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  • »Jack« ist männlich

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521

Sunday, 19. October 2008, 19:14

http://www.bild.de/BILD/unterhaltung/TV/…r-wortlaut.html

http://www.youtube.com/watch?v=jPMmGt-WIuA

Sind wir ehrlich, ein bisschen Literaturquartett genügte nicht, das allgemeine Niveau im deutschen Fernsehen so anzuheben, dass es erträglich wurde. Vor drei Jahren habe ich mich entschieden, ohne Fernseher zu leben, da ich eh schon genügend vor einer Flimmerkiste sitze, vor meinem PC Bildschirm nämlich.
Der Witz ist, dass die Topetage der öffentlich-rechtlichen Sender, wie auch die der privaten, mit Leuten aus der Elite besetzt sind. Weder die Moderatoren, noch die Intendanten, noch die Schauspieler und Kamerleute sind beschränkte Menschen. Nein, es sind Personen, welche mit Literatur durchaus etwas anfangen können, welche durchaus in der Lage sind, Fernsehen so zu gestalten, dass es nicht nur unterhaltsam, sondern auch lehrreich ist. Kommt dazu, dass das Staatsfernsehen nicht einmal rentieren muss und nicht angewiesen sein müsste auf 0815 Sex & Crime - Inhalte. Aus diesem Grund glaube ich, dass Ranicki seine Rolle durchschaute, nämlich als intellektuelles Symbol dafür herzuhalten, dass sich die Glotze vom Bildungsbürgertum noch nicht allzuweit entfernt hat - was nicht der Fall ist.

In den letzten Jahren ist durchaus viel gearbeitet worden, um zum Beispiel Deutsche Geschichte, den Menschen näher zu bringen. Es gibt immer wieder Glanzproduktionen, die höchsten Ansprüchen genügen! Trotzdem ist Glotze in erster Linie Unterhaltung, und Unterhaltung ist das Opium für das Volk. Jenes Volk, dass nur so ganz nebenher aufwacht, wenn es wieder einmal Volksvermögen für Banken hergeben muss, weil wir ja so total abhängig von Finanzhäusern sind oder sein sollen, die absolut selbstlos arbeiten, nur damit der Staat exisitieren kann. "I am ...sedated" sagt Lester Burnham in "American Beauty". Sandra war und ist eine, die ohne TV nicht leben kann. Nach vier Jahren GZSZ, Gameshows, grottigen Serien und wenig Selbstironie und Selbstkritik, hatte ich genug von der Show. Der Nichtverzicht auf die Flimmerkiste war mit ein Grund, mich von ihr zu trennen, denn ein Jahr Abstinenz war so reinigend wie ein Jahr Abstinenz vom Tabak. Mal davon losgekommen, hassen die Leute, das was sie früher im Unmass genossen haben.

Noch kann ich einigermassen mitreden, wenn es um's Fernsehen geht, bei TV-Nostalgie (80er und 90er Jahre) wahrscheinlich sogar sehr gut. Viel klüger bin ich auch nicht geworden, um ehrlich zu sein, und es nervt mich, weder die WM noch die EM im Fernsehen mitverfolgen zu können. Gabi hat auch angedroht, dass Volksflimmern zu reinstitutionalisieren. Es fühlt sich an wie im Paradies, wo Adam von Eva dazu gedrängt wird, die verboten Frucht zu kosten, mit der Folge der sündhaften Befleckung: ewigwährendes, unreines menstruieren! Aber für irgendwas gibt es ja das Fernsehen...
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

G.B.Shaw

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522

Sunday, 19. October 2008, 20:56

Ich gesteh, ich kann dein Denken und Handeln nicht ganz nachvollziehen. Das Einschalten und Konsumieren des Fernsehprogramms sind bewußte Handlungen, die meiner eigenen Entscheidung obliegen. Ob ich etwas sehen mag oder nicht, liegt ja nur an mir und an niemand sonst. Warum du dann eine Selbstgeißelung (.. und es nervt mich, weder die WM oder EM im Fernsehen mitverfolgen zu können.) an dir vollziehst, nur um dem niedrigen Niveau 99% des Programms zu entgehen, ist mir nicht ganz klar.
Natürlich ist das ganz allein deine Entscheidung, aber vielleicht denkst du über einen kontrollierten Konsum nach, statt einem völligen Verzicht und damit einhergehend auch Verlust.
if your having a hard time with agro your tank fukin sucks

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523

Tuesday, 21. October 2008, 00:06

Some profound truths about the credit crisis

Quelle = Peter, wo der es her hat, ka.

President Bush said clients shouldn't be concerned by all these bank
closings. If the bank is closed, you just use the ATM, he said.

George Bush said that he is saddened to hear about the demise of Lehman
brothers His thoughts at this time go out to their mother as losing one son
is hard but losing two is a tragedy.

The problem with investment bank balance sheets is that on the left side
nothing is right and on the right side nothing is left.

In maths there are 30 billion prime numbers below 700 billion. The rest are
all subprime.

How do you define optimism? A banker who irons 5 shirts on a Sunday.

What do you call 12 investment bankers at the bottom of the ocean? A good
start.

Why are all MBAs going back to school? To ask for their money back.

For Geography students: What's the capital of Iceland? Answer: About Three
Pounds Fifty...

If you want to gamble, go to Las Vegas. If you want to trade in
derivatives, God bless you.

Whats the difference between a guy who just lost everything in Vegas and an
investment banker? A tie.

Whats the difference between a bond and a bond trader? A bond matures.

Lehman have changed their recommendation on Lehman from hold to sell.

Forty years ago I sold fifty shares of my company stock and had enough
money to purchase a brand-new 1967 Ford pickup. Last week, I checked it
out, and if I sold another fifty shares, Id have enough money to buy a 1967
Ford pickup. So, the market has stabilized.
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

G.B.Shaw

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524

Thursday, 23. October 2008, 14:21

Jacks Filminterpretationen: Seven

John Finchers "Seven" aus dem Jahre 1995 ist einer der Detailreichsten und hintergründigsten Filme seines Genres überhaupt. Er ist gut recherchiert, glänzt mit einem kleinen Ensemble aus perfekt aufeinander abgestimmten Schauspielern und bis in Detail ausgearbeiteten Sets. Die Opening Credits von Seven gehören zu den besten Title Sequences überhaupt.

Tatsächlich wurden die Sets von einem Spezialisten sorgfältig ausgestattet und präpariert. John Doe's Wohnung zum Beispiel ist voller kleiner Hingucker, während das Büro des Anwalts Gould stark mit den Wohnungen des Ehepaars Mills und Somersets kontrastiert. Einen weiteren Kontrast bildet die New Yorker (?) Bibliothek samt "Air" von Bach gegenüber den Büros der Polizei oder die gesammelten Bücher zu den Penguin Schulausgaben, die der jüngere Detective anfordert zu denjenigen die der bald pensionierte Kollege in der Bücherei ausgräbt.

Hier prallen zwei Welten aufeinander. Die Mills (Brad Pitt und seine damalige Partnerin Gwyneth Paltrow) sind Landeier. Sie haben zwei grosse Hunde, was für eine Stadt wie NY unverhältnismässig ist. Tracy fühlt sich denn auch unwohl, weil sie nicht weiss ob der Moloch das Richtige ist für ein Kind "I hate this city". Dazu passen auch Somersets Kommentare zum Zustand der City und der Gesellschaft: "Its rare nowadays, this kind of committment." Oder die Anwort auf "Where are you heading?" "Far away from here!" das Paradies scheint für Somerset bereits verloren.

Das Motiv des Wegschauens wird mit zwei fundamentalen Fragen angesprochen: warum hilft dir niemand, wenn du in Not bist und warum werden Verbrechen nicht gesühnt? "Apathy is a solution." Somerset erklärt dem Policedirector, dass er die Menschheit nicht mehr versteht. Warum werden einem Mann bei einem Raubüberfall die Augen ausgestochen? Diese Tat ist sinnlos. Der Polizeichef sagt ebenso gelassen: "Come one, someone had a problem with the fat boy and decided to torture him, simple as that." Der Besitzer des Bordells antwortet auf die Frage ob er die Dinge mag, die er täglich sieht: "No, No I don't. But thats life isn't it?"
Allerdings sind die Serienmorde des John Doe auch sinnlos und dennoch versteht sie der Pensionär in Spe sofort als solche und auch den Sinn dahinter scheint er zu erahnen.
Doe (Kevin Spacey) erklärt seine Taten als Reaktion auf die Tatenlosigkeit der Gesellschaft gegenüber den täglich begangenen Sünden: "You can't tap on the shoulder anymore, you have to hit them with the sledge hammer". "Only in a world that is shitty, could you even try to say these were innocent people and keep straight face!"
Was wiederum mit der Frage gekontert wird, woher der Verbrecher das Recht nimmt, diese Taten zu sühnen. "if you were chosen, by a higher power, if you were forced...it seems strange to me that you get such enjoyment out of it."

Der Kopfmensch Somerset (Morgan Freeman) steht dem Paar Mills gegenüber, das noch Emotionen zeigt und hat. Dieses Problem wird von Mills auch angesprochen, der diese Gefühlslose Haltung weder versteht noch goutiert. "Its a crime of Passion" "Yes, you can see the passion on that wall." Zu Mills: "You want to be a champion."
Als Detektivduo kontrastieren die beiden wie Holmes und Watson, wobei beide ihren Anteil an der Aufklärung der Morde haben, die rein analytischen Fähigkeiten Somersets genügen genausowenig wie Mills Sensorium. Ein wenig ähnelt das Paar auch Poe's Duo Dupin/der Erzähler und dem Duo William von Baskerville/Adson von Melk in Ecos "Der Name der Rose". Wie immer ist der Analyst, hier Somerset, der Enthaltsame, alleinlebende mönchische Typus, während sein Kollege als der eher gefühlvolle Wortgeber fungiert. Mills gehört zu der Sorte "Profiler" die Hauptsächlich Tatorte und Tathergänge studieren, anders als Somersets Methode, der die Bibliothek aufsucht.
Somerset fragt Mills wie viel Geld er übrig hat und bezahlt damit Informationen, Mills stellt später Somerset dieselbe Frage und bezahlt damit eine falsche Zeugin.
John Doe ist John Doe "by choice". Seinen einzigen Gefühlsausbruch, neben seiner Befriedigung bei der Beseitigung und Qual seiner Opfer hat er als er sich über die Sünden der Menschen ereifert. Tracy ist die Gefühlsoase im Film. Sie repräsentiert neben Goulds Ehefrau das weiblich, mitfühlende.

Der Name von Detective Somerset ist klar eine Referenz an William Somerset Maugham und wohl auch wenig an die klassische Englische Literatur, die im Film angesprochen und gezeigt wird: John Milton "Paradise Lost", "Shakespeares "Merchant of Venice", Dantes "Divina Commoedia" und vorallem Chaucers "Canterbury Tales, Parsons Tale". Die Figur des älteren Detective reflektiert das Ideal Chaucers eines "homo virtuus", eines tugendhaftes Mannes. Dennoch ist er ein Auslaufmodell, seine (sieben) Tage im Dienst sind gezählt, das Metronom scheint mitzuzählen.

John Doe's Wohnung ist beängstigend dunkel, voller Papierschnitzel, Bücher und religiösem Krimskrams. Das rot leuchtende Kreuz kontrastiert stark zum Rot der Absteige, wo sich die Prostiutierten mit der Kundschaft treffen. Die Wohnung des Fressüchtigen hingegen wirkt wie eine überdimensionierte Küche samt Vorratsraum: zu sehen sind nur Küche, Vorratsraum, Kühlschrank und Esstisch. Die Enge der Stadt weicht in den letzten zehn Minuten der Ödnis und Leere ausserhalb.

Recht und Unrecht werden oft vermischt, genauso wie Schuld oder Unschuld, Sünde und Tugend. Die Zwei Anwälte vertreten das Recht, das verdreht zu sein scheint. Der eine ist der ermordete Anwalt Gould, der Leute vor dem Richtspruch bewahrt hat und der andere verteidigt den Serientäter John Doe. Dass am Ende Selbstjustiz von Mills verübt wird passt zum Motiv.

Seven gibt noch mehr her, was man analysieren könnte, ich empfehle, den Film wieder einmal zu geniessen.
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G.B.Shaw

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Wednesday, 29. October 2008, 15:59

Warhammer und der Dualismus von Gut und Böse in MMORPGS

Man blende eine Szene aus seiner Schulzeit ein. Eine regelmässiges Problem ergab sich jeweils im Turnunterricht, wenn aus einer Klasse zwei gleichstarke Teams gefiltert werden mussten. Das Teambuilding dauerte mitunter viel zu lange, und gelegentlich waren die Matches entschieden, bevor sie angefangen haben. Sport lebt davon, dass ein Team am Ende die Meisterschaft gewinnen muss. Das gilt auch für E-Sports und demnach auch für MMORPGS.

MMORPGS’s sind längst nicht mehr vergleichbar mit angenehmen Pen & Paper Wochenenden in den 90ern. Es geht meistens um den Krieg zwischen zwei verfeindeten Lagern, Gruppen, Völkern, wasauchimmer. Warhammer Online basiert dabei auf dem Rollenspiel und dem Tabletop von Games Workshop, zwei sehr langlebigen Systemen. Auf der einen Seite die Bösen Seiten, samt den berühmtberüchtigten Grünlingen, den Chaosgöttern und den Dunkelelfen, auf der anderen Seite, die sattsam bekannten Elfen, Menschen und Zwerge. Also im Endeffekt ein weiterer Aufguss von Mittelerde angereichert mit etwas mehr Tiefe und Hintergrund für das Böse als in den klassischen RPG’s, wo man meist die Guten spielte.
Anders als bei DAOC kann es bei Warhammer also definitiv keine dritte, neutrale Seite geben, weil es schon in der Vorlage keine gibt, mit Ausnahme der Echsenmenschen vielleicht. Eine dritte Seite in einem MMORPG hat den Vorteil, dass sie das Zünglein an der Waage spielen kann und erfahrungsgemäss auch meist tut. Anarchy Online hatte die Neutralen in Borealis, während bei DAOC meist Midgard den Underdog spielen musste, trotzdem jedoch genauso grossen Einfluss hatte wie die anderen beiden Fraktionen. Bei Gut vs. Böse Systemen gibt es diese dritte Ausgleichende Kraft nicht. Starwarsgalaxies war so ein Fall. Mit Ausnahme von zwei Servern waren die Rebellen fast überall in erdrückender Überzahl und wo nicht, war die Welt vollkommen vom Imperium beherrscht. Das was man heute als open PvP(Player vs Player) oder RvR (Realm vs Realm) versteht, konnte man nur sehr begrenzt erleben. Zu stark war jeweils die eine oder andere Seite auf einem bestimmten Server.
Noch extremer war es in WoW. Während Jahren versucht nun Blizzard vergebens Open PvP ins Spiel zu integrieren. Es wird nie möglich sein, aufgrund der sehr ungleichen Spielerverteilung. Noch ein jeder Versuch scheiterte an der totalen Kontrolle der Server meistens durch die Allianz. Genau wie Sony Online Entertainment (SOE) hat es Blizzard verpasst, rechtzeitig Fraktionsbegrenzungen einzuführen. Der Run auf die Allianz verwunderte einen nicht, der schon die Beta gespielt hatte: deren Figuren sahen besser aus, die Startgebiete waren detaillierter und Augenfreundlicher. Da WoW das erste PC Spiel ist, das von ganzen Generationen gezockt wird, verwundert die grossmehrheitliche Parteinahme für die Guten nicht. Es erstaunt hingegen keinen, wenn PvP immer das Stiefkind von WoW war. Für ein Milliardenunternehmen sind 4 Schlachtfelder in drei Jahren nicht gerade viel und das totale Fehlen von Open PvP eigentlich ein Armutszeugnis. Guildwars von NG hat seine Anziehungskraft auf PvP’ler nie verloren und zeigte, was möglich war, wenn man sich etwas darum kümmerte. WoW konterte mit der Integration der Arena, um dem von Guildwars angeregten MMO E-Sportlern und Counter Strike Spielern eine Plattform mehr anzubieten sich auszutoben. Vor drei Jahren konnte man auf einer LAN 80% der Spieler Egoshooter und RTS (Echtzeitstrategiegames) gamen sehen. Inzwischen spielen die meisten von denen auch WoW. Tatsächlich reichten die paar BG’s und die Arena aus, um genug PvP Content zu bieten. Es gab einfach keine Konkurrenz.
Doch diese Situation ändert sich. Nach langer, langer Wartezeit zauberte Mythic seinen quasi DAOC-Nachfolger aus dem Hut. Auffällig sind die vielen Ähnlichkeiten zu WoW und wiederum die Augenscheinliche Konzentration auf MMO-PvP. Mythics neues Game ist im Grunde genommen nicht sehr gehaltreich, aber es bietet die perfekte Ergänzung zu WoW an. Endlich PvP, endlich mehr BG’s, endlich mehr RvR. … Wenn da nicht die Spieler wären!
Schnell kristallierte sich noch in der Beta heraus, dass eine grosse Mehrheit der Leute Zerstörung spielen wollen. Wiederum ist klar warum: attraktive Klassen und attraktives Startgebiet. Die allermeisten WAR Spieler kommen von WoW oder haben WoW gespielt. Die Ankündigung grosser, aktiver Spielergilden die Zerstörungseite zu spielen tat sein restliches. Seit dem offiziellen Start werden die Ordnungsseiten auf den meisten Servern regelrechtrecht überrannt. Nein, es gab keine Begrenzung für die jeweiligen Fraktionen und was wir jetzt haben ist eigentlich eine Katastrophe. Die Möglichkeiten wären da, aber niemand scheint sie zu nutzen – den Zerstörungsspielern stehen keine Gegner gegenüber im Open RvR. Die Serverklone waren nur das Zuckerbrot, leider fehlte die Peitsche. Es ist eine Schande wie leer gewisse RvR Gebiete sind. Ich meine, die Gebiete sind auch viel zu gross für die kleine Zahl Spieler, welche die GOA Server zu ertragen scheinen. Grosses Gebiet, wenig Spieler die sich auch irgendwie an einer bestimmten Stelle treffen sollen…das erinnert an eine Ubootjagd im Atlantik: die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. Aber selbst wenn, wie gross ist die Lust an Open RvR, wenn auf der einen Seite 70, auf der anderen Seite 40 Spieler stehen? Die Idee mit den Klonservern ist auch lächerlich, denn wenn x Spieler der Zerstörung auf den Klon wechseln, stehen sie noch weniger Ordnungsspielern gegenüber als auf dem alten, deren Wartezeiten waren eh viel kleiner und da brauchten sie keinen Serverwechsel zu machen. Aber wehe denjenigen Ordnungsspieler, die es auf einen Klon verschlagen hat! Da wird aus dem „Massive Multiplayer“ ein Soloadventure mit gelegentlichen Multiplayereinlagen.

Die Gamer tun also nur Dinge, wenn sie auf eine gerechte Chance haben, etwas zu erreichen. Ergo findet die meiste Action in den Szenarien statt. Hier weiss der Spieler, dass auf der anderen Seite nicht einfach mehr Gegner stehen, sondern genau gleich viele. Es gibt viele BG’s und doch werden nur Nordenwacht, Mourkain Temple, Tor Anroc und Schlangenpass gespielt. Warum? Es sind reine Zerg BG’s und sie dauern nicht lange. Zwei Klumpen prallen aufeinander und das wars. Der Weg zur Action ist kurz, die Zeit auf 15 Minuten begrenzt. Es verwundert daher nicht, dass das Alteractal in WoW nie eine Veränderung erfahren hat. Weder durch seine Erschaffer noch durch die Spieler, die da hindurch mussten. Je komplizierter die Aufgabe ist, desto schneller scheitern die Spieler an ihr. Im Gegensatz zu einem Bossencounter in einem Raid wird einem in einem BG oder Szenario nicht gesagt, was man tun muss, um zu gewinnen. Schlecht ist zudem das Bewertungssystem gestaltet, welches Zerger bevorzugt. Logisch finden sich sehr wenige Spieler, die auf ihre Punkte verzichten möchten, um das ganze Team damit zu unterstützen, und wiederum ärgerlich sind die /afk Toons. Im Endeffekt verwundern die Zustände nicht, und sie werden immer öfter und lauter diskutiert, obwohl die Gamer eigentlich selbst schuld an der Misere sind.

Um das Gesamtspiel interessanter zu gestalten muss indes einiges getan werden. Offenbar ist die Gamerklientel dumm genug, sich nicht gescheit aufteilen zu können, aber klug genug, um aus dem Spielsystem die einfachste Krücke zu bauen, um schnell vorwärtszukommen. Es braucht eigentlich nicht einmal viel mehr Klassenbalance oder Bugbeseitigungen, was das betrifft, so hat sich WAR als erstaunlich durchdacht und sorgfältig geplant erwiesen. Gamergilden, die ohne Probleme bis in die Morgenstunden hinein aktiv sind, kann man kaum verhindern und sollte man auch nicht. Mythic muss es schaffen, mehr als nur 4 aktive BG’s zu bieten. Spieler hätte es sogar genug, nicht genug allerdings, um die Riesenwelt adäquat zu bevölkern. Wie sie es tun sollten mag ich nicht erörtern, ich krieg für meine Vorschläge kein Geld, aber die Firma, die monatlich absahnt, ist dazu angehalten, Lösungen für ihre Welt zu finden.
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Mimei

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526

Wednesday, 29. October 2008, 22:27

Mythic hätte eigentlich gerade auf die von dir angesprochene Problematik vorbereitet sein müssen.
Denn auch, wenn es in DAoC drei Fraktionen gab, wie du ja richtig schreibst, gab es dabei auch schon immer eine ungleiche Verteilung zwischen den Reichen. Ich meine, dies hat sich nach der Serverzusammenlegung noch etwas gebessert, da nicht auf allen Servern die gleichen Reiche in der Überzahl waren.
Aber bereits zu der Zeit, als ich noch aktiv war (also vor über 5 Jahren) gab es den Level 20 Befehl für das Underdog-Reich des Servers, Boni beim Leveln, etc. um dieses Reich attraktiver zu machen. Den Erfolg dieser Aktionen kann ich nicht wirklich beurteilen, aber ich denke, er hielt sich in Grenzen.
Even if it's easy to be free
What's your definition of freedom?
And who the fuck are you, anyway?
Who the fuck are they?
Who the fuck am I to say?
What the fuck is really going on?

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Thursday, 30. October 2008, 04:37

Peer Steinbrück vs Die Schweiz

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,587352,00.html

Eigentlich müsste es heissen Deutschland gegen die Schweiz, aber ein Einzelner ist noch kein ganzes Land, selbst wenn dieser Einzelne dieses Land (mit)regiert. Der Spiegelbericht ist akkurat und wurde von einem Schweizer geschrieben.
Normalerweise ist es tatsächlich so, dass sich die Schweiz gerne selbst geisselt, vorallem ihre Banken, ihre Steueroasen, ihre eigene Stellung im internationalen Finanzmarkt. Insofern braucht es sehr viel, damit selbst die Schweizer Linke erbost ist über ein Verbalverdikt. Wahr ist auch, dass wir Helvetier Deutschland inzwischen als Dauerpatient für allerlei Probleme sehen: Arbeitslosigkeit, soziale- und Immigrationsprobleme und Steuerlast einerseits, Afghanistanmission und Links-Rechtsextremismus andererseits. Selbst meine eigene Freundin, eine Deutsche, weigert sich auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, in Germanien zu arbeiten. Meine Schwester Tanja, die mit ihrem Freund in Berlin wohnt, sieht in der Hauptstadt allerdings eine pefekte Bleibe. Auch wenn ich selber durch Deutschland reise, so empfinde das Land weder unsicherer noch abgewirtschafteter als früher.
Es ist klar, dass unter dem Deckmantel von Souveränität keine Dinge geschehen dürfen, welche einem anderen Land schaden. Andererseits gibt es auch immer noch die Realität der Konkurrenz. England macht Frankreich durchaus noch Konkurrenz, während Osteuropa grob gesagt, lange Arbeitsplätze aus Deutschland gesogen hat und noch tut, zum Teil sogar mit EU-Subventionen. Die 200000 Deutschen in der Schweiz sind hier, weil sie hier mehr von ihrem Verdienst haben. Auf der anderern Seite konkurrenzieren sich hiesige Gemeinden mit möglichst niedrigen Steuern, so dass eine z.T. erhebliche Kluft zwischen hochverschuldeten Städtesteuerhöllen und Steueroasen auf dem Land herrscht. Kommt hinzu, dass sich jeder aus der Stadt verzieht, der will, dass seine Kinder eine anständige Schule besuchen kann. Traurig aber wahr. Die Privatschuldiskussion ist hier gross im Gang.

Was ich damit ausdrücken will, ist dass die sozialen Gräben auch in der Schweiz vorhanden sind und vertieft werden, ohne spektkulär zu explodieren - nein, sie wuchern still und heimlich. Eine Rezession dürfte den Bruch abrupt verschärfen und die Lage genauso gespannt machen wie anderswo. Möglich ist auch, dass die Schweizer ihre Situation zu positiv sehen und die Deutschen die ihre zu negativ. Ich persönlich glaube auch, dass man in der Bundesrepublik eigentlich gar nicht weiss, wie es hier ausschaut, während in der Alpenrepublik durchaus viele Menschen interessiert über die nördliche Grenze schauen. Welche Medien in Deutschland berichten schon über die Schweiz? Hier sind die Kioske jedenfalls voll von Magazinen des grossen Nachbarn.
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Friday, 31. October 2008, 04:33

Die USA - Buhnation oder Grosse Nation?

Wenn die USA Obama wählen, so zeigt das Land wahre Grösse. Es ist eine wesentlich grössere Leistung einen Schwarzen Amerikaner, der erst noch Barack Obama heisst, zu wählen als eine Frau. Frauen waren selbst in Indien und Pakistan an der Macht, so selbstverständlich ist das inzwischen geworden. Ob der Mann mit der Anziehungskraft eines Kennedy der beser Präsident ist als McCain, kann ich kaum beurteilen, denn von ihm weiss man zu wenig. Es ist hingegen eindeutig, dass Joe Biden der weitaus bessere Vize ist als Nullnummer Palin. Das ist die andere Seite Amerikas: eine erschreckende Peinlichkeit auf zwei Beinen ist Gourverneurin Alaskas.
Die Ganze Wahl erinnert an die Wahl Clintons und Gores 1992, welche Vater Bush und den dümmlichen Vize, dessen Name mir gerade entfallen ist. Der junge Clinton war schon vor seiner Präsidentschaft ein Phänomen und die Clintonjahre sind mir eigentlich nur positiv in Erinnerung geblieben, mit Ausnahme der Balkankonflikte, wofür er nichts konnte. Jener Konflikt war auf Völkerrechtlicher Basis nicht einfach zu bewältigen, solange es den souveränen Staat Jugoslawien gab und solange die jeweiligen neuen Staaten nicht anerkannt waren. Zudem war das die Zeit der grossen UNO Misserfolge (Somalia, Ruanda, Jugoslawien), wo man dachte, man könne mit der UNO alle Konflikte lösen.
Wir müssen den USA jetzt schon ein Kränzchen winden. Immerhin ist Obama Präsidentschaftskandidat, während in der Schweiz gerade eine einzige Person im kompletten Parlament sitzt, welche andersfarbig ist, vom restlichen Europa ganz zu schweigen. Viele mögen Amerika nicht, aus diesem oder jenem durchaus berechtigten Grund. Aber eines müssen wir der Stars and Stripes Nation zugestehen: sie kann einen immer wieder erstaunen!
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Friday, 31. October 2008, 16:36

Thought of the Moment

Schon lange nichts mehr von Sean Connery gehört. 78 ist er und ist einer der grössten noch lebenden Hollywood Stars überhaupt. Habe gerade Indiana Jones III gesehen und finde den Streifen immer noch genial, gerade auch wegen Connery.

Aber wollen wir mal aufzählen, welche Superstars noch am leben sind. Irgendwo in einer kürzlich erschienenen Weltwoche stand, dass mit Paul Newman der letzte grosse Hollywoodstar gestorben ist. Nicht, dass ich den grossen Newman nicht anerkennen wollen würde, aber zählen wir auf, wer noch lebt:

Sean Connery (1930), Robert Redford (1936), Clint Eastwood (1930), Tony Curtis (1925), Kirk Douglas (1916), Woody Allen (1935), Jean Paul Belmondo (1933), Mel Brooks (1926), Michael Cain (1933), Bill Cosby (1937), Alain Delon (1935), Peter Fonda (1939), James Garner (1928), Gene Hackman (1931), Jerry Lewis (1926), Roger Moore (1928), Armin Müller Stahl (1930), Leslie Nielsen (1926), Peter O'Toole (1932), Sidney Poitier (1927), Burt Reynolds (1936), Maximilian Schell (1930), Omar Sharif (1932), Rod Taylor (1930), Dick van Dyke (1925).

Ausserdem:

Harry Belafonte (1927), Warren Beatty (1937), Robert Duvall (1931), Peter Falk (1927), Larry Hagman (1931), Ian Holm (1931), Martin Landau (1931), Mickey Rooney (1920), George Segal (1924), John Voight (1938), Robert Wagner (1930), Gene Wilder (1935),
Richard Attenborough (1923) - Nehme ich auf die Liste.

Last but irgendwie not least:

Mario Adorf (1930), Pierre Brice (1929), Michel Serrault (1928), Loriot (1923), Hardy Krüger (1928), Johannes Heesters (1903), Didi Hallervorden (1923), Patrick McNee (1922), Karl Malden (1912), Pierre Richard (1934) - keine Hollywoods Superstars in dem Sinn, aber hey, ich konnte nicht anders, die mussten auf die Liste hier.
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530

Monday, 3. November 2008, 22:56

Ypsilanti

Ich persönlich bin ja kein Fan der sogenannten Linken Partei. Dennoch, ist es mir irgendwie unerklärlich, warum 4 Gefolgsleute Rot/Grün in Hessen nicht folgen werden, obwohl die Linke nur als Toleranzfaktor fungiert. Da diese Partei sowohl legal ist, und auch die Demokratischen Spielregeln nicht nur einhält sondern auch bejaht so muss man diese Macht akzeptieren als Wählerwillen. Wenn man diesen nicht berücksichtigt, so läuft man Gefahr, dass es dann wieder heisst: "Die machen eh, was se wolln, die Politiker."

Diese Umverteilungspartei ist nicht ein Neumodell der KP und auf der anderen Seiten lauert keine NSDAP. Deutschland ist heutzutage genau so, wie es die Alliierten 1945 gewollt haben und ein demokratischer und friedlicher Staat geworden. So ein Land kann und sollte eine Lafontainepartei tolerieren und mitintegrieren. Ansonsten diskreditiert sie eine grosse Zahl (in der Tat grösser werdende Zahl) Menschen, die durchaus eine politische Meinung haben dürfen und sollten.
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Wednesday, 5. November 2008, 05:03

Obama ist Präsident!

5.11. 5 AM CET: Laut CNN ist Obama der 44. Präsident der USA. GZ!
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Friday, 7. November 2008, 12:15

US Präsidentenwahl die Reden

http://edition.cnn.com/video/

Die Rede Obamas ist die beste Rede die ich je im TV gehört habe. Der Mann hat definitiv Qualitäten von der Grösse Martin Luther Kings. (CNN: Obama makes history 18 min.)

Die Rede McCains ist ebenfalls eine der besten Reden, womit er bewies in ihr, dass auch er ein guter Präsident hätte werden können.
(CNN: McCain concedes defeat 10 min.)
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Kh'arta

Forenmaus

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Friday, 7. November 2008, 13:25

Mal die Links zu den Videos, in der Liste deines Links scheinen die nicht zu sein.

http://edition.cnn.com/video/#/video/pol…ref=videosearch

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  • »Jack« ist männlich

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Friday, 21. November 2008, 09:28

Ein paar Gedanken zur Krise

Wie soll man die derzeitige Krise betiteln? "Finanzkrise", "Wirtschaftskrise", "Systemkrise"? Hier liegt schon ein erstes Definitionsproblem. Reden wir lieber einfach von Krise, das ist so schön schwammig, so herrlich undeutlich und allseitig interpretierbar.
Genau das wird auch in den Medien gemacht: man deutet, man versucht zu verstehen und zu erklären. Wie immer zeichnet sich ab, dass es viele Meinungen zu ein- und demselben Thema gibt, und dass niemand genaue Zahlen präsentieren, geschweige denn die Zukunft voraussagen kann! Wie immer ist man im Nachhinein gescheiter, wollen ein paar kluge Köpfe die Krise vorausgesehen haben. Logisch, denn Schwarzsehen ist an der Börse Teil des Geschäfts, man kann damit sogar Geld verdienen, in dem man auf fallende Kurse setzt.

Nun braucht jedes Problem auch seinen Pariah, seinen Sündenbock. (Bank-)manager, Portfoliomanager, Börsenspekulanten, die Reichen überhaupt sind schuldig. Da ist einiges davon gewiss wahr, aber es ist eben nicht die einzige Antwort. Schauen wir uns einmal die Rolle der Banken an. Das Bonussystem der Finanzinstitute machte die Investmentbanker und Portfoliomanager leichtsinnig, heisst es da. Nun sollte man aber auch sehen, dass ein Bonussystem auch immer eine Messlatte ist. Wer mehr Bonus kriegt, hat mehr Erfolg und Leistung erbracht. Wie sieht man aus, wenn man immer ganz unten rangiert? In den USA hat man angefangen, nicht nur Boni auszuzahlen sondern auch die Leute herauszusortieren, welche die schlechtesten Leistungen erbracht haben. Wie genau dies berechnet wurde spielt dabei nicht so eine Rolle, es geht um's Darwinprinzip bei Arbeitnehmern. Viele Firmen haben auch Rankings, Hauswettbewerbe und ähnliche Anreize, um die Arbeiterschaft zu "motivieren".
Der Druck kommt aber nicht nur von oben, er geht quer durch die Reihen. Versicherungen, Krankenkassen, Pensionkassen wollen, ja müssen ihre Gelder irgendwie gewinnbringend anlegen, sodass die daraus resultierenden Zinsen das Überleben dieser Institute und Institutionen erlauben. Besonders zu erwähnen die Rentenkassen, die ja bekanntlich immer mehr Menschen ernähren muss. Natürlich kann das Geld auch in Immobilien, Festgeld und anderem mehr angelegt werden, aber es sind im Endeffekt dieselben Dinge, die ein jeder mit Geld kaufen kann - es kann kein Immaterieller Wert sein, und es muss Zinsen abwerfen. Unser Leben baut auf diesem System auf.

Auch der Staat will Geld, wobei der Staat nicht nur die Nation, sondern auch die kleine Kommune ist. Und der Staat geht mit besonders schlechtem Beispiel voran, denn die meisten Staaten machen schwer zu erfassende Schuldenberge. Warum sollten die Bürger sparsam sein, wenn ihre Steuern zum Teil zum Fenster rausgeworfen werden und andererseits ja doch ein riesieger Schuldenberg entsteht? In der neusten Ausgabe der "Zeit" wird oft und viel von "Verantwortung" gesprochen, von Moral und Anstand. Das hört sich ja toll an, aber die Gier fängt jedem Einzelnen an und endet beim Staat oder Staatenverbund. Bei der UMTS-Auktion waren alle begeistert, weil sie so viele Mia. in die Staatskasse spülten. Aber irgendwoher musste auch diese Kohle herkommen. Die "Zeit" und mit ihr viele Linke beschwören den "Keynesianismus" auf, d.h. die Staatliche Intervention zur Ankurbelung stagnierender oder rezessiver Wirtschaft. Aber rein theoretisch hat der Staat kein Geld, er ist bereits hoch verschuldet.

Es ist also nicht nur der neue SUV des Nachbarn, mit dem das System von Schwanzvergleich, Gier und Neid anfängt, es durchdringt die Menschheit und auch das Tierreich. Im Gegensatz zur Meinung vieler sind die meisten Lebewesen nicht fähig, sich so zurückzuhalten, dass die Natur darunter nicht leidet, der Unterschied zum Homo Sapiens besteht lediglich darin, dass die Natur über diesen nur beschränkt herrscht. Kein Wunder stammen die Begriffe "hamstern", "horten" und "sammeln" direkt aus dem Tierreichsvokabular.

Das Wirtschafts- und Finanzsystem ist sehr vielfältig und kaum überschaubar, am besten lässt es sich noch mit dem Taoismus vergleichen, also dem Yin-Yang. Alles hat einen Einfluss auf das andere und jeder Effekt hat einen Grund. So ist der derzeitige tiefe Ölpreis nicht das Werk eines einzelnen Effekts oder Grunds sondern resultiert sich aus vielerlei Einflüssen. Nur um zwei zu nennen: die flüchtenden Geldströme einerseits, die sinkende Nachfrage aufgrund des ehemaligen hohen Preisniveaus andererseits. Werden weniger Autos verkauft, werden weniger Autos gebaut, und dementsprechend wird weniger Metall gebraucht, weniger Öl, weniger Energie etc. etc. Selbst ein Brand, ein gekaperter Supertanker, ein Gefecht kann inzwischen den Ölpreis beeinflussen. Ein Teil der Ursachen lässt sich auch nicht mit Geld beziffern oder mit Zahlen interpretieren, weshalb sogar Experten gelegentlich total falsch liegen.

Die Krise hat ihre Ursprünge nicht in der Subprimekrise allein, obwohl dies der Zünder war. Darüber hinaus ist die Subprimekrise eigentlich auch ein Resultat von anfänglich guten sozialen Absichten, nämlich der Idee, dass sich ein jeder ein Haus leisten kann und oder sollte. Auch die Greenspan'sche Handgriff des leichten Geldes der Fed zur Überwindung der 90er Krise hat das ihrige beigetragen, und auch hier war die Intention eine gute. Es ist im Endeffekt nicht die erste und die letze Krise, die wir zu gewärtigen haben, aber das ist auch nicht relevant! Wichtig ist, wie wir damit umgehen, was wir daraus lernen und ob wir die Ursachen, die dazu geführt haben richtig erfassen.
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

G.B.Shaw

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Thursday, 27. November 2008, 15:28

Der Lindenthal Mord

Am 16.11.2006 habe ich über das Verbrechen an Nicola Lindenthal geschrieben, das in Rheinfelden hier in der Nähe stattgefunden hat. Die Mutter zweier Kinder wurde 2006 tot in ihrem Schlafzimmer aufgefunden, während ihr Sohn in seinem Zimmer nichts davon mitgekriegt hat.

Ich mutmasste, dass ihr Ehemann der Täter sein könnte, allein aus rein logischen Gründen, aufgrund des Tatorts und der Umstände. Letzte Woche wurden während des Prozesses gegen den Ehemann Klaus von der Staatsanwaltschaft DNA Spuren am Hals der Toten vorgelegt. Der Gesamtbefund der Indizien bewiesen dem Gericht, dass der Mann schuldig ist, und dafür erhielt er 20 Jahre Haft. Anders als bei meiner Argumentation befand das Gericht, "inszenierte Turnschuhfusspuren im Badezimmer" für ein besonders wichtiges Indiz - ein Umstand, der mir bis anhin nicht bekannt war.

Heute wurde bekannt, dass sich der verurteilte Ehemann Klaus, der die Tat immer abstritt, erhängt hat.
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

G.B.Shaw

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Jack« (27. November 2008, 15:41)


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Friday, 28. November 2008, 15:44

Mein Gelöschter Post aus dem Buffed Forum

Es war einmal ein gross angekündigt Spiel, das anfänglich viel Spass machte und zahlreiche Mitstreiter zu begeistern vermochte. Tatsächlich war der Server schnell so überrannt, dass man selbst auf der Ordnungsseite noch das Bad putzen konnte, ehe man sich ins virtuelle Schlachtvergnügen stürzen durfte.
Bald fiel auf, dass die Seite des Gegners stärker, d.h. besonders zahlreich war. So waren während des ersten Monats alle Burgen rot, und erst während der anderen zwei Monate wurden einige Burgen am Abend zwar auf Blau gestellt, nur um während des hellichten Arbeitstages wieder einen roten Anstrich zu erhalten.
Um dem Ansturm der Bösen Paroli zu bieten, sammelte ein junger Krieger eine eingeschworene Truppe Kämpfer um sich, bis er den Erzähler selber ansprach und ihn bat, den Segen seiner Heilkünste in den Dienst der Gruppe zu stellen. So wuchs also eine junge, wohlorganisierte Gilde heran. Leider durfte man nur zu sechst in einem Szenario spielen, sodass man sich im Teamspeak absprechen musste, möglichst gleichzeitig mit zwei Gruppen anzumelden. So kam es, dass allerlei wertvolle Zeit verstrich, bis man zu zwölft auf dem Schlachtfeld eintraf. Nichtsdestotrotz war die Schar zufrieden mit dem Gemetzel, denn ihr war das lieber als mit einem Haufen unorganisierter Leute spielen zu wollen, deren einzigstes Ziel der Glanz des eigenen Egos war, ist und bleiben wird.
Doch bald brach eine Seuche unter der Gruppe aus. Die Männer erreichten nach und nach Rang 40 und verloren das Interesse am Zusammenspiel und dem immer-wiederkehrenden Schlangenpass. Sie brauchten Ruf, und hatten kein Grund zu warten, bis auch andere jenen Rang erreicht hatten. Statt sich einzufinden und etwas gemeinsames zu Unternehmen, gab es immer häufiger Diskussionen, was getan werden sollte. Diejenigen, die nämlich schnell gewachsen waren, sahen sich mit der Tatsache konfrontiert, dass sie wenig Ruf ergattert hatten. Andererseits votierten die Kleinen für eine Fortführung des gemeinsamen Levelns und Zusammenspiels im Szenario.
Trotzdem begannen wir mit dem verheissenden Open RvR. Unser allererster Schritt war jedoch eine herbe Enttäuschung, da wir mit Durchschnittslevel 34+ in Praag von einer grossen Horde 40er weggeprügelt wurden. Trotzdem verloren wir den Mut nicht und eroberten viele Schlachtfeldziele und später Burgen, weil die 40er ja diese unbedingt brauchten und entsprechend Druck ausübten. Insbesondere die Burgeroberungen sorgten jeweils für schlechtes Blut, weil man gelegentlich eine Stunde oder Zwei brauchte, um sich den Burgeherren vorzuknüpfen, aber jeder in der Lage war, beim Burgherrenloot abzusahnen, wenn er ihn nur einmal mit einem leichten Schlag auf den Hinterkopf bedachte.
Nach und nach verloren die Leute Lust auf diese oder jene Unternehmung, weil es immer das Gleiche war und zudem langweilig wurde. Entweder war der Gegner zahlenmässig extrem überlegen - oder er war gleich gar nicht anwesend. Erschwerend kam hinzu, dass die Zahl der Staubsauger zunahm und dies vorallem dem Nahkämpfern unter uns auf die Nerven ging. Als erstes verabschiedete sich dennoch der Schattenkrieger aus dem Spiel. Ihn konnten wir eh nur noch als Flaggenträger oder Standartenträger gebrauchen, auch wenn er sich höchste Mühe gab, mit seiner Klasse zu brillieren. Als nächstes startete der Schwertmeister einen Twink und mottete seinen Mainchar ein, später folgte ihm unser zweiter Schwertmeister - "unbrauchbares System, schwach...you know". Damit blieb uns als Tank nur noch ein Eisenbrecher zur Verfügung und weisse Löwen hatten wir die meiste Zeit seit dem Bestehen der Gilde nicht, ausser für etwa zwei Wochen, aber auch der verschwand eines Tages. Ich rede hier übrigens nicht von Leuten, die sich eine bessere Gilde suchten, sondern von Leuten die direkt aus dem Spiel verschwunden sind, die Gilde ist auf dem virtuellen Papier immer noch komplett.

Wir spielten mit einem Setup von 2-3 Hexenjägern, die sich regelmässig über fehlende Heilung beklagten, den wir ihnen aufgrund der Distanz zwischen ihnen und uns nicht immer adäquat liefern konnten. Trotzdem konnten wir immer eine imposante Heilungsleistung von meist 3-5 Heilern aufbieten, wir heilten uns fast schon tot, was der Gegner meist mit kleinen Bewegungseinheiten beim Respawn beantwortete und keine Intentionen zeigte, sich nach vorne zu wagen. Item, ich sprach von den Hexenjägern, und diese verliessen das Spiel auch einer nach dem anderen, weshalb wir zwar mit 3 Erzmagieren, 2 Sigmarpriester und einem Runenpriester das Schlachtfeld betraten, uns aber abgesehen von einem Feuermagier jegliche Schadensklasse fehlte. Die Hexenjäger brauchen im Open RvR übrigens genau so viel Heilung wie im Szenario, aber dort ist sie noch schwerer zu kriegen.
Als statt Schlangenpass endlich auch die anderen Szenarien zwangszugeteilt wurden, löste sich auch noch der Rest von uns auf. In Zahlen ausgedrückt spielen nur noch sechs von vielleicht dreissig Leuten. Ich habe jede Ordnungsklasse durchs T1 gespielt und gewann in der Regel die hälfte der Spiele im Szenario, aber wenn ich heute T4 spiele oder Twinke dann verliere ich 90% aller Spiele. Meist wird mit 9:12 angefangen, weshalb die ersten 100 Punkte beinahe schon geschenkt sind, abgesehen davon, dass die Zerstörung durchs Band schneller an den wichtigen Szenariozielen anlangt. Wenn dann die restlichen Spieler eintreffen, verlassen die je nach Spielstand schnell das laufende Szenario. "Wenn du nicht verlieren kannst spiel Lego", sagte mir heute ein Mitspieler aus der Allianz, wobei er wohl vergass dass Lego tatsächlich mehr Variation hat als Warhammer, und Lego heisst auf dänisch "spiel gut" und gut spielen scheint nicht allen zu liegen. Schwer verständlich sind mir die Aktionen einzelner Mitstreiter in der Schlacht und noch schwerer die fehlenden Schadens - und Heilleistungen. Gelegentlich spiele ich dann einen meiner Twinks um etwa einzuschätzen wie viel Heilung und Schaden ich selber machen würde, und muss dann feststellen, dass alleine die Selbstheilung grösser ist als diejenige des werten Kollegen von vorhin.

Tja das alles erinnert mich doch stark an die ewige Ungleichheit bei der grossen Konkurrenz, wo die Szenarien Battlegrounds heissen und die Guten mit Regelmässigkeit geteert und gefedert werden (dafür aber im Open PvP in massiven Zahlen auftreten). Aber für die Ordnung kommts auch im Open RvR ganz dick: die Servertransfers sind da! Warum gab es überhaupt so viele Server? Weil sie geklont wurden. Die Wartezeiten waren zu lange, es spielten zu viele Leute bei den Bösen. Nun ist es aber so, dass die Ordnungsspieler ja nicht zwangsläufig die Server wechseln mussten, denn die Wartezeiten für Einloggen und Szenarios waren für diese Seite nach drei Wochen mehr als in Ordnung. Die Zerstörung hatte also das Problem, keinen Gegner zu haben. Nun kommen sie dank Chartransfer auf die Server, wo es genug Fressalien hat, also genug Ordnungsspieler. Freunde von mir auf Moot, die sich häufig über fehlende Gegnerschaft beklagten, haben sie nun gefunden. Es kommt einem so vor wie die Einfuhr von Schlangen auf einer Vogelinsel im Pazifik - es wird transferiert ohne sich einen Gedanken über das Balancing des RvR zu machen. Erinnern wir uns an das erste Event! Man wurde überrollt, und bald stand man in oder vor der eigenen Base, im Wissen, dass man es in diesem Leben nicht erleben wird, daran teilnehmen zu können, während der Gegnerschaft wohl die Kills fehlten, das Event zu starten.

Und zum Schluss noch jenes: Noch zur Primetime um 2130 Uhr spielten folgende Zahl 40er Ordnungsspieler RvR: Praag 1, Reikland 0 (gelockt), Chaoswüste 6, Drachenwacht 18, Kadrintal 6. Wird es nun besser, wenn noch zusätzlicher Zerstörungsüberhang von Moot, Solland, Stirland und Wissenland angeschwemmt wird?
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G.B.Shaw

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Friday, 28. November 2008, 15:48

Btw wurde der Post nur 2 Stunden alt, bis ihn ein Moderator aus dem Buffed.de Forum löschte. Kritik an WAR ist also nicht erlaubt, und da die jeglichen Spielerschwundthread löschen habe ich einen neuen aufgemacht.
Der Post erhielt auch nur einen Flame aus der Rollenspielszene, was mich nicht verwundert. Je schneller die Löschung von Posts in einem Forum desto schneller der Spielerschwund aus einem Spiel. Aber was soll's, man redet gegen Wände. Helfen tut's dem Game keineswegs und man sollte keine Moderatoren moderieren lassen, die es nicht können.
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Sunday, 7. December 2008, 21:33

Es brennt in Griechenland

Was ähneln sich doch die Bilder: vor ein paar Jahren brannte es in den pariser Vororten, den Banlieus. Hier wie da sind es jugendliche der autonomen Szene, zu denen sich dann Mitläufer gesellen. Logisch brennen dann Kaufhäuser, Modegeschäfte und Autos, also genau jene Statussymbole, welche man selber so gerne hätte, sich aber nicht leisten kann.

Diese Bilder werden sich wiederholen, genauso wie Schulhausamokläufe. Die Jugendlichen und Halbwüchsigen und Halberwachsenen und Pseudoerwachsenen träumen von Gewalt und sehen sie im Kino und Fernsehen. Nur gibt es diesen Krieg auf der Strasse normalerweise nur fiktional, eigentlich leben wir in einer friedlichen Gesellschaft. In Somalia und anderswo werden diese machoiden Kriegs- und Gewaltphantasien ausgelebt ohne staatliche Macht, was dann zur enthemmten Piraterie führt.

Gewalt gibt es nach Fussball- und Eishockeyspielen, bei OSZE, G7 und G8 Gipfeln, beim WEF, bei Atomtransporten und an weiteren Orten, wo es sich halt prügelen, demolieren und zerstören lässt. Wenn auch noch die Polizei aufläuft ist es umso besser, was dann auch noch dazu führt, dass die Polizei den schwarzen Peter zugespielt kriegt.

Das tragische ist, dass es uns unverhältnismässig gut geht und wir nicht merken, dass es auch relativ rasch bergab gehen kann. Das heisst, dass wir nicht die Basis demolieren sollten, auf denen unsere Gesellschaft eigentlich fusst. Zerstören lassen sich alle Dinge schnell, sie zu bauen und herzustellen ist die Kunst.
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Tuesday, 16. December 2008, 21:50

Warum sind so viele Leute auf Facebook?

Die Facebookmanie greift irgendwie um sich. Plötzlich stellt man fest, dass fast alle Freunde ein Profil auf Facebook haben, und dies auch schon seit längerer Zeit, ohne dass man, das heisst ICH, etwas davon wusste. Der Anzahl Einladungen nach, gewissen Interessensgruppen, Fanzirkeln und Facebooksgames beizutreten, scheint diese Plattform bereits auch zu einer Art Alltagsbeschäftigung zu werden. Von den Games kann ich nur abraten, sie sind alle Minibrowsergames, die im Endeffekt irgendwann einen Angriff auf die Geldbörse starten, sobald man einen hauch ehrgeiz dafür entwickelt. Browsergames sind totaler Käse, auch wenn ich einmal in einem solchen zu den Top-Ten Playern gehörte. Die Nachhaltigkeit ist beschränkt, der Spielspass gleich null und die Systematik schnell durchschaut.
Grauslich sind auch die anderen beiden Vehikel, Fanclubs und Interessensgruppen, die Aufschluss über sich selbst geben und wohlmöglich eines Tages zu einem Grund werden, Werbemails und dergleichen zu erhalten. Natürlich bin ich selber Fan irgendwas und irgendwem, aber was bringt es mir, wenn es andere wissen? Klar, man könnte eitel fachsimpeln über die Länge von Nebulon-B Fregatten oder über die Saison 5 Arenaitems, wenn nicht sogar über die Vorzüge von Xtinas Riesenbrüsten. Aber mir ist eine mündliche Diskussion inzwischen lieber als ein Internetforum.
Eigentlich wollte ich mich zurückziehen, inkognito bleiben und mein eigenes Leben leben ohne mich für dieses zu rechtfertigen oder ohne zu zeigen wie ich aussehe, was ich tue, mit wem ich zusammenbin etc. Derzeit scheue ich Öffentlichkeit, und Facebook reisst mich aus meinem selbstgeschaffenen Nebel raus. Wenn ich dann jedoch ein altbekanntes, lang vermisstes Gesicht sehe oder Mädchen, die inzwischen zu attraktiven jungen Frauen heranwuchsen, und dann auch die gereiften Männer anblicke, welche früher noch etlichen Mist verzapften, ja dann bin ich irgendwie doch dankbar, dass es so etwas wie Facebook gibt.
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Tuesday, 23. December 2008, 03:27

Quantum of Solace

Mir gefaellt der neue Bond genausowenig wie die meisten Bonds nach Roger Moore, mit Ausnahme von "Golden Eye". Das liegt wohl am fehlenden Charme von Timothy Dalton, Daniel Craig sowie den ebenfalls nicht sonderlich charismatischen Boesewichten. Nun, immerhin sind die Bondfrauen genauso schmueckend wie frueher.

Irgendwann wurde aus M eine Frau und Q verschwand ganz von der Flaeche, waehrend die Brutalitaet zunahm. Umgekehrt proportonial dazu der Humor und die Selbstironie, die in den zwei neusten Teilen gaenzlich fehlen. James Bond, das war mal Spass fuer die ganze Familie, heute wohl nur noch fuer die Heranwachsenden. Wenn ich einen Actionfilm a la Jet Li oder Vin Diesel sehen will, dann brauche ich dazu nicht das Vehikel von James Bond. Trist ist auch das Liebesleben von Bond geworden, der irgendwie seiner Ex nachhaengt, und wenn er eine sehr kurze Affaere hat auch noch von seiner Chefin moralisch angegriffen wird. Olga Kurylenko mimt das Bond Girl, das keines ist - das einzige was sie und James miteinander machen ist toeten, jagen und barfuss nach Hause laufen.

Neuerdings ist nun auch ein wenig Globalisierungkritik in der Suppe, sowie ein Hauch von Antiamerikanismus, ja das haben wir auch realisiert. Not very british! Ich bin schon mal gespannt, wann das naechste liebgewordene Bond-Relikt verschwindet und einer weiteren unnoetigen Actionszene weicht.
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G.B.Shaw

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