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Adha Ilcava

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Tuesday, 26. February 2008, 20:50

Vielleicht liegt es daran, dass das Steuergesetz in Deutschland eben doch nicht so toll ist, wie Du es schilderst. Vielleicht liegt es daran dass in Deutschland Steuergelder oft für die Politik und nicht für die Allgemeinheit investiert werden. Oder vielleicht verstehen viele das Steuergesetz nicht und misstrauen ihm deshalb. Es könnte aber auch daran liegen, dass in Deutschland wirklich viele reiche Schnorrer leben und ihre Millionen in Liechtenstein lagern, weil sie eben gierige Ärsche sind. Nachdenklich sollte aber auch der Umstand stimmen, dass in letzter Zeit doch auffallend viele Korruptionsfälle in Deutschland publik wurden. Ich finde das Ganze äusserst merkwürdig.

Die wirklichen Steuerflüchtlinge aus der BRD leben sowieso, wie Jack es treffend erwähnte, nicht in Deutschland. Die wohnen nämlich in Monaco und auch in der Schweiz. Die kriegt man nicht am Arsch. Auch nicht mit illegalen Meili Methoden.

Deine restlichen Kommentare über meine Unwissenheit, bezw. den Blödsinn denn ich da getippt habe, akzeprtiere ich vorbehaltlos, weil ich ja wie erwähnt, nie in den Genuss eines Studiums gekommen bin und die gesetzlichen Grundlagen diesbezüglich von der Schweiz abgeleitet habe, was natürlich absolut falsch war.

Soviel ich gehört habe zeigt die deutsche Aktion in der Schweiz bereits Wirkung: [URL=http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,537895,00.html]Keine Deutschen in Schweizer Banken[/URL]

Das wars von meiner Seite. Ich möchte den Thread von Jack nicht weiter mit meiner Meinung zu diesem Thema inkl. Reaktionen zuspamen. Beobachten wir, was als nächstes kommt. Vielleicht schmeisst ihr aus Rache Joe Ackermann aus der Deutschen Bank. Das wäre sogar von Vorteil. Der könnte nämlich dann die abgesackte UBS wieder auf Gewinnkurs bringen, da der Ospel mittlerweile wirklich ein Auslaufmodell ist.

/edit wer mag kann ja hier weiter mitdiskutieren: Spiegel Forum
Alle wollen es werden, keiner will es sein...

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Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Adha Ilcava« (26. February 2008, 21:35)


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Wednesday, 27. February 2008, 02:30

Der Linksrutsch in Deutschland

Langsam und schleichend wird es klar, es findet ein Linksrutsch in Deutschland statt. Ebenso kann man sagen, dass eine Zersplitterung der Parteienlandschaft stattfindet, durch den Erfolg von Grünen und vorallem der Linkspartei.

In gewisser weise passt dies sehr gut zur Steuerdebatte in Deutschland. Grundsätzlich kann man rein empathisch sagen: die Deutschen haben ein Problem. Zum Beispiel in der neusten Ausgabe von "Die Zeit" wird die Altersarmut ins Gespräch gebracht, andererseits ritt "Bild" eine Kampagne gegen Hartz IV Bezüger, und irgendwann verglich Kurt Beck Liechtenstein mit modernem Raubrittertum. Nun, es scheint, dass der Staat nun ein paar hundert Mio. Euro Steuern einmal einsacken darf, vielleicht kommt noch einiges dazu, wenn man sich andere Staaten vorknöpft. Doch grundsätzlich ändert das an der Tatsache, dass viele hochbezahlte Deutsche das Weite suchen nichts.

Klar, Steuergerechtigkeit muss sein. Das ist eine Art Gesellschaftsvertrag, der absolut üblich und normal sein sollte. Nur sollte man nie vergessen, dass die Reichen verhältnismässig so viel Steuern zahlen wie zig Bürger zusammen. Meine Eltern steuern mit 2 Ausnahmen insgesamt mehr Geld dem Staat ab als der Rest der Belegschaft zusammen. Dass man den Reichen nun sagt, dass sie vom Staat profitieren, ist vielleicht wahr wenn man davon ausgehen würde, dass die Reichen alleine die Gesetze diktieren. Reiche sind durch ihr Geld privilegiert, das ist alles. Nicht alle Reiche sind durch Heuschreckentum zum Geld gekommen, nicht alle Reiche haben Multimillionensaläre. Und auch nicht alle Reiche sind Steuerhinterzieher. Aber: Es wundert nicht, wenn es einige trotzdem versuchen.

Erinnern wir uns, dass Deutschland eine happige 3% Mehrwertsteuererhöhung (Umsatzsteuer) gemacht hat seit dem Antritt der Koalition. USt betrifft immer alle, vorallem auch den Mittelstand und untere Schichten. Nur mal zum Vergleich: Deutschland 19%, Schweiz 7.6%, Dänemark 25%, Japan 5%, England 17,5%, USA 0-11%. Durch eine Erhöhung der Mwst erhöht sich der Druck auf den Binnenmarkt, es wird weniger Konsumiert. Der Staat greift bei jedem Konsum in die Tasche, klar wird so alles teurer. Für einen Exportweltmeister macht die Republik im Binnenmarkt nicht viel her, die Frage ist nur, wo die Steuern alle hinfliessen. Vom Solidaritätszuschlag hab ich gar nicht geredet. Happige 7.5% von 1995-97 und seitdem 5.5% kostet dieser Zuschlag. Wann ist eigentlich Ende damit? Welcher Finanzminister auch mit einem Ende dieser Steuer zurechtkommen muss: er wird kein gutes Jahresbudget vorweisen können. Aber eines Tages muss er. Die Geschichte des Solidaritätszuschlags kommt einem vor wie ein staatlich beglaubigtes Prokrastinieren. Diese 5.5% werden die Leute auch wieder ausgeben, was wiederum Einnahmen für den Staat macht. Nur ist dieses Ausgeben von Geld demokratischer, weil jeder Mensch dann selber die Wahl hat, wie er es ausgeben soll.

Linke, SPD und Grüne sind klassische linkssoziale Parteien. Das heisst: gleiche Chancen für alle, soziale Gerechtigkeit, Umverteilung. Aber wir hatten doch schon SPD und Grüne, wofür die Linkspartei? Auf diese Frage antwortete mir eine Freundin, dass diese Partei für sie ein Möglichkeit des Protestes darstellt. Das heisst nichts anderes als dass der SPD nicht zugemutet wird, genug für soziale Aspekte zu tun. Nach der Ära Schröder und Agenda 2000, war das abzusehen. Im Gegensatz zu Grossbritannien hat sich die Neue Mitte nicht durchsetzen können, zu schlecht waren die Wirtschaftlichen Ergebnisse. New Labour hatte es von der Koalition her schon einfacher, weil sie weniger Grabenkämpfe innerhalb der eigenen Reihen hatte. Die Linke ist die Antwort auf den Mitteschwenk der SPD, die noch immer anhält. Kommt dazu dass sehr viele Exbürger aus der DDR, früher Ossies genannt, in Westdeutschland leben. Ich sage jetzt nicht, dass gerade diese die Linke wählen, aber ich kann mir denken, dass das ehemalige Marxistische Gedankengut noch in vielen Köpfen herumschwirrt, wie erst kürzlich wieder zum Vorschein gebracht wurde.

Wenn wir ehrlich sind, ist die CDU auch nur am regieren, weil die SPD bis jetzt auf die Sirenenrufe der Linken nicht eingegangen ist. Wir haben ein linkslastiges Parlament im Reichstag. Die CDU ist gut beraten, die Koalition so zu belassen wie sie gerade ist und die Beckschen Haifischgesten als das zu messen was sie sind: Wahlpropaganda für die SPD. Die SPD muss wieder links zuschlagen, sonst wird sie links überholt, wie die alte SPD damals vor der KPD in den frühen Dreissigern. Auch wenn sich halb Deutschland auf die Barrikaden begeben würde: im Notfall kann auch Dunkelrot-Rot-Grün regieren, keine Frage.

Ich habe mich mal ein bisschen umgesehen, und der Forderungskatalog der Linken schwächt die Demokratie kein bisschen. Es ist kein Vergleich zur KPD oder zu den Nazis, und Berlin ist nicht Weimar. Klar bin ich kein Freund von so grundsätzlichen Umverteilungsfantasien, obwohl ich wohl einer der Profiteure wäre.
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G.B.Shaw

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Thursday, 28. February 2008, 02:52

Morgen geht's wieder einmal nach Irland. Hoffe, alles geht gut - ich fliege nicht wirklich gern. Es tut gut, gelegentlich mal vor dem PC fernzubleiben, obwohl ich sagen muss, dass es schon toll ist, wenn man ein Projekt, wie "Jacks Daily's" es ist, über eine längere Zeit verfolgt. Es spielt dabei nicht mal so eine grosse Rolle, wenn es auch Kritik hagelt, denn das bin ich mir gewohnt. Schon früher waren meine "Thesen" und Meinungen höchst umstritten. Es ist auch interessant, dass hier immer noch gelesen wird, diskutiert wird, auch das zeugt von Kontinuität. Es ist Ende Februar 2008, und es geht immer noch weiter,...danke für's Lesen und Dabeisein.

Jack
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G.B.Shaw

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Wednesday, 5. March 2008, 12:38

Irland die Zweite

Fuck, Irland ist teuer! Ich rede nicht nur von Flughafenshoppingpreisen, teuer ist es auch an den Bahnhöfen und in den normalen Shops. Hotels, BnB's, Zimmer sind gleich teuer wie in der Schweiz, aber sie haben einen Vorteil: das Frühstück ist reichhaltiger. Wenn wir schon beim Essen sind, muss ich erwähnen, dass die grüne Insel beileibe nicht der Ort der Gourmets und Gesundheitsesser ist. Die irische Küche ist nicht gut auf frisches, knackiges Gemüse zu sprechen, aber sehr gut auf alles, was fetthaltig ist. Olivenöl ist etwas für Mediterrane, die Lucky Shamrock Einwohner kochen mit Butter. Salty und Creamy ist die feine Kerrybutter, salty und creamy ist das Essen. Rennies waren von Nöten, und wir suchten unser Glück dann bei Pizzen und selbstgemachtem Essen. Das Brot ist immerhin leckerer als in England. Leider ist es genauso verpackt und so weich, als könnte man denken, es ist ein Substitut für Brustimplantate. Doch Scones und Sodabrot sind lecker, auch wenn sie mit Schmalz gebacken werden und durchaus als Hauptmahlzeit per se durchegehen können. Insofern ist das irische Frühstück reichhaltig, fettig und dadurch schmackhaft.
Auffallend war die niedrige Zahl der Raucher. Während die Schweiz das Land der Schlote auf zwei Beinen ist, findet sich diese Spezies in Irland selten. Es gibt auch kein Fitnesstrend, obwohl es durchaus auch Functionalfood und Wightwatcherszeugs zu kaufen gibt. Die Iren sind ein sportliches Volk, die durch das Wetter viel Naturnäher leben als andere. Das hat auch damit zu tun, dass die Städte übersichtlich sind, Dublin eingeschlossen. Wo die Iren sich allerdings sehr selbstkritisch äussern, betrifft die Strassen der Insel. Und auf diesen gibt es den berüchtigten irischen Todesverkehr, der bereits 68 Tote seit Jahresbeginn forderte. Kein Wunder, so etwas wie eine Führerscheinprüfung gibt es in Irland noch nicht so lange, obwohl auch hier die meisten Opfer und Täter Jugendliche Raser sind.
Wie schon beim ersten mal fiel mir die enorme Zahl ausländischer Gastarbeiter auf. Hey, wie war das mit dem irischen Wirtschaftswunder? Noch vor 20 Jahren galt das Land als arm! Die Iren scheinen es sich gut gehen zu lassen, denn überall hat es neu gebaute Häuser und so viele SUV's wie in der Schweiz. Tatsächlich gibt es 200000 Polen in Irland, und das äussert sich in vielen Bereichen. Polnische Waren sind an diversen Orten erhältlich und im Magazin von Ryanair gibt es Werbung auf polnisch und Werbung für Investoren in der Gegend von Warschau. Auch andere Osteuropäer arbeiten in Billigjobs und wie immer gibt es auch Chinesen und Inder. Daher leidet auch die Kommunikation und auch die Freundlichkeit.
Nach diesem Trip fehlt mir auch meine Digitalkamera. Sie ist mir in einem Pub im County Kerry abhanden gekommen, nachdem mir gesagt wurde, dass in einem irischen Pub nie etwas geklaut würde und ich meine Jacke und Tasche vorne aufhängen könne. Wider mein besseres Wissen tat ich das, mit der entsprechenden Konsequenz, mich von nun wieder auf meinen eigenen, gesunden Menschenverstand zu verlassen. Es ist immer gut anderen Ratschläge zu erteilen, wenn es nicht um seinen eigene Dinge geht.
Vom irischen Wetter habe ich noch gar nicht geredet, aber ich werde es auch nicht, denn so negativ war der Kurzurlaub auch wieder nicht. Ich hoffe nach wie vor auf meinen ersten Sonnentag in auf der grünen Insel! Meine nächste Irlandreise ist für August schon fest geplant.
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Sunday, 9. March 2008, 16:33

Italien

Schon seit längerer Zeit beobachtet man erstaunt, was in Italien vorgeht. Geht man davon aus, dass diese Bananenrepublik teil des Europäischen Staatenkörpers ist, wird einem schlecht.

Im Stiefel nennt man den "Mezzogiorno" den südlicheren Teil Italiens, abwertend gemeint übrigens, weil die Rückständigkeit gegenüber dem Norden frappant ist. Ein Lega Nord Parlamentarier, und nicht nur er, nannte das Italien unterhalb Roms auch schon "Afrika".
Für Roberto Saviano ist einer der Gründe für die Armut und Unterentwicklung die Mafia, bzw. die Camorra, Ndrangheta und Sizilanische Mafia. Jener Saviano erregte auch Aufsehen als erst kürzlich ein Buch von ihm erschienen war, worin er erklärte, dass es in Süditalien ein Müllproblem erster Güte gibt. In Neapel stapelt sich der Müll? Davon wusste der Laie nichts und staunte. Dann kamen die Bilder, des von den Bürgern verbrannten Mülls in die Medien und auch der Hinterste und Letzte wusste Bescheid. Im Mezzgiorno verschwinden staatliche Strukturen, was genau dazu führt, dass das grösste Unternehmen Italiens inzwischen das organisierte Verbrechen ist.

Ganz nebenbei kommen immer wieder italienische Hiobsbotschaften via italienisches Parlament zum Vorschein. Persilscheine, Druck auf Staatsanwälte, fehlender Polizeischutz, fehlender Wille etc. Italiens Politik ist eine Medienpolitik mit eigentlich einem einzigen Hauptprotagonisten, nämlich Silvio Berluscioni. Der Medientycoon hat neben allerlei Nullbraininhalte nur eine Message in seinem TV anzubieten, und das ist er selbst. TV funktioniert in Italien wie in Russland und den USA (und anderswo): es unterhält und lullt die Leute bis zur Verdummung ein.

Da Italien Teil eines Gesamteuropäischen Grosststaates ist und von dessen offenen, wohlgemerkt inneren, Grenzen ist, wird das organisierte Verbrechen sich auch anderswo breitmachen, der Mafiamord in Duisburg ist vielleicht nur ein Anfang. Wobei gesagt werden muss, dass die Mafia ihre Tötungen hauptsächlich in Italien selber macht, weil die Leute dort unten an das Töten gewöhnt sind, weil ein Mord mehr oder weniger keinen mehr vom Hocker reisst. Dieses innere Exil der Menschen ist ein Zufluchtsort, der dann in Frage kommt, wenn die Macht und Gewalt gegen sie gross genug ist, kein anderes Risiko einzugehen. Beispiele hierfür gibt es genug. Der Duce, war im übrigen möglicherweise ziemlich erfolgreich gegenüber der Mafia, obwohl er dieselben Gewaltmittel benutzte.
Ob diese Staatsgewalt, samt Invasion der Allierten, zahlreicher Toter, Gefangener etc. schlussendlich zu jener Anti-Staat Attitüde führte, wie sie in Italien so heiss und innig geliebt wird, sei dahingestellt. 1868 gegründet ist das Land auch relativ jung, wenn man bedenkt, dass es jahrhunderte lang vorher nur Spielball anderer Grossmächte war. Allerdings kann man das von anderen Staaten auch sagen, und dort gehts wesentlich besser: Polen, Tschechei, Ungarn und Baltikum z.B. um nur einige rein europäische Staaten nennen zu wollen.

Ja, wir mögen italienisches Essen, die schönen italienischen Landschaften, ihren Fussball und Einwohner! Das hat nichts damit zu tun, dass wir ihr Staatsgebilde und ihre Politik überhaupt nicht verstehen und nur konsterniert zur Kenntnis nehmen können.
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Wednesday, 12. March 2008, 23:53

Drogenpolitik Schweiz

Die Schweizer Drogenpolitik ist das was sie ist: ein Politikum. Windbeutelig schwankt sie von rechts nach links, von der Illegalität zur Legalität. Vor 10 Jahren wars besonders Strub, überall gabs Hanfläden, überall wurde schamlos gekifft, die Zürcher Drogenhölle Letten war noch in tief in den Köpfen.
Ich war auch da, habe das Siechtum beachtet, den langsamen Abstieg, den schleichenden Tod. Der Müll, der Menschenmüll, der Tiermüll, es war traurig und schrecklich zugleich. Von den harten Drogen redet man wieder weniger, ausser wenn von Kokain die Rede ist, und wenn, dann verharmlost man es. Dieser Star, jenes Starlet, irgendwer kokst sich immer die Schlagzeilen. Am meisten benebelt scheinen die Medien zu sein, aber wen wunderts bei der ganzen linken Medienlandschaft. Obwohl es eigentlich nur wenige Interessiert, schwemmen es die linksliberalen Zeitungen immer wieder an die Oberfläche: kiffen erlaubt, kiffen nicht erlaubt, legalisiert Drogen, wer ist dagegen, wer dafür. Wir alle wissen, dass kiffen cool macht. Es macht cool, weil einem alles scheissegal wird. Weil es den Leuten hilft, die Perspektive von ihren eigenen täglichen Problemen so zu verändern, dass sie nur noch globale Interessen haben, oder gar keines. Offenbar gibt einem der Drogenkonsum Geisteszustände, die ohne nicht möglich sind. Hochgejubelt finden sich ja fast nur Autoren des 20sten Jahrhunderts, die entweder homosexuell waren, Drogentrips durchgemacht oder sich selber umgebracht haben. Wenn Stars deutlich sichtbar zugrunde gehen, dann ist das heldenhaft und cool.
Die Gesellschaft ist auf der Suche nacht Effekthascherei statt auf Kontemplation, sie sucht Erregendes statt, Ruhe und Besinnlichkeit. Wobei Besinnlichkeit schon wieder frömmelt als hätte man Jesus gefressen. Aber es hat schon was, wenn der Dalai Lama sagt, dass im Wein (im Gegensatz zur lateinischen Weisheit) keine Wahrheit ist. Wahrheit und Reinheit des Geistes ist ein Bewusstseinszustand den man auch ohne Drogen erreichen kann. Oft genug, reicht es, wenn man man eine andere Perspektive annimmt, wenn sich befreit von seinem eigenen Vorurteil oder dem anderer.
Ich habe Gründe gegen die Kifferei zu sein. Erstens ist es idiotisch, die Raucherei zu verunglimpfen, zu bestrafen, ja beinahe zu verfolgen und gleichzeitig kiffen zu erlauben. Die ganze Prävention kann man sich eh ans Bein streichen, Raucher hören nur unter ganz bestimmten Umständen auf - meistens dann wenn es gar nicht mehr geht oder wenn der Vorteil des Aufhörens immens ist. Was ist, wenn Ärzte kiffen, Fahrer, Radfahrer? Chemielaboranten, Köche, Elektriker? Ich will auswandern, wenn ich bemerken müsste, dass mein Leben von Leuten abhängig ist, die wohlmöglich eingeschränkte Kontrolle über sich selber haben. Ausserdem gibt es kaum Länder, wo Drogenkonsum in der Art erlaubt ist. Der Staat hat nämlich ein Interesse daran, dass Drogenkonsum verboten bleibt, es gibt für ihn keinen Vorteil, wenn er ihn zulässt.
Nein, Cannabis ist nicht einfach ein bischen Kraut, welches kaum Schäden verursacht. Neuste Forschungen beweisen das krasse Gegenteil, bei starken Kiffern wohlgemerkt. Aber wenn es Kettenraucher gibt, warum soll es dabei nicht auch Kettenkiffer geben? Das Kraut, das die Leute rauchen ist auch nicht natürlich. Es ist hochgezüchtetes Zeugs aus, das einen unnatürlichen THC Gehalt hat. Ich habe eine Zeit von Nahem gesehen, wie eine solche Hanfplantage funktioniert, aussieht und vorallem riecht. Da ist gar nichts mehr natürlich, das Zeug ist Anabolika für die Flora und Gift für den Menschen. Dauerkiffer sind oft selbst das beste Beispiel dafür, Cannabis auf keinen Fall zu legalisieren. Dass es viele Leute für sich im Stübchen konsumieren, wird ja jetzt schon toleriert, das reicht auch.
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Wednesday, 12. March 2008, 23:53

Drogenpolitik Schweiz

Die Schweizer Drogenpolitik ist das was sie ist: ein Politikum. Windbeutelig schwankt sie von rechts nach links, von der Illegalität zur Legalität. Vor 10 Jahren wars besonders Strub, überall gabs Hanfläden, überall wurde schamlos gekifft, die Zürcher Drogenhölle Letten war noch in tief in den Köpfen.
Ich war auch da, habe das Siechtum beachtet, den langsamen Abstieg, den schleichenden Tod. Der Müll, der Menschenmüll, der Tiermüll, es war traurig und schrecklich zugleich. Von den harten Drogen redet man wieder weniger, ausser wenn von Kokain die Rede ist, und wenn, dann verharmlost man es. Dieser Star, jenes Starlet, irgendwer kokst sich immer die Schlagzeilen. Am meisten benebelt scheinen die Medien zu sein, aber wen wunderts bei der ganzen linken Medienlandschaft. Obwohl es eigentlich nur wenige Interessiert, schwemmen es die linksliberalen Zeitungen immer wieder an die Oberfläche: kiffen erlaubt, kiffen nicht erlaubt, legalisiert Drogen, wer ist dagegen, wer dafür. Wir alle wissen, dass kiffen cool macht. Es macht cool, weil einem alles scheissegal wird. Weil es den Leuten hilft, die Perspektive von ihren eigenen täglichen Problemen so zu verändern, dass sie nur noch globale Interessen haben, oder gar keines. Offenbar gibt einem der Drogenkonsum Geisteszustände, die ohne nicht möglich sind. Hochgejubelt finden sich ja fast nur Autoren des 20sten Jahrhunderts, die entweder homosexuell waren, Drogentrips durchgemacht oder sich selber umgebracht haben. Wenn Stars deutlich sichtbar zugrunde gehen, dann ist das heldenhaft und cool.
Die Gesellschaft ist auf der Suche nacht Effekthascherei statt auf Kontemplation, sie sucht Erregendes statt, Ruhe und Besinnlichkeit. Wobei Besinnlichkeit schon wieder frömmelt als hätte man Jesus gefressen. Aber es hat schon was, wenn der Dalai Lama sagt, dass im Wein (im Gegensatz zur lateinischen Weisheit) keine Wahrheit ist. Wahrheit und Reinheit des Geistes ist ein Bewusstseinszustand den man auch ohne Drogen erreichen kann. Oft genug, reicht es, wenn man man eine andere Perspektive annimmt, wenn sich befreit von seinem eigenen Vorurteil oder dem anderer.
Ich habe Gründe gegen die Kifferei zu sein. Erstens ist es idiotisch, die Raucherei zu verunglimpfen, zu bestrafen, ja beinahe zu verfolgen und gleichzeitig kiffen zu erlauben. Die ganze Prävention kann man sich eh ans Bein streichen, Raucher hören nur unter ganz bestimmten Umständen auf - meistens dann wenn es gar nicht mehr geht oder wenn der Vorteil des Aufhörens immens ist. Was ist, wenn Ärzte kiffen, Fahrer, Radfahrer? Chemielaboranten, Köche, Elektriker? Ich will auswandern, wenn ich bemerken müsste, dass mein Leben von Leuten abhängig ist, die wohlmöglich eingeschränkte Kontrolle über sich selber haben. Ausserdem gibt es kaum Länder, wo Drogenkonsum in der Art erlaubt ist. Der Staat hat nämlich ein Interesse daran, dass Drogenkonsum verboten bleibt, es gibt für ihn keinen Vorteil, wenn er ihn zulässt.
Nein, Cannabis ist nicht einfach ein bischen Kraut, welches kaum Schäden verursacht. Neuste Forschungen beweisen das krasse Gegenteil, bei starken Kiffern wohlgemerkt. Aber wenn es Kettenraucher gibt, warum soll es dabei nicht auch Kettenkiffer geben? Das Kraut, das die Leute rauchen ist auch nicht natürlich. Es ist hochgezüchtetes Zeugs aus, das einen unnatürlichen THC Gehalt hat. Ich habe eine Zeit von Nahem gesehen, wie eine solche Hanfplantage funktioniert, aussieht und vorallem riecht. Da ist gar nichts mehr natürlich, das Zeug ist Anabolika für die Flora und Gift für den Menschen. Dauerkiffer sind oft selbst das beste Beispiel dafür, Cannabis auf keinen Fall zu legalisieren. Dass es viele Leute für sich im Stübchen konsumieren, wird ja jetzt schon toleriert, das reicht auch.
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Friday, 14. March 2008, 17:40

Streik und Ausbeutung

Die Streikkultur ist in der Schweiz relativ klein. Hierzulande wird kaum gestreikt, und wenn dann triffts oft nur wenige.

In Frankreich und Italien ist Streik ein Normalfall, den wir hierzulande nicht so ganz nachvollziehen können. Berüchtigt sind die Ansagen in den Bahnhöfen. Jede Woche ist in den Nachbarländern D-F-I irgendwo eine Arbeitsniederlegung, in Österreich hingegen scheint es relativ ruhig zu sein, so die ganz subjektive Sicht meinerseits.
Die Gewerkschaften in den drei Streikländern sind klassisch stark, was vorallem auch ein historisches Problem ist. Die Nazis, Fascisti und Petainisten hatten Linke, Sozialisten und Gewerkschaften verfolgt, weshalb jegliche Kritik an Gewerkschaften oder deren gesetzliche Zurückbindung einen faschistischen Beigeschmack gehabt hätte. Allerdings weiss ich nicht, ob der Tariflohn der globalisierung standhält, ich denke nicht. Die Konkurrenz von Osteuropa ist gross, durch dessen Integration in die EU wird sie noch grösser. Die Zeiten werden mit Sicherheit noch härter. Ich weiss nicht ob man sich in der EU bewusst ist, dass durch die schrankenlose Integration von wesentlich unterentwickelteren Gebieten, in das EU-Wirtschaftssystem, der Lebenstandart der alten Länder sinkt.
Jetzt kann man sagen, dass trotz der EU Milchkühe Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, England etc. sich die dortige Lebenssituation nicht grundsätzlich verschlechtert hat, wenn man die Erfolge in Irland, Portugal, Slowenien, Tschechien, Polen sieht. Gerade in Irland scheint mir der Entwicklungserfolg nachhaltig zu wirken. Nichtsdestotrotz glaube ich, dass ohne EU, die Iren noch auf dem Level Polens wären, wenn nicht noch weiter hinten. Polen hat historisch eine schwere Last als Pufferstaat zwischen Deutschland und Russland, aber seine Zukunft in einer friedlichen Umgebung ist rosig. Gerade durch die grossen Nachbarn könnte das Land enorm profitieren und hat es auch schon. Deutschland hingegen hat den Aufbau Ost aus eigener Tasche bezahlt. Natürlich hat auch die EU geholfen, aber es ist wohl fair zu sagen, dass das im Vergleich zu deutschen Transfers in die EU Peanuts waren.
Die Transferleistungen Deutschlands nach allen Seiten wirkt schon seit langem, und langsam merkt der Bürger den Druck auf seine Geldbörse. Immer mehr Menschen müssen den Gürtel enger schnallen, die Steuern sind hoch, werden noch höher, während die Einkommen der Mittel- und Unterschichten, inkl. der Renten stagnieren. Viele Ostbürger verdingen sich im Ausland, Deutsche wandern stark in die Schweiz aus, aber auch nach Irland z.B. während das Land immer noch Einwanderungsland ist aus noch strukturschwächeren Gebieten Eurasiens oder Afrika. Bei diesr Zunahme von Immigranten ist klar, dass der Druck auf die Mindestlöhne nach unten nur zunehmen wird. Das ist nicht fremdenfeindlich gemeint, aber wer will was anderes behaupten. Immigration bedeutet immer Druck auf eh schon niedrige Löhne. So verdienen Ostdeutsche weniger ausserhalb Deutschlands, weniger als Leute anderer EU-Länder, aber haben dafür arbeit. Das bedeutet, dass sie wiederum andern die Arbeit wegnehmen. Auch in der Schweiz ist dies zu spüren, ich habe es selber wahrgenommen. Die Öffentlichkeit nimmt dann aus den Boulevardblättern wahr, dass Schumi am Genfersee sein Haus von billigarbeitern aus der Ex-DDR bauen lässt. Vom ganzen Druck aus Asien habe ich noch gar nicht gesprochen.

Mir ist klar, dass in Deutschland das Leben nur härter wird. Jede Forderung nach mehr Lohn kann ich nachvollziehen. Allerdings empfinde ich Streiks kontraproduktiv, wenn sie nicht mehrere Berufe gleichzeitig betreffen oder es ein Generalstreik ist. Ja, genau, warum machen die Deutschen keinen Generalstreik gegen die Steuerlast? Die Streiks zeigen doch nur auf, dass der Staat selber kein besserer Arbeitgeber ist als die Privatwirtschaft! Aber ein guter Steuernehmer ist er, das kann nicht gut gehen. Leider legen diverse Streiks mehr lahm als gut ist, was wiederum auf viele unschuldige Schultern verteilt wird. Ich bin nicht gegen Gewerkschaften, aber Streiks sollten nur das äusserste Mittel sein. Ansonsten gibt es eine Abhärtung der Leute gegenüber Arbeitsniederlegung und noch mehr gegen die Forderung der Streikenden. Ich glaube zu wissen, dass europaweit die Gewerkschaften am bröckeln sind, was nicht unbedingt gut sein muss. Was passiert, wenn die Gewerkschaften wirklich schwach sind, kann man in den USA sehen, aber auch in Russland und China.

Das interessante ist, dass die Menschen in Nordamerika immer schon ausgebeutet wurden. Das liegt in der liberalen Verfassung des Landes, welche auf calvinistisch, puritanischen Geisteshaltungen basiert. Das heisst: Arbeiten, arbeiten, arbeiten, Geld anhäufen und beten. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Die ganze schlechte Ernährung in Amerika ist ebenfalls historisch, es war immer so. "Alle sind arm, alle essen die ganze Zeit Speck.", schrieb ein deutscher Emigrant nach hause. Dass es immer nur ganz wenige schaffen, aber dafür mehr als reich werden, ist USA typisch. Die 50er Jahre goldener Zeit, mit heilem Familienbild ist nur eine kurze Phase in der Geschichte Amerikas, ansonsten war es nie so einfach. Der Witz ist, dass viele Idealvorstellungen des Staates immer noch in diese Richtungen gehen, obwohl das nur eine Phase war.
Russland funktioniert anders. Hier herrschte schon immer die Ausbeutung von ganz oben, anders als in den Staaten, auch politisch, was den Hauptunterschied von Amerika und Russland macht. In Moskau oder Leningrad/St.Petersburg war schon immer der Führerkult en Vogue. Bis 1918 war es der Zar, später Lenin und Stalin. Heute ist es Putin. Klassischerweise, leidet der Russe unter der Unterdrückung, muckt aber nicht auf. Als Häppchen gibt es Religion oder Fernsehen (in Russland sollen die Fernseher partout laufen, sagt man). Zudem befindet sich dieses grosse Land permanent im Kriegszustand, mit irgendeinem Nachbarstaat. Russland ist wie die USA und China Hegemonialmacht und weiss dies auch auszunutzen. Rein theoretisch hätte die Sowjetunion als kommunistisch regierter Staat für Ausgleich unter den Bürgern sorgen sollen, aber mehr als Heloten, welche für eine kleine Gruppe Parteiführern zu gefallen hatten wurde daraus nicht. Hinter dem Deckmäntelchen des Kommunismus geschah schlussendlich nichts was den Menschen auch wirklich geholfen hätte, alles war Doktrin, jeder Mensch hatte zu nützen. Die Generalstreiks wurden entweder militärisch niedergeschlagen oder als man deren nicht mehr Herr wurde, musste man das System verändern. In Polen hat das sogar funktioniert, und Lech Walesa ist ein noch lebendes Beispiel wie ein Generalstreik tatsächlich Resultate bringen kann.
China hat bis Sun Yat Sen (Ende der Kaiserdynastien in China), eine ähnliche Vergangenheit wie Russland, wenn es um die Unterdrückung des eigenen Volkes durch eine kleine Aristokratie geht. Im Gegensatz steht nur die Tatsache, dass China viel fruchtbarer ist als sein Nachbar, weshalb die chinesische Armut möglicherweise immer etwas erträglicher war, zusammen mit grundsätzlich milderem Wetter.
Jetzt fällt mir noch der Zusammenhang von (aristokratischer) Unterdrückung und Religion ein. In Europa und Russland herrschte das Feudalsystem bis ins 19. und 20. Jh. Frankreich hatte seine Revolution, blieb aber eine Insel zusammen mit der Schweiz. Die Hauptreligion war dabei das Christentum, welche für die Führungschicht hilfreich war: den Ausblick auf ein ewiges Leben im Paradies, nach dem Tod und Unterwürfigkeit unter die Obrigkeit: "gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist." und Gewaltverzicht. Zwar hat es durchaus biblische Vorbilder gegeben, welche der Tyrannis hätte Gegengewicht geben können. Das haben auch Marx und Engels gesehen, weshalb sie Religion als Opium gesehen haben. In China und Japan hatte man die konfuzianische Philosophie welche den selben Effekt hatte: nämlich Hörigkeit und Hingebung in seine Rolle. In Indien hatte man hierfür das Kastensystem, während in es der Antike noch das Gottkaisertum gab. Heute sind die Herrscher keine Götter mehr, heute herrscht einerseits das Geld und andererseits die Demagogie.
Was in China herrscht ist nicht ganz so klar, zwar gibt es die KP, aber die lässt ja Manchesterkapitalismus pur zu. Sie ist nur dazu da, ein System der absoluten Ausbeutung zu bewahren. Dennoch ist die Zukunft keineswegs vorgeschrieben und gesichert. China könnte durchaus mit Überraschungen aufwarten, auch mit bösen, aber auch mit guten.
In Russland und China gibt es keine Streiks weil diese Länder autoritär regiert werden. In den USA gibt es keine, weil die Gewerkschaften kein Gewicht haben, was Verfassungsbedingt ist. Am meisten Probleme mit Streiks haben derzeit Demokratien, oder kann man sagen, dass die Streiks Elemente echter Demokratie sind? Ich muss ehrlicherweise gestehen, dass ich froh bin, wenn hierzulande möglichst wenig gestreikt wird. Der Streik der SBB Cargo ist eine Ausnahme, es geht um sein oder nichtsein, ob ich ihn gut finde ist etwas anderes, ich sage nur, dass die Arbeitsniederlegung aus Sicht der Betroffenen nachvollziehen kann.
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G.B.Shaw

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Monday, 17. March 2008, 05:57

10000 Bc

2:1 haben meine Freunde gegen mich gestimmt als wir nach 10000 BC von Emmerich die Meinungen verglichen haben. Ich fand ihn für Popcorn Kino sogar ganz gut, während die anderen enttäuscht waren. Ok, das Ende...Entweder hat das Testpublikum ein Happy End gewünscht oder irgendjemand musste der Kinokasse willen ein Ende dieser Sorte schreiben. Naja, Matrix endet auf eine ähnlich abstruse Art und ist trotzdem einer der bedeutensten Filme überhaupt. A propos Matrix: die Wachowski Brüder bringen im Mai "Speedracer" ins Kino, da muss ich dann auch hin. Neben der Matrix Trilogie haben sie auch V-Vendetta produziert, ebenfalls ein Highlight der letzten Jahre, wie ich finde.
Ein anderes Brüderpaar, Joel und Ethan Cohen hatte an der Oscarverleihung hingegen Fortüne für "No Country for old men". Sie haben schon Fargo, und zwei andere (in meinen Augen) Hammerfilme gedreht: Hudsucker Proxy und The Big Lebowski. So wie ich gehört habe ist aber ihr neuster Streifen ziemlich blutig und brutal, eher Tarantinostyle. Darum ist so ein Movie nichts für mich. Der beste Killer so ein Steingesicht namens Javier Bardeem sein, so gut, dass er einen Oscar dafür kriegt. Irgendwie schon seltsam. Der kann eh so gut spielen wie er will. Mein Lieblingskiller bleibt eh Jean Reno.

Auf jeden Fall kriegt 10000 BC eine 7/10 für typisches Popcorn Actionkino. Er ist unterhaltsam, hat gute Bilder, keine üblichen Darsteller, genug Action, wenig Brutalität. Ganz genial ist die liebevolle inszenierung der afrikanischen Stämme. Auch wenn historisch extrem abstrus, gelingt es dem Streifen, die Schwarzafrikaner, mit Mammut, Säbelzahntiger und Pharaonen in Verbindung zu bringen. X-Files Aussagen treffen Steinzeit und Altägypten. Jetzt fehlt nur noch Indiana Jones. A propos Indy. Ich freue mich natürlich auch auf Indiana Jones IV!
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G.B.Shaw

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Monday, 17. March 2008, 16:51

Will Smith bei Scientology?

Es würde mich nicht wundern, wenn Smith den Scientologen beigetreten wäre. Guckt man sich den Film "I am Legend" genauer an, so ist die Kirche im Dorf der Überlebenden eine Scientologenkirche. Dies würde auch der seltsam apokalyptisch messianischen Message am Ende des Films entsprechen. Tod dem Rest der Welt, Neuerschaffung einer besseren Menschheit unter der Führung von Scientology. Wäre übrigens ein durchaus mögliches Szenario: Züchtung eines aggressiven Viruses, bei gleichzeitiger Zurückhaltung eines Gegenmittels. Eine Pandemie ist auf jeden Fall eher möglich als ein Meteoriteneinschlag grossen Ausmasses.
Der Grund für unsere verschiedenen Blutgruppen ist gerade die natürliche Vorsorge gegen Pandemie. Dabei ist ja interessant, dass der Genpool (genau wie derjenige des Kaffeebaums nota bene), seine Wurzeln in Äthiopien hat und sich von da aus richtung Europa, Afrika, Asien und schlussendlich Amerika entwickelte, bei jeweils kleinerer Variation der Gene. Würde mich nicht wundern, weshalb in Asien die Pest und andere Krankheiten so grassier(t)en, während in Amerika die Ureinwohner vorallem durch Krankheiten während der Kolonialisation umkamen. Man nimmt an dass die Zahl der durch Krankheiten verstorbenen Ureinwohner viel grösser ist als die Zahl der direkt von Europäern getöteten Indianer. Möglicherweise lag das auch an der fehlenden Varietät des Genpools, denke ich mir.
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Monday, 17. March 2008, 18:36

Will ist schon lang Scientologe - zumindest laut New York Times :o)


Irgendwoanders findet man aber das er nicht überzeugt ist - wer weiß schon wies wirklich aussieht. Der Film legt solche Vermutungen nahe, auch wenn er genial umgesetzt ist - ich mag den Film soviel steht fest, aber deine Vermutungen sind natürlich nicht ganz unwahr.


>>Reicher Mann und armer Mann
>>standen da und sah'n sich an.
>>Und der Arme sagte bleich:
>>"Wär ich nicht arm,wärst du nicht reich."
>>(Bertolt Brecht)

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Saturday, 22. March 2008, 06:09

Shinna van Laken

Shinna van Laken hiess die Dame, die vor Jahren das Haus oberhalb von Mos Exile besuchte.
Die gute Frau hatte auch im SWG Forum einen Account, welcher durch einen Forenavatar grösster Zierde verschönert war. Klar wünschte ich, alias mein alter ego Jack, die Person mal näher kennenzulernen. Das war noch 2005. Tatsächlich kamen wir ins Gespräch und irgendwann schickte sie mir ein paar Fotos, welche ziemlich professionell gemacht waren. Die Hamburgerin sagte mir, dass sie bei ziemlicher Kälte in Nordfrankreich geschossen worden waren und sagte mir, sie sehe darauf aus wie ein Alien. Ich antwortete, dass ich mir nicht vorstellen könnte, dass sie die Dame auf den Bildern sei, da das Foto a) zu perfekt und b) das Gesicht auf den Fotos zu perfekt sei.
Heute blätterte ich nach einem Sujet für Ostereierbilder - ich bemale Ostereier als Geschenk für meine Mutter - in ein paar Magazinen nach. Darunter auch die Vogue Spezialausgabe zum Jubiläum. Da erblickte ich plötzlich eines der Fotos von Shinna! Es war eine ganzseitige Porträtaufnahme eines Models für Iris von Arnim, einem Hamburger Modelabel. Das Foto, das Shinna, oder wer auch immer es war, mir schickte war jedoch nicht retouchiert und hatte auch keinen Werbetext. Die Retouchen betrafen vorallem die Augen, sie wurden modelliert und perfektioniert, an die Details kann ich mich nämlich noch ziemlich genau erinnern. Auf jeden Fall fiel ich vorhin ziemlich aus den Wolken als ich da umblätterte. Aber vielleicht war es auch nur ein Fake.
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Thursday, 27. March 2008, 00:36

Frauen die erste

Sass heute beim Achatz im Seminar, ganz am Rande, ganz diskret. Leicht nach Essig riechend, nach der Arbeit, wollte ich nicht negativ auffallen. Neben mich setzte sich eine Kommilitonin, die ich schon öfter sah, aber nicht persönlich kenne. Ich gab ihr meine Kopien zum lesen, denn sie hatte keine dabei und genierte sich, vor der Versammlung für ein paar Restkopien zu fragen. Also blieb sie still und ruhig am Rand sitzen, neben mir. Bis sie plötzlich zu zeichnen begann. Ziemlich skizzenhaft, aber gekonnt. Ich guckte sie öfters an dabei und sah wie sie eine Person skizzierte. Aus dem Kopf. Ich würde nie so anfangen, quasi mit Bauch und Knie zuerst, aber dann sah ich doch, dass es ein veritabler Akt war. Akt deshalb, weil es eine der typisch statischen Aktposen aus den Aktzeichnenkursen. Irgendwann begann sie jedoch die Geschlechtsteile zu zeichnen und das mit einer Intensität, dass man glauben mochte, es sei der wichtigste Teil des Bildes. Ich wurde ziemlich scharf dabei, denn ich hatte beinahe das Gefühl, es war Absicht. Nach dem Männerakt folgte ein zweiter, diesmal mit einem Paar und wieder dasselbe. Kein Gesicht konturierend und formulierend, wenig Muskelaufbau, aber Geschlechtsmerkmale vom feinsten. Wobei fein untertrieben war, sie waren jeweils überproportioniert, detailliert und ziemlich intensiv gezeichnet, so als wäre es das wichtigste. Demgegenüber war der Kopf jeweils etwas schmal, und wegen der fehlenden Konturierung des Gesichts scheinbar unwichtig. Ich glaube, sie hat es bemerkt. Ich musste mich schon arg zusammenreissen, war froh, dass ich gleich anschliessend zum Deutschsemi eilen musste.

Frauen die Zweite

Carla Bruni. Ich find sie ganz nett, macht eine gute Figur. Dass sie mit dem kleinen pseudonapeolonischen Giftzwerg zusammen ist: tant pis. Schuld an dessen Scheidung ist sie wohl kaum, und ob sie naiv ist, dumm oder so, das lässt sich schnell sagen. Überhaupt ist eine der besten Abkanzelungen die, in denen man eine Person als Doof oder Dumm darstellt, wie z.B. Eva Hermann oder Verona Pooth. Meine Familie wies mich auf die Chansons der Bruni hin, sie mögen sie offenbar. Allen Unkenrufen zum trotz, was man von der Bruni so findet auf Youtube, ist so schlecht gar nicht. Jedenfalls besser und eigenwilliger als so mancher Superstaranwärter ist sie schon, und wahrscheinlich auch erfolgreicher.
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Sunday, 30. March 2008, 00:26

The Merchant of Venice, Antisemitismus und anderes

Shakespeares "Der Kaufmann von Venedig" wird in der Gleichnamigen Verfilmung von 2004 ganz ansprechend umgesetzt. In den Hauptrollen wirken Jeremy Irons, Al Pacino und Joseph Fiennes. Vorallem Al Pacino als Shylock vermag dabei zu glänzen, allerdings versucht man den Film so Judenfreundlich wie möglich darzustellen, was meiner Meinung nach eine Überinterpretation ist. Das Stück ist hat antisemitische Tendenzen, das kann man einfach nicht gutreden. Der grösste Dichter der Menschheit als Antisemit? Leider wahr, aber er war dabei nicht allein. Die Toleranz gegenüber Judentum ist leider noch recht jung, und erst seit dem Morden der Nazis ist der Welt wirklich klar, wie unsinnig Rassenwahn und Intoleranz ist.
Der Film beginnt mit einer Anfangssequenz in der Shylock von Antonio angerempelt und in der erklärt wird, wie die Juden in der Zeit leben und wie sie behandelt werden. Tatsächlich gibt es im Original kein Intro, nicht mal ein Prolog wie in Romeo & Juliet ("Two housholds..."). Es gibt einiges was scharf dagegen spricht, Erbarmen mit dem Juden Shylock zu haben. Die letzten zwei Akte, Akt IV und Akt V finden ohne ihn statt. Es geht nur noch um die Ringgeschichte. Im Film gibt es eine Schlusssequenz die ebenfalls frei hinzugedichtet wurde, der eigentliche Akt V endet bloss mit dem Abschlusskommentar Gratianos.

Am selben Abend habe ich einen anderen Film gesehen, Ivanhoe von Richard Thorpe von 1952 (Wobei interessanterweise sowohl Liz Taylor wie auch Olivia de Havilland immer noch leben!). Natürlich ist die Ausstrahlungszeit noch nahe an 39-45, aber für die Darstellung des Juden griff man auf die klassischen Darstellungen der Juden im Theater zurück. So gleichen die Kostüme und Aussehen des Isaak von York im Ivanhoe stark denjenigen von Shylock in englischen Theater. In Sir Walter Scotts Roman spielen die Juden die Rolle als Retter Englands, in dem sie die Geldsumme für Richard Löwenherz aufbringen.
Scott wird von Stendhal in dessen Roman die Kartause von Parma auf die Schippe genommen:
".." Zitat
Auf der anderen Seite ist Ivanhoe weit, ja sehr weit von der historischen Realität entfernt. Aber wahrscheinlich gefiel den Engländern die Antifranzösische Haltung des "Ivanhoe" ganz gut, schliesslich waren die Napoleonischen Kriege noch in aller Munde. Die Bösen, also die Normannen haben alle französische Namen, die Guten sind natürlich Kelten/Germanen und haben dementsprechende Namen: Ivanhoe, Cedric etc. Die echten Normannen bedienten sich witzigerweise auch wikingischer Namen: Boemund, Tankred, obwohl sie französisch sprachen. Wie stark sie sich Normannen von den Angelsachsen unterschieden, weiss ich nicht, würde mich aber interessieren.

Richard I. Löwenherz war allerdings überhaupt nicht Anglophil. Er redete französisch und liess sich selten in England blicken, ganz anders als sein Bruder Johann, "Prince John", Ohneland. Historische Romane sind schlussendlich halt nur Produkte ihrer Zeit...
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Friday, 4. April 2008, 12:11

Medien Zeitungen Journalisten

Seit ich zurück in Basel und wieder in den Kontakt mit meinen Eltern getreten bin habe ich auch wieder angefangen Zeitungen zu lesen und Magazine. Das einzige Magazin das ich vorher schon gelesen hatte war die WELTWOCHE, welche schon beinahe tot war, (oder war sie schon tot?) und unter Roger Köppel wieder auferstanden ist. Unter jenem Chefredaktor fand das Blatt allerdings eine politische Kehrtwendung nach rechts, inklusive einer sehr neoliberalen Haltung. Die Weltwoche polarisiert die Medienlandschaft wie nichts anderes, weil es als einziges Medium nicht mit dem Anti-SVP Chor mitposaunt. Als Dankeschön kriegt das Magazin auch Werbegelder von der EMS-Chemie.

Wirklich gut ist z.B. auch das Gegenüberstellen der Kolumnen von SVP Ideologe Christoph Mörgeli und derjenigen von EX- SP Parteichef Peter Bodenmann, beides versierte Demagogen. Nach langen Kampagnen der gegen die "Klimawandelhysterie" hat man in letzter Zeit auch wieder anderweitige Stimmen gefunden, so diejenige eines Nationalrats der Grünen. Eine der Hauptkampagnen der Weltwoche ist jedoch der Sozialmissbrauch. Hier wird mit einigem Erfolg gnadenlos auf Sozialmissbräuche hingewiesen, was dazu führte, dass Alex Baur, der die Sache ins Rollen brachte mit einer Tonne Indiskretionen aus den Sozialämtern "beliefert" wird.
Dieses Blatt nimmt auch gelegentlich George W. Bush in Schutz, weshalb es das einzige Medium dt. Sprache war, welches ein Interview mit dem Präsidenten der USA vorzuweisen hat. Der Einblick in die Gedankenwelt dieses Mannes war sehr interessant, witziger jedoch war der Bericht Bob Dylans über Bush, der mit dem mächtigsten Mann der Welt zusammentraf und durchaus wohlwollende Worte hinsichtlich dessen Afrikapolitik fand. Ausser bei der Irakfrage, in der Bush sich vor Dylan rechtfertigen will meinte jener, der weder das Interview ruinieren, noch die Gastfreundschaft des Präsidenten mit Unhöflichkeit beantworten wollte: "Mr. President, auf dieses Thema möchte ich lieber nicht eingehen. Es führt uns nur auf Abwege, und schliesslich möchte ich mit ihnen über Afrika sprechen." Zitat Weltwoche Nr.12/08

Erst kürzlich sass ein Dozent der Uni mir gegenüber im Abteil und meinte, ich solle gescheitere Dinge lesen als die Weltwoche. Das war schon ziemlich arrogant von ihm, und wenn ich ihn nicht normalerweise für ziemlich fähig hielte hätte ich ihm Paroli geboten. Tatsache ist, die Weltwoche polarisiert und sie ist sehr einflussreich und mächtig geworden. Erst kürzlich hat man in einer öffentlichen Diskussion der Weltwoche mangelnde Intellektualität vorgeworfen. Nun ist Intellektualität doch ziemlich relativ, jemanden diesen Mangel als Makel anstreichen zu wollen ist jedoch nichts anderes als eine anderere Art jemanden ins Gesicht zu sagen: "Du bist dumm!".

Die starke Tendenz der Weltwoche gleiche ich aus, in dem ich auch DAS MAGAZIN lese, die Beilage des Tagesanzeigers. Zudem lese ich regelmässig den SPIEGEL, oft die NZZ, gelegentlich DIE ZEIT, GEO, GEO-Epochen und DIE ZEIT-Wissen. Ich verzichte nur komplett auf das Fernsehen.

Aber noch mal zum Thema Intellektualität. Kürzlich erschien ein Artikel mit dem Titel: "Warum Frauen keine Karriere machen". Darin geht es um neuere Forschungen der Medizin, welche erklären wollen, warum es trotz aller Gleichstellungsbemühungen ein Ungleichgewicht in der Dominanz von Männern in Führungspositionen geht. Dieser Artikel bezog sich vorallem auf den Unterschied der hormonellen Entwicklung. Es gibt dabei zwei grundsätzliche Gruppen in dieser Frage. Die eine Gruppe behauptet, dass "die Frauen" ein Sozialkonstrukt der Menschheit ist, das also soziale Zwänge und Strukturen in der Geschichte die Frau zu dem gemacht hat was sie heute ist. Eigentlich können Frauen dasselbe tun wie Männer, der Unterschied ist marginal. Die andere Gruppe sagt, dass "die Frau" sehr wohl unterschiedlich ist, psychisch wie physisch. Dass sehr vieles genetisch bedingt ist, und dass der soziale Aspekt der Beeinflussung gering ist.
Was mich angeht, so glaube ich, dass es einen goldenen Mittelweg gibt. Ich denke, Frauen sind grundsätzlich verschieden von den Männern. Allerdings gibt es neben dieser Verschiedenheit auch sehr viele historische, soziologische und kulturelle Einflüsse, welche sehr wohl bedeutend sind. Nun hat aber in der letzten Ausgabe eine Leserin zu besagtem Artikel Stellung bezogen. Sie schrieb:
"...Dass mit dem biologischen Geschlecht auch hormonelle Unterschiede einhergehen, sollte uns nicht davon abhalten, uns darüber klarzuwerden, dass "Geschlecht" vor allem ein soziales Konstrukt ist. Wie Simone de Beauvoir schon vor beinahe fünzig Jahren feststellte: Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es!"..."

Nun, ich selber habe Beauvoir nicht gelesen. Aber die Leserbriefeschreiberin schon. Sie suggeriert, dass die Beauvoir recht hatte, und wer sie gelesen hat, der weiss, was wahr ist und was falsch. Das zitieren eines berühmten Namens hat seine Wirkung noch nicht verloren. Es gibt nichts schöneres als wenn man seine Bildung dazu nutzt bei Streitgesprächen zu brillieren oder Argumente umzustossen, in dem man die Zitate verstorbener Grössen auswendig kann. Leider ist die Beauvoir aber keine Medizinerin, sie ist schon seit über 20 Jahren tot. Für die Leserbriefschreiberin ist das was die Beauvoir sagt unumstösslich. Das zeigt, dass man sogenannten Intellektuellen noch so viele Gegenargumente vorlegen könnte, sie würden auf ihren Ansichten beharren. Das selbe gilt für vieles andere. Das Tote denkt nicht mehr mit, aber es hat seine Gedanken niedergemeisselt, gekritzelt oder geschrieben. Es ist fest, richtig und wahr in alle Ewigkeit.
So können auch sogenannte Intellektuelle einfach nur dumm und eingebildet sein, ohne eigene Ideen. Diese Form von Einbildung ist übrigens an der Universität durchaus gängig.

Intellektuell sein heisst für mich, sich zu informieren, dann nachzudenken. Informieren heisst, verschiedene Meinungen anzuhören, verschiedene Perspektiven und Blickwinkel zu sehen. Nachdenken heisst verstehen, verknüpfen, nachfragen, hinterfragen, weiterfragen. Wissen ist ein Puzzle, es gibt unendlich viele Dinge zu wissen, aber unser Hirn kann nicht alle Inhalte speichern, während alleine die Fülle an angebotener Information unermesslich ist. Etwas zu "wissen", bedeutet immer auch bescheiden zu bleiben:

"Ich weiss, dass ich nichts weiss."
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Sunday, 6. April 2008, 20:21

Fussball und Sieger

"...Mussen zeigen jetzt ich will Samstag diese Spieler mussen zeigen mich, zeigen die Fans, mussen alleine die Spiel gewinnen!..."

Dieses Zitat von Giovanni Trappatonis legendärer Rede ist zwar ziemlich genau 10 Jahre alt, traf aber heute auf DIE Schweizer Hoffnung der EM 08 überhaupt zu: Alexander - Alex- Frei. Gestern noch Buhmann, heute eine Halbzeit auf der Bank und nun Held des Tages.

Alex Frei ist seit Stephane Chapuisat der der beste Stürmer der Nationalmannschaft letzten 40 Jahre. Insgeheim hoffen alle, er möge so gut werden wie Chappi, er selber wohl am meisten. Chapuisat hatte seine grosse Zeit zusammen mit Ottmar Hitzfeld in den Neunzigern in Dortmund, Frei bei Dortmund weckt nostalgische eidgenössische Hochgefühle in hiesigen fussballinteressierten Köpfen.
Nach den 60er Jahren war es um den internationalen Schweizer Fussball zuerst einmal leise geworden. Man gewöhnte sich ans verlieren und seit der Zeit bin ich persönlich ein Anhänger der Deutschen Nationalelf. Die meisten Schweizer mögen die Deutsche Mannschaft nicht so wirklich, und das hat nichts damit zu tun, dass 1956 in Bern nach dem Sieg der Weltmeisterschaft die dritte Strophe des Deutschlandlieds von den anwesenden teutonischen Fans angestimmt wurde. Nein, die Schweizer empfinden sich nach wie vor als Minimalausgabe Deutschlands. Gerade im Fussball zeigt sich, dass der nördliche Nachbar schlicht und einfach grösser ist. Die Schweizer haben Roger Federer und Alinghi, aber sonst nichts wirklich international brillierendes in Sachen Sport vorzuweisen. Ganz anders als die Deutschen.
Alex Frei und Stephane Chapuisat haben etwas, das sie verbindet: sie wollen siegen. Wenn ein Stürmer dieses Siegergen in sich hat so schiesst er auch Tore. Sportwissenschaftler machen ganze Studien über Siegermentalitäten, von Sportlern kann man viel lernen. Wir Schweizer halten die Deutschen für sehr ehrgeizig und zielstrebig. Deutschland mag 1945 zwar am Boden gelegen haben, doch eines war schon Zeitgenossen klar: dieses Volk hat Grosses vollbracht. Natürlich hat es auch grosse Schuld auf sich geladen und grossen Terror verbreitet, aber der Eindruck des Siegers prägt sich tief ein. Die Schweizer sind dagegen tiefstapler. Hierzulande gibt es keine Helden, Grössen oder unantastbare Heilige wie den Beckenbauer Franz z.B. oder jemanden wie Dieter Bohlen. Letzterer ist ebenfalls ein typischer Siegertyp, der es sich Arroganz leisten kann: "Arbeiten, arbeiten, arbeiten. Irgendwann haste Geld, Autos, Frauen..." Dasselbe sagte mal Udo Jürgens. Natürlich habe er Geld, Vergnügen und Frauen gehabt, aber zuerst einmal habe er am Piano geackert und zwar zünftig. Genau wie Boris Becker, der ebenfalls zuerst einmal mit dem Tennisschläger per Du sein musste, bevor er sich anderem zu wenden konnte.
Siegertypen können eben alleine ein Spiel entscheiden, genau das ist das, was Trapattoni meinte. Es spielt ein Team, doch in diesem Team gibt es auch Leithammel, wie bei jeder Ansammlung Menschen, auch Alphatiere genannt. Als letztes Beispiel nenne ich einen weiteren Schweizer: den Skispringer Simon Amman.

2002 Gewann ein Junge mit dem Aussehen Harry Potters auf der grossen und mittleren Schanze das Skispringen an der Olympiade in Nagano. Die Favoriten Hannawald und Malysz dagegen konnten sich nicht ganz durchsetzen. Man gab dem Maturanden Amman bald den Namen "Flying Harry Potter". Es war eine Sensation. Seit 70 Jahren hatte kein Schweizer mehr eine Goldmedaille im Skispringen geholt.
In den folgenden Jahren jedoch versagte "Simi" immer öfters, es schien als wäre der Sieg an der Olympiade tatsächlich nur eine Eintagsfliege gewesen zu sein. Doch fünf Jahre später wurde er Weltmeister auf der Grossschanze und Zweiter auf der mittleren. Aus einem solchen Tief heraus wieder ganz nach oben zu kommen verlangt eine Geisteshaltung die absolut bewunderswert ist. Wie gesagt, von Sportlern kann man viel lernen!
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Monday, 7. April 2008, 04:58

Die Zahl der getöteten und misshandelten Kinder scheint in der letzten Zeit zu steigen. Scheint, denn man weiss ja nicht, ob früher nicht doch öfters mal weggeschaut wurde. Die Medien sensibilisieren, und sie sind sensbilisiert. Für sie ist es eine gute Schlagzeile, für den Leser ein Horror. Ich weiss auch nicht, ob es wahr ist, aber gerade in Ostdeutschland gibt es immer wieder solche Fälle. Ist Verwahrlosung dort ein grösseres Problem als im Westen?

Es ist auf jeden Fall immer wieder traurig, wenn es die schwächsten trifft. Gerade in einer Zeit, wo immer weniger Paare Kinder kriegen oder kriegen wollen. Die Verwahrlosung nimmt auch sonst immer grössere Ausmasse an. Überall alkoholisierte Jugendliche, Randale, Krawalle. Hurenfucksprache in der Grundschule. Eine Abiturabschlussklasse gab man mir mit den Worten: "Es sind halbe Analphabeten, aber in den Naturwissenschaften sind sie gut." Ich bin von der Schule geflogen, weil ich in Naturwissenschaften schlecht war, das bei einem Sprachlich orientierten Typus mit Latein. Die Leute waren wirklich in Ordnung übrigens, aber schon mit der Diplommittelschulenklasse musste ich schon ziemlich staunen. Seit der Zeit weiss ich, dass mein Kind nie Diplommittelschule machen wird.

Aber woran liegt das Problem? Ich glaube, die Anonymisierung macht es aus, vorallem in Grossstädten und mittleren Städten. So etwas wie eine Gemeinschaft gibt es nicht, es gibt nur Gruppieren. Man kann auch schlicht untertauchen und für sich alleine sein. So quasi ins innere Exil gehen in der Masse von Menschen.
Zweitens ist der Konsum und die Jagd nach Sensation und Spass viel wichtiger geworden als die Familie oder Gemeinschaft. In den Dörfern gibt es Jugendgruppen, Pfandfinder, Blauring etc. etc. Natürlich gibt es das auch in der Stadt, aber ich behaupte mal in bedeutend anderem und geringerem Ausmass. Die Werbung macht die Menschen egozentriert, macht sie zum Konsumenten. Wer ist bedeutend, wer hat was zu sagen? Schauspielern und Moderatoren, Models, Missen und Misters wird zu viel Bedeutung beigemessen. Warum Metzger, Maler oder sonstwas werden, wenn man Superstar sein kann? Es ist interessant wie viele tausend Jugendliche es gibt, welche sich erdreisten in einem Gesangswettbewerb mitzumachen. Und selbst die, die gewinnen sind oft nicht mal fähig auch nur ein Lied selber zu schreiben. Hallo? Popmusik singen ist wirklich nicht soo schwer. Viele Sängerinnen lassen ja für sich schreiben oder covern. Dann suchen sie sich Lieder, die etwa in ihrem Stimmbereich liegen und gut ist.
Was ich sagen will, ist dass es Wesentliches ausserhalb von Konsum und Show gibt. Es ist ok, ein Bestandteil dieser Gesellschaft. Aber es ist nicht das, was sie ausmacht oder ausmachen sollte.

Wir streben auf noch mehr Hedonismus und Egozentrismus zu, wenn wir so weitermachen. Auf noch mehr Oberflächlichkeit. Das fordert Opfer. Gleichgültigkeit schleicht sich ein und Kälte. Nur eine fundamentale Krise, ausgelöst z.B. durch Massenarbeitslosigkeit, Krieg, Epidemie oder Geldentwertung wird die Menschen wieder bewusster machen, befürchte ich.
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Tuesday, 8. April 2008, 02:16

In der Gratiszeitung "Heute" (Ringier Verlag) gibt es auf der letzten Seite immer einen Artikel "Streetstyle". Normalerweise sind da irgendwelche Leute von der Strasse drauf, die sagen, was sie gerade tragen, woher sie's haben und wieviel es gekostet hat.

Eine Charisse, Model aus Antwerpen trug heute allerdings für mehrere hundert Euro Klamotten und sagt dazu, dass es einfach angenehm darin sein muss. E-Paper von Heute Oooook. Ein paar Mausklicks und schon stellt sich heraus, dass jene Charisse in internationales Topmodel ist, eine Person also, die zumindest nicht bei den Kleidern sparen muss. Es ist Charisse Verhaert. Charisse, das Mädel von Nebenan...alles klar!
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Tuesday, 8. April 2008, 07:50

Zitat

Original von Jack
In der Gratiszeitung "Heute" (Ringier Verlag) gibt es auf der letzten Seite immer einen Artikel "Streetstyle". Normalerweise sind da irgendwelche Leute von der Strasse drauf, die sagen, was sie gerade tragen, woher sie's haben und wieviel es gekostet hat.

Eine Charisse, Model aus Antwerpen trug heute allerdings für mehrere hundert Euro Klamotten und sagt dazu, dass es einfach angenehm darin sein muss. E-Paper von Heute Oooook. Ein paar Mausklicks und schon stellt sich heraus, dass jene Charisse in internationales Topmodel ist, eine Person also, die zumindest nicht bei den Kleidern sparen muss. Es ist Charisse Verhaert. Charisse, das Mädel von Nebenan...alles klar!


Bruce Darnell hat dort auch schon posiert. Ich les die Zeitung immer am Abend im Zug.
Alle wollen es werden, keiner will es sein...

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Friday, 11. April 2008, 18:42

Liebe Frau Widmer-Schlumpf,

Ich gratuliere ihnen zu ihrer Taktik und ihrem Willen zur Macht. Sie scheint aufzugehen. Naja beinahe jedenfalls. Sagen wir es so: unter normalen Umständen würde das, was sich die SVP nun leistet, einen Aufschrei Schweizweit zur Folge haben. Demonstrationen, Medienkampagnen, Aufrufe zu ihrer Verteidigung würden geschehen. Durch diese geballte Meinungsmacherei würde die Partei, die sie nicht liebt und loswerden will, in die Knie gehen und schlussendlich bleiben sie nicht nur im Amt, sondern auch in der Partei. Ja, es ist richtig zu behaupten, sie wären gestärkter als vorher.
Doch nun ist es leider etwas anders als vorher. Zwar geschehen Demonstrationen, Medienkampagnen und Aufrufe zu ihrer Verteidigung. Dennoch kommt diese Unterstützung nicht von Leuten ihres eigenen Lagers sondern von jenem ihrer Gegner. Von den Gegnern ihrer Partei wurden sie ja auch gewählt, und der Gegner gibt es noch viele. Ihre Wahl war ein Schlag ins Gesicht der SVP, deren Mitglied sie eigentlich sind. Sie können niemandem halbwegs intelligenten Politikinteressierten erklären, sie hätten nicht gewusst, dass sie durch die Annahme ihrer Wahl und der Paktierung mit der Landeslinken und Teilen der Mitte ihrer Mutterpartei den Dolch in den Rücken stiessen. Der Jubel war gross bei den Gegnern, die Konsternierung auf der anderen Seite ebenso.

Ich persönlich habe schon die fehlende Führungskraft der SVP Spitze beklagt als nun endlich die Erlösung aller internen Qualen bekanntgegeben wurde: ihren Parteiausschluss. Vielleicht hätten sie nicht so viele Köpfe rollen lassen sollen als sie ihr Departement übernommen haben, vorallem wenn man bedenkt, dass sie Berater ihres Vorgängers Blocher waren, dem Aushängeschild der SVP par Excellence. Die Partei zeigt Führungsqualitäten, Mut zum Reinemachen, Ablehnung von Wischiwaschi à la FDP und CVP. Das ist jene Art Führungsqualität, die in Bundesbern so zu fehlen scheint.

Sie geniessen sicher die Unterstützung all jener, die eh schon gegen die SVP sind. Die Feinde meines Feindes sind meine Freunde, oder wie ging das noch mal? Sie scheinen zu vergessen, dass die SVP eh schon die allermeisten Medien gegen sich hat, bis hin zum öffentlich-rechtlichen Fernsehen, welches wir alle bezahlen müssen. Es ist eine Ironie des Schicksals, dass ein Bericht jenes Fernsehens, gerade sie in so schlechtes Licht rückte. Aber die Reaktionen von Mittelinks Parteigrössen waren derart selbstverliebt über die vollbrachte Leistung, dass genau diese Art fieser Polittrickserei überhaupt nicht ankommt und nun Köpfe fordert.
Christian Levrat und andere können es noch so schönreden: die vier letzten Wahlen waren Fäuste in die Gesichter der Regierungsparteien. Leute wie sie und die vielen anderen Antisvp-Medien sehen nicht ein, dass sie eine Bewegung kreiieren, die das Land verändern wird. Eine Bewegung die daraus entsteht, dass sie in der permanenten Defensive gegen die Medien steht. Jene Medien verlieren stark an Einfluss, eine Beobachtung, die auch in Zahlen lesbar ist. Die Kampagnen kosten Leser, kosten Glaubwürdigkeit. Und sie sind die Personfizierung jener Unglaubwürdigkeit. Ich denke zu Recht. In anderen Parteien im Ausland würde das selbe passieren (z.B. Wolfgang Clement).

Mfg

P.O.
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