Von Buddhistischen Mönchen weiss man, dass sie an sich kein Genuss empfinden dürften beim essen. Andererseits nehmen sie gerne die Speisen von Spendern an, welche sich natürlich besonders viel Mühe beim Kochen machen. Eine reine Verschwendung also, aber Ziel des Buddhismus ist ja die Erleuchtung, das Ablegen der Empfindungen von Genuss, Gefühlen und Bedürfnissen.
Diese Religion ist nicht der einzigste Versuch der Menschheit sich selber zu züchtigen. Selbstbeherrschung war das Ziel griechischer und römischer Philosophen fast jeder Couleur, auch bei den Juden, Christen und später den Moslems gehört sie in den Mittelpunkt des Daseins. Warum eigentlich?
Tatsache ist, dass wenn man alleine seinem Bauch nachgibt, seinen körperlichen Bedürfnissen also, unweigerlich mit Mitmenschen in Konflikt gerät. Die Grundbedürfnisse sind bekanntlich Essen, Sex und Wohnraum. Eine Gesellschaft muss also dafür sorgen, dass nicht allein das Recht des Stärkeren sich durchsetzt sondern dass es für alle genug gibt, weil der Verband als Ganzes wesentlich überlebensfähiger ist als der Einzelne. Sex wird also verteilt und man will jedem seine Frau garantieren und eine moralische Instanz kreiieren, welche diese Verbindung garantiert, die Ehe. Gerade in modernen Gesellschaften wird dies zu einem grossen Problem, denn obwohl moralisch nicht immer frei von Zweifeln, ist es jedem erlaubt, dem anderen die Frau auszuspannen. Das ist nicht wirklich neu, aber das System "Ehe" hat so zumindest auch in säkularen Gesellschaften mindestens noch einen moralischen Anspruch auf Unantastbarkeit.
Gerade die islamische Welt prallt seit Ende des kalten Krieges besonders auf das westliche, säkulare, System. Man muss sagen, sie wird beeinflusst durch die Freiheit, die der Westen als moralisch höher einstuft als die Sicherheit, welche zum Teil der Islam mit sich bringt. Diese Sicherheit bedeutet, dass die Frauen von der Aussenwelt abgeschnitten werden, damit keiner an sie rankommt. Das Kopftuch ist so ein Zeichen, der Schleier eine verstärkte Form davon. Die Burka ist dann die vollständige Verhüllung. Der Islam gibt dem Stammesverband mit Patriarchentum ein moralisches Gewand, welches im Übrigen bei den Römern sehr Ähnlich ist. Von wergen Orgien und Dekadenz bei Römern und Griechen, die waren sehr streng und Frauen war stark von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Während die Mythologie der Antike Götter kreiierte, welche Fremdgehen und Vergewaltigung als normal ansah, war der antike Mensch in ein wesentlich engeres Korsett eingeschnürt als viele denken.
Civilization ist so ein Beispiel, in dem man die Zivilisationen vergleicht und aufgrund von Indizien aufzeigen möchte, welche nun der anderen überlegen ist. Nach Henry David Thoreau ist das die amerikanische wohlgemerkt, allerdings basiert Civ auf den Klassiker von Toynbee.
Frauenverteilung ist Macht und auch in Foucaults Sexualität und Wahrheit wird ein Auge auf das Verhältnis von Macht und Sexualität geworfen. In meinen Augen verlieren die Patriarchen in den nahöstlichen Staaten in erster Linie Macht, durch den Einfluss des Westens. Es geht nicht um Wirtschaftliche Macht in erster Linie, denn das einzige was aus dieser Region kommt ist das Öl. Produziert wird nichts und auch der Dienstleistungssektor ist in der Hand des Westens. Freiheit für die Frau wird das alte System zerstören und die Männer zwingen zu arbeiten. Länder, die das nicht begreifen sind die Verlierer der Globalisierung. Man stelle sich vor das die hälfte der Bevölkerung nicht arbeiten dürfte, wobei ich nun nicht anfangen will aufzuzählen, was den Frauen im nahen Osten verwehrt wird.
Es ist jedes Staates Recht, zu entscheiden was er will, aber das Problem wird verschärft, dass die Einwohner dieser Staaten glauben es sei unsere Schuld. Wenn einige Männer bis zu sechs Frauen heiraten dürfen ist klar, dass dann fünf andere leer ausgehen. Wer also Frauen zu vergeben hat ist mächtig, und wer welche heiraten kann auch, weil sein Verband somit gross wird. Ich nehme mir das Recht sowohl die Bibel, wie auch den Koran daran zu messen, was da über die Frauen steht. Es ist sehr traurig, dass kaum jemand im Westen diese Schriften liest, und wenn, dann oft nur oberflächlich. Es sei jedem anzuraten, sich diesen Büchern zu widmen, denn die Gefahr, dass die Freiheit, die wir im Moment geniessen kann jederzeit durch Frömmigkeitswellen weggeschwemmt werden. Dies wird zumindest einem Geschlecht, nicht gut bekommen.
Zwischen Genuss und Macht und Sex besteht also ein Zusammenhang. Lange Zeit war es auch verpönt, Genuss zu empfinden. "Euch wird es an nichts fehlen!" sagte Benedikt XVI und ich mag diesen Ausspruch genauso wie sein "ich bin nur ein einfacher Arbeiter im Weinberg des Herrn". Auch in der Bibel gibt es einen wunderbaren Abschnitt im Lied der Liebe nur, dass mir jetzt niemand kommt und sagt es würde das nicht auch geben. Gerade die Kirche muss versuchen mit den immer mehr ziemlich veralteten Bildern der Bibel und vorallem deren scharfen, eindeutigen Worten umzugehen und die gescheit und schmackhaft zu verarbeiten. Wer nicht dumm ist, erkennt, dass das nur Versuche sind, mit der Zeit standzuhalten. Mit anderen Religionen wird es daselbe Problem sein. Nur ein Wissen um die errungen Macht durch die Säkularisierung wird unsere Gesellschaft vor dem Rückschritt schützen.