NirMeleth - Das Eckenforum

Wie ist des denn bei den Zeugen um das Leben nach dem Tod bestellt?

Vertreten sie denn auch die katholische Kirchenmeinung, wenn man einmal die Chance verbummelt hat, in seinem Leben brav, anständig und religiös gelebt zu haben, für immer in der ewigen Verdammnis schmort, auch wenn die Seele nach - sagen wir mal einem Äon - ganz toll bereuht?

Ist es somit eine Kirche, die einen Gott predigt, der die Menschen liebt, sich um einen jeden einzelnen (Menschen, nicht sexistisch geschrieben) bemüht (siehe die Gleichnisse vom Verlorenen Sohn oder dem Hiren und den Schafen) und kümmert - oder ist es ein böser Gott, der die Menschen auf der Erde ständig der Versuchung durch Satan aussetzt, um ganz fein aussieben zu können und nach dem jüngsten Gericht möglichst wenig Mäuler durchfüttern zu müssen?

Ich weiß, das geht jetzt ein wenig am Thema vorbei.
Zum einen bin ich da arg beeinflusst durch die Artikel die ich vom DerTheologe.de gelesen habe in Zusammenhang mit der wahren Geschichte zu "Emily Rose", zum anderen habe ich auch dieses rigorose Bild der Zeugen Jevoas im Kopf.

So wie ich das sehe, kommen wir der Sache langsam auf dem Grund.
Hass, Extremismus und völlig falsche Darstellungen und Vorstellungen von Glauben (im Plural) kommen nicht vom Glauben selbst, sondern von dem, wie er gelebt und wahrgenommen wird.

Die Zeugen Jehovas werden oftmals als "Seelenfänger" wahrgenommen, die von Tür zu Türe gehen und Menschen offensiv über ihren Glauben aufklären wollen. Diese persönliche Erfahrung, die viele Menschen gemacht haben und das allgemeine Bild der Sekte stempeln diese Kirche ab.

Die katholische Kirche in ihrer (+(-) 2000jährigen Geschichte hat sich oftmals derart dargestellt, dass sich heute immer weniger Menschen damit identifizieren können - ganz klar davon ausgenommen, eine relative neue, junge und leider auch fanatische Jugendbewegung. "Die Kirche" hat ca. um 500 herum (nagelt mich nicht genau fest, aber ich such auch gerne Quellen) das Dogma der "Ewigen Verdammnis" erlassen und zugehörig auch die ausschließliche Erlösung durch die katholische Kirche. Somit haben sie sich selbst erst einmal eine klare Machtgrundlage geschaffen.

Weitere Fehler in ihrer Politik muss ich hoffentlich niemandem vorführen.
Auf alle Fälle führen diese in meinen Augen dazu, dass die Kirche heute nicht so wahrgenommen wird, wie sie - von wem auch immer, vielleicht Jesus? - gedacht war: das Leben der Menschen mit- und untereinander zu regeln, auch unter sozialen, solidarischen und subsidiären Gesichtspunkten.

Ich denke auch, dieses Ziel verfolgen im Grunde (fast) alle Glaubensgemeindschaften, doch bin ich mit anderen Arten noch viel weniger vertraut, als dem bei uns ansässigen Christentum. Leider hat sich dies aber wie keine andere Religion gewandelt von der Rolle, selbst verfolgt zu werden, zu einer weltweiten Verfolgung, Bekehrung und Bekriegung anderer Religionsgemeindschaften oder Heiden. Der Islam in seinen jetzigen, teilweise fanatischen, Strömungen steht kurz davor, oder vielleicht auch am Ende dieser Phase.

Hmm ja, nun hab ich ein paar Gedanken mit einander verworren, vielleicht kann mir noch jemand folgen. Vielleicht fällt mir später noch etwas dazu ein.

PS: Ich bin auch katholisch, getauf, komuniert und gefirmt - aber ich kann nix dafür. Meine Eltern nahem und nehmen das nie so ernst. Meine persönliche Einstellung ist: ich kann nicht glauben, aber ich hoffe.