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  • »Jack« ist männlich

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241

Friday, 13. April 2007, 18:47

Du -

Hast mich so viele Jahre begleitet, hast mit mir Dein Leben geteilt, Deine besten Jahre.
Bist aufgeblüht und hübsch geworden, attraktiv und interessant. Ich möchte das nicht als mein Verdienst ansehen, aber ich durfte den Stolz erleben, Dein Partner zu sein.
Hast mich verändert, meinen Horizont erweitert, mehr als jeder andere Mensch seit ich von zuhause auszog.
Gabst mir Deine aufrichtige, intensive und reine Liebe, das grösste Geschenk überhaupt.
Teiltest mit mir deinen Sex, zusammen haben wir nie anderes erlebt als gegenseitige Erfüllung.



Ich -

Habe Dich warten lassen. Verzweifelt versuchte ich zu beenden, was ich anfing, ohne es wirklich vollbracht zu haben.
Suchte die Nähe und dann doch wieder den Abstand. Entfloh in virtuelle Welten.
Konnte nicht alle die Dinge einhalten, die ich Dir versprach, mit zunehmender Ungewissheit verlor ich auch den Willen dazu.
Schaffte es nicht mehr all denen gerecht zu werden, auf die Du hörtest. Nun bist Du allein, weil die Leute nicht für Dich da sind, die Dich damals beeinflusst haben.
Habe nun mein eigenes Leben. Und ich habe mich entschieden. Gegen Dich.



Gerne -

Würde ich Dir die Liebe schenken, die ich noch für Dich empfinde. Dein Lebensinhalt sein und Geliebter bis in den Tod.
Würde ich Dir das Kind schenken, dass du von mir ersehnst, um Dich glücklich zu machen und statt meiner selbst, meine Frucht Dir überlassen.
Würde ich die Dinge für Dich wahr werden lassen, die mich dazu bringen, grossartiges zu leisten und zu vollbringen. Meine Versprechungen einlösen und Deine Welt bereichern.



Doch -

Ich habe mich entschieden. Zu viel ist passiert, zu vieles von dem Du nichts weisst, es aber erahnst.
Zu viel ist geschehen, was Du nicht hättest zulassen dürfen, auf mich und meine Worte hättest hören müssen.
Es gibt jetzt kein Zurück, wie auch ich nicht zurück kann. Ich lasse vieles zu, weil ich noch für Dich empfinde, aber mehr kann ich nicht geben.
Ich hoffe für Dich, dass Du Erlösung findest. So wie ich sie suche. Deines Vaters Weg darf ich nicht beschreiten, ich würde schlussendlich ebenso innerlich verzweifeln.
Ich schere mich nicht aus der Verantwortung für Dich, werde für Dich da sein. Aber ich werde meinen Weg beschreiten. Allein.
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

G.B.Shaw

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242

Saturday, 14. April 2007, 05:43

Ein langes Gespräch mit Enrico hinter mir, glaube ich nicht, dass ich allzu früh beim Flohmarkt sein werde. Mein Ziel wars, gleich am frühen Morgen ein paar Schnäppchen abzugreifen. Doch noch bin ich wach, müde gewiss, doch zu unruhig zum schlafen.
Eigentlich sind mir die persönlichen Gespräche viel wichtiger als meine Zeit online. Als ich einloggte und feststellte, dass die Personen, mit denen ich mich noch ingame treffen wollte, bereits weg waren, bedauerte ich das zuerst. Dabei ist er, der Dottore, einer der wenigen Leute, die mich ganz verstehen und auch einen ähnlichen Hintergrund haben. Mit diesem Mann hatte ich noch nie differenzen, Streit oder komplett andere Ansichten, und ich kenne ihn nun seit fast 12 Jahren. Da die Kommunikation so intensiv ist, geniesse ich diese Zeit und schaue dabei nicht auf die Uhr. Umso weniger spricht es für mich, dass ich das wegen ingame Bekanntschaften sogar in Frage stelle.
Und dann kam noch Sie online, war allein mit mir im Channel. Schwieg. Ging wortlos. Vorher hatte ich Enrico noch gesagt, wie viel und wie gut wir miteinander haben reden können, wie schön es ist, von jemandem verstanden zu werden. Nun bin ich mir wieder darüber im Gewissen, dass es doch besser war, mit ihm zu reden als mit jemandem zu chatten. Keine grossartige Erkenntnis, ich weiss. Ich wollte es auch nur so erwähnen.
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G.B.Shaw

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Sunday, 15. April 2007, 18:34

Mein Dunstkreis 2

Enrico B.

Von allen meinen Freunden ist Enrico wohl derjenige, der mich am besten versteht. Ich kann nicht behaupten, dass ich ihn so gut kenne, dass ich mir hier ein Bild von ihm machen darf, doch ich tu es jetzt einfach einmal.

Styx aka Moira aka Enrico ist 29 Jahre alt, und wie aus seinem Namen ersichtlich ist, hat er italienische Wurzeln. Er hat kein südländisches Äusseres, er fährt kein italienisches Auto (ein Ford) und er redet selten italienisch. Einzig das immer zu ihm passende Schuhwerk hat öfters mal Italo-Style, ich habe nämlich das Gefühl, dass nur unsere südländischen Nachbarn hellbraune Schuhe zu tragen pflegen. Er ist 1.80m gross, athletisch und ziemlich gut aussehend, seit ganz kurzem ist er auch wieder Single.
Ich nenne ihn nun öfters mal "Dottore". Er hat Medizin studiert und ist Assistenzarzt in Aarau, nachdem er in Bergamo ein Praktikum absolviert hat, da seine Familie mütterlicherseits in Bergamo wohnt. Seit Bergamo lebe er seine Italianità viel intensiver aus als vorher, meinte ich kürzlich zu ihm, und dass er seine Wurzeln besser erkannt hat oder zumindest Gewissheit darüber erhielt, dass es neben seiner baslerischen, väterlichen Seite, eben auch die italienische gibt. Sein Vater ist übrigens Jurist.

Wenn es intelligente Menschen gibt auf dieser Erde, dann gehört mein Freund sicherlich dazu. Er schafft es immer, die Dinge gut zu meistern, die er sich vornimmt. Das sind ziemlich viele Interessen: Karate, Boxen, Gamen, Tischfussball, Tanzen, uvm. Ihr werdet wenig Menschen sehen, die unglaublich konzentriert sind, bei allem was sie tun. Wenn ich mit Enrico rede, dann weiss ich, dass er präsent ist, dass er sich auf die Sachen konzentriert, die er mir mitteilen möchte und die ich ihm erwidere. Wir haben uns als Gamer kennengelernt. Styx war der beste in Command & Conquer Red alert 1996/97. Damals war er neunzehn und zum ersten mal in einer Beziehung, die bis vor kurzem bestand hatte. Sein Spielstil ist in allen Spielen die gleiche. Sie beruht auf der Produktion von Masse, die er an den richtigen Stellen einzusetzen weiss. Er beschäftigt sich selten mit kleinen Details, eher organisiert er sein Spiel. Weder informiert er sich über Feinheiten, noch analysiert er gegnerische Spieler, Spielstile und Buildorders (feste Aufbaumechanismen in RTS). Wenn er etwas sieht, das stark ist, dann ahmt er dies nach und verbessert es. Dabei ist er nicht mal ein schneller Klicker, aber seine Organisation hat ihn noch in jedem Game zu einem valuablen Gegner gemacht.
Enrico ist ein unpolitischer Mensch, aber das heisst nicht, dass er mit einem Brett vor dem Kopf rumläuft. Seine Lieblingsdevise heisst: "Alles wird gut." Viele Menschen beklagen sich, heulen rum, sind depressiv, fühlen sich kraftlos oder sind schlecht gelaunt wegen den kleinsten Dingen. Ihn hingegen werdet ihr nie in Rage sehen. Nie werdet ihr ihn traurig oder betrübt sehen, aufgeregt oder nervös. Er ist immer gleichmütig, ruhig, besonnen. Er lacht viel und lächelt viel, kann Ironie gut vertragen und versteht sie auch. Er selber ist aber nicht ironisch, sarkastisch oder zynisch. Wenn Raphael fordert: "Heute will ich einen Tag ohne Zynismus!", dann müsste er eigentlich mit Enrico zusammenziehen. Klassisch gebildet, würde der "Dottore" nie ungefragt Weisheiten von sich geben oder sein enormes Wissen vor anderen breit schlagen. Die Lust vor anderen zu brillieren, zu schwatzen, die Sucht nach Bestätigung und Anerkennung hat er nicht, braucht er auch nicht. Er ist hier und jetzt, ganz präsent. Wenn er etwas wissen möchte, so fragt er und hört dann auch genau zu.
Seine Lebensziele sind konkret gefasst und ihnen ordnet er alles andere unter. Auch seine Frau hat sich dem zu beugen. Er hat ein souveränes, selbstbewusstes Auftreten gegenüber Frauen, doch er hat auch Gefühle. Wenn man lange mit ihm spricht, redet er davon. Da wird von einer Emotionalität gesprochen, die man sonst von ihm nicht kennt und dementsprechend nicht erwartet. Früher habe ich immer gesagt, dass kein heterosexueller Mann so wenig am weiblichen Geschlecht hängt wie der Herr B. Ich habe mich geirrt. Gewiss hatten flüchtige Blicke und Andeutungen auf ein paar andersgeschlechtliche Gestalten stattgefunden, aber er hatte ja seine Langzeitbeziehung, mit der er scheinbar zufrieden war. Barbara schien so selbstverständlich zu ihm gehörend, dass er sie in den vielen Jahren so gut wie nie erwähnte. Schon seit Jahren hatte ich das Gefühl, dass die beiden zwar perfekt funktionieren, doch eine gewisse Gleichgültigkeit seinerseits vorherrschte, wenn ich mit ihm darüber sprach. Er sah keine gemeinsame Zukunft mehr, seit Jahren nicht. Dass er es dennoch so lange quasi den Bach runter laufen liess, war wohl ein Zeichen der wohligen Wärme der Sicherheit, die er meiner Meinung nach braucht. Er ist ein Familienmensch, ein Gesellschaftsmensch. Sein zukünftiger Weg ist klar vorgegeben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er scheitern wird, und selbst wenn, er würde ganz bestimmt und mit grosser Kraft etwas anderes tun. Für mich war er immer ein Vorbild, quasi eine bessere Version meiner selbst. Während ich merke, dass ich ein totaler Gefühlsmensch bin, der für rationale Argumentation zum Teil gar nicht zugänglich ist, hat er seine Emotionen viel besser unter Kontrolle und vermischt sie zu unglaublicher Stärke in den Dingen die er tut. Er zieht das Beste aus seinen zwei Welten, der Basler Seit und der Italienischen. Seine Frau wird sich ihm anpassen müssen, aber seine Anziehungskraft ist so stark, dass sie bei ihm zum Wechselwesen wird. Wenn es eine starke Frau sein wird, die sein Herz erobert, dann würde ich vielleicht noch andere Seiten an ihm kennenlernen, bis jetzt hat der Mann alles unter Kontrolle!
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

G.B.Shaw

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Wednesday, 18. April 2007, 13:08

Amoklauf in Blacksburg

Amoklauf an der Universität von Blacksburg (Viriginia)

Weltweit werden wahrscheinlich die meisten Blogger über den Amoklauf in Blacksburg schreiben. Es ist ein Ereignis, das nicht nur erschreckt und schockiert, sondern auch traurig stimmt, erschüttert und bewegt. Einen Menschen so zu verlieren schmerzt, und wenn man sich die Bilder der meist noch so jungen Opfer anschaut, dann weiss man, dass da jedesmal ein Individuum gestorben ist. Ich fühle mit und traurere um die Toten, selbst wenn ich sie nicht kenne.

Ich bin kein Hellseher oder Psychologe, aber ich kann mir vorstellen, was im Täter vorgegangen ist. Die meisten Opfer sind willkürlich ausgewählt worden. Das heisst, der Täter hat sich selber als Opfer von anderen gesehen, wahrscheinlich von allen. Er verallgemeinert die Leute im Campus: "reiche Kinder, Lotterleben, Scharlatane". Dadurch wird das Indivduum des Campus - im verhältnis zum ihm - ein Teil des Ganzen, das ihn hasst. Er glaubt, dass er geschnitten wird. Auch Attentäter Cho war wie die meisten Attentäter überhaupt Eigenbrödler und Einzelgänger. Niemand in der westlichen Welt braucht wirklich eine Schusswaffe, aber die Täter besitzen meist seit längerer Zeit eine. Wenn jemand eine Waffe besitzt oder trägt, so geht er davon aus, dass seine Aussenwelt gefährlich ist. Bedrohung, selbst wenn diese irreal ist oder imaginär, schafft ein Abwehrverhalten, Bereitschaft zum Kampf und Konflikt. Man sieht die Welt anders, wenn man bewaffnet ist, insbesondere wenn man dazu uniformiert ist oder einen Auftrag zur Sicherstellung von Ordnung hat.
Ich habe früher schon geschrieben, dass sich bedroht fühlende Menschen grundsätzlich anders verhalten. In gewissen Individuuen schlägt die Bedrohung oder Abgeschiedenheit in Hass aus. Es spielte keine Rolle wer auf dem Campus draufging. Es war ein Schlag gegen alle, und wenn ein einzelner erschossen wird, so leiden alle mit. Es braucht viel, um einen einzelnen Unschuldigen zu ermorden. Dazu müssen sehr viele Barrieren überschritten werden, die uns als Puffer eingeimpft wurden, damit wir uns nicht gegenseitig zerfleischen, sondern ein soziales Verhalten an den Tag legen. Die Frage ist nur, wann werden diese Hürden durchbrochen? Eine zerbrochene Beziehung oder eine Ablehnung durch eine Frau wurde als Begründung ins Spiel gebracht. Doch selten werden bei einem Beziehungsdelikt auch Nichtbeteiligte umgebracht.
Die Einzelgänger, die zu Attentätern mutieren, leben in ihrer eigenen Welt. Heutzutage ist die Abgeschiedenheit virtuell sehr einfach zu bewerkstelligen. Viele Amokläufer nutzen denn auch das Internet, um ihre Message noch verbreiten zu können. Dieser Typ Mann lebt sein Einzelgängertum gegen die feindliche Übermacht in seinen Träumen und Fantasiewelten aus. Er ist quasi sein eigener Fan und denkt sich auch aus, wie viele Menschen doch eigentlich hinter seiner Idee von Gesellschaft stehen. Das Morden wird zur Notwendigkeit, zur Aufgabe. Die Waffen die er trägt machen ihn mächtig, zum Herren über Leben und Tod. Ich würde mich nicht wundern, wenn etliche Attentäter in ihren Abschiedsbriefen so etwas erwähnten wie "Tag der Abrechnung". Es geht ums heimzahlen, ums aufräumen und reine machen. Diese Leute haben offene Rechnungen zu begleichen. Das erfordert die Geisteshaltung, falsch behandelt worden zu sein. Die Ungerechtigkeiten gegen sich selber sind zu Ende, es wird nun zurückgezahlt.

Wir haben nun noch ein anderes zusätzliches Problem zu gegenwärtigen, welches ich ebenfalls schon einmal ins Spiel gebracht habe: die Kultur des Amoklaufs. Das tönt bizzarr und pervers, aber bei den Amokläufern läuft die Welt verdreht und unglaubhaft. Sie sind die Hüter der Wahrheit. Neben dem Leben gibt es nur eine andere Wahrheit: den Tod. Die Amokläufe werden häufer, werden ritualisierter und werden sich meistens auch per Internet ankündigen. Fast bin ich geneigt zu fragen, ob der Amoklauf die ultimative Form ist, diese Gesellschaft abzulehnen. Traurig aber wahr, werden diese Rachefeldzüge nur an Reiz dazugewinnen. Ich fürchte auch, dass wir diese Entwicklung nicht aufhalten können.
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

G.B.Shaw

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Mhair'gead

unregistriert

245

Wednesday, 18. April 2007, 18:48

Dazu fällt mir besonders eine Bullshit Folge ein:

Penn and Teller: Gun Control

246

Thursday, 19. April 2007, 00:23

Amoklauf an irgendeiner Uni - die Welt ist erschuettert und verwirrt.
Massenmord, Voelkermord, Kindersoldaten, tagtaeglicher Hungertod - niemanden interessiert's.

Delijha

Miss Pattex

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Spiel: EVE Online

Charakter: Miss Loretta Lux

Wohnort: Berlin

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247

Thursday, 19. April 2007, 00:25

*nagelt july ein schild *eckenprediger* an die stirn*

- hier dein schild...nun märtyre für uns zur unterhaltung rum *flätzt sich in blut und trauben*
The free soul is rare, but you know it when you see it - basically because you feel good, very good, when you are near or with them.
―Charles Bukowski

Lorm

Schindluder

  • »Lorm« ist männlich

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Spiel: iRacing, Shogun 2

Wohnort: Sauerland

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248

Thursday, 19. April 2007, 00:59

ja genau watt solls sterben jeden tag genug menschen. is doch scheiss egal. ausserdem warns da ja nur 33. das kann jeder verschmerzen. und die angehörigen solln eh das maul halten. weil wonaders sterben auch menschen also who cares.

aja und wenn deine eltern sterben eeegaaaal!! machn dicken haufen drauf! denk daran woanders sterben auch menschen! shit egal!

achja deine freundin is gestorben? lol da lach ich dich aber aus ey! woanders sterben auch täglich menschen. Alter jammer nich rum! hör bloss auf zu trauern ey! gibt soviel schlechtes inner welt! watt wagst du es da über deine verschissene familie zu trauen nur weil EINER!! verreckt is!

mach die augen auf dadraussen sterben täglich menschen! also nerf mich nich mit deiner beschissenen trauer sonst gehste gleich hinterher! macht ja eh nix wegen dein mickrigen scheiss leben lohnts sich eh nich zu trauern. geschweige denn irgendwo zu erwähnen! DADRAUSSEN STERBEN TÄGLICH 10 TAUSENDE!!!!. und deine verschissene todesanzeige inner zeitung kannste dir im arsch stecken!!

July! du hast einfach recht!
Jeden Montag ab 8:00 Uhr! Sprechstunde
Brustvergrösserung durch Handauflegen. Bei nicht Gelingen zahle ich 5€


Kh'arta

Forenmaus

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249

Thursday, 19. April 2007, 01:17

Packen wir's an, hm?

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Thursday, 19. April 2007, 17:06

Der Einseitig Literaturwettbewerb findet auch dieses Jahr wieder statt. Es geht darum einen Text zu schreiben, der auf eine A4 Seite passt und der dann von einer Jury bewertet wird. Diesmal ist z.B. Adolf Muschg in der Jury, das zeigt schon mal auf, dass der Wettbewerb langsam an Beachtung gewinnt.

Einsendeschluss ist der 15. Juni, davon erfahren habe ich erst heute. Gerne würde ich da mitmachen, doch mit welchem Thema? Es würde mich reizen, den nie eingeschickten Beitrag "Freundlichkeit der Nacht" (in diesem Thread bereits gepostet) noch mal zu überarbeiten und einzuschicken. Ich mag es, Situationen und Gegebenheiten kunstvoll zu beschreiben und zu verpacken. Wenn über Emotionales schreiben würde, so könnte ich derzeit nicht auf etwas trauriges zurückgreifen, wie z.B. Krankheit, Unfall und Tod. Liebe und die dazugehörigen Gefühle habe ich in den letzten Monat erlebt wie ein Sturmwind. Doch befürchte ich, dass das Thema Liebe einfach zu banal ist, das es keinen interessiert, egal wie man das Thema angeht. Eine lange, überarbeitete Version von "Das Januarbuch" wäre eine Möglichkeit. Reizen würde mich eine Kurzgeschichte über einen Kindesmörder, der von der Mutter des Opfers zu Tode gefoltert wird. Ich persönlich hätte keine Probleme einen Sexualakt zu beschreiben, etwas was ich schon immer mal tun wollte. Doch weder Pornographie noch Gore dürften wohl gut ankommen, möglicherweise nicht mal H.'s brillante "Kunstbetrachtung", ein ironisch-witziger Text.
So wie ich mich kenne, werde ich mein Bauchgefühl und meine Stimmung über den Inhalt entscheiden lassen. Ich bin eh ein Form- und Stilfetischist.
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G.B.Shaw

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Friday, 20. April 2007, 14:34

Teil 4

Frau B.

Frau B. ist um die vierzig und arbeitet im Betrieb als Hilfe in der Essigproduktion. Sie ist nicht unsympathisch, eine durchaus fähige Mitarbeiterin und nicht unmotiviert. Allerdings hat sie öfters Probleme mit anderen Angestellten, und sie hat den Ruf unglaublich dumm zu sein, neben der Tatsache, dass sie ihr Mundwerk permanent benutzt.

Sie hat eine Tochter, die ihr Ein und Alles ist. Sie zieht ihr Kind seit einer Ewigkeit mit ihrem Minimallohn alleine auf und spricht unaufgefordert und unentwegt von ihr. Ich bin aber davon überzeugt, dass sie eine sehr gute Mutter ist. Sie kennt die Probleme ihres Kindes, dessen Ängste, Sehnsüchte und Wünsche. Das Mädchen ist denn auch erfolgreicher als seine Mutter und scheint mit dem ihm gestellten Aufgaben gut zurecht zu kommen. Das Geld reicht kaum, aber sie wursteln sich durch: on se débrouille...

Die soziale Randstellung erweckt natürlich Ängste um das wenige das noch bleibt. Der Arbeitsplatz bei uns ist so eine Säule in ihrem Leben. Trotz gelegentlich grossen Frustes, ist bei ihr keine Nonchalance zu entdecken, was ihren Job betrifft. Kurz: sie will ihn auf jeden Fall behalten. Angstgeleitet ist deshalb ihre Konfliktbereitschaft im Betrieb. Kritik lastet schwer auf ihr, am meisten jedoch die Art wie mit ihr umgegangen wird. Man lässt auf vielen Ebenen durchblicken, dass sie ihre Arbeit nicht gut, bzw. nicht effektiv genug verrichtet. Dies geschieht übrigens auf ziemlich pefider Basis, mit unterschwelligen Sätzen, welche auch sie durchaus sofort kapiert. Sie selber antwortet oft schachtelhaft, mit Phrasen aus dem Vokabular der Binsenweisheiten und vorgefertigten Aporismen und Sentenzen.

Die anderen Mitarbeiter beklagen sich über das permanente, banale Geschwätz der Dame. Allerdings sind gerade sie es, welche die Frau mit Bemerkungen aufstacheln. Sie mögen nicht mal böse gemeint sein, aber auf einen Satz, sei dies nun eine Frage, ein Gedanke, eine Bemerkung, folgt zwangsläufig immer eine Antwort. Wenn die Antwort mal steht, so ist quasi der Loquationsmotor bereits einmal warm gelaufen. Die anderen wissen nicht, dass Frau B. ihre Arbeit durchaus schweigend verrichten kann. Ich persönlich bin sehr still, wenn es stressig ist, sehr konzentriert. Das ist übrigens auch beim Gamen so, oft auch beim schreiben. Mein Multitasking ist begrenzt, ich schätze Stille durchaus, wenn ich exakt arbeiten muss. Dadurch, dass ich nur spreche, wenn es sein muss, ist besagte Mitarbeiterin ebenso ruhig wie ich selber.
Andere Mitarbeiter sind auch sehr geschwätzig, wenn es ihnen passt, und wenn nicht, so sind sie stumm. Das ist etwa so, wenn man die Lautstärke am Radio mal ganz aufdreht und dann gleich wieder abschaltet. Nicht alle haben das Feingefühl zur sprechen, wenn jemand möchte, dass mit ihm gesprochen wird. Es ist wie ein Erfühlen der Stimmung, wenn man mit anderen Menschen arbeitet. Die meisten Arbeitnehmer empfinde ich persönlich als sehr sprunghaft: Radio auf, Radio stumm.
Wie die anderen Mitarbeiter ist auch Frau B. empfänglich für Lob und Vertrauen. Ich habe ihr gesagt, dass ich ihre Arbeit schätze und lobe sie, wenn sie die Dinge termingerecht und zuverlässig erledigt. Abgesehen davon ist sie auch nie krank, und wenn man es von ihr anständig verlangt, so verrichtet sie auch ohne zu murren Überstunden. Ich habe erst einmal einen Konflikt mit ihr gehabt, wofür ich nachher Stunden brauchte, um mir zu überlegen, ob ich mich für meine Bemerkung entschuldigen soll oder nicht.

Konkret ging es darum, dass ich mitansehen musste, dass Abteilungsleiter Tom der einzige war, der wusste, wie man das Datum auf den Flaschenettiketten ändert. Eigentlich sind das kleine selbstklebende Preisschilder, die auf die Deckel geklebt werden. Die Maschine dafür ist nicht einfach zu bedienen, vorallem schwer zu justieren. Wenn das Papier reisst, so legt es Nico ein, denn der ist Spezialist dafür. Wenn das Datum geändert werden muss erledigt das Tom und die anderen schauen zu. Ich bin hingegangen und habe mockiert, dass es vielleicht dienlich wäre, wenn alle zusammen wüssten, wie man die Maschine bedient, und dass ein paar Muster an der Wand den Hirnsynapsen auf die Sprünge helfen würden. Arbeit braucht Eselsbrücken. Die Dinge müssen so erklärt und vereinfacht werden, dass neue Mitarbeiter 1-2 Anläufe brauchen, bis sie die ihnen anvertraute Aufgabe verrichten können. Das geht nur mit Bildern, gut beschriebenen Anleitungen und Erklärungen. Erfahrungsschätze sind gut - handliche Infoblätter manchmal besser. Das Blatt mit den Mustern, das ich gleich angefertigt habe ist auf jeden Fall schon mal weg, und weil mich das so nervt, will ich nun mehr Kompetenzen, weil mit der Wurstelei habe ich ein Problem.
Item, als ich Tom ansprach, dass es doch dienlich wäre, wenn nicht nur er, sondern auch die anderen befähigt sein müssten die Maschine zu bedienen, sprang mich Frau B. an wie ein Panther. Natürlich wisse sie das, sie könne das auch! Meine unkontrollierte Antwort hierauf war: "Aber jetzt in dem Moment erledigt es ja doch Thomas, und kein anderer!" Sie stand neben ihm und schaute zu. Da rannte sie in die Putzerei und ward den restlichen Nachmittag nicht mehr gesehen. In dem Moment habe ich aus einer Eltern-Bevormundungsperspektive zu ihr gesprochen. Das hat sie natürlich gerafft und fühlte sich dementsprechend behandelt. Seit dieser Zeit lege ich vermehrt kommunikative Sorgfalt gegenüber den anderen Mitarbeiter an den Tag, selbst wenn ich in der glücklichen Position bin, es nicht zu müssen. Allerdings möchte ich vorbildlich arbeiten und den Arbeitnehmern ein gutes Klima bieten, wenn ich im Betrieb bin.

Abschliessend gibt es für Frau B. ein paar Rezepte, um sie und ihre Umgebung zufriedener zu machen:
a) Wenn sprechen, dann arbeitsbezogen. In Pausen geht das klar, aber alle anderen Bemerkungen laufen Gefahr, die Handbremse für die totale Geschwätzigkeit zu lösen
b) Die Frau loben, wenn sie ihre Arbeit tadellos verrichtet.
c) Keine Ironie à la Tom. Die Frau verträgt keine Ironie oder Zynismus. Hier gibt es nur schwarz und weiss.
d) Kritik sachbezogen äussern und mit Feingefühl. Sie nicht als dumm darstellen oder im Regen sitzen lassen. Gemeinsam Lösungen suchen. Es ist auch zwingend, Kritik nur ihr persönlich gegenüber zu äussern. Nicht bei Vorgesetzten oder meiner Mutter. Das führt nur zu Intrigen.
e) Ein Gefühl der Sicherheit kreieren. Alles was die Frau braucht ist Sicherheit und Geborgenheit. Gibt man ihr das, so ist sie bereit, mehr als das Nötigste zu verrichten.
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G.B.Shaw

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Sunday, 22. April 2007, 16:37

Brief an Laurent (2000)


Dear Laurent!

I happen to have read your desperate E-Mail to Karin. Honestly, I want to write You, because I think that I should take some responsibility for You now. I gave You advice in what You could do or should do in Your relationship with her. I said that You’ve got to fight. I’ve heard now, You did. I must say that after our meeting in Juli, I failed myself too. Yes, I lost the one I loved too. But I also lost incertainity, fear and constant rejection. I must admit though, I didn’t feel rejection all the time, and I’m sure I am right with that estimation. But if one person is willing to leave, let her go. Love is waiting everywhere: one has gone with the winds and out of the mist of future, raises a new person which whom You may share Your most precious feelings and Your love.

I see a lot of my friends having pain and problems with their partners. Maybe it’s due to a egoistic society or whatever other sick social environment. I don’t know. But what I know now is, that You must find a relationship of an equal and balanced economy of love. What You receive shouldn’t be too inferior to what You give. The most precious gift one can make is intimacy. If You fall in love with someone, be careful with Yourself. I see people share their beds with idiots for they know there’s always someone with whom they also can share thoughts. I don’t accept it anymore. Our spirits and bodies are one single entity. No one should take only our best fruits from our trees!
I read your letter and saw in it the same submission I did. It‘s not worth it! One day You’ll have to stand up and free yourself. The lower you were, the higher You’ve got to raise. And when the suns are raising, the moons must give way. You have a right to be happy, to tell her what You want.
I’m not anymore willing to give love without receiving it. Christ may tell us something different, but in my opinion there is no christian society at all at the moment.
Yes, there is friendship between man and woman. So, if someone just wants my safety and integrity as a friend I accept it but then there should be absolutely no sexual desires at all. As time goes by, those desires may begin to poison a friendship, if only one side is having them. Kiss the feet of a beloved one only if You don’t get trampled afterwards. And a last thing: we may work on ourselves first and then, at a certain point, fate is giving you Miss or Mr. Right

A.
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G.B.Shaw

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Tuesday, 24. April 2007, 02:42

Ich bin ratlos.
Ich sollte mit WoW aufhören, weil ich schlecht damit klarkomme, mit IHR in denselben Gilden zu sein. Sehnsüchtig bin ich, und jemand sagte, dass Sehnsucht mit Hoffnung verbunden ist. Es gibt eigentlich nichts zu erhoffen, aber langsam wird mir klar, dass der Status Quo mich nurmehr komplett zum Verlierer macht. Nichts mehr zu wollen, nichts mehr zu erhoffen, permanent daran leiden... und es gibt ein einfaches Rezept: aufhören!

Ich komme on und spüre meine Gefühle hochschnellen, wenn sie da ist. Vermutlich ist ihr eisiges Schweigen Kalkül. Sie weiss, dass mir das nicht behagt und dass es schlussendlich zu meinem Rückzug führen wird. Ja, ich war im Fehler. Ich hab sie quasi angefallen als sie hier war, weil ich dachte, dass das, was ich in WoW machte, auch in Real so funktionieren würde. Dann die Scheissreise nach Osnabrück, und überhaupt, dass ich das nun schon wieder im Blog schreibe... *Meine Geistesfetzen zusammenkram*

So. Das war für längere Zeit das Letzte zu diesem Thema. Grosses Indianerehrenwort! Ich muss mein Selbst wieder finden, irgendwie und irgendwo. Ich brauch Zeit und Abstand, würde es aber schön finden, wenn ich zurückkomme, die Sachen harmonischer vorzufinden als es jetzt der Fall ist.
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G.B.Shaw

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Friday, 27. April 2007, 06:44

Biondetta bleibt.


Ich hatte schon fest damit gerechnet, dass sie unseren Betrieb verlässt. Wir sassen im Restaurant und natürlich brannten wieder mal zig Augen auf Biondettas Rücken. Sie habe ein Vorstellungsgespräch und man sei sich fast einig. Ich konnte sie verstehen. Ihre Lage dürfte besser sein. Ein neuer Job würde zwar ihre Freiheiten und ihre Freizeit drastisch einschränken, aber einen wesentlichen finanziellen Vorteil mit sich bringen, abgesehen von der Möglichkeit, einen wirklich fordernden Job zu verrichten. Ich argumentierte, dass ihre neue Arbeit zwar mehr Einkommen bringen, aber parallel dazu auch viel mehr Aufwand bedeuten würde. In meinem Inneren bedauerte ich ihr Weggehen, aber ich rechnete damit, dass es passieren würde. Sie hatte sich innerlich bereits entschieden, auch wenn sie sagte, sie müsste sich noch entscheiden. Eher war ich mir sicher, dass sie die Reaktion meiner Eltern fürchtete.
Sie ist bereit 20% mehr zu arbeiten, wenn die Bezahlung dementsprechend ist. Ich fragte sie, was ihre Idealvorstellung wäre. Sie meinte, 80% sei schon ideal, aber mit dem Salär komme sie nicht aus. So gut ich sie mag und so zierend ihre Begleitung ist, mehr Geld für die gleiche Arbeitsleistung liegt einfach nicht drin. Das einzige ich mache, ist mir ihre Gesellschaft erkaufen, in dem ich sie einmal bis zweimal pro Woche zum Essen ausführe - auf Geschäftskosten natürlich. Stolz darauf bin ich nicht, es wird mir von meinem Pa angeboten, damit wir in der Stadt unsere Präsenz zeigen, und gelegentlich kriegen wir auch spontan Zusatzbestellungen, so wie vorgestern. Die Wahl des Restaurant ist nicht frei, aber ein Gratisessen ist eindeutig noch im Bereich eines geschenkten Gauls. Und was sie betrifft, ich kann nicht durch sie hindurchschauen, da fehlt mir einfach der Draht. Sie vertraut sich mir an, das ist schön, aber vielleicht erwartet sie von mir Schutz und Protektion, vielleicht auch Förderung.

Nun, dazu bin ich nicht in der Lage. Ich sagte ihr, sie solle das Angebot prüfen. Es gibt kein Gewinn ohne Verlust. Schlussendlich lag das versprochene Salär doch nicht in der Höhenordnung, wie sie sich das vorgestellt hatte und nun bleibt sie vorerst mal hier bei uns. Ich sagte ihr ziemlich offen, dass es ihr bei uns besser ergehen wird, solange ich ein Auge auf sie geworfen habe. Ich sagte das ohne Anflug von Stolz, Arroganz oder Grössenwahn. Es ist einfach eine Tatsache, dass man zu zweit eine eine drei- bis vierfache Präsenz hat. Es ist vielleicht Loyalität oder auch nur die Aura, des kompletten Menschen, ausgedrückt durch die Verbindung von Mann und Frau. Ich hasse Alleinsein und Singlesein. Biondettas Akzeptanz ist spürbar gestiegen, wie ich vorausgesagt habe. Ich selber versuche mein Bestes während der Arbeit, auch wenn es mir nicht immer gelingt. Ich möchte mir ehrlichen Respekt vor den Angestellten durch gute Arbeit verschaffen, trotzdem gilt meine ganze Loyalität dem Geschäft, selbst wenn es das bedeutet, meinen Eltern, seinen eigentlichen Besitzern zu widersprechen.
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

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Saturday, 28. April 2007, 06:25

Gibt es viele Wahrheiten oder gibt es nur eine? Ich glaube an die Wahrheit. Sie ist geschehen, sie ist Bewegung, Aktion, Interaktion und Zeit. Ich habe aber meine subjektive Sicht der Wahrheit. Jeder, der teilhatte an etwas Geschehenem hat seine subjektive Sicht. Nun kann man sagen, dass das Passierte ja nur von den Dagewesenen wahrgenommen wurde, dementsprechend nur Wahrheit sein kann, weil dies überhaupt irgendjemand wahrgenommen hat. Wie geht man aber damit um, wenn man festellt, dass das Geschehene anders wiedergegeben wurde als man gerne hätte? Ich glaube, dass sich Menschen ihre eigene Wahrheit zusammenbasteln. Meine Person nehme ich da nicht aus, ich habe auch meine Ansichten und Erlebnisse, von denen ich glaube, dass sie wahr sind. Anders als früher versuche ich nicht mehr, meine Sicht der Dinge jemandem klar zu machen, der eine andere Wahrheit bereits kennt.
In meinem konkret erlebten Fall, lasse ich die Leute ungern in ihrem Glauben, dass die Dinge, so wie sie passiert sind, alle auf einem, nämlich meinem, Irrtum beruhen. Da das Geschehene gut war, horizontserweiternd und aus meiner Sicht von Herzen kam, möchte ich es nicht beschmutzen, in dem ich es als Beweis in einem Rechtfertigungsprozess auf den Tisch lege. Ich habe unter den Teppich geschaut und bemerkt, dass die Dinge da schön verstaut sind. Nicht erbauend fand ich nur, dass ein Teil dessen, was ich für die Wahrheit halte, offensichtlich verschwiegen wurde. Ich bin mir wie immer sicher, dass das Ausgblendete eines Tages seinen Weg finden wird.
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Sunday, 29. April 2007, 16:30

Vor vielen Jahren hatte ich einen Traum, von dem ich schon mal geschrieben habe. Nach dem die Affäre mit Lena vorbei war, träumte ich von einer blonden Frau mit den langen Haaren, die ihr glich und doch anders war. Ich träumte damals, dass ich zum Kardinal gesalbt wurde in einer riesigen Kirche bzw. Kathedrale. Die Bänke waren voll von anderen Kardinalen. Ich schaute zu einem der sehr hohen, gotischen Fenster rüber, wo das Licht gelbfahl in den Raum strahlte. Die Bänke waren rotbraun, orange war das Ornat der Anwesenden und überhaupt war die Luft erfüllt von warmen erdfarben, wie in einer Rückblende. Da stand diese Blondine mit ihren blauen Jeans am Fenster, und ich wusste irgendwie, dass das meine Partnerin war. Ohne zu zögern stand ich auf und wandelte zu ihr. Sie schloss die Augen und ich küsste sie lange.

Heute träumte ich von der Frau. Zuerst dachte ich, es wäre Tanja. War es nicht. Lena auch nicht. Ich weiss nur noch so halb, dass ich mich um sie bemühte, dass ich aber unsicherer war als auch schon. Ich wurde scharf, wollte Sex, sie ging vor mir runter, ich vor ihr, intensität mischte sich mit schnellen Eindrücken, wie wenn eine Kelle in einer Suppe Bilder rührt. Irgendetwas weckte mich abrupt. Verzweifelt versuchte ich die Puzzleteile noch einmal in meinem Kopf zu ordnen, damit es noch reicht, den Traum hier zu beschreiben.
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Monday, 30. April 2007, 16:40

Edgar Allan Poe - The Raven

Edgar Allan Poe - The Raven

Hier drei Interpretationen auf Youtube:

Christopher Walken

Vincent Price

The Simpson



In seiner Philosophy of Composition von 1846 erklärt Poe die Entstehung seines Gedichtes. Er stellt sich die Frage, welches Wort er wählen möchte für seinen Refrain:

"That such a close, to have force, must be sonorous and susceptible of protracted emphasis, admitted no doubt: and the considerations inevitably led me to the long o as the most sonorous vowel, in connection with r as the most producible consonant.
The sound of the refrain being thus determined, it became necessary to select a word embodying this sound, and at the same time the fullest possible keeping with that melancholy which I had predetermined as the tone of the poem. In such a search it would have been absolutely impossible to overlook the word "nevermore". In fact, it was the very first which presented itself."

Nun muss der Dichter den Text zu für den fortführenden Gebrauch des Wortes "nevermore" noch finden. Er überlegt sich, wie es wäre wenn ein Mensch immer wieder "nevermore" sprechen würde. Doch er wählt lieber ein Wesen, eine Kreatur, die genau nicht sprechen kann und keine menschliche Intelligenz besitzt. Er wählt ein Tier, zuerst einen Papagei, dann jedoch einen Raben.
Melancholisch soll das Gedicht sein und das, was am melancholischsten überhaupt ist, ist der Tod:

"When it most closely allies itself to Beauty, the death, then, of a beautiful woman is, unquestionably, the most poetical topic in the world - and equally is it beyond doubt that the lips best suited for such topic are those of a bereaved lover."

Poe musste nun diese zwei Elemente verbinden: "of a lover lamenting his deceased mistress and a Raven continuously repeating the word Nevermore". Der einzige Weg dies miteinander zu verbinden, war, dass der Rabe das Wort als Antworten auf Fragen des Liebenden sprechen zu lassen. Wenn nun ein Wesen, das nicht sprechen kann immer wieder dieselben monotonen Antworten bereit hält wird das zwangsläufig zu heftigen Reaktionen des Fragenden führen.

Der Höhepunkt sollte der Vers: "Prophet, said I, thing of Evil" sein. Den Höhepunkt konstruierte der Dichter als erstes, um später die vorangangenen Teile entsprechend anzupassen.

Der Ort wo das Gedicht handelt sollte angepasst sein. Ein Feld, ein Wald? Poe findet nun, dass ein enger Raum viel besser passt, er würde auch wie ein Rahmen das Bild, das man sich von der Szene vorstellt umfassen: "I determined then, to place the lover in his chamber - in a chamber rendered sacred to him by memories of her who had frequented it."

Wie sollte der Rabe nun ins Spiel kommen, wie führt man ihn in die Szene ein?
"The idea of making the lover suppose, in the first instance, that the flapping of the wings of the bird against the shutter, is a "tapping" at the door originated in a wish to increase, by prolonging, the reader's curiousity, and in a desire to admit the incidental effect arising from the lover's throwing open the door, finding all dark, and thence adopting the half-fancy that it was the spirit of his mistress that knocked."
Darum muss auch die Nacht eine stürmische sein, um den Kontrast des ruhigen Zimmers zu erhöhen.
Der Vogel muss auf der Büste der Pallas Athene sitzen, um den Effekt von Marmor und Gefieder zu betonen. Warum die Büste der Athene? Es unterstreicht die Gelehrtheit der Hauptperson und ausserdem hat das Wort einen sonoren Klang.

Das Interessante am Gedicht ist, wie ein simpler Rabe, der nur ein Wort sprechen kann, sich in den Gedanken des Protagonisten wandelt. Wie die Hauptperson sich aufbäumt, sich windet und die wildesten Fragen stellt, die eigentlich unbeantwortet bleiben, der Rabe jedoch menschliche Züge in seinen Augen annimmt, macht das Gedicht immer noch genial.



The Raven

Once upon a midnight dreary, while I pondered weak and weary,
Over many a quaint and curious volume of forgotten lore,
While I nodded, nearly napping, suddenly there came a tapping,
As of some one gently rapping, rapping at my chamber door.
`'Tis some visitor,' I muttered, `tapping at my chamber door -
Only this, and nothing more.'

Ah, distinctly I remember it was in the bleak December,
And each separate dying ember wrought its ghost upon the floor.
Eagerly I wished the morrow; - vainly I had sought to borrow
From my books surcease of sorrow - sorrow for the lost Lenore -
For the rare and radiant maiden whom the angels named Lenore -
Nameless here for evermore.

And the silken sad uncertain rustling of each purple curtain
Thrilled me - filled me with fantastic terrors never felt before;
So that now, to still the beating of my heart, I stood repeating
`'Tis some visitor entreating entrance at my chamber door -
Some late visitor entreating entrance at my chamber door; -
This it is, and nothing more,'

Presently my soul grew stronger; hesitating then no longer,
`Sir,' said I, `or Madam, truly your forgiveness I implore;
But the fact is I was napping, and so gently you came rapping,
And so faintly you came tapping, tapping at my chamber door,
That I scarce was sure I heard you' - here I opened wide the door; -
Darkness there, and nothing more.

Deep into that darkness peering, long I stood there wondering, fearing,
Doubting, dreaming dreams no mortal ever dared to dream before
But the silence was unbroken, and the darkness gave no token,
And the only word there spoken was the whispered word, `Lenore!'
This I whispered, and an echo murmured back the word, `Lenore!'
Merely this and nothing more.

Back into the chamber turning, all my soul within me burning,
Soon again I heard a tapping somewhat louder than before.
`Surely,' said I, `surely that is something at my window lattice;
Let me see then, what thereat is, and this mystery explore -
Let my heart be still a moment and this mystery explore; -
'Tis the wind and nothing more!'

Open here I flung the shutter, when, with many a flirt and flutter,
In there stepped a stately raven of the saintly days of yore.
Not the least obeisance made he; not a minute stopped or stayed he;
But, with mien of lord or lady, perched above my chamber door -
Perched upon a bust of Pallas just above my chamber door -
Perched, and sat, and nothing more.

Then this ebony bird beguiling my sad fancy into smiling,
By the grave and stern decorum of the countenance it wore,
`Though thy crest be shorn and shaven, thou,' I said, `art sure no craven.
Ghastly grim and ancient raven wandering from the nightly shore -
Tell me what thy lordly name is on the Night's Plutonian shore!'
Quoth the raven, `Nevermore.'

Much I marvelled this ungainly fowl to hear discourse so plainly,
Though its answer little meaning - little relevancy bore;
For we cannot help agreeing that no living human being
Ever yet was blessed with seeing bird above his chamber door -
Bird or beast above the sculptured bust above his chamber door,
With such name as `Nevermore.'

But the raven, sitting lonely on the placid bust, spoke only,
That one word, as if his soul in that one word he did outpour.
Nothing further then he uttered - not a feather then he fluttered -
Till I scarcely more than muttered `Other friends have flown before -
On the morrow will he leave me, as my hopes have flown before.'
Then the bird said, `Nevermore.'

Startled at the stillness broken by reply so aptly spoken,
`Doubtless,' said I, `what it utters is its only stock and store,
Caught from some unhappy master whom unmerciful disaster
Followed fast and followed faster till his songs one burden bore -
Till the dirges of his hope that melancholy burden bore
Of "Never-nevermore."'

But the raven still beguiling all my sad soul into smiling,
Straight I wheeled a cushioned seat in front of bird and bust and door;
Then, upon the velvet sinking, I betook myself to linking
Fancy unto fancy, thinking what this ominous bird of yore -
What this grim, ungainly, gaunt, and ominous bird of yore
Meant in croaking `Nevermore.'

This I sat engaged in guessing, but no syllable expressing
To the fowl whose fiery eyes now burned into my bosom's core;
This and more I sat divining, with my head at ease reclining
On the cushion's velvet lining that the lamp-light gloated o'er,
But whose velvet violet lining with the lamp-light gloating o'er,
She shall press, ah, nevermore!

Then, methought, the air grew denser, perfumed from an unseen censer
Swung by Seraphim whose foot-falls tinkled on the tufted floor.
`Wretch,' I cried, `thy God hath lent thee - by these angels he has sent thee
Respite - respite and nepenthe from thy memories of Lenore!
Quaff, oh quaff this kind nepenthe, and forget this lost Lenore!'
Quoth the raven, `Nevermore.'

`Prophet!' said I, `thing of evil! - prophet still, if bird or devil! -
Whether tempter sent, or whether tempest tossed thee here ashore,
Desolate yet all undaunted, on this desert land enchanted -
On this home by horror haunted - tell me truly, I implore -
Is there - is there balm in Gilead? - tell me - tell me, I implore!'
Quoth the raven, `Nevermore.'

`Prophet!' said I, `thing of evil! - prophet still, if bird or devil!
By that Heaven that bends above us - by that God we both adore -
Tell this soul with sorrow laden if, within the distant Aidenn,
It shall clasp a sainted maiden whom the angels named Lenore -
Clasp a rare and radiant maiden, whom the angels named Lenore?'
Quoth the raven, `Nevermore.'

`Be that word our sign of parting, bird or fiend!' I shrieked upstarting -
`Get thee back into the tempest and the Night's Plutonian shore!
Leave no black plume as a token of that lie thy soul hath spoken!
Leave my loneliness unbroken! - quit the bust above my door!
Take thy beak from out my heart, and take thy form from off my door!'
Quoth the raven, `Nevermore.'

And the raven, never flitting, still is sitting, still is sitting
On the pallid bust of Pallas just above my chamber door;
And his eyes have all the seeming of a demon's that is dreaming,
And the lamp-light o'er him streaming throws his shadow on the floor;
And my soul from out that shadow that lies floating on the floor
Shall be lifted - nevermore!
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

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Wednesday, 2. May 2007, 01:03

Die neue Versicherungspolice der Concordia ist da. Laut Bundesgesetz gibt es in der Schweiz einen Zwang zur Krankenversicherung genannt KVG. Dem ist nichts entgegenzusetzen, denn wer krank ist sollte nicht in Gefahr schweben, keine Kurierung seines Leidens zu erhalten aufgrund von Geldmangel.

Nun ist diese Prämie stetig gestiegen seit dem ich sie selber bezahlen muss. Vor sieben Jahren betrug sie noch 250 SFR. monatlich, heute erhielt ich die Nachricht, dass die neue Prämie 411.90 SFR. pro Monat kostet. Es ist also der Tag gekommen, den ich immer erwartet habe: Die Prämie ist nun höher als die Miete meiner ehemaligen Maisonette 1 Zh. Wohnung.

Der Betrag ist nun bereits dermassen übel hoch, dass zu einer billigeren Kasse wechseln werde, denn wir haben freie Kassenwahl und keine Kasse darf Leute ablehnen, so will es das Gesetz. Die steigenden Prämien sind ein lang erkanntes Übel und die Gründe dafür sind mannigfaltig. Der Schwarze Peter wird ein bisschen verschoben, mal zu den Spitälern, mal zu den Ärzten, den Kassen, den Pharmakonzernen und mal zum Bund selber. Tatsache ist, dass ich in den letzten sieben Jahren so gut wie nie krank oder verletzt war, und wenn, dann waren die Kosten nicht hoch. Zudem hatte ich auch noch einen Selbstbehalt.

Zusätzlich kriegte ich in diesem Monat eine Hammerrechnung von Viollier für einen - hallo- vom Arzt beantragten Bluttest. Kosten: Mehr als 400 SFR. Ich hab den Scheisstest nicht machen wollen, weil ich wusste, dass er doch nur wieder ne Stange Geld kostet. Aber wegen einer Neuevaluierung meiner Unfallversicherung musste ich Abklärungen machen. Was sagt mir das? Wenn man nicht zum Doktor muss, weils nicht anders geht, dann gehe man nicht. Selbst mein ach so kaputtes Knie funktioniert wieder, ohne irgendwelches Zutun eines Arztes.

Das Gesundheitssystem hierzulande ist selber krank, so scheints mir. Jedenfalls macht es mich krank.
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Wednesday, 2. May 2007, 19:18

The Internet is for P*

Die beste Erotikseite des Internets ist meiner Meinung nach Sapphicerotica. Es soll hier kein Diskurs über Pornographie, Internetpornographie oder Geschmackslosigkeiten geführte werden, es geht nur darum, eine Domain vorzustellen, die weltweit seit Jahren führend ist.

Ein gewisser Bailey ging mit Sapphicerotica im Jahr 2002 zum ersten mal on. Er selber sagt von sich sehr wenig, erklärt aber oft technische Probleme, die sich ergaben, sowie photographische und videographische Erklärungen zu den Elementen, die er selber ausführte. Die Seite beinhaltet rein lesbische Erotik, kein B/G (Boy/Girl) Sex, keine SM/BD Elemente und auch keine Solo/Masturbations Inhalte. Wenn wir von Inhalten sprechen, so ist schon allein von der Quantität eine unmenge Material enthalten: Über 900 Fotoserien, bald 500 Videos, mit insgesamt über 700 verschiedenen Darstellerinnen.

Bailey hat eine zeitlang mit Sal Paradise von Littlemutt zusammengearbeitet und unterhält gewiss auch Kontakte zu Matt von Mattsmodels. Die ältesten Videos auf der Seite sind gekaufte, recht einfach gemachte Filme und Fotosets aus Osteuropa. Seine ersten Gehversuche als Pornograph drehte der Eigner allerdings mit US Modellen. Nicole Scott und Kimberly Allure z.B. posierten zuerst für Frischfleischbeschaffer Matt und erschienen kurze Zeit später extensiv in Sapphicerotica oder bei Littlemutt. Während Sal seine Videos selber dreht, aber ausgiebig bei Osteuropäischen Agenturen gebrauch macht, kauft Bailey einen guten Teil seines Inhalts bei Paul Markham, der sein Hauptquartier in Prag/Brünn hat. Aus diesem Grund ist der Anteil an Ostfrauen dieser Seite stetig am wachsen. Viele von ihnen sind bereits Erotik"Stars", bzw. wird man auch auf den einschlägigen Seiten von 21Sextury und Konsorten wiederfinden.

Doch Sapphicerotica ist nicht einfach nur einfach eine sehr gute Wichsvorlage, sondern es hat wirklich Klasse und Stil. Die Begrenzung auf einen bestimmten Inhalt mag auf den ersten Blick einengend sein, aber man wird keine Szene finden wo man sich sagen muss, ne, das ist nun wirklich geschmacklos. Die Frauen scheinen entspannter zu sein als sonst, und überhaupt sind die allermeisten Models ziemlich attraktiv, und wenn nicht, ist das Video oft umso heisser. Inhaltliche Variationen gibt es bei lesbischer Erotik wahrscheinlich nicht viel, könnte man meinen. Doch Pustekuchen! Man kann das Ganze nur als Horizontserweiternd betrachten. Die Ideen gehen nicht aus, obwohl man - Hand auf's Herz -sagen muss, dass Pornographie an sich davon lebt, das immer Gleiche immer mit neuen Gesichtern zu zeigen. Es geht dann nur noch um die Frage, was die Neue kann, was vorher schon vorgemacht wurde.

Die riesigen Downloads werden von einem wirklich grossartigen Server gespiesen, während die Bedienerfreundlichkeit der Seite wirklich keine Wünsche offenlässt. Wer in diese Welt einsteigt, fühlt sich wie in einer Schnellbahn durch eine Grossstadt, wo es viel zu entdecken gibt.

Man wünscht sich gelegentlich geeignetere und spannendere Lokalitäten, mehr Dekor und mehr Outdoorszenen. Sal Paradises Littlemutt bietet hier wesentlich interessantere Variationen. Zudem kann der Markham- Stil gelegentlich langweilen, wenn die übrigen Hardcoreplots heruntergeleiert werden: Mädchen will lernen, aber hat plötzlich Lust auf ihre Freundin; Frau verführt junges Mädchen zum ersten mal, etc. etc.

Resümierend kann man dem Besitzer von Sapphicerotica nur gratulieren. Man wird im Internet schwerlich ein ästhetischeres, besser bedienbares und doch sehr scharfes Produkt, in der Grössenordnung finden.
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G.B.Shaw

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Friday, 4. May 2007, 06:45

Ich fühlte mich matschig diese Woche. Vorige Woche war es nicht besser, man kann das Ganze mit einem Wort zusammenfassen: BLARG. Nun, ich riss mich noch ein kleinstwenig zusammen und ging doch ins Training gestern Abend. Und es tat sogar richtig gut. Ok, ich ging weit unter die Limits, von sonst, aber es half mir auf die Beine. Mein Gewicht sinkt, aber ich esse auch wenig. Sehr wenig sogar, und wenn, dann das Falsche.
Jörg sagte gestern zu mir als ich ihn auf der Strasse antraf, dass ich wenig Präsenz zeigte in meinem Gang. Das tat irgendwie weh, denn wenig Präsenz zeigen, heisst null Ausstrahlung haben. Ist auch schwierig, denn mir gehts a nicht gut und b ist meine Kluft mist, da kaum Geld vorhanden und c hab ich grad ne These aufgestellt gehabt. Da kam ein wunderschönes Mädchen aus dem Kino, aber ihr Freund war nicht minder schön, es hätte ihr Bruder sein können. Ich sagte mir, dass mein Aussehen- egal was ich dafür tu - nie ausreichen wird, um diese Schönheit zu erreichen. Ich überlegte mir, dass der einzige Weg, so etwas zu kriegen nur über Talente geht. Sprich: man holt das Beste aus sich raus. Aber für's aktive Suchen bin ich noch zu traumatisiert, zudem zweifel ich an der Attitüde der Partnersuche, finde das ist eine schlechte Aura.
Ergo war ich nicht präsent. Ich sah wohlmöglich Scheisse aus. Eklige Gefühl. Neue Kleider will ich, neue Bekanntschaften, ein neues Ich am besten dazu.
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