Es begann mit einem harmlosen Werbepaket von T-Online, das der letzten Rechnung beigelegt war. T-DSL 2000 sei jetzt auch in meiner Region verfügbar, mit einem sehr günstigen Tarif, man könne direkt wechseln. Ohne sonderliche Beachtung erstmal beiseite gelegt, wurde es einige Tage ignoriert, bis zum 25.08., ein Freitag, an dem meine EQ2 Sitzung aprupt beendet wurde.
Die T-Com hatte, wie in dem Schreiben angekündigt, das dem Werbepaket beilag, das der Rechnung beilag, meinen 1und1 DSL Anschluss umgemeldet auf einen T-Online Anschluss. Angeblich in meinem Auftrag, vermutlich Ergebnis einer spontanen Schlafwandlerei, erinnern kann ich mich daran jedenfalls nicht.
Ein Anruf bei der T-Com bestätigte es dann endgültig: Es wurde ein Tarifwechsel durchgeführt, ich müsse ab jetzt mit T-Online ins Netz, natürlich hätte ich aber eine Widerrufsfrist von 2 Wochen. Dazu müsse ich nur eine schriftliche Stornierung schicken oder faxen. Auf die Frage, wieso ich die Stornierung schriftlich zuschicken, den Auftrag aber nicht mal mündlich geben musste, konnte man mir keine Antwort geben, dafür aber eine Faxnummer, damit die Stornierung schnell bearbeitet werden kann.
Also wurde ein Fax geschrieben, gesendet und gewartet. Erstmal kam das Wochenende, Montag habe ich ihnen Zeit gegeben die Stornierung durchzuführen, doch als sich Dienstag scheinbar nichts getan hatte, rief ich wieder an: Nein, von einer Stornierung wisse die nette Mitarbeiterin nichts, aber sie würde sich einmal schlau machen und dann entsprechendes in die Wege leiten.
Davon erstmal ein wenig ernüchtert, fand ich die vermeintliche Erklärung in meinem Briefkasten. Dort lag ein Schreiben, das mir erklärte, ich müsse zur Stornierung auch das T-Online Startpaket zurückschicken. Nach kurzem Überlegen fiel mir das Werbepaket ein, was sich nach genauerer Untersuchung als das Gesuchte Objekt herausstellte. Weiter stand in dem Schreiben, aus Kulanzgründen könne ich das Paket natürlich kostenfrei via DHL zurücksenden, dazu müsse ich nur den beiligenden Retour-Zettel ausfüllen und aufkleben. Leider lag er ganz und garnicht bei. Aber was solls, von meinen zahlreichen Bewerbungen lag noch eine unbenutzte 1,40 Briefmarke da, also fix eingetütet und inklusive Grußschreiben auf die Post gebracht.
Wie sich später herausstellte, hatte die Post wohl gerade mehrere Tage Urlaub, den obwohl ich das Päkchen Dienstags abschickte, war es Freitags angeblich noch nicht angekommen. Dazwischen lag noch ein Telefonat am Donnerstag, an dem nichts eingetroffen war, man mich aber auch noch erinnerte, die Hardware ebenfalls zurückzusenden, die ich leider in gleicher Stückzahl wie Retourenbelege bekommen hatte. Die immer drängendere Frage, wieso man mir am Freitag zuvor nicht auch sagen konnte, dass ich neben gefaxter Stornierung auch das Startpaket und die nicht vorhandene Hardware abschicken sollte, sondern diese Informationen im Laufe der Woche Stück für Stück, ja sogar erst auf Nachfrage eintrudeldeten, kam wie erwartet keine verwertbare Antwort.
Am Freitag erfuhr ich nur, dass das Päcken nicht angekommen war, wie es um meine Stornierung stand, konnte mich auch niemand sagen, das System würde zur Zeit Probleme machen und man könne meine Kundendaten nicht einsehen.
Neue Woche, neues Glück: Ich rief Montags bei der T-Com an, gab meine Kundennummer durch, und wurde freundlich erstaunt gefragt, warum ich meinen T-Online Anschluss, der nun schon anderthalb Wochen laufen würde, noch garnicht genutzt habe. Ich wies nicht ganz so freundlich erstaunt auf meine Stornierung hin, die nach kurzem Warten dann doch erkannt wurde. Laut der Mitarbeiterin war sie am 03.09. abgeschlossen worden.
So weit so gut, ich war nahe dran, mich zu freuen - doch wieso war meine Leitung noch immer DSL-frei? Achja, die Ports müsse man wieder freischalten, meinte die Mitarbeiterin. Dazu solle ich doch einfach beim Support durchklingeln, die würden das schon machen. Also beim Support angerufen, der das aber ganz anders sah. Mein Provider sei 1und1, dann müssten die das auch veranlassen. Leicht zerknirscht rief ich bei 1und1 an und scheiterte vier Mal am Spracherkennungsautomaten, das mich nicht zum Kundendienst durchstellen wollte. Als es dann doch klappte, erklärte mir die gebrochen Deutsch sprechende Dame, die vermutlich die Sprachmuster für den Automaten geliefert hatte, dass die Leitung freigeschaltet werden müsse, das wäre freilich Aufgabe der T-Com, 1und1 sei ja nur der Provider.
Ein klein wenig ungehalten rief ich erneut beim T-Com Support an, wo ich an einen Mitarbeiter gelangte, der mein Problem vollauf verstand, es wie die 1und1 Dame sah, leider aber nichts tun könne, er sitze nämlich bei der T-Com, ich müsse zu T-Online. Aber immerhin gab er mir eine neue Telefonnummer, wo sich ohne Warteschleife gleich jemand meldete. Wie zu erwarten war dieser Jemand aber ebenfalls nicht zuständig, ich sei ja ein Resale-Kunde. Und die müssten die Freischaltung bei der Vertragsabteilung verlangen - bei der Abteilung, die mich ganz am Anfangg zum Support schickte. Immerhin gabs noch einen Tipp: Ich solle ruhig etwas schimpfen, falls man mich wieder abwimmeln wollte, die seien definitiv die richtigen.
Schimpfen musste ich nicht, als ich das Wort "Resale-Kunde" aussprach, war dem Mitarbeiter scheinbar alles klar - auch wenn "1und1" doch den gleichen Effekt haben sollte. Natürlich würde er das sofort in die Wege leiten, damit der Anschluss dann schnellstmöglich wieder frei sei, nach nur einer Woche sollte das dann soweit sein.
Ich habe aufgelegt und die Nummer von Arcor gewählt, ein Komplettpaket geordert, und muss in ein paar Wochen mit der T-Com kein Wort mehr wechseln. Gottlob übernehmen die sogar die Stornierung.
Momentan vertreibe ich mir die Zeit mit DVDs, außerdem habe ich meine ganzen alten online-losen Spiele mal rausgekramt. Von Mia zum Siedeln angeregt war da Anno 1503, zwischendurch etwas Vampire2, Schlacht und Mittelerde und einen kurzen, schaurigen Moment lang Starfleet Command (Teil 1).
Ich hatte anfangs Schlimmeres befürchtet, aber ich komme wirklich ohne Internet aus. Sogar das Zittern ist wieder fast ganz weg. In diesem Moment habe ich den PC meines Cousins gekapert, der ihn aber sicher bald wieder haben will, weswegen ich mich erst in ein paar Tagen mal wieder blicken lasse, voraussichtlich dann via Ginsens Internetzugang. Und nächste Woche hoffentlich mit meinem eigenen.
Bis bald,
Kha