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Monday, 12. April 2004, 12:40

Avarho

Die fünf Ältesten des Ky’Htchr’ss Clans waren vor 4 Tagen zusammengetreten um über die Erweiterung des großen Gewölbes zu beraten. Es gab wie immer Streitigkeiten zwischen den einzelnen Clan Oberhäuptern und wie immer kam es zum Eklat als der jüngste der Clansekretäre den Vorschlag machte, man könne die Vorräte an Ryll, die eigentlich als Bezahlung für Raumfahrer gedacht waren, doch an die Hutten auf Tatooine verkaufen um die erforderlichen Geldmittel bereitzustellen.

Die Tatsache das die Welt Ryloth im Outer Rim einen eher exotischen Status geniesst, und sich nur selten andere Rassen hier blicken lassen, machte es für die Mitglieder des Chi’Brehi Clans nicht wirklich einfach sich durchzusetzen.

Yo’Ok Chi’Brehi, seines Zeichens der federführende Sekretär des Clans, war dafür bekannt immer mit dem Kopf durch die Wand zu wollen. Sein ältester Sohn Avarho war da nicht anders. Es gab bereits mehrere Indizien dafür, das Avarho maßgeblich am Verschwinden größerer Mengen Ryll beteiligt war. Dafür war das Familien- bzw. Clanvermögen der Chi’Brehis einfach zu enorm.

Avarho war ein eher kleinwüchsiger Vertreter seiner Art und manche behaupten, dass er die fehlende Körpergröße durch ein hohes Maß an Verschlagenheit und krimineller Energie wettzumachen wüsste. Doch wie dem auch sei. Avarho war sich seiner Position innerhalb des großen Gewölbes durchaus bewusst, und so kam es nie zu einer Untersuchung der Vorfälle durch die Clans. Allerdings verschwanden gelegentlich allzu forsche Fragesteller, und manchmal fand man diese – oder was von ihnen übrig war – ausgetrocknet und verbrannt im hellen Zirkel von Ryloth.

Der helle Zirkel war ohnehin übersät mit den Leichen aller möglichen Kreaturen, es gab Überreste von Raumschiffen, von Raumfahrern und ganz besonders von Twi’leks.

Der dunkle Zirkel hingegen war als Verbannungsort bekannt, da die Twi’leks die unschöne Angewohnheit hatten, die ihnen anvertrauten Geiseln dorthin zu schicken wo niemals die Sonne scheint.

Avarho war auf dem Weg in das große Gewölbe, um den eben angekommenen Raumfahrer zu begutachten. Es hieß, er sei von Lok aus gestartet und wolle mit den Clans einen Handel abschließen. Nein diesen Höhepunkt konnte und wollte sich Avarho nicht entgehen lassen.
Als er in der nähe der Plattform ankam, waren bereits viele seiner Freunde (und auch einige derer, die er nicht zwangsläufig als Freund betrachtete) anwesend und bestaunten den Frachter des Fremdlings. Es war ein Mensch, und ein ausgesprochen nett anzuschauendes Exemplar noch dazu…. wie sich später herausstellte.

Nach den üblichen Begrüßungsformalitäten zwischen den Gewölbeadministratoren und des Menschen, nahm Avarho den Fremdling an die Seite und versuchte mit einem lächeln dessen Vertrauen zu gewinnen. Er begann auf ihn einzureden und stellte nach kurzer Zeit fest, das der Fremde offenbar die Sprache des Gewölbes nicht verstand. Der Fremde nahm seinen Helm ab, und Avarho erkannte das es sich um eine Menschin handelte. Sie schaute ihn etwas irritiert an – jedenfalls deutete Avarho diesen Gesichtsausdruck als ein Zeichen von Irritation – und starrte auf seine Lekku die sich langsam bewegten.
Avarho lächelte noch einmal und begann langsam auf Ryl die Konversation fortzusetzen.
Die anwesenden Clanführer und Sekretäre machen bereits missbilligende Gesten und bedeutetem ihm, doch die Menschin erst einmal in Ruhe zu lassen. Doch Avarho wollte es wissen. Er brannte darauf, Neuigkeiten aus den anderen Welten der Galaxis zu erfahren.

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Monday, 12. April 2004, 13:16

Die Tage danach waren von Betriebsamkeit und dem großen Treffen der Clans geprägt. Als die Versammlung nach mehreren Stunden beendet war, hieß es das, man der Fremden keinesfalls eine größere Menge Ryll zur Lieferung an die Hutten überlassen würde. Die Entscheidung wurde mit der Tatsache begründet, das die letzte Lieferung noch nicht komplett bezahlt war. Und die Clans sind sehr, sehr Nachtragend wenn es um finanzielle Verbindlichkeiten geht.

Avarho erkannte recht bald die Brisanz dieser Entscheidung. Würden doch bald größere Mengen Abschaum sein Heimatgewölbe besuchen, um mit Waffengewalt die Forderung der Hutten durchzusetzen. Nicht das es noch niemals zu bewaffneten Überfällen von Kopfgeldjägern und anderen zwielichtigen Gestalten gekommen war, aber dieses mal wollte Avarho nicht daran beteiligt sein. Zu groß war das verlangen nach Geld und das Bedürfnis endlich einmal andere Welten zu sehen.

Er ging langsam auf die Menschin zu und bedeutete ihr, ihm zu folgen.

Nach einem Marsch durch die Katakomben und Gewölbe kamen sie an einen Ort, der als Ausweichlagerstätte für Ryll benutzt wurde. Es roch sehr stark nach der Droge, die aus Pilzen und Sporen in den Gewölben gewonnen wird. Der Geruch war für die Einheimischen nichts besonderes, aber die Menschin war sichtlich berührt, und musste einige Minuten innehalten, bevor sie schließlich den Helm wieder aufsetzte.

Avarho programmierte einige Ladedroiden um, so das sie statt einer Fleischlieferung nun eine Menge Ryll-Spice auf das Raumschiff der Fremden transportierten.

Als die Ladung vollständig auf dem Schiff der Menschin verstaut war, machte sie ein ungläubiges Gesicht und fragte nach dem Kaufpreis dieser Lieferung. Avarho winkte ab. Sie würden sich schon einig werden und mit Geldfragen befasste Avarho sich ohnehin höchst ungern. Die Fremde begann etwas in ihr Holopad einzugeben und wenige Augenblicke später leuchteten die Melder auf seinem persönlichen Pad auf. Das war es also Wert… 500.000 Credits.

Nach diesem Hochverrat am herrschenden Clan musste natürlich sofort der Verdacht von ihm abgelenkt werden. Avarho machte der fremden Pilotin klar, das sie ihr Raumschiff sofort Alarmstartbereit machen müsse, während er sich um die Öffnung der Laderampe kümmern würde. Nach wenigen kurzen Anweisungen durch sein Holocom begann sich das Tor zur Außenwelt zu öffnen und das Zwielicht des Planeten Ryloth strahlte herein.

Die Maschinen des Schiffes begannen zu vibrieren und Avarho sprang in die Kabine des Frachters, als sich die Luke gerade zu schließen begann. Das war die beste Möglichkeit von hier zu verschwinden ohne das es nach seiner Mithilfe aussah. Die Pilotin war sehr schnell und innerhalb kürzester Zeit flog das Raumschiff bereits in Richtung des hellen Zirkels von Ryloth.

Die Stunden vergingen, und langsam kam der Planet Tatooine in Reichweite. Das helle schimmern der Oberfläche versetzte Avarho in Aufregung und er begann sich vorzustellen wie die Wesen auf dieser Welt wohl auf ihn reagieren würden. Er hatte noch niemals einen Fuß von Ryloth wegbewegt, daher war er nicht sicher ob andere Wesen ihn überhaupt verstehen würden. Zum Glück war er der Basic Sprache durchaus mächtig, so das er mit den meisten wohl doch ins Geschäft kommen würde.

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Monday, 12. April 2004, 13:43

Avarho starrte gebannt auf die vielen Anzeigen und Bedienelemente des Schiffes und war sicher, niemals auch nur ein wenig von dem zu verstehen was die Pilotin da so sicher und zielstrebig tat. Er war in einem Gewölbe aufgewachsen, hatte einige male den hellen und auch den dunklen Zirkel von Ryloth betreten, aber niemals war er in einem Raumschiff zu anderen Planeten geflogen.

Die Aufregung wurde immer größer, als er die beiden riesigen Raumschiffe direkt vor dem kleinen Frachter der Menschin durch das Fenster erspähte. Was mochten das für Fremde Wesen sein, die solch riesige Frachter bauten? Sie waren riesig, obwohl sie noch weit entfernt waren. Mindestens ein viertel Durchmesser seines großen Heimatgewölbes.

Seine Freude über die Schönheit des Planeten und dem Flug an den Grossen Schiffen vorbei, wurde ein jähes Ende gesetzt, als es zu einer sehr heftigen Erschütterung des kleinen Frachters kam. Avarho wurde heftig durchgeschüttelt und stieß mit dem Kopf gegen einen harten Gegenstand. Die Umgebung verschwamm vor seinen Augen als der Schmerz durch seinen Körper lief. Er hörte noch wie die Menschin hektisch etwas in die Kommunikationsanlage rief und wie sie versuchte mit einigen waghalsigen Manövern einer unbekannten Gefahr auszuweichen, bis sein Bewusstsein den Weg des Vergessens nahm.

Als er wieder zu sich kam, war er nicht mehr in der Kabine des Frachters. Er schaute sich um und versuchte den pochenden Schmerz zu verdrängen. Was war geschehen? Waren sie mit etwas zusammengestoßen? War das Schiff von Piraten überfallen worden? Er blickte sich um und stellte fest, das sein schwarzer Umhang und sein gesamtes Hab und Gut verschwunden war. Also doch Piraten.

Nach einiger Zeit ließ der Schmerz nach, und Avarho begann sich umzusehen. Er war in einer kleinen Kabine mit nur einer einzigen Tür. Alles war aus kaltem Metall und er war etwas wütend weil niemand ihm seine Fragen beantworten wollte. Sein Hämmern gegen die Tür hallte durch seinen Schädel und er musste sich erst einmal wieder setzen.

Die Minuten – oder waren es Stunden – verstrichen und irgendwann öffnete sich die Tür und ein Mensch kam herein. Der Fremde verneigte sich kurz und sprach in knappem, hölzernen Ton etwas von einem Irrtum. Avarho schaute den Fremden wütend an und verlangte sofortige Aufklärung der Vorfälle. Wenn man schon entführt wird, soll man wenigstens wissen von wem und weshalb.

Der Mensch sprach ruhig weiter und Avarho begann eine Aufsteigende Wut zu spüren. Er beleidigte den Fremden mit den übelsten Flüchen die ihm grade einfielen. Zum Glück verstand der Mensch nicht die Bewegungen der Lekku zu deuten…

Das war es also… Der Frachter wurde von den riesigen Raumschiffen abgeschossen, weil angeblich einige so genannte Rebellen an Bord gewesen sein sollen. Der Mensch gab ihm einen Credstick im Werte von 250cr sowie etwas Kleidung. Dann war es soweit: eine Fähre brachte ihn zu seinem angeblichen Bestimmungsort… Die Stadt Mos Eisley auf Tatooine.