Coruscant (Nacht)
Leblos sackte der schwere Körper in sich zusammen als sich die geschwärzte Klinge eines, mit Herzblut hergestellten, Krummschwerts in den Kehlkopf des Mannes bohrte und seinen Hals seitlich aufriss. Eoin zog die Schneide aus dem Körper des Wächters und wischte sie an den Klamotten, die über und über mit Xucphra Corporation Logos bestickt waren, trocken. Leise huschte er durch den langen, leeren Gang. Er hoffte das der Kerl den er am Morgen bestochen hatte die Sensorüberwachung für einige Zeit vom Netz zu nehmen Wort gehalten hatte – meist musste nur die Summe stimmen und jeder wurde zum Verräter, bei so etwas banalem wie dem Arbeitgeber war diese Summe noch nichteinmal sonderlich hoch. Nur wenig Licht fiel durch die hohen Fenster in den Gang – die meisten Bürotüren standen offen, die Räumlichkeiten waren verlassen, kaum jemand arbeitete so spät noch, zum Glück gilt diese Regel meist nicht für Karriereschlampen. Wenn man bedenkt das Miss Harkun nun durch ihren Ehrgeiz ums Leben kommen wird ... ein kaltes Lächeln zeigte sich auf Eoins Lippen – wäre sie heute mal lieber einen trinken gegangen!
Der Söldling drückte sich um die nächste Ecke, ein weiterer Kerl von der Security lungerte auf einem Sessel vor den Aufzügen herum, die Zigarette die in seinem Mundwinkel glühte war besser als jedes Laservisier – Eoin zog die FWG5 aus dem Hohlster und legte an, das Zischen des Energieblitzes war leise und dort wo die Kippe des Mannes noch eben glühte, kohlte nun ein knapp Daumengroßes Loch – der Kerl sank seitlich von seinem Stuhl.
Der Fechter huschte zu dem Aufzug – er wusste dass ohne eine Meldung des Wächters hier unten jede Bewegung des Aufzugs das Sicherheitspersonal dort oben zumindest misstrauisch stimmen würde – aber es musste nun schnell gehen. Mit dem Lauf des Blasters berührte er den Sensor mit der gewünschten Etagennummer
„Willkommen bei der Xucphra Corporation, die offiziellen Geschäftszeiten sind leider bereits zu Ende, ich darf sie um eine Stimmidentifikation bitten.“
Nein darfst du nicht du beschissener Aufzug! Eoin biss sich auf die Unterlippe während seine Gedanken darum kreisten wie höflich dieser verdammte Aufzug wohl noch wäre, wenn man ihn mit einer Raumschrottpresse bekannt machte.
„Willkommen bei der Xucphra Corporation, die offiziellen Geschäftszeiten sind leider bereits zu Ende, ich darf sie um eine Stimmidentifikation bitten.“
Leck mich doch am Arsch. Der Söldling warf seine Stirn in Falten – er konnte keine zweiundzwanzig Stockwerke erklettern – ohne Ausrüstung völlig unmöglich, einfach gehen konnte er auch nicht, keine zwei Meter von ihm entfernt lag ein Mann mit einem recht auffälligen Loch im Gesicht und der andre Kerl im Gang würde wohl auch nicht übersehen werden.
„Willkommen bei der Xucphra Corporation, die offiziellen Geschäftszeiten sind leider bereits zu Ende, ich darf sie um eine Stimmidentifikation bitten.“
Ja doch du dämlicher Kasten. Eoin zog sein Com aus der Tasche und aktivierte sein Datapad. So Miss Harkun, ich weiß es ist nicht ganz fair, aber du wirst mir wohl helfen müssen. Der Söldling ließ sein Datapad die gespeicherte Nummer aus der Akte auf sein Com übertragen und aktivierte es.
„Talya Harkun, Xucphra Corp, was kann ich für sie tun?“
Eoin deaktivierte sein Com, kaum einen Wimpernschlag später flötete der Aufzug auch schon los: „Vielen Dank Miss Harkun, einen schönen Abend!“
Eoin atmete erleichtert aus als sich der Lift in Bewegung setzte und ihn in die zweiundzwanzigste Etage katapultierte. Er wechselte den Blaster in die Linke, mit der Rechten zog er wieder das Krummschwert aus der Rückenscheide und drückte sich an die Wand des Aufzugs.
Die Türen glitten zur Seite und es blieb ruhig, Eoin lugte vorsichtig in das Foyer. Lediglich drei Büros gab es noch auf dieser Etage, keine Security – in einem Büro brannte Licht. Eoin rannte auf das Büro zu, hinter sich hörte er gerade noch das Zischen einer Türe – der Sicherheitsmann war pinkeln ... besser gesagt er war fertig! Der Söldling sprang ab und drehte sich in der Luft die FWG5 im Anschlag, zweimal drückte er ab bevor er mit dem Rücken gegen die Türe des Büros knallte und mitsamt der Leichtmetall Fassung in welcher selbige eingelassen war in den Raum brach. Der kurze Aufschrei ließ ihn herumfahren, sein Opfer war hinter dem Schreibtisch aufgesprungen und blickte ihn entsetzt an.
„Tut mir leid, ist nichts persönliches...“
Eoin drückte zweimal ab.