaster an seinem Gürtel. „Ich hoffe du weißt was du tust, Junge...“
Eoin zog den linken Mundwinkel leicht nach oben „Sir, bevor sie hier auftauchten war ich praktisch tot – egal was gleich passiert, schlimmer als das was man hier erlebt kann das da hinten auch nicht sein.“ Er griff nach dem Blaster und schlich geduckt in die entgegensetzte Richtung der Gruppe davon.
Das kalte Metall der Waffe gab ihm Sicherheit wieder die er in den kargen Mauern des Gefängnisses oft misste, er entsicherte den Blaster und schloss die Augen während er weiterkroch, die Wand als Führung nutzend. Nach knapp fünfzig Schritt blickte er sich zum ersten mal um – er hatte sich wie erwartet an die Dunkelheit gewöhnt – zumindest konnte er nun deutliche Schemen ausmachen. Vor sich im Gang sah er die beiden Rebellen, eine hatte die Hände hinter dem Kopf verschränkt und kniete, der andre lag zusammengekrümmt auf dem Boden. Zwei der vier Sturmtruppen die sie umringten hatten ihre Carabiner wieder geschultert, die andren beiden hatten ihre Waffen in der Hand und hielten die Mündungen gegen den Kopf der aufständischen Soldatin gerichtet.
Der Söldling wünschte, `bama wäre hier – die Großkatze hätte ihm die nötige Verstärkung geliefert die er nun dringend gebraucht hätte. Eoin legte den Blaster an, der Schuss musste sitzen wenn er vermeiden wollte das die Soldaten die Rebellin töteten, langsam zog er den Finger der am Abzug lag zurück.