NirMeleth - Das Eckenforum

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Sieben Kilometer lang sollte Hitlers Prachtstraße werden - und Berlins neue Fernbahnhöfe im Norden und Süden verbinden. Wobei der Südbahnhof, mit einer Hauptfassade von 400 Metern Länge größer als das Grand Central Terminal in New York, als Ankunftsort künftiger Staatsgäste fungieren sollte. Über den 1000 mal 330 Meter großen Bahnhofsvorplatz wären sie durch den von Speer bereits 1925 für Hitler geplanten Triumphbogen (117 Meter hoch, 170 Meter breit) ins Zentrum gefahren - am Horizont stets den Kuppelbau der "Großen Halle" im Visier. 290 Meter hoch hätte die mit einem Adler gekrönte Kuppel über die Stadt geragt und unter ihrem Dach (250 Meter im Durchmesser) bis zu 180 000 Menschen Platz geboten.

Entlang der 120 Meter breiten Nord-Süd-Achse sollten neben unzähligen Verbandssitzen, einem Konzert-, Opern- und Operettenhaus sowie drei neuen Theatern auch elf Ministerialgebäude errichtet werden - darunter das neue Kolonialministerium. Beinahe jede Nazi-Größe wünschte sich einen Extra-Palast: Selbst Hermann Göring hoffte auf eine gewaltige neue Soldatenhalle am Rande des Tiergartens sowie auf ein Reichsmarschallamt - sein just erst fertig gestelltes Reichsluftfahrtministerium an der Wilhelmstraße (heute Sitz des Bundesfinanzministers) war ihm längst nicht mehr repräsentativ genug.

Insgesamt 25 Millionen Kubikmeter umbauten Raum sahen die Pläne des Generalbauinspekteurs vor. Albert Speer selbst rechnete mit Baukosten von vier bis sechs Milliarden Reichsmark.

Die wesentlichen Gebäude hätten bereits bis 1950 fertig gestellt werden sollen. Doch der Kriegsverlauf ließ die Seifenblasen spätestens 1942 platzen. Ohne Hitler je darüber zu informieren, löste Speer 1943 das zu diesem Zeitpunkt mit 321 Millionen Reichsmark gefüllte Konto seiner Generalbauinspektion auf. Die Ausbaupläne für die Welthauptstadt Germania verschwanden in den Schubladen.