NirMeleth - Das Eckenforum

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Ich wäre froh gewesen, wenn SWG *wenigstens* jemals etwas für die "degenerierte Spassgesellschaft" gewesen wäre, oder dem Mainstream zumindest ein kleines Stück entgegen gekommen wäre.

Für mich war SWG aber im wahrsten Sinne der Wortes einfach nur *nichts*. Eine "Sandbox" ohne Inhalt. Als wären die Tage, in denen ich mich im Sandkasten vergnügen konnte nicht sowieso längst vorbei, aber in diesem Sandkasten war nicht mal Sand!

SWG ist für mich wirklich das klassische Beispiel eines MMORPG an dem man absolut nichts mehr kaput machen kann.

Die Gründe, warum es komplett in die Hose ging, sind ja längst kein Geheimniss mehr:

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• Brad McQuaid (damals Leiter der Entwicklung bei SOE) hatte die Idee Star Wars zu einem MMO zu verarbeiten, als es bei Sony darum ging, ein neues Spiel auf einer großen Lizenz zu planen. SOE wollte sich selber aber keine Konkurenz machen. Man arbeitete an neuen EverQuest Expansions, Planetside und auch schon an EverQuest II.
  
  
  
  
• Brad sagt heute selber, dass der Grund für sein Ausstieg bei SOE war, dass er mit Projekten überhäuft wurde und sich um keines davon wirklich kümmern konnte.
  
  
  
  
• Mit Raph Koster und Rich Vogel holte man sich die Leute an Bord, die mit Ultima Online das perfekte (so dachte man) Spielkonzept für Star Wars hatten ohne das SOE seinen eigenen Spielen konkurenz machen würde.
  
  
  
  
• Das Projekt war viel zu groß und Sony hatte sich komplett überhoben. Als erstes flog der Weltraumkampf heraus, als nächstes Mining und schliesslich sogar sämtliche Ideen für POIs, weil die Datenbanken und Server es schlicht nicht verkraften konnten.
  
  
  
  
• SWG wurde vom ersten Tage an unter der prämisse vermarktet "Blos kein EverQuest in Space" (s.o. man wollte sich keine Konkurenz machen) - und das wurde es dann auch nicht. Nichts, was EverQuest erfolgreich gemacht hat, wurde in SWG realisiert.
  
  
  
  
• Über die Jedi hülle ich mal den Mantel des Schweigens. Ich werde niemals begreifen wie Entwickler mit der Erfahrung eines Raph Koster oder Brad McQuaid eine uber-Klasse in einem MMORPG zulassen konnten. Das nicht zu machen ist, um im Genre zu bleiben, die bekannte Prime Direktive für alle Multiplayer Games seit deren Erfindung.
  
  
  
  
• Fleissig wurde alles verramscht, was man aus den Filmen kannte, und nichts davon machte irgendwie Spass.
  
  
  
  
• Die Zeit wurde knapp und radikal alles gestrichen, was ein MMORPG ausmachen würde. Raph Koster hat mal gesagt, dass sie nicht nur kein Content für SWG hatten, sie hatten nicht mal die Zeit um Tools herzustellen mit deren Hilfe man überhaupt Content hätte machen können. Und selbst die wenigen handgemachten Demo POIs wurden (s.o.) ebenfalls platt gemacht.
  
  
  
  
• Die vielen Klassen, Rassen und Auswahlmöglichkeiten bei der Charaktererstellung waren fast die einzige Idee, die es ins fertige Spiel geschafft hat. Dummerweise sorgt genau das dafür, dass wiederum kaum Content erstellt werden kann. Der Arbeitsaufwand für neue Kleidung, neue Fähigkeiten oder auch nur die jetzigen zu Balancieren ist nicht vertretbar.
  
  

Fazit: das Spiel ist für mich der absolute Super GAU. Das es überhaupt jemand spielt liegt alleine an der Franchise Lizenz. Kein Wunder also, dass Lucasarts nicht gerade Glücklich damit ist.

Der letzte noch verbliebene Rettungsanker wird die Vermarktung auf Konsolen sein. Und dafür muss es WoW'ifiziert werden.

Dankbar kann man SWG eigentlich nur für eines sein - die Branche wird sowas garantiert nie mehr wieder probieren. Saga of Ryzom war damals in der Entwicklung und man hatte sich an SWG orientiert - was daraus, ohne die SW Lizenz geworden ist, sieht man.

Es gibt sicher Spieler die mögen Star Wars Galaxies. Die meisten weil es nunmal Star Wars ist, andere weil die Community für ein MMORPG wirklich ausgezeichnet ist, und einige Wenige, weil sie schon immer einen grafischen Star Wars Chatraum suchten. Aber welche Chancen SOE und Lucasarts damals wirklich verschenkt haben, sieht man am Erfolg von World of Warcraft. Insbesondere Lucasarts hat das sicherlich festgestellt.

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SWG war nie Komplex und Qualität hatte es schon gar nicht.

Ich hab mir ganz zu Anfang von SWG ein Haus gebaut, dann hab ich mich Wochenlang gefragt wozu ich das eigentlich habe und es wieder geschlossen.

Ich hab viel Zeit damit verbracht herauszufinden wozu eigentlich die 3 unterschiedlichen HP Balken da sind, bis mir klar wurde, dass sie nicht den geringsten Zweck haben und ich sie einfach ignorieren kann.

Ich hab über Monate die Planeten erkundet, nach Abenteuer, Story und Geheimnissen gesucht, bis wirklich jeder aufgegeben hatte, weil da absolut nichts war.

Ich habe Ewigkeiten versucht hinter das Geheimnis der Jedi zu kommen - obwohl ich gar kein Jedi werden wollte, aber alles andere war ja bereits als sinnlos erkundet. Als bekannt wurde welche Mechanik wirklich hinter dem FS steckte wurde mir auch das zu blöd.

Ich hab mich eine Weile mit den Klassen beschäftigt und welche mir wohl gefällt und für welche Strategien man sie nutzen kann - ich habe keine gefunden. Strategien waren in SWG unbekannt, ausser buffen bis zum abwinken. Im PvP war die mit weitem Abstand mächtigste Kampfklasse der Heiler - wtf?

Das einzige, was mir in all der Zeit bei SWG Spass gemacht hat, war der Chat - und den kann ich billiger und komfortabler im IRC haben. Also bin ich endgültig ausgeloggt und habe nie mehr wieder einen Fuss in die SW Galaxis gesetzt.

Selbst WoW, von dem ich wahrlich nicht die höchste Meinung habe, halte ich für um Längen komplexer als SWG. Kompliziert hat nichts mit Komplex zu tun.

Schach ist für mich ein komplexes Spiel. "Mensch ärgere dich nicht" mit einem 500 Seiten staken Regelwerk um das Würfelergebnis in Sprünge auf dem Feld umzurechnen wäre keins.