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Eoin

Porno - Iraner

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1

Saturday, 16. October 2010, 11:33

Schachmatt in den Dürren New Edens





Murema System, Yestadan Constellation, Domain Cluster

Gepflegte Nägel einer zarten Hand scharrten über das reich verzierte und edle Holz des kleinen Tisches. Spreißel bohrten sich in die empfindliche Haut, Nägel splitterten. Ihr schlanker Körper fühlte sich an, als würde man flüssige Lava durch die Adern jagen und mit einer erneuten Welle des Schmerzes schnitten ihre Schneidezähne die Spitze ihrer Zunge glatt ab, als sich ihr Kiefer verkrampfte. Blut füllte ihren Mund, aber den metallenen Geschmack nahm sie kaum wahr. Die giftige Woge Magma wurde mit jedem Herzschlag weiter durch ihren Körper getrieben und sie konnte spüren wie sie ihren Hals empor kroch. Ihr Körper entspannte sich und sackte zur Seite, ein Schwall Blut sprudelte aus ihrem Mund, als sich ihre Lippen leicht öffneten. Stille.


Mai System, Zemot Constellation, Domain Cluster

Lucien presste sich so flach wie möglich an einen der gewaltigen Container die allenthalben im Frachtraum des gekaperten Transporters herumstanden. Noch immer krachten Schüsse durch den Hangarbereich. Der Minmatar hatte gerade eben beschlossen, dass er und die herum zischenden Projektile einfach keinen gemeinsamen Nenner finden konnten, von daher vermied er sie vorübergehend und blieb in Deckung. Er hatte nicht mit so viel Gegenwehr gerechnet. Der Badger Mark II den sie gerade kaperten flog für irgendeine kleine nichtssagende Corporation, die Besatzung bestand überwiegend aus Caldari und einige von ihnen lagen bereits blutüberströmt auf dem Hangardeck und trotzdem wehrte sich der verbleibende Rest noch immer überaus engagiert. Lucien fand das nicht gut. Darüber hinaus lag sein Schlachtkreuzer Sadé längsseits des Schiffes in einem Sektor mit geringer Sicherheitseinstufung - ihnen rannte die Zeit davon.
„Könnt ihr die da vielleicht mal endlich fertig machen!“ feuerte er die drei Kameiras an, die mit ihm den Badger geentert hatten. Wie zur Bestätigung durchschlug das Projektil eines Schnellfeuergewehrs den Helm eines Caldari, der es gewagt hatte über seine Deckung zu linsen. Die minmatarischen Elitesoldaten waren ihr Geld wirklich wert. Wenn das Amarr Empire wüßte, dass noch immer zehn von ihnen auf der Sadé ihren Dienst taten, fänden die das bestimmt gar nicht so toll.
„Feuer mal einstellen, ich frag mal ob die nicht vielleicht aufgeben wollen.“ brummte Lucien in sein Headset.
„Aye Captain!“ kam die prompte Antwort des Corporals die man auch als „Ach Captain“ hätte auslegen können.
„He ihr da, mal zuhören. Was haltet ihr davon wenn wir mit dem Quatsch jetzt aufhören und ihr mir einfach eure Ladung gebt? Dann müsst ihr auch nicht wie euer Kollege mit dem dritten Auge da enden.“ schlug der Captain der Sadé diplomatisch aber lautstark den Caldari auf der Stirnseite des Hangars vor.
„Wir verhandeln nicht Piraten.“ brüllte eine nicht besonders selbstsicher klingende Stimme.
„Sind ja auch keine da.“ erwiderte Lucien höflich.
„Was seid ihr denn bitte dann?“ wollte der andere nun wissen.
„Wir bevorzugen die Bezeichnung „aggressiv schmuggelnde Händler“.“ erläuterte der Minmatar bereitwillig.
„Wir verhandeln nicht mit aggressiv schmuggelnden Händlern.“ kam umgehend die Antwort.
„Sollen wir sie erschießen?“ wollte der Corporal der Kameiras wissen.
„Ach komm, das habt ihr euch doch grad ausgedacht!“ brummte Lucien beleidigt.
„Woher willst du das denn wissen?“ kam es von der anderen Seite des Hangars zurück.
„Mal ehrlich „aggressiv schmuggelnde Händler“, das ist doch völliger Quatsch. Das hab ich mir ja grad eben erst ausgedacht.“ ereiferte sich der Captain.
„Dann seid ihr also doch Piraten!“, stellte der Caldari nun fest, „Wir verhandeln nicht mit Piraten!“
Einer der Kameiras seufzte leise und wollte wissen ob man die anderen nicht besser einfach erschießen solle.
„Also so kommen wir nicht weiter.“ stellte der Lucien fest.
„Genau, weil wir nicht mit Piraten verhandeln.“ bekräftigte der Mann.
„Ach, das war mir neu.“ murmelte der Captain der Sadé resigniert.
„Was machen wir jetzt?“ wollte der andere wissen.
„Also wir erschießen euch jetzt, weil Piraten machen sowas ja normal, wenn man nicht mit ihnen verhandelt.“ gab Lucien ehrlich zu.
„Endlich.“ sagte einer der Kameiras.
„Sekunde eben.“ schrie der Caldari nun.
„Scheiße.“ sagte der Corporal der Kameiras.
„Einundzwanzig“ rief Lucien.
„Hä?“ machte sein Gegenüber.
„Die Sekunde. Die ist nun um. Wir fangen dann jetzt mal wieder an zu schießen, ja?“ warnte der Captain der Sadé.
Die Kameiras legten an.
„Ne wartet, wir verhandeln!“ erbarmte sich der Caldari.
„Ich dachte ihr verhandelt nicht mit Piraten?“ hakte Lucien neugierig nach.
„Wir haben die Richtlinie grad nochmal überdacht. Wir verhandeln nun auch mit Piraten.“ erklärte sich sein Gegenspieler.
Einer von Luciens Soldaten fluchte leise.
„Sehr erfreulich! Was habt ihr denn da geladen?“ wollte der Captain wissen.
„Container!“ antwortete der Mann.
„Ja und was ist da drin?“ bohrte Lucien weiter.
„Nichts, wir haben Container geladen.“ sagte der Caldari
„Wie nichts? Das ist doch jetzt nicht dein ernst.“ fragte der Minmatar entgeistert und strich sich durch die zotteligen schwarzen Haare.
„Doch, wir bringen leere Container nach Mai, beladen sie dann und bringen sie wieder raus.“ erklärte sein Gegenüber.
„Hättet ihr die nicht vorher beladen können, verdammt nochmal. Da schießt man sich hier stundenlang die Köpfe ein wegen ein paar leerer Container. Du willst mich doch verarschen!“ brüllte der Captain der Sadé ärgerlich.
„Naja wir bringen ja nichts nach Mai, wir bringen ja nur was raus aus Mai. Tut uns auch echt leid, dass das nun so dumm gelaufen ist.“ erklärte der Caldari.
„Ja das muss es auch, das ist doch scheiße.“ sagte Lucien.
„Tschuldigung.“ fügte der Caldari an.
„Ja, schon gut, kannst du ja nun auch nichts für, dass du hier leere Container rumschipperst.“ beruhigte sich der Minmatar wieder ein wenig.
„Glaub mir ich finde das auch nicht gut.“, murmelte der Andere mit mitleiderregender Stimme, „Bin damit völlig unterfordert. Meine Qualitäten liegen im Raum- und Bodenkampf, aber das erkennen meine Bosse nicht.“
„Hm, tut mir leid. Ist echt scheiße wenn deine Talente so verkannt werden. Aber ich kann dir da nun auch nicht helfen.“ gab Lucien mit ehrlicher Anteilnahme zurück.
„Was machen wir denn jetzt?“ wollte der andere wissen.
„Also meine Leute schauen sich jetzt einen der Container an und wenn die echt leer sind, dann gehen wir wieder und vergessen das Ganze einfach.“ brummte der Captain der Sadé.
„Ja, damit können wir leben. Danke nochmal fürs zuhören.“ sagte der Andre.
„Jaja, schon gut.“ murmelte Lucien.


Knappe fünf Minuten und eine ausgiebige Kontrolle der leeren Container später, schoss der Hurricane - Klasse Schlachtkreuzer Sadé deprimiert in den leeren Raum des Mai Sektors davon.


>>Reicher Mann und armer Mann
>>standen da und sah'n sich an.
>>Und der Arme sagte bleich:
>>"Wär ich nicht arm,wärst du nicht reich."
>>(Bertolt Brecht)

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Saturday, 16. October 2010, 12:49

ByTe gefällt das
yup... we have cookies...

Inessa

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3

Saturday, 16. October 2010, 13:18

jaja, leere hauler aufbringen, da sind wir gross drin :king:

Eoin

Porno - Iraner

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4

Saturday, 16. October 2010, 21:22




Murema System, Yestadan Constellation, Domain Cluster
Die Luftschleuse füllte sich schlagartig und geräuschvoll als die Techniker der Hurricane den Druckausgleich zwischen Sadé und der Minmatar Security Services Station in Murema herstellten. Das schwere Hangartor am Bauch der Sadé glitt gleichzeitig mit der backbord gelegenen Mannschaftsluke auf und emsiges Treiben begann im Bereich der siebten Andockbucht. Lucien trat nach seiner Brückencrew aus der Luke. Er hielt bedächtig inne und beobachtete Mechaniker, Drohnen und Lastroboter die eifrig begannen sein Schiff zu entladen und wieder aufzumunitionieren. Ein wenig wehmütig schweifte sein Blick über die rostigen Flanken des Raumkreuzers. Die Sadé war in die Jahre gekommen und die tiefsten Wunden konnten selbst seine besten Mechaniker nicht mehr beseitigen. Allenthalben zeigten sich Abnutzung und Narben vergangener Kämpfe am Rumpf des gewaltigen Schlachtkreuzers. Er lächelte und legte eine Hand auf die raue Panzerung des Schiffes, dann wandte er sich ab und schritt gemächlich die Gangway nach unten.
In einiger Entfernung, genauer gesagt, in Andockbucht Sechs, lag still und dunkel die Mardi. Sophies Schiff, dass er ihr geschenkt hatte. Ein flinker und wendiger Kreuzer der Bellicose - Klasse. Sie war keine Capsuleer, wie er, aber trotzdem eine ungemein fähige Captain und noch fähigere Chefingenieurin. Ein Grund weshalb er sie nie völlig ersetzt hatte und sie den Posten nominell auf der Sadé noch immer inne hatte. Trotzdem wunderte er sich, dass ihr Schiff an der Station war, denn eigentlich hatte er ihr einen sehr speziellen und wichtigen Auftrag erteilt.
„Mit den zwei verlorenen Hornet EC - 300 Drohnen, den Hitzeschäden an den 425mm Kanonen und dem durchgebrannten Destabilisierer kostet dich die Reparatur diesmal schätzungsweise um die vier Millionen ISK, Captain.“ brummte einer seiner Mechaniker, der plötzlich neben ihm auftauchte.
„Bitte?“ fragte Lucien entgeistert und blickte den Mann ungläubig an.
„Vier Millionen, ungefähr. Ohne Munition. Könnte auch bisschen mehr sein.“ wiederholte der Kerl schamlos aber gewissenhaft.
„Scheiße ist das viel, am Ende verliebt man sich da noch!“ fluchte der Minmatar.
„Äh?“ machte der Mechaniker verwirrt.
„Wir sollten besser auf das Schiff aufpassen, mein ich damit.“, brummte Lucien, „Bringt sie auf Vordermann, sie hat es verdient.“ befahl er.
„Aye, Captain.“ salutierte der Mann und begann einige Anweisungen in sein Com zu murmeln.
Der Minmatar wandte sich von dem, die nächste Zeit ausgelasteten, Mechaniker ab und marschierte zielstrebig in Richtung Andockbucht Sechs. Schon im Gehen zog er sein Com aus der Tasche und wählte Sophies Nummer. Er war nur fast zwei Wochen fort gewesen und er musste zugeben, dass sie ihm gewaltig gefehlt hatte. Keine Antwort. Er wählte eine weitere Nummer und Cherena, die Chefin der NirMeleth Daytrading Logistik meldete sich müde: „Lucien, weißt du eigentlich wie spät das hier ist?“
„Hola, Cherie“, flötete der Minmatar, „da ich nicht weiß wo du steckst, weiß ich auch nicht wie spät das gerade bei dir ist.“ erklärte er fröhlich.
„Wir sind auf Otsela Drei. Hier ist es vier Uhr dreißig, du Arsch.“ kam die bissige Antwort.
„Wie ist das Wetter?“ wollte Lucien wissen.
„NACHT!“, erwiderte Cherena wütend, „Was zur Hölle willst du?“
„Ist Sophie auf der Minmatar Security Station?“ fragte Lucien.
„Aye, ist sie. Sie hat sich gestern dort zurück gemeldet und gesagt, dass sie wichtige Informationen für dich hätte. Achja, und sie hat zu einer vernünftigen Zeit angerufen. Das ist der Unterschied zwischen euch. Sie denkt mit, du nicht! Schon ganz gut wenn ihr da mal was Festes draus machen würdet, bestimmt würd sie ein wenig auf dich abfärben.“ brummte Cherena.
„Wir haben nix miteinander!“ ereiferte sich Lucien, dem die Gerüchteküche innerhalb der Corporation mittlerweile gehörig auf den Sack ging.
„Ja natürlich - und die Kaiserin trägt Strapse. Schlaf gut, du Penner!“ verabschiedete sich die Logistik Chefin.
Lucien überlegte kurz, ob er in zehn Minuten nochmal anrufen sollte, beschloss dann aber, dass er zunächst mit der Suche nach seiner Chefingenieurin beginnen sollte und tippte erneut ihre Nummer in das Com. Wieder keine Antwort. Mittlerweile hatte er auch ein gutes Stück des Weges zur sechsten Andockbucht hinter sich gebracht und die Mardi sah stark nach Notfallbesatzung aus. Ziemlich unwahrscheinlich, dass Sophie an Bord ist, dachte der Minmatar.

Die gewaltigen Dockingbereiche die für die NirM reserviert waren, quollen nicht gerade vor Leben über, was größtenteils daran lag, dass sich eine Hälfte der Corporation im Otsela System herumtrieb, einige in einem Klasse - Drei Wurmloch Dienst hatten und wieder andere den Geschäften im Amarr Raum nachgingen. Die wenigen Schiffsbesatzungen die hier in Murema waren, reichten bei weitem nicht aus um das gewaltige Areal zu bevölkern und so brauchte Lucien eine Weile bis er eine Angestellte mit NirM Logo auf der Brust fand, die darüber hinaus auch noch einigermaßen kompetent aussah. Der Minmatar tippte der Frau auf die Schulter und murmelte eine knappes Verzeihung. Die Angesprochene riss ihren Blick von einer scheinbar furchtbar interessanten, elektronischen Liste los, zupfte die Brille zurecht die ihr auf die untere Nasenhälfte gerutscht war und musterte Lucien: „Ja?“
„Hola, Captain Lucien ay’Samra.“ stellte sich der Minmatar vor.
„Nein, bin ich nicht. Ist 'n Kerl und außerdem unterwegs, das Geld der Corporation verschwenden.“ brummte die Frau.
„Acha.“ machte Lucien.
„Kann ich dir denn trotzdem helfen?“ wollte die Frau wissen.
„Ehm.“ machte Lucien.
„Weißt du Schätzchen, wenn du immer so schüchtern bist bei Frauen, wird das auch nix.“ grinste die Frau anzüglich.
Lucien atmete tief ein und versuchte sich zu sammeln.
„Also, was ist nun.“ drängelte das Frauenzimmer.
„Okay, Schätzchen, jetzt bin ich aber mal dran. Also erstens, du bist mal so gar nicht mein Typ, von daher war das eben keine Schüchternheit, sondern ich war schockiert. Fängt zwar beides gleich an, ist aber unterschiedlich! Jetzt fragst du bestimmt gleich: Schockiert, warum das denn? Tja, dann würde ich sagen: Schockiert, weil ICH Lucien ay’Samra bin. Captain Lucien ay’Samra. Klar soweit? Sobald ich das dann gesagt hab, fängst du an zu stottern, machst ehm und acha und entschuldigst dich dann. Stimmts?“ fauchte der Captain der Sadé seine Gegenüber an.
„Ehm ...“ stammelte die Frau, während Lucien ihr schmunzelnd gestikulierte doch fortzufahren.
„Acha, ... Sir, das tut mir schrecklich leid. Ich mein, ich wusste doch nicht, dass sie schon wieder da sind ... und, ehm ... das war natürlich alles nur dummes Geschwätz.“ sie seufzte, „Sorry, Sir. Scheiße.“
Lucien grinste zufrieden: „Schon okay, nun ist ja wieder alles richtig, einmal zu viel ehm.“
„Was, was kann ich denn für sie tun, Captain ay‘Samra?“ fragte die Frau unsicher.
„Ich glaube den Captain ay’Samra können wir ja nun auch begraben,“ schmunzelte Lucien, „und du kannst mir sagen wo sich die Captain der Mardi herumtreibt.“
„Okay, Lucien.“, presste die Angestellte hervor und ihre Finger flogen über das Touchpad, die Liste verschwand und einige Daten huschten über den Bildschirm, „Captain Pax ist laut Logbuch in ihrem Quartier hier auf der Station. Sie sollen sie umgehend aufsuchen, wenn sie hier eintreffen. Hat sie ihnen keine Nachricht zukommen lassen?“ Die Frau blickte Lucien fragend an.
Der Minmatar schüttelte den Kopf: „Nein, aber sie beantwortet meine Anrufe auch nicht - vielleicht schläft sie oder ist duschen.“, murmelte er nachdenklich und wandte sich zum Gehen, „Ach, Danke, Schätzchen.“ warf er ihr spöttisch über die Schulter zu.

Die Türen des Fahrstuhls öffneten sich beinahe geräuschlos für den Capsuleer und Lucien marschierte den langen Gang auf dem Quartierdeck entlang. Sophie hatte weitere drei Anrufe von ihm nicht angenommen und deshalb hatte der Minmatar beschlossen erst einmal zu duschen. Nun, knapp zwei Stunden nachdem er mit der Sadé auf der Republic Security Services Station in Murema angedockt hatte, war er auf dem Weg zum Quartier seiner Chefingenieurin - und war erstaunlich gut gelaunt. Lucien dachte daran, dass er sie umarmen und ihren Hals küssen würde - eigentlich nur um den Geruch ihrer blonden Haare einzuatmen der ihn jedes Mal fast um den Verstand brachte. Er würde seine Hände über ihre Hüfte gleiten lassen und auf ihren knackigen Hintern legen - doch zunächst legte sich seine Hand lediglich auf den kalten, nicht besonders knackigen Scanner an der Türe zum Quartier seiner Chefingenieurin. Vor knapp einem Monat hatte sie seine DNA gespeichert, so dass er stets Zugang zu ihren persönlichen Räumlichkeiten hatte. Zischend öffnete sich die Türe. Lucien atmete hoffnungsvoll ein - sah blutverschmierte blonde Haare und den schlanken, unnatürlich verkrampften, leblosen Körper seiner besten Offizierin am Boden des stilvoll eingerichteten Raumes liegen.


>>Reicher Mann und armer Mann
>>standen da und sah'n sich an.
>>Und der Arme sagte bleich:
>>"Wär ich nicht arm,wärst du nicht reich."
>>(Bertolt Brecht)

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5

Saturday, 16. October 2010, 21:36

sehr sehr nice

Eoin

Porno - Iraner

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6

Saturday, 16. October 2010, 21:39

Für die, die das mögen und weiter verfolgen wollen, wäre das hier empfehlenswert um ein wenig Lucien's Vergangenheit und einige Protagonisten zu kennen:

http://www.laughing-man.org/Eve/Geschichten/Sprechen_Sie.pdf


Edit, wichtig: Das Ganze wird sichan einer sehr sehr berühmten Kriminalromanvorlage orientieren. Ich werde natürlich meine eigenen Worte und meinen eigenen Stil gebrauchen und sehe das mehr als Hommage an den Autor. Was für ein Buch das ist werde ich nicht verraten, aber ihr kommt im Lauf der Geschichte bestimmt selbst drauf ...


>>Reicher Mann und armer Mann
>>standen da und sah'n sich an.
>>Und der Arme sagte bleich:
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Inessa

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7

Sunday, 17. October 2010, 00:43

du kannst doch nicht....

SOPHIEEEE !!

:wedel:


:homes:

Eoin

Porno - Iraner

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8

Sunday, 17. October 2010, 09:17




Murema System, Yestadan Constellation, Domain Cluster
Das Gesicht des Minmatars wirkte fahl, grau und krank, als er ungeduldig neben der kalten, stählernen Liege in der Leichenhalle des Hospitals auf der Republic Security Services Station auf und ab lief. Er vermied es den leblosen Körper Sophies anzublicken, der dort ruhte. Die wächserne, blasse Haut, die toten Augen und die mit trockenem Blut verschmierten Lippen würden ihn auch so schon in seinen Träumen verfolgen. Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken, als er daran dachte wie sich die Haut seiner besten Offizierin angefühlt hatte, als er ihren Körper aus dem Quartier getragen hatte während er mit überschlagender Stimme nach Hilfe gebrüllt hatte. Er hoffte, dass er diese Erinnerung möglichst zügig in einer unbekannten Menge Alkohol ertränken könnte, vermutete aber gleichzeitig, dass es auf der ganzen Station dafür nicht ausreichend Reserven geben würde.
Hinter ihm öffnete sich die Türe und ein Mann in enger, weißer Kleidung huschte schnellen Schrittes durch die Tür. Der Mann war Mitte vierzig, nur wenig älter als Lucien, aber in seinem Vollbart zeigten sich bereits graue Strähnen und auch sein Haupthaar war bereits schütter. Tiefe Geheimratsecken schnitten über seinen Schläfen tiefe Löcher in die kurze Stoppelhaarfrisur. Selbst im klinisch, sterilen Licht des Raumes wirkte seine Haut gebräunt und wettergegerbt und gab einen Hinweis darauf, dass der Mann wohl längere Zeit auf einem der Planeten unter freiem Himmel gearbeitete hatte. Kleine, flinke blassblaue Augen huschten kurz zu der Leiche und hefteten sich dann auf Lucien.
„Kannten sie die Tote?“ eröffnete der Mann umgehend das Gespräch und machte sich an einem der Rollschränke zu schaffen die allenthalben neben den Stahlliegen herumstanden.
Lucien nickte nur.
„Sie kommen klar?“ der Arzt warf Lucien einen kurzen Blick zu, widmete sich aber dann wieder den Instrumenten die er aus einer der Schubladen des Schrankes zog und pedantisch akkurat auf der Ablage neben Sophies Liege platzierte.
„Ja, ich komme klar.“ murmelte Lucien mit rauer Stimme.
„Sie sehen nicht gut aus, Sir, sind sie sicher das sie dabei sein wollen?“ hakte der Arzt zweifelnd nach.
„Aye, bin ich.“ erwiderte der Minmatar knapp.
„Ich mein nur, das wird ihnen bestimmt nicht gefallen. Ich mein, wenn sie die Frau da kannten. Persönliche Bindung macht sowas nicht gerade angenehmer.“ der Mittvierziger beendete seine Vorbereitungen und blickte Lucien nun direkt ins Gesicht. Dem Minmatar waren die wässrigen Augen des Mannes unangenehm und er blickte zur Seite auf Sophies toten Körper, was die Sache nicht gerade verbesserte.
„Es ist okay, Mann. Fang endlich an. Ich will wissen woran sie gestorben ist.“ drängte der Captain der Sadé mit belegter Stimme.
Der Arzt nickte knapp und beugte sich über den leblosen Körper. Seine Hände begannen über die bleiche Haut seiner Offizierin zu wandern, drückten die blutigen Lippen auseinander, wischten getrocknetes Blut von ihrem Körper, ... Lucien wandte sich ab und sein Com begann in einer der Taschen seiner Cargohose zu vibrieren. Der Minmatar nutzte die willkommene Ablenkung und entfernte sich von dem Arzt und dem blutigen Handwerk, dass der Mann verrichtete.
„Aye?“ brummte der Captain der Sadé in das Gerät.
„Lucien, ich bin in zwei Stunden in Murema.“, brummte Lormacs Stimme in das Com, „Bin losgeflogen als ich davon gehört hab. Tut mir echt leid, Mann. Wir alle wissen was sie dir bedeutet hat.“
„Ja, danke.“ erwiderte der Minmatar gedehnt.
„Mach keinen Scheiß, hörst du? Ich bin in zwei Stunden da!“ fügte der Caldari und Co - CEO der NirM mit Nachdruck an.
„Alles klar.“ brummte Lucien und beendete das Gespräch. Er ließ das Com zurück in seine Tasche gleiten und schloss kurz die Augen. Er wusste, dass es seine Schuld war, dass Sophie leblos auf dieser kalten Liege lag. Er hätte ihr diese Sache nie zumuten sollen, aber sie war seine fähigste Offizierin. Sie hätte das Potential zu einer Capsuleer gehabt und nun war es zu spät. Er biss sich auf die Unterlippe und schluckte. Sein Speichel schmeckte bitter.
„Sir, wenn sie mal einen Moment hätten?“, drängte sich die Stimme des Arztes in seine Gedanken, „Hatte ihre kleine Kollegin hier vielleicht eine Vorliebe für Exile?“ wollte der Mann wissen.
Lucien schüttelte den Kopf. „Nein, So ... Miss Pax war keine Freundin von Drogen.“
„Hm, dann können sie mir wahrscheinlich auch nicht die hohe Konzentration der Droge in ihrem Blut erklären?“ brummte der Arzt und hielt Lucien einen blutigen elektronischen Teststreifen unter die Nase, dessen kleines Display eine Nullkommanullzwei PromilleKonzentration von Exile anzeigte.
„Nein, Sir, kann ich nicht. Und nehmen sie das Ding aus meinem Gesicht!“ fauchte der Minmatar und wich einen Schritt vor dem blutigen Test zurück.
„Zumindest erklärt das ihre Krämpfe. War kein schöner Tot, das kann ich ihnen versichern, Sir.“, brummte der Arzt kalt, legte den Teststreifen auf die Ablage und wandte sich wieder der Leiche zu, „Sie hat sich sogar die Zunge abgebissen, müssen sie wissen.“ fügte der Mann unnötigerweise an.
Lucien spürte wie saure Galle seinen Hals hinaufkroch und schluckte.
„Sie sagen also, dass Exile hat sie umgebracht?“ fragte der Minmatar gedehnt.
„Ja, Sir. Definitiv. Überdosis. Aber das ist nicht alles.“ erwiderte der Mittvierziger.
„Was noch?“ wollte Lucien wissen.
„Kann ich nicht sagen, aber das ist kein reines Exile. Der Schnelltest hier kann das noch nicht genau auswerten, aber ich untersuche gleich nachher ihr Blut im Labor, dann wissen sie mehr, Sir.“ fügte der Arzt an, „Sie sind sich sicher, dass sie keine Drogen nahm?“
„Aye, bin ich.“, nickte der Captain der Sadé, „freiwillig hätte sie das Zeug nicht angerührt.“
„Gut, unfreiwillig aber in jedem Fall. Wenn sie mal zu mir kommen möchten.“ schlug der Arzt vor und wedelte einladend mit seiner Hand.
„Ich möchte nicht.“ erwiderte Lucien trocken.
„Sie sollten sich das aber ansehen.“ murmelte der Arzt mit Nachdruck und beugte sich tiefer über den toten Körper, während er weiter mit seiner Hand versuchte einladend in Luciens Richtung zu wedeln.
Der Minmatar seufzte, ballte die Hände zu Fäusten und trat neben dem Anatom an die Liege.
„Wenn sie sich die Stelle hier, unter ihrer linken Brust mal ansehen.“, der Mann deutete auf den toten Körper, „dann sehen sie, dass hier ein kleiner Einstich war.“
Lucien sah gar nichts, trotzdem wurde ihm schlecht.
„Acha.“ machte Lucien.
„Ja, ist schwer zu sehen, weil der nach ihrem Tod behandelt wurde um die Wunde zu verstecken. Sich selbst auflösende Naniten. Die Dinger werden oft nach Operationen verwendet um die Patienten schneller genesen zu lassen, Narben und innere Blutungen zu vermeiden und so. Sie lösen sich nach einiger Zeit auf - aber hier hat die Zeit nicht gereicht. Ich konnte noch einige der Biester an der Stelle hier finden, bevor sie ihre Arbeit vollständig beenden konnten“, erklärte der Arzt, „und wenn sie sich nun das hier ansehen“, er deutete auf eine weitere Stelle an Sophies linken Arm, „Hier haben wir noch einen Einstich, wie man ihn bei den normalen Exile Nutzern finden kann, diesmal aber unbehandelt. Keine Naniten ...“ führte der Arzt weiter aus.
„... die diese Wunde verstecken könnten.“ beendete Lucien den Satz, „das heißt, dieser Einstich sollte gefunden werden und auf eine Überdosis hindeuten, die sie sich selbst gesetzt hatte.“ schlussfolgerte der Minmatar.
Der Arzt zuckte leicht mit den Schultern und nickte.
„Gut, kann aber nicht sein, Sophie war Linkshänderin. Die Wahrscheinlichkeit das sie selbst mit der Rechten eine Spritze setzt ist recht gering.“ brummte Lucien nachdenklich und wandte sich von dem toten Körper ab.
„Sieht so aus, als ob ihre Freundin einen Feind gehabt hatte.“ sagte der Arzt.
„Aye, sieht so aus, und ich glaube ich weiß auch wen.“ erwiderte Lucien.


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Eoin

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9

Sunday, 17. October 2010, 16:08




Murema System, Yestadan Constellation, Domain Cluster
Dumpf wummerte ihm der Bass der Musik entgegen, als der dunkelhaarige Minmatar gut zwei Stunden nach der Obduktion von Sophies Körper das „DeaD End“ betrat. Die Bar war in einer ehemaligen Lagerhalle der Station untergebracht und wirkte trotz der allenthalben umherschwirrenden und in modernste Klamotten gehüllten Menschen viel zu groß. Richtig füllen würde sich der Laden erst zu späterer Stunde. Lucien überlegte kurz, wieso sich all die Leute hier noch immer an planetare Ausgehzeiten hielten - hier im All war eine Stunde wie die andere, es spielte eigentlich keine Rolle mehr, zu welcher Zeit man sein Bier trank oder eine der zahlreichen Huren mit auf sein Quartier nahm. Der Minmatar blickte sich um und entdeckte den muskulösen, hochgeschossenen Caldari in einer der Sitzecken. Ein Pitcher dunkles Bier stand vor ihm auf dem Tisch, ein leeres und ein volles Glas daneben. Der Mann hob die schwielige Rechte und winkte in Luciens Richtung.
Der Captain der Sadé schlängelte und drängelte sich durch die tanzenden und trinkenden Menschen die das „DeaD End“ belebten und ließ sich auf einem Stuhl, vís à vís von Lormac, sinken.
Der Caldari schenkte ihm wortlos Bier in das leere Glas und schob es dem Minmatar zu.
„Danke.“ murmelte Lucien.
„Whiskey kommt gleich.“ antwortete der Co - CEO der NirM mit sonorer Stimme, Lucien rang sich ein Lächeln ab.
„Was hat der Doc gesagt?“ kam Lormac ohne Umschweife zum Thema, er verlor keine Worte des Bedauerns, er hatte sein Mitgefühl bereits ausgedrückt und das war mehr als Lucien von ihm eigentlich erwartet hatte.
„Sie wurde umgebracht. Er hat Exile in ihrem Blut gefunden, und die Laborergebnisse geben Hinweise auf Rückstände von Treibladung. Man hat ihr das Zeug mit irgendeinem Biomaterial in den Bauch geschossen. Keine Ahnung, Gel - irgendwas was sich hinterher auflösen sollte, aber die Zeit hat nicht gereicht oder das Zeug war scheiße.“ erwiderte Lucien und nahm einen Schluck vom Bier.
„Unschön, weißt du warum?“ hakte der Caldari nach.
„Ich habe eine Vermutung.“ brummte der Minmatar gedehnt.
„Aber du sagst mir nicht welche, richtig?“ fügte Lormac an.
„Aye, ich würde das gerne selbst erledigen.“ nickte der Captain der Sadé.
„Okay. Kein Problem. Aber du weißt das dir unsere Ressourcen zur Verfügung stehen?“ sagte der Co - CEO, leerte sein Bier und schenkte sich nach.
„Ja, weiß ich. Nochmal Danke, und so.“ fügte Lucien an.
„Ihr beide seid Kapselpiloten, richtig?“ flötete eine Frauenstimme hinter Lucien. Unaufgefordert zog sich die Sprecherin, eine Gallente einen Stuhl vom Nachbartisch heran und ließ sich neben dem Minmatar nieder. Zwei weitere Frauen erhoben sich von erwähntem Tisch und huschten zu Lormac auf die Sitzecke.
„Nein, Klofrauen.“ brummte Lormac.
„Du bist ja witzig.“ flirtete eine der Sitzeckenbesetzerinnen, eine kleine Minmatar mit dunklen, lockigen Haaren und Sommersprossen sofort los.
„Wie heißt ihr beide denn?“, wollte die Dritte wissen, „Ich bin Maria, und das hier,“ sie deutete auf die Gallente die neben Lucien saß, „ist Lena und die Kleine heißt Summer.“
„Man stellt sich selbst nicht zuerst vor.“ bemerkte Lucien trocken, „das ist unhöflich.“
„Dein Freund hält wohl viel von Etikette. Find ich gut.“ sagte die Lena genannte in Lormacs Richtung.
„Aye, halte ich. Dazu gehört auch, dass man über Anwesende nicht in der dritten Person spricht oder sich ungefragt an einen Tisch setzt.“ fauchte Lucien und blickte die Frau böse an.
„Ehm.“ machte die Angesprochene.
„Hey du Arsch, du kannst meine Freundin doch nicht so blöd anmachen. Wir wollten nur nett zu euch sein!“ spie ihm die Minmatar von Gegenüber aufbrausend entgegen.
„Keine gute Idee, du Terrorzwerg.“ murmelte Lormac und schenkte sich Bier nach.
„Bitte?!“ fuhr die kleine, als Summer vorgestellte Person, hoch.
„Ich schlage vor, ihr macht euch dünn, Mädels. Die Herren wollen ungestört sein und wir wollen keinen Ärger.“ sagte die Stimme des Kellners, der gerade die zwei Whiskeys brachte, von der Seite.
„Du hast mir mal gar nichts zu sagen, weißt du eigentlich wer ich bin“, fuhr die Gallente den Mann an, „und nur weil der Arsch da schlechte Laune und ein Faible für Etikette hat müssen wir uns nicht alles gefallen lassen!“
„Jamyl Sarum?“ riet Lucien.
„Hä?“ machte Lena und blickte verwirrt zu dem Minmatar
„Ich hab geraten wer du bist, scheinbar lag ich aber falsch.“ erklärte ihr der Captain der Sadé mit ruhiger Stimme.
„Wir wollen hier keinen Ärger machen, stimmts?“ mischte sich der Kellner wieder ein.
„Vollidiot.“ fauchte die Gallente in Luciens Richtung.
„Ja, hör ich öfter.“ nickte Lucien, während die kleine Minmatar Lormacs Bierglas schnappte und ihm den Inhalt ins Gesicht schüttete.
„Terrorzwerg? ... Wixer!“ schrie sie.
„Wir wollen doch keinen Ärger machen.“ versuchte der Kellner verzweifelt einen Zugang zum Gespräch zu finden.
„Das Bier!“ verkündete Lormac entsetzt.
„Jetzt reicht‘s aber.“ bemerkte Lucien und blickte die ihm gegenüber sitzende Minmatar finster an.
„Ich muss doch sehr bitten, wir wollen hier keinen Ärger!“ ereiferte sich der Kellner hektisch.
„Du hast grad unser Bier verschüttet, du menstruierende Kuh!“ fauchte Lucien und packte die Frau am ledernen Kragen ihrer modischen Jacke.
„Lass mich los, du Penner.“ schrie sie panisch.
„Lass sie los, du Arsch.“ schrie die Gallente neben ihm.
„Lass die bloß nicht los, Luci!“ schrie Lormac.
„Security, wir haben hier Ärger!“ schrie der Kellner.
Alle Anwesenden hielten kurz inne und blickten abwartend auf die sechste, seit der Vorstellung, schweigsame Involvierte.
„Ähm ... lass sie los?“ murmelte die Frau ein wenig überfordert.
„Da kommt Ärger, Luci.“ verkündete der Co - CEO der NirM und sprang von seinem Platz auf. Lucien drehte sich um, ohne den Kragen der Minmatar loszulassen und sah eine bratpfannengroße Faust auf sich zukommen. Verflucht flinkfüssige Security, dachte der Minmatar noch, als er seine Unterlippe aufplatzen spürte. Er wurde nach hinten auf den Tisch geschleudert, fegte Whiskey und Pitcher zur Seite und riss die kleine, nun kreischende Frau mit sich.
„Der Alk“, brüllte Lormac wütend und fixierte den Mann von der Security, der den Caldari um knapp einen halben Kopf überragte, „und was bist du überhaupt für einer!“
„Sieht aus wie nen Hund beim kacken.“ brummte Lucien als er den Oberkörper hochstemmte und den Angreifer sah.
Der Mann packte Luciens Fuß mit beiden Händen und versuchte den Minmatar vom Tisch zu zerren. Der Captain der Sadé klammerte sich fester an seinen Anker, der sich alle Mühe gab seine Funktion lautstark aber effizient zu erfüllen.
„Lass mich looos!“ heulte Summer, die bereits ebenfalls halb über den Tisch gezogen wurde.
„Ich mach dich fertig!“ schrie der Security und begann nun mit der Linken auf Luciens Oberschenkel einzuschlagen, während er mit der Rechten weiter an seinem Bein zog. Lormac schnappte sich den umgefallenen Pitcher und schleuderte ihn in Richtung des Security. Das wuchtige Glasgefäß fand Gefallen an seiner neuen Tätigkeit als Wurfgeschoss und traf den Mann an der Schläfe.
„Ha!“ freute sich der Caldari, verstummte aber umgehend wieder als ihm die Frau die bisher meist geschwiegen hatte den Ellenbogen zwischen die Beine rammte.
Der Zug auf seinen Körper ließ nach, als der Pitcher den bulligen Kopf des Mannes traf, und Lucien nutzte den kurzen Moment und trat mit dem freien Bein gegen das Kinn das Mannes. Lederbewehrte Stahlkappen trafen auf Zähne und der Kerl kippte gurgelnd hinten über. Lucien drehte sich mit blutigem Mund zu der Minmatar um, die er noch immer Kragen hatte. Sie erwiderte seinen Blick erschrocken, dann donnerte der Captain der Sadé mit einer leichten Drehung seiner Hand und einem kräftigen Ruck ihren Kopf seitlich auf den Tisch.
Lormac wandte sich, mit schmerzverzerrtem Gesicht unterdessen seiner Angreiferin zu, zog sie ruckartig an den Haaren von ihrem Platz hoch und verpasste ihr einen wuchtigen Kopfstoß, was die Frau umgehend wieder in ihre sitzende Ursprungsposition beförderte.
Die verbleibende Gallente und der Kellner blickten die beiden Kapselpiloten aus großen Augen an.
„Deshalb ist Etikette so wichtig“, erklärte Lormac bereitwillig, „damit vermeidet man unnötigen Ärger.“
„Den will ja auch keiner haben. Am Ende verliebt man sich dann nur.“, fügte Lucien mit einem Blick auf die beiden Großäugigen an und spukte Blut auf den Boden, „Wir gehen dann mal.“

„Wir hätten mal Bier mitnehmen sollen.“ brummte Lormac und fummelte sich mit der Linken in der Hose herum.
„Alles noch dran?“ fragte Lucien.
„Ja, sieht gut aus.“ nickte der Co - CEO zufrieden, „Aber was anderes. Du hattest für Sophie einen Platz im Capsuleer Programm reserviert. Was sollen wir damit machen?“
„Den Status erst mal nicht ändern, ich brauch den Platz noch.“ erwiderte der Minmatar.
Schweigend marschierten die beiden Männer den langen Gang zu den hermetisch abgesicherten Quartieren der Kapselpiloten hinunter.



OOC: Lorm, ich hoffe du magst dich und nimmst mit die Verschwendung von Alkohol und den Schlag in die Kronjuwelen nicht allzu übel :D


>>Reicher Mann und armer Mann
>>standen da und sah'n sich an.
>>Und der Arme sagte bleich:
>>"Wär ich nicht arm,wärst du nicht reich."
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Varimatras deVolair

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Monday, 18. October 2010, 22:21

das muss weh getan haben, aber egal, hauptsache die schlampe bekam wasse verdiente^^

Dr.Wilson: "Deine Selbstgefälligkeit ist eine attraktive Eigenschaft."

Dr.House: "Danke. Ich hatte die Wahl zwischen gesträhnten Haaren oder dem. Von Selbstgefälligkeit hat man länger was."

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Monday, 25. October 2010, 13:56

Werden wir je erfahren ob Lorms Kronjuwelen wieder in altem Glanz erstrahlen? *sfg
Im Falle eines Falles, ist richtig fallen alles!

Inessa

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Monday, 25. October 2010, 15:27

ich dürste auch schon nach einer fortsetzung! :licht:

Eoin

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Thursday, 4. November 2010, 13:09




Murema System, Yestadan Constellation, Domain Cluster
Er starrte auf das Foto, das auf dem Bildschirm des Touchpads lag, dass in den Schreibtisch eingelassen war. Daneben befand sich seine übliche Unordnung, die sich in einem kurzen, aber heftigen Gefecht mit seinem Gewissen ihre Daseinsberechtigung erstritten hatte.
Er hatte die Personalakte von Sophie über die Logistikabteilung in Papier- und Datenform zugeschickt bekommen und außer dem Bild bisher nichts davon angesehen. Der dunkelrote K.I.A. Stempel auf Akte und Foto verursachte bei dem Minmatar größeres Unbehagen als er angenommen hatte. Seine rauen Finger zogen die feinen, weiblichen Gesichtszüge seiner ehemaligen Chefingenieurin auf dem leblosen Abbild nach. Das Foto fühlte sich tot an. Kalter Schweiß bildete sich auf seinen, ansonsten normalerweise warmen, Händen und Lucien zog seine Hand zurück. Der Minmatar brummte ungehalten ob der Gefühlsregung und sah zu dem gläsernen Schrank und dessen alkoholischen, in hübsche Flaschen abgefüllten, Inhalt zu seiner Linken.
„Kann ich reinkommen?“ fragte eine bekannte Stimme aus Richtung Tür. Mathew, sein Navigator lächelte ihn mitleidig an.
„Ja klar, setz dich.“ wandte sich Lucien an den alternden Mann. Er war froh, dass der Offizier der Sadé hier war.
„Ich vermute du hast mich wegen Sophie aus Sasoutikh abgezogen?“ fragte der Mann und rückte die kleine Nickelbrille auf seiner Nase zurecht.
„Aye, Mat. Ich brauch dich hier wegen Sophie, alleine schaff ich das nicht. Die CONCORD überwacht mich, wie jeden anderen Capsuleer auch. Das macht gewisse Dinge nicht gerade einfacher und ich hab absolut keine Lust, dass die, oder schlimmer noch die amarrischen Behörden sich einmischen.“ erklärte der Minmatar.
„Du machst einen persönlichen Rachefeldzug aus der Sache?“ fragte der Navigator mit einem Hauch Kritik in der sonst ruhigen Stimme.
Lucien nickte: „Ich werde ihren Mörder bekommen, allerdings brauche ich deine Hilfe.“
Sein Gegenüber legte den Kopf schief und lächelte: „Du weißt, dass du auf mich zählen kannst, Lucien.“
Der Captain der Sadé erwiderte das Lächeln. Während Mathew sich räusperte und seine Brille abermals zurecht rückte: „... und da ich mir dachte worauf das hier hinausläuft, habe ich dir bereits ein klein wenig Arbeit abgenommen.“ berichtete der Navigator stolz. Lucien legte fragend den Kopf schief.
„Sophies persönliches Logbuch.“, brummte der ältere Mann, fingerte einen Datenchip aus seiner Cargohose und schob ihn dem Minmatar über den Tisch, „Ich hab mir erlaubt der Mardi bereits einen Besuch abzustatten und dachte mir das könnte wichtig sein.“
„Gute Arbeit!“ sagte Lucien und griff nach dem Chip.
„Sophie war in letzter Zeit oft im Zephan System des Khanid Clusters. Ich habe jede Menge Einträge über eine Person G. und einen Club M. gefunden, den sie scheinbar im Auge hatte.“ erklärte der Navigator bereitwillig.
„Weißt du um wen es sich dabei handelt könnte?“ mischte sich der Minmatar in den Bericht seines Navigators ein.
„Nein, ich dachte vielleicht du könntest mir das sagen.“ erwiderte Mat und nahm die Brille von der Nase.
Der Captain der Sadé schüttelte den Kopf: „Nein, aber ich denke wir sollten das mal umgehend in Erfahrung bringen.“
„Alles klar, soll ich die Sadé vorbereiten?“ wollte Mat wissen.
„Ja, und du nimmst dir die Mardi. Du musst Sophie ersetzen, ich will das du dich daran gewöhnst.“ fügte Lucien an und legte den Datenchip ein. „Ich seh mir das hier noch durch und morgen fliegen wir los.“
„Aye Captain.“ erwiderte Mat stolz, erhob sich und verließ das Büro.

Lucien wälzte sich unruhig auf seinem Bett herum. Er wusste nicht warum er nicht schlafen konnte. Entweder waren es die Worte in Sophies letztem Bericht oder es war sein Kissen, dass ebenfalls nach seiner Chefingenieurin roch.
Er richtete sich, auf die Unterarme gestützt auf und brummte ungehalten: „Licht.“
Einen Lidschlag später wurde sein Quartier von hellem, künstlichen Licht überflutet, welches die unschöne Eigenschaft hatte in den Augen zu brennen. Der Minmatar blinzelte, schwang die Füße aus dem Bett und kratzte sich am Hintern.
>>Habe es heute endlich geschafft und wurde von G. eingeladen. Ich bin gespannt ob die Gerüchte stimmen, aber mittlerweile glaube ich auch, dass all die Würdenträger aus dem Kaiserreich nur Fassade für etwas weit größeres - und vor allem Gewinnträchtigeres sind. Werde die günstige Situation in jedem Fall nutzen um weitere nützliche Informationen zu sammeln.<<
Die letzten Worte Sophies spukten ihm im Kopf herum. Datiert war dieser letzte Eintrag vier Tage vor ihrem Tod. Sie musste an diesem Abend etwas herausgefunden haben und deshalb nach Murema zurückgekommen sein . Lucien hörte auf, sich die linke Pobacke zu kraulen - auch wenn das etwas ungemein Beruhigendes an sich hatte - und rappelte sich von der Matratze hoch.
Der Minmatar schnappte sich die Klamotten die er achtlos neben seinem Bett verteilt hatte und zog sich an. Die Müdigkeit die er trotz allem empfand ließ ihn frösteln und er schnappte sich den weiten, wenig modischen Pullover der sich in einer Ecke des Raumes vor dem Wäschekorb zu verstecken versuchte. Der Pullover roch nach Sophie, aber der Pullover war warm. Fertig eingekleidet verließ er sein Quartier und strebte den Gang zu den Fahrstühlen hinunter die ihn aus dem gesicherten Bereich der Kapselpiloten bringen würden.

Die Fahrstuhltüren öffneten sich lautlos und der Geruch von abgestandenem Schweiß, Alkohol und Fäkalien drang in die Kabine des Lifts. Lucien trat direkt in den Geruch und den dazugehörigen Gang hinaus. Es wimmelte hier von ärmlich gekleideten Minmatar, die meisten von ihnen eigentlich Ammatar, die es geschafft hatten von den planetaren Plantagen zu entkommen. Meist junge Menschen die den Schmugglern geglaubt haben, dass das Leben im All um so viel erstrebenswerter ist, als dass eines Sklaven der Amarr. Natürlich erwähnten die Schmuggler nicht, dass man hier oben das Gegenmittel, welches die Auswirkungen der Vitoc Seuche unterdrücken konnte deutlich schwerer bekommt. Lucien wusste dass es so war, er hatte solche Versprechungen bereits selbst an seine eigene Rasse weitergegeben und für den Transport der Belogenen interstellare Kredite eingesackt.
Der Minmatar empfand kein Mitleid mit den Angehörigen seiner Rasse - hier war sich jeder selbst der nächste. Wer dumm genug war auf die Menschenhändler hereinzufallen hatte es nicht anders verdient und konnte im besten Fall aus seinem Fehler eine Lehre ziehen. Oder sterben. Ziemlich einfache Regel. Einprägsam, vor allem.
Der Captain der Sadé drängte sich durch die Gestalten die allenthalben herumlungerten, wehrte Angebote für billige Drogen und Nutten ab und arbeitete sich durch den Gang nach vorne. Sein Ziel war die lange Menschenschlange vor dem Club „Zoom“.
„Brauchsucrysallegg?“, wollte ein untersetzter Brutor mit fettigen Rastalocken wissen, als Lucien das Ende der Schlange erreichte, „siehsausalskönntesecrystalleggbrauchen!“
Lucien drehte den Kopf so, dass der Mann verstehen musste, dass er kein Interesse hatte - entschied sich dann aber dagegen und blickte den Brutor an: „Wie viel für vier?“
„Tausend!“ erwiderte der Angesprochene.
„Kay, Deal.“ sagte der Minmatar.
„Bar oder Stick?“ wollte der Brutor wissen.
„Bar.“ entgegnete der Captain der Sadé und drückte dem Mann die ISK in die Hände, während er mit der anderen die vier kleinen, blauen Pillen entgegennahm und in seiner Tasche verschwinden ließ. Lucien nickte dem Mann noch einmal kurz zu und drückte sich an der Schlange vorbei bis zu den wuchtigen Türstehern die am Eingang zum „Zoom“ gerade eine Gruppe junger Gallente abtasteten.
„Ich geh mal rein, ja?“ brummte Lucien.
„Hä?“ machte einer der Türsteher.
„Rein.“ erwiderte der Minmatar geduldig.
„Ja geh du mal rein. Du musst dich nicht anstellen. Machen die andren eh nur weil sie nix besseres zu tun haben.“ antwortete der Türsteher sarkastisch.
Lucien war gerade nicht in der Stimmung um mit dem Türsteher herum zu blödeln und ging rein.
„He!“ hörte er den Mann hinter sich noch rufen, dann tauchte er in der Masse der Clubbesucher die bereits drinnen waren unter und gab sich alle Mühe die ekstatisch tanzenden Menschen nicht über den Haufen zu rennen. Er steckte die Hände in die Taschen des weiten Kapuzenpullovers und drängte in Richtung Bar, seine Finger berührten dabei die vier Pillen die er kurz zuvor gekauft hatte. Man vergisst was man eigentlich machen wollte wenn sich nicht ordentlich konzentriert, dachte er bei sich und schob sich ein Crystall Egg zwischen die Lippen. Da muss man schon konzentriert bleiben, wenn man das ordentlich machen will. Rumdödeln hilft einem da ja auch nicht weiter, schoss dem Minmatar durch den Kopf, als er die kleine Pille zerbiss und die prickelnde Flüssigkeit auf seiner Zunge spürte.
„Was darfs sein?“ wollte das dunkelhaarige Mädchen hinter der Bar wissen.
Der Captain der Sadé schreckte aus seinen Gedanken hoch und stellte fest, dass er den Tresen mittlerweile erreicht hatte.
„Ein Bier.“ erwiderte er.
„Alles klar.“ lächelte das Mädchen und wandte sich um.
„Ne wart mal eben. Doch kein Bier. Lieber mal was Anständiges. Mir ist grad eher nach was Anständigem.“ erklärte Lucien und nickte dabei wie um sich selbst zu bestätigen.
„Okay und was genau?“ erwiderte sie.
„Was Anständiges.“ bestätigte Lucien nochmal.
„Ja, soweit hab ich das mitbekommen. Whiskey? Gin?“ hakte sie nach.
„Genau. Was Anständiges eben.“ nickte er begeistert.
„Ich glaub ich bring dir mal nen Whiskey. Du siehst aus wie einer der nen Whiskey mag.“ schmunzelte das Mädchen und pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Genau.“ nickte Lucien dem das alles bisschen zu schnell ging.
„Ja, siehst aus wie ein Whiskeytyp. Ich bring dir dann mal einen Whiskey. Am besten einen Doppelten.“ grinste sie.
„Ja, find ich gut wenn du das mal machst und ein Bier.“ hörte sich Lucien sagen und stellte fest, dass seine Zunge ein wenig schwer war und seine Worte dadurch ein wenig verschwommen klangen.
„Also einen Whiskey und ein Bier?“ hakte das Mädchen nach.
„Einen Doppelten.“ verbesserte der Minmatar die junge Frau, während sein Gaumen anfing zu jucken. Saublödes Crystall Egg, dachte er. Aber man darf da nicht nachlässig sein, sonst hat man das Geld auch umsonst ausgegeben. Da muss man dann auch mal mit nem juckenden Gaumen klarkommen. Er fuhr sich mit der Zunge über den Gaumen.
„Hier ist dein Whiskey, Bier bring ich dir gleich.“ drang die Stimme des Mädchens an sein Ohr, „Alles okay, du siehst aus als hättest du Blähungen?“
„Hum?“ machte Lucien der sich noch immer darauf konzentrierte das juckende Gefühl an seinem Gaumen mit Hilfe seiner Zunge loszuwerden.
„Blähungen.“ lachte das Mädchen.
„Ja hab ich auch manchmal.“ antwortete der Minmatar mitfühlend.
„Nein, ich doch nicht!“, erwiderte sie ein wenig empört, „Du guggst so komisch, ich dachte ... ach egal.“
„Mein Gaumen juckt.“ erklärte Lucien.
„Oh. Das ist Mist. Vielleicht solltest du mal was vom Whiskey trinken. Vielleicht hilft das ja?“ schlug sie vor.
„Ja sollte man mal versuchen.“ nickte der Captain der Sadé und trank einen ordentlichen Schluck Whiskey.
„Und?“ fragte das Mädchen.
„Ja, hilft nix.“ erwiderte er.
„Schade.“, erwiderte sie, „Ich bring dir aber jetzt auch mal dein Bier.“
„Hätt ich schon wieder vergessen, das Bier.“ entgegnete Lucien beeindruckt.
„Ja, ist mein Job, sowas nicht zu vergessen.“ erklärte sie.
„Stimmt auch wieder. Aber wenn man sich da von Blähungen und dem juckenden Gaumen auch dauernd ablenken lässt. Kein Wunder wenn da mal was wichtiges untern Tisch fällt.“ brummte der Minmatar.
„Nimm das jetzt nicht persönlich, aber irgendwie bist du nen ganz schön komischer Typ.“ schmunzelte sie, während sie das Bier einschenkte.
„Ich dachte ich wär mehr so der Whiskeytyp?“ fragte Lucien.
„Ja, das auch.“ sagte sie, während sie ihm das Bier auf den Tresen stellte.
„Ich hab halt viele Facetten.“ nickte der Minmatar stolz.
„Würd ich gern kennenlernen.“ lächelte sie und pustete sich wieder eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Den Whiskeytyp?“ wollte Lucien wissen.
„Nein, also nicht nur, die vielen Facetten mein ich.“ sagte sie.
„Achso, ja ich auch.“ erwiderte er.
„Ich hab in drei Stunden frei, wenn du magst könnten wir was essen gehen?“ hakte das Mädchen ziemlich selbstbewusst nach.
„Ja, könnte man eigentlich mal, aber ich verlasse morgen oder sogar heute schon die Station für einige Tage. Wie spät ist es eigentlich?“ entgegnete der Minmatar.
„Kurz nach eins, New Eden Standart.“ antwortete sie mit einem Blick auf den zierlichen Handgelenkcomputer den sie trug.
„Hmm.“ machte Lucien, „also um vier dann?“
„Da hab ich frei, ja.“ erwiderte das Mädchen.
„Gut, um vier. Da gehen wir dann mal was Essen. Frühstück wär vielleicht gut.“ nickte er.
„Ja, Frühstück ist nicht schlecht.“ lachte sie.
„Ich such eigentlich jemand, deshalb bin ich hier.“ sagte Lucien nun unvermittelt und versuchte sich wieder auf den eigentlichen Grund zu konzentrieren wegen dem er hier war.
„Wen suchst du denn?“ wollte das Mädchen wissen.
„Nicolai Sergejew. Dem gehört der Laden hier doch?“ wollte der Captain der Sadé wissen, „Scheiße, mein Gaumen juckt schon wieder.“ fügte er an.
„Ja, der sitzt da hinten.“ beantwortete sie seine Frage und deutete auf eine Sitzecke in der sich eine Menge recht finster wirkender Gestalten tummelte.
„Der da?“ fragte Lucien und versuchte ebenfalls in die Richtung zu deuten.
„Genau, aber du kannst da nicht so einfach hingehen. Die stehen da gar nicht drauf wenn man da einfach so hingeht.“ erklärte das Mädchen ein wenig besorgt.
„Ja, aber ich hab ja nun keine Zeit um da lang rumzudödeln nur weil die das nicht mögen wenn man da mal hingeht. Immerhin Frühstücken wir in drei Stunden.“ brummte Lucien, „und weg muss ich dann ja auch noch. Da kann ich jetzt nicht lang rumdödeln nur weil denen das nicht passt wenn man da mal hingeht.“ bekräftigte er noch einmal und marschierte ein wenig wackelig in die angedeutete Richtung los.

„Komischer Typ, echt mal.“ murmelte das Mädchen leise.


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Inessa

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Thursday, 4. November 2010, 13:59

:elk:

Eoin

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Thursday, 4. November 2010, 20:43




Murema System, Yestadan Constellation, Domain Cluster
Lucien war ein wenig krumm auf den Beinen, als er zu der Gruppe Caldari, die ihm das niedliche Mädchen gezeigt hatte, hinüber wackelte. Man hätte mal nach ihrem Namen fragen sollen, dachte er bei sich. Das wäre bestimmt gut gewesen. Er beschloss, dass nachher beim Frühstück gleich zu erledigen.
Die acht Caldari die in der Sitzecke herumlungerten hatten allesamt große Gläser mit irgendwas Klarem darin vor sich stehen. Drei von ihnen waren Frauen in sehr knapper Kleidung, die sich intensiv um drei der finster dreinblickenden Kerle bemühten.
Vielleicht sollte man einfach öfter mal finster dreinblicken und sich wenig bekleidete Frauen auf den Schoß setzen. Dann hat man selbst in so einer überfüllten Umgebung seine Ruhe, stellte Lucien fest, denn er sah wie viele der andren Gäste die Sitzecke großräumig umrundeten. Die machen das richtig, die führen da keinen Eiertanz auf, beim Finster guggen. Da merkt man gleich, dass man es hier mit Profis zu tun hat, die machen das schon lange, sonst klappt das nicht so gut und würde eher komisch wirken, schoss es ihm durch den Kopf, dann erreichte er die Sitzecke und ließ sich auf ein freies Stück Sofa sinken, was ihm finstere Blicke aus fünf und überraschte Blicke aus drei weiteren Augenpaaren einbrachte.
„Hi Leute.“ sagte er freundlich und ignorierte den juckenden Gaumen.
„Chwer bist du denn?“ wollte einer der Caldari wissen. Der Mann hatte einen krausen schwarzen Bart, dunkle Augen, eine Halbglatze, Akzent und keine Nutte auf dem Schoß.
„Lucien ay’Samra. Ich müsste mal mit Nicolai reden.“ antwortete der Captain der Sadé und stellte sein Bier auf den Tisch.
Die Caldari blickten sich ungläubig an, wobei sie zum Teil vergaßen finster dreinzuschauen.
„Du chweißt schon, dass das chier gleich ganz bitter wird für dich?“ grollte der Bärtige.
Lucien drehte seinen Kopf ein wenig zur Seite, zog den weiten Kapuzenpullover ein bisschen nach unten und zeigte den Caldari die Anschlüsse an seiner Wirbelsäule die auf seine Herkunft als Capsuleer hinwiesen.
„Scheiße, nen Unsterblicher. Chwas chwill der denn chier?“ fauchte ein weiterer Caldari und stieß die Frau die gerade an seinem Ohr nuckelte von sich.
„Mit Nicolai reden.“ wiederholte Lucien und zupfte den Pullover wieder zurecht.
„Dann rede mal schön.“ brummte der Bärtige.
„Du bist Nicolai?“ fragte Lucien.
„Aye, bin ich und ich sag dir jetzt mal eines: Chwenn du keinen guten Grund chast uns chier zu stören, dann brechen wir dir deine Knochen. Capsuleer hin, Capsuleer cher. Ist mir dann scheißegal. Man kommt chier nicht einfach so an meinen Tisch um bisschen zu plaudern. Klar soweit?“ erwiderte der Caldari frostig.
Lucien nickte und angelte eine weitere kleine blaue Pille aus seiner Tasche. Man muss da dabei bleiben, wenn man das durchziehen will, dachte er bei sich. Das macht auch keinen Sinn wenn man das nur so nebenher macht. Er schob sich die Droge zwischen die Lippen und zerbiss die kleine Pille, abermals breitete sich die prickelnde Flüssigkeit in seinem Mund aus und die Naniten die darin enthalten waren transportierten die chemische Lösung durch das Fleisch seines Gaumens schnell in die Blutbahn.
„Ich weiß, dass deine Leute ziemlich viele Drogen zwischen dem Khanid Cluster und dem Domain Cluster schmuggeln. Ihr seid da wirklich dick im Geschäft, soweit ich gehört habe.“ nuschelte Lucien.
„Chast du also so gehört?“ fragte Nicolai.
„Genau, und deshalb stellt sich mir die Frage ob du da auch im Zephan System zu tun hast?“ wollte der Minmatar wissen.
„Du solltest mal weniger von den Pillen nehmen, man versteht dich kaum.“, erwiderte der Bärtige, „Chwas das Zephan System angeht und den ganzen Kram von dem du da redest - keine Ahnung.“
„Mit den Pillen hast du recht, aber da muss man dran bleiben, sonst macht das ja auch keinen Sinn und das du keine Ahnung hast glaub ich dir nicht. Ich bin ja jetzt hier auch nicht zu euch rübergekommen um hier einen Eiertanz zu machen. Ich weiß dass ihr da schmuggelt, weil da einer meiner Piloten für euch arbeitet. Sophie Pax heißt die. Also eier jetzt mal nicht rum, weil da hab ich grad gar keinen Bock drauf.“ entgegnete Lucien und versuchte möglichst deutlich zu sprechen, während die beiden Crystall Eggs mittlerweile eine großartige Party in seinem Gehirn feierten.
Der Bärtige blickte Fragend zu dem Mann neben sich. Dieser schien die stumme Aufforderung zu verstehen und aktivierte einen kleinen Handgelenkscomputer, tippte ein wenig darauf herum und nickte dann leicht.
„Alles klar. Ja, chwir machen Geschäfte mit Zephan. Chwas genau brauchst du?“ wollte der Bärtige wissen.
„Wo muss ich in Zephan hin, um mit euch Geschäfte zu machen?“ hakte Lucien nach, während er das Gefühl hatte, die dröhnende Musik des Clubs würde sein Gehirn mit kleinen Nadeln perforieren.
„Da gehst du ins Moscow, nur da kommt man nicht so einfach rein chwie chier.“, antwortete Nicolai, „Das sind andre Leute die Bosse. Leute die auch mal nen Kapselpiloten kaputt prügeln. Einfach so. Nur chweil der da reingeht.“
„Soso.“ sagte Lucien.
„Ja genau.“ bekräftigte Nicolai.
„Reicht mir aber schon, das ist alles was ich wissen wollte.“ erwiderte der Minmatar.
„Schön, dann kannst du ja verschwinden.“ grollte der Caldari.
„Das mach ich jetzt auch. Dann könnt ihr auch wieder finster guggen. Das solltet ihr mal nicht vergessen.“ nuschelte Lucien.
„Chau endlich ab!“ fauchte der Bärtige.
„Ach da wär noch was.“ bemerkte Lucien während er sich erhob.
„Chwas?“ entgegnete Nicolai ungehalten.
„Ich bräuchte noch paar Crystall Eggs. Man muss bei sowas dabeibleiben. Das macht sonst keinen Sinn wenn man da nicht dranbleibt.“ erklärte der Minmatar.
„Du gehst mir langsam auf den Sack!“ grollte der Bärtige.

Lucien war relativ zufrieden mit sich. Er hatte einen ordentlichen Vorrat an Crystall Eggs erstanden, darüber hinaus wurde ihm bestätigt was er bereits vermutet hatte.
Er marschierte taumelnd auf die Bar zu und winkte bereits aus einiger Entfernung dem zierlichen Mädchen, welches gerade einige Gläser vollschenkte. Sie winkte lachend zurück.
Nette Person, dachte Lucien. Aber man sollte die echt mal nach dem Namen fragen, sonst weiß man später nicht mal an wen man denken soll wenn man sich einen runterholt.
Er erreichte die Bar und hielt sich dankbar am Tresen fest.
„Da bin ich wieder.“ sagte er überflüssigerweise.
„Da bist du wieder.“ erwiderte sie.
„Weißt du was mir gerade auffällt,“, nuschelte Lucien und grinste, „es gibt Sätze die sind total überflüssig.“
„Ja, auf jeden Fall. Vor allem Fragen.“ bestätigte sie.
„Genau!“, nickte Lucien eifrig, „Wenn man sich zum Beispiel mal den Kopf kräftig an nem Regal oder so anstößt, ich mein jetzt nicht mal so bisschen, sondern so richtig, so dass man fast in die Knie geht. Dann kommt immer irgendwo einer her und fragt: Hast dir weh getan?“
„Stimmt. Oder wenn man auf einer Party aufschlägt und irgendwer sagt: Oh bist du auch schon da?“ erwiderte sie lachend.
„Ja, was soll man da antworten. Da fällt einem doch nichts mehr ein wenn man sowas gefragt wird.“ stimmte Lucien ihr zu und blieb kurz an den Grübchen hängen die sich auf ihrer Wange zeigten wenn sie lachte.
„Noch einen Whiskey?“ wollte sie wissen.
„Nein danke, ich probier grad was andres“, erwiderte der Minmatar, „aber du könntest mir mal sagen wie du heißt.“
„Eva“, zwinkerte sie, „und du?“
„Lucien, schöner Name: Eva. Passt zu deinen Grübchen.“ lallte der Minmatar.
„Wieso passt der denn zu meinen Grübchen?“ fragte sie und legte neugierig den Kopf schief.
„Keine Ahnung, ich wollte nur nett sein.“ entgegnete Lucien unbeholfen.
„War auch nett, danke.“ munterte sie ihn wieder auf.
„Willst du noch frühstücken?“ wollte er wissen.
„Klar, aber noch nicht jetzt. Ich hab noch nicht frei.“ erwiderte Eva, während sie einem andren Gast ein Bier rüberschob.
„Ne nachher mein ich. Treffen wir uns um vier im Milliways? Das gehört einer Freundin von mir, da kriegen wir was leckeres zu essen.“ schlug er vor.
„Das ist nur für Kapselpiloten.“ klärte sie ihn auf.
„Ja, wir treffen uns da, um vier.“ schmunzelte Lucien.
„Na wenn das mal gutgeht.“ murmelte sie.
„Und wie das gutgeht. Wirst schon sehen wie gut das geht.“ lachte Lucien, klopfte mit der Hand zur Verabschiedung einmal auf den Tresen und kippte dann stumpf um.


>>Reicher Mann und armer Mann
>>standen da und sah'n sich an.
>>Und der Arme sagte bleich:
>>"Wär ich nicht arm,wärst du nicht reich."
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Thursday, 4. November 2010, 23:03

Zitat

Nette Person, dachte Lucien. Aber man sollte die echt mal nach dem Namen fragen, sonst weiß man später nicht mal an wen man denken soll wenn man sich einen runterholt.


:king:

Eoin

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Tuesday, 9. November 2010, 14:53




Murema System, Yestadan Constellation, Domain Cluster
Fünf schmale Finger mit einer zierlichen Hand im Schlepptau lagen auf seiner Stirn, als er die Augen aufschlug.
„Du solltest mal echt vorsichtiger sein mit dem Zeug.“ sagte das dunkelhaarige Mädchen und deutete dabei mit dem Kopf auf die Tüte mit blauen Pillen die neben dem Sofa auf dem Boden lagen. Direkt daneben befand sich ein Haufen Kleidung die er als das identifizieren konnte, was er gerade vorher noch getragen hatte.
„Ja, das war ganz schön heftig.“, brummte er mit rauer Stimme, „Wie lange war ich denn jetzt weg?“
„Es ist kurz nach vier.“ schmunzelte sie.
„Frühstück.“ räusperte Lucien sich begeistert und richtete sich auf.
„Klappt das denn schon?“, wollte Eva wissen, „Du bist da einfach stumpf umgefallen. Voll aufs Gesicht.“
„Frühstück klappt immer.“ erwiderte er und schnappte sich seine Hose.
„Du bist wirklich ein komischer Typ.“ lächelte das Mädchen.
„Facettenreich.“, verbesserte Lucien sie, „Danke dass du mir da geholfen hast, ich bin die Dinger hier noch nicht gewöhnt, aber irgendwann muss man ja mal damit anfangen. Dran bleiben ist da alles.“ fügte er mit einer Kopfbewegung auf die Crystall Eggs an.
„Ja, pass damit besser mal auf. Die hauen einen schnell um und ich bin ja auch nicht immer da um dich dann wieder aufzusammeln.“ nickte sie.
„Mach ich.“ versicherte ihr Lucien, schnappte sich eine Pille und zerbiss sie.
„Das ist ziemlich dumm.“ bemerkte sie mit einem kritischen Blick.
„Glaub mir, das ist gar nicht so dumm wie das jetzt aussieht. Da musst du mir die nächsten Zeit einfach mal glauben.“ lächelte der Minmatar hintergründig.
„Du wirst dich noch umbringen wenn du so weitermachst.“ murmelte sie ein wenig besorgt.
Lucien deutete mit der Rechten auf die Anschlüsse an seiner Wirbelsäule, die ihn an Bord der Kapsel mit den Sensoren, Waffen und allem anderen verbanden.
„Glaub ich nicht.“ zwinkerte er.
„Wie auch immer das bei euch dann heißen mag. Pass wirklich auf mit dem Zeug, das kommt nicht gut wenn man das regelmäßig schluckt. Außerdem juckt da der Gaumen von.“ erklärte sie, bückte sich nach seinem Shirt und reichte es ihm.
„Keine Sorge, ehrlich mal Eva. Du kennst mich ja auch gar nicht, da musst du dir mal keine Sorgen machen.“ versuchte er sie zu beruhigen, nahm sich sein Shirt und zog es an.
„Vielleicht würd ich dich aber gerne kennenlernen. Ich mein so richtig, nicht wenn du total zugedröhnt bist und vor meinem Tresen aus den Latschen kippst.“ bemerkte sie spitz.
„Wenn ich wieder da bin. Heute geht das nicht. Heute musst du mich so nehmen.“ erwiderte der Minmatar und schnappte sich seinen Pullover.
„Hmm.“ machte das Mädchen.
„Frühstück im Milliways?“ fragte Lucien.
„Okay.“ lächelte sie.
„Mein Gaumen juckt schon wieder.“ brummte Lucien, dann legte Eva ihre kleine Hand in seine und zog ihn hinter sich aus dem Nebenraum des Clubs in den man ihn gebracht hatte und er musste sich zusammenreißen seine freie Hand nicht auf ihren Hintern zu legen. Gutes Zeug, dieses Crystall Egg, dachte er bei sich, wenn nur der Gaumen nicht immer jucken würde.

Die beiden erreichten das Milliways knapp fünfzehn Minuten später. Es war kein Problem Eva in den abgeriegelten Bereich der Kapselpiloten zu bringen - so lange ein Capsuleer dabei ist sahen die das alles immer sehr locker, gerade auf einer Minmatar Station. Bei den Amarr und Caldari musste man da wahrscheinlich vorher einen Antrag stellen. In dreifacher Ausführung. Einer wäre dann für den Gast des Kapselpiloten, einer für die amarrischen oder caldarischen Behörden und der Dritte würde vernichtet werden, damit er dem Feind nicht in die Hände fällt, dachte Lucien.
Der Minmatar folgte dem dunkelhaarigen Mädchen durch die Tür ins Innere des Restaurant. Die Einrichtung bildete einen angenehmen Kontrast zu den Metallstreben, den rauen Mauern und dem Rost der sich überall an den Stahlträgern und Wänden der Station gebildet hatte. Bequeme Stühle und freundlich dekorierte Tische luden zum verweilen ein und insgesamt hatte all das den Hauch von Exklusivität den man sich gerade noch erlauben konnte bevor es arrogant wurde.
An einem der größeren Tische in der hinteren Ecke des Restaurants konnte Lucien einige bekannte Gesichter sehen. Die große Menge an, noch fast vollen, Glaskaraffen und Flaschen auf ihrem Tisch wies darauf hin, dass die Piloten auch noch nicht lange hier waren aber einiges vor hatten.
„Lass mal da rübergehen. Die kenne ich, die sind okay. Da können wir uns einfach dazusetzen.“ brummte Lucien an Eva gewandt und buxierte das Mädchen in Richtung des, mit allerhand Getränken vollgestapelten, Tisches.
„Keffren, rück mal.“ sagte der Minmatar zu dem aschblonden Caldari mit den militärisch kurzgeschorenen Haaren.
„Schaut mal der Luci ist da.“ rief der der Mann fröhlich und drängelte auf der Bank zur Seite.
„Und mitgebracht hat er auch jemanden. Das ist mal schön.“ fügte die Minmatar mit den kastanienroten Haaren, die dem Caldari gegenüber saß, mit rauchiger Stimme an. In ihrem Gesicht konnte man die nur spärlich beseitigten Spuren von dunklem Schmierfett und Öl erkennen, auch unter den Nägeln ihrer schlanken Hände und in jeder noch so kleinen Falte waren Restbestände allerlei Kühl- und Schmierflüssigkeiten zu erkennen. Der glatzköpfige, bullige Brutor der am Kopfende des Tisches saß, sah noch verdreckter aus, man merkte, dass er sich nicht einmal die Mühe gemacht hatte sich zu waschen.
„Hi Leute, das ist Eva.“ erwiderte Lucien, wartete bis Eva auf der Bank zu Keffren durchgerutscht war und setzte sich daneben.
Der Brutor am Kopfende des Tisches schob wortlos zwei Gläser zu ihnen und deutete mit dem Kinn auf eine der klaren Karaffen und grollte: „Trink mal was, Mädchen. Siehst nüchtern aus.“
Lucien musste jedes Mal an einen uralten Vulkan denken der gerade seinen letzten Ausbruch plante, wenn er die Stimme des Brutor hörte.
„Seid ihr alles Kapselpiloten?“ wollte Eva neugierig wissen während sie sich und Lucien die Gläser vollschenkte.
Die Minmatar mit den roten Haaren nickte leicht: „Ja, der da neben dir ist Keffren, einer unserer Logistikpiloten, der glatzköpfige Bär hier heißt Thaars und ich bin Loretta. Wir arbeiten für denselben Verein wie Lucien.“
„Weniger sabbeln, mehr trinken. Wir wollen ja schließlich auch mal ins Bett. Außerdem macht in knapp vier Stunden das Milliways auf, bis dahin sollten wir weg sein.“ brummte Thaars und nahm einen ordentlichen Schluck von seinem Bier und die anderen taten es ihm gleich. Lucien verzog die Lippen und Eva neben ihm hustete leise als der scharfe Wodka ihre Kehlen hinunter brannte.
„Bier nachtrinken.“ schlug Keffren vor und reichte ihnen zwei Flaschen.
„Wolltest du nicht nach Zephan?“ fragte Loretta an Lucien gerichtet.
„Ja, später dann. Erst mal frühstücken.“ erwiderte Lucien und trank einen Schluck. Wodka. Pur. Er verzog die Lippen.
„Weniger labern, mehr trinken.“ warf Thaars in die Runde.
„Irgendwie siehst du ziemlich scheiße aus, Lucien. Vielleicht solltest du mal Urlaub machen?“ schlug Keffren vor.
„Er ist vorher auch vor meinem Tresen stumpf umgekippt.“ verriet Eva bereitwillig.
„Wieso kippt er denn stumpf vor deinem Tresen um?“ wollte Loretta neugierig wissen.
„Weniger reden, mehr trinken.“ verteidigte Thaars seinen Standpunkt.
„Das geht sie gar nichts an.“ sagte der Captain der Sadé ungehalten.
„Warum siezt du mich?“ erwiderte Loretta verwirrt.
„Dritte Person Plural, ist mal was Neues.“ entgegnete Lucien.
„Ich glaube du brauchst mal Urlaub. Planetaren Urlaub. Geh doch einfach mal irgendwo tauchen oder Skifahren.“ sagte der Keffren.
„Du kannst Ski fahren?“ fragte Eva.
„Nein, wieso auch?“ antwortete Lucien.
„Mehr quatschen, weniger trinken.“, grollte Thaars mit Nachdruck. Die Anwesenden sahen ihn überrascht an, „Quatsch. Ihr bringt mich schon total durcheinander mit eurem Gesülze über Skifahren und Urlaub machen!“, fluchte der Brutor ärgerlich, „Lucien, du siehst übrigens echt mal scheiße aus. Siehst aus wie einer den eine Fregatte gerammt hat.“
„Er ist auch stumpf vor dem Tresen umgefallen. Voll aufs Gesicht!“ erklärte Eva wieder.
„Deshalb sollte er ja auch mal Skifahren gehen und Urlaub machen.“ schlug Keffren vor.
„Das bringt ja auch nix.“ fügte Loretta an.
„Wieso bringt das denn jetzt nix?“ wollte Thaars wissen.
„Wieso sollte er denn Skifahren gehen wenn er gar nicht Ski fahren kann?“ stellte die rothaarige Minmatar klar.
„Er ist übrigens Anwesend.“ mischte sich Lucien ein.
„Wer?“ wollte Keffren wissen und blickte sich um.
„Ich!“ fauchte Lucien.
„Macht aber auch echt keinen Sinn, dann Skifahren zu gehen wenn man da eh nur auf die Schnauze fällt.“ nickte Thaars überzeugt.
„Ja, sag ich doch die ganze Zeit.“ bemerkte Loretta mit und schenkte sich ihr geleertes Glas wieder voll.
„Einfach stumpf vor dem Tresen umgefallen. Direkt aufs Gesicht.“ wiederholte Eva mit schwerer Zunge.
„Das schafft auch nur Luci. Einfach so aufs Gesicht fallen.“ grinste Loretta.
„Hab ich auch schon gemacht.“, klärte sie der Brutor, vom Kopfende des Tisches her, auf, „Passiert schon mal, dass man aufs Gesicht fällt.“
„Aufs Gesicht fallen. Wer macht denn bitte sowas. Das ist doch völliger Quatsch.“ sagte Keffren.
„Ich mach das, so!“ erläuterte Lucien dem das mittlerweile gehörig auf die Nerven ging, dass er hier der Gesprächsmittelpunkt war.
„Ja, einfach stumpf umgefallen.“ lallte Eva, deren zügiger Verfall langsam bedenklich wurde.
Eine Weile sagten die vier nichts mehr, was Lucien nur allzu recht war. Schweigend wurden Gläser geleert und wieder gefüllt.
„Man könnte mal einen Skikurs machen. NirMeleth Daytrading Betriebsausflug auf ner Skihütte. Das wäre mal was.“ brummte Keffren plötzlich.
„Was hast du heute dauernd mit Skifahren?“ fragte der Captain der Sadé kopfschüttelnd, während Eva neben ihnen einige glucksende Laute von sich gab.
„Ich glaub die kotzt gleich.“ sagte Thaars.
„Man redet nicht über Anwesende in der dritten Person.“ erwiderte Lucien scharf.
Eva gluckste wieder ein wenig und sah sehr bleich aus.
„Die hätte mal weniger trinken sollen.“ mischte sich Loretta besorgt ein.
„Vielleicht sollte mal jemand mit ihr aufs Klo gehen?“, schlug Keffren vor, „Luci mach mal, geh mal mit der aufs Klo. Ist immerhin dein Date.“
„Dann kotzt die mich vielleicht voll!“ beschwerte sich Lucien abwehrend.
„Das tut man nicht, über Anwesende in der dritten Person reden.“ wiederholte Thaars die Worte des Minmatars spitz.
„Leck mich doch!“ fauchte Lucien in die Richtung des Brutor, während Eva sich gekonnt auf den Tisch erbrach.
„Hmm.“ machte Keffren.
„Oha.“ machte Thaars.
„Ahja.“ machte Loretta.
„Hoppla.“ sagte Lucien.
Die vier Kapselpiloten sahen sich kurz fragend an.
„Was machen wir jetzt? Die Kleine ist ja völlig am Ende.“ stellte Thaars fest, „Hätte mal besser sagen sollen, dass sie nix verträgt.“
„Wenn M’ia die Sauerei hier sieht, reißt die uns die Ohren ab.“ bemerkte Loretta ein wenig besorgt.
Der Gedanke an die Besitzerin des Milliways jagte Lucien ebenfalls einen Schauer über den Rücken.
„Achtung nochmal!“ warnte Keffren, während Eva würgte und gluckste und diesmal über Luciens Schoss und auf den Boden kotzte. Mit einem erleichterten Seufzer ließ sie sich zurücksinken und schloss die Augen, während sie langsam begann von der Bank zu rutschten. Lucien hielt sie fest.
„Was machen wir denn jetzt? Die ist ja völlig hinüber!“ fragte Thaars besorgt.
Keffren warf einen Blick auf seine Uhr und sagte dann: „Also in gut drei Stunden ist M’ia hier und wird das Restaurant aufmachen, für Mittag.“
„Gibt eh schon gewaltigen Ärger wenn die merkt das wir ihren Alkohol geklaut haben.“, raunte Loretta, „Aber mit der Sauerei hier noch dazu wird das ganz schön bitter.“
„Zum Glück riecht das nur nach Wodka.“ stellte Lucien schnüffelnd fest und betastete mit der freien Hand seine besudelte Cargohose, während er mit der anderen immer noch das betrunkene Mädchen in Position hielt.
Die Kapselpiloten verfielen wieder in nachdenkliches Schweigen während Eva ruhig und regelmäßig atmete. Scheinbar war sie eingeschlafen.
„Ich hab einen Plan.“ rief Thaars plötzlich und hob feierlich den Zeigefinger.
„Wir sind im Arsch.“ murmelte Loretta.
„Keffren, Luci, gebt mir mal eure Gürtel und hebt die da auf den Stuhl. Wir binden die da einfach an und hauen ab. Wenn M’ia kommt, dann denkt die bestimmt die Kleine war das alles. Was ja gar nicht so falsch ist. Wir sind dann aber auf jeden Fall aus der Schusslinie“ erklärte Thaars begeistert.
„Hm, ich weiß nicht“, brummte Keffren, „wie wärs denn wenn wir einfach aufräumen?“
„Acha.“ machte Loretta unzufrieden.
„Aufräumen ist jetzt auch scheiße. Ich mein es ist vielleicht halb sechs oder so. Da räumt man doch nicht auf, so früh am Morgen.“ stellte der Captain der Sadé fest.
„Auch wieder wahr.“ murmelte Keffren halbwegs überzeugt.
„Binden wir die da einfach an und gehen!“ wiederholte der Brutor überzeugt und deutete auf Lorettas Stuhl.
„Na meinetwegen.“ brummte Lucien und zog seinen Gürtel aus. Keffren neben ihm tat dasselbe, während Loretta aufstand und ihren Stuhl ein wenig zurückzog.
„Meine Hose rutscht jetzt aber.“ nörgelte der Caldari während er sich ebenfalls erhob und mit einer Hand am Hosenbund ziemlich unglücklich aus der Wäsche schaute.
„Ist doch auch egal.“ winkte Loretta ab.
„Nehmt ihr die mal hoch, wenn ich die loslasse rutscht die unter den Tisch.“ erklärte Lucien und reichte seinen Gürtel an den Caldari weiter.
„Man redet nicht über Anwesende in der dritten Person.“ grinste die rothaarige Minmatar.
„Doch tut man schon, wenn die Anwesenden völlig hinüber sind!“ erwiderte Lucien scharf.
„Du bist heute schon mal stumpf aufs Gesicht gefallen, da hättest du dich dann aber auch nicht beschweren dürfen.“ stellte Keffren bemerkenswert clever fest.
„Haltet doch einfach alle mal die Klappe und nehmt mir lieber Eva ab, bevor ihr hier dumm rumlabert.“ brummte der Minmatar.
„Genau, das sag ich schon den ganzen Abend. Weniger labern, mehr trinken!“ bestätigte Thaars.
„Das mit dem mehr trinken hat ja bei ihr auch gut geklappt.“ schmunzelte Loretta und griff sich einen von Evas Armen. Gemeinsam mit Lucien hoben sie das zierliche Mädchen von ihrem Platz und setzten sie auf den Stuhl. Lucien musste dabei sehr vorsichtig sein um seine Hose nicht zu verlieren.
Thaars und Keffren banden Eva mit den beiden Gürteln so an den Stuhl, dass sie nicht unter den Tisch rutschen konnte während Lucien verzweifelt versuchte seine Hose ein wenig zu säubern.
„Ich finde ja die Gürtel sind verdächtig. Wer bindet sich schon selbst an einen Stuhl?“ dachte Loretta laut über den Haken des Plans nach.
„Kleinigkeiten“, winkte Thaars ab, „außerdem würde die ohne Gürtel nicht heben.“
Die vier Kapselpiloten nickten überzeugt und verließen ein wenig wankend das Restaurant.
„Vielleicht sollte man echt mal Skifahren gehen“, sagte Lucien nachdenklich, während sie sich auf den Weg zu ihren Quartieren machten, „das könnte lustig werden.“


>>Reicher Mann und armer Mann
>>standen da und sah'n sich an.
>>Und der Arme sagte bleich:
>>"Wär ich nicht arm,wärst du nicht reich."
>>(Bertolt Brecht)

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Spiel: EVE

Charakter: Prometheus 77

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18

Tuesday, 9. November 2010, 15:19

Fies ... das ja bitter die da einfach so angeschnallt sitzen zu lassen. ^^
Im Falle eines Falles, ist richtig fallen alles!

Delijha

Miss Pattex

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Spiel: EVE Online

Charakter: Miss Loretta Lux

Wohnort: Berlin

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19

Tuesday, 9. November 2010, 18:12

*wartet bis Luci sich am Kopf kratzt und zieht dann unauffällig an seiner Hose*

Eoin

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20

Tuesday, 9. November 2010, 18:17

Höööö!


>>Reicher Mann und armer Mann
>>standen da und sah'n sich an.
>>Und der Arme sagte bleich:
>>"Wär ich nicht arm,wärst du nicht reich."
>>(Bertolt Brecht)