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Sunday, 31. December 2006, 10:00

Guten Rutsch an jeden, der das hier liest :)

Wieder ein Jahr vorbei, wieder ein Jahr weiter in Richtung Mittelalter, also Vierzig. Es war kein gutes Jahr, aber das meiste hab ich irgendwie selber verbrochen oder habe nichts unternommen, das Schlechte zu überwinden. Ich habe versucht meine Kräfte zu sammeln und trotz allen Unwettern, den Kurs zu halten. Es gab Kapitäne, die sich an ihren Masten oder an ihren Rudern festbinden liessen, um ihre Mission zu erfüllen, und ich binde mich ebenfalls an diesen eingelegten Weg fest.

Ich bin davon überzeugt, neben vielen Fehlern, im Grunde genommen das Richtige zu machen, und ich kann weiterhin auf meine Familie zählen. Meine Freundin ist ebenfalls daran sich zu entscheiden, wer weiss wohin es sie treibt. Auf sie ist so viel Verlass, wie die Richtung aus der, der Wind strömt. Ich bin ihr nicht böse. Sechs Jahre und noch nicht verheiratet und keine Kinder, das nagt an ihr. Sie fühlt sich so attraktiv wie nie, während ich zur Zeit wenig unternehme, um an meiner Attraktivität zu arbeiten.

Neben einigem Schlechten habe ich natürlich auch tolles erlebt, keine Frage. Ein paar wenige Dinge, die mich glücklich machten - aber alles in allem die Erkenntnis, es an der UNI immer noch zu bringen, war das erlösende Moment. Studieren, auch wenn es schon viel zu lange dauert, macht mir immer noch Spass, und je älter ich werde, desto dichter wird das Netz von Wissen und Verstehen. Ich besitze nicht viel, aber ich konstituiere mein Sein auf das, was in meinem Kopf ist. Meine Bestätigung finde ich durch die Leute, mit denen ich kommuniziere. So lange das der Fall ist, werde ich dieses Leben meistern und nicht aufgeben. Allen Freunden, meiner Familie und welchen wohlwollenden Seelen auch immer, wünsche ich eine gute Zeit im Neuen Jahr!

Pelorusjack aka Pascal aka Akira aka Lumi
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

G.B.Shaw

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Tuesday, 2. January 2007, 07:08

Wahrsagen

10 Prophezeiungen für's Jahr 2007

1. Die USA kündigen an, den Irak zu verlassen, legen sich aber auf kein Datum fest.
2. Al Kaida bestätigt erstmals den Tod von Osama bin Laden.
3. Terroranschlag mit mindestens 50 Toten irgendwo in Europa.
4. Das Wetter spielt weiterhin verrückt, es kommt zu extremen Temperaturschwankungen.
5. Warhammer Online wird massiv beworben und wird ein voller Erfolg.
6. Segolene Royal schlägt Nicolas Sarkozy in Frankreich.
7. 2 Deutsche Grossunternehmen werden geschluckt.
8. Das diesjährige Eckenforumstreffen findet in gleissender Hitze statt
9. Dieses Forum gibts auch 2008
10. Uns gibts auch 2008
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G.B.Shaw

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Tuesday, 2. January 2007, 11:27

Todesvoyeure

Nun gut, ich konnte es nicht verhindern. Habe von Final Destination ein paar Tode angeschaut, um mitreden zu können über Dinge, die eh nicht anders erwartet habe. Dank Dummköpfen wie mir lebt die Filmindustrie abartiger Filme wie es die FD Reihe ist.

Hauptsache brutal abgeschlachtete Menschen, für meinen Geschmack ist das zu viel. Vielleicht können andere damit umgehen, obwohl ich mir keinen Reim darauf machen kann, wie jemandem so was gefallen kann. Es ist schlicht und einfach krank. Der Tod ist etwas Normales, aber Spass am brutalen Tod, vermengt mit expliziten Szenen ist nicht mehr normal. Jemand der sowas schaut, hat mit dem echten Tod wahrscheinlich sehr wenig zu tun oder er hat sich nicht wirklich damit befasst.

Der Tod kann plötzlich kommen, hier und jetzt. Wir sind ihm ausgeliefert, aber wir zelebrieren ihn nicht, indem wir ihn glorifizieren. Actionfilme leben davon, dass Leute zu schaden kommen und getötet werden, das ist auch Kriegs - und Gewaltverherrlichung. Es ist nicht erstaunlich, dass in den USA alle darauf bedacht sind, Sex vom öffentlichen Fernsehen zu verbannen, selbst wenn unter "Sex" ein blanker Busen verstanden wird. Aber Filme wie Final Destination, Hostel und Saw können so blutig sein, dass es einfach nur noch abstossend ist.

Wo ist die Schmerzgrenze? Es sterben immer wieder Leute bei Unfällen und Unglücken, aber wollen wir das sehen? Vielleicht. Ich habe aber das Gefühl, diese Szenen gesehen zu haben, relativiert noch gar nichts. Wenn ich die Kommentare und Kritiken lese zu dieser Filmreihe, wird mir bewusst, wie weit wir als Gesellschaft vom Tod entfernt sind.

"Genial, Cool, Spannend" - Die Spannung ist ja nicht wirklich da, alles was kommt wie angedeutet, alles verläuft nach dem gleichen Schema. Die Frage ist nur "wie". Der intelligente Teenslasher Streifen seit "Scream 1" wird noch dringenst gesucht. The Hills have Eyes, Texas Chainsaw und Saw ist totaler Quark der ebenfalls nur darauf aus ist, Menschen zu quälen und bluten zu lassen, ebenso Hostel. Alles ist Gewalt, verpackt mit ein paar Pseudoweisheiten und ein paar Namen wie Quentin Tarantino.

Naja ich zwinge mich dazu, auch weiterhin diese Scheisse anzugucken, nur um mich dann darüber zu ärgern oder darüber lustig zu machen. Brutalostreifen werden ja z.T. nicht mehr als das was sie sind wahrgenommen. Sie sind für viele schon Teil ihrer Unterhaltung, geradezu ihrer Kultur. Nicht jeder Konsument ist ein total verblödeter Affe, weit davon entfernt menschliche Regungen zu haben, das ist mir klar. Eher ist es wohl so, dass sich die Menschen danach sehnen.

Die reale Gewalt ist aus unserem Leben entschwunden. Keine öffentliche Folterungen und Hinrichtungen mehr, keine Todesangst vor der Inquisition, Invasion, Vertreibung und Massenmord. Je weiter die Gewalt von uns entfernt ist, desto näher will man sie holen. Dazu kommt, dass es immer, aber wirklich immer, Spinner gibt, die das Gesehene auch wahr machen wollen. Die Frage ist nur wann. Die Amokläufe auf der ganzen Welt sind ja oft selber den Bildern und Filmen nachempfunden, die die Leute im Fernsehen sehen.
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Mimei

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Tuesday, 2. January 2007, 13:27

Da wir schon an anderer Stelle über Gewalt im Film, in Horrorfilmen besonders, gesprochen haben, kopier ich deinen Beitrag auch einmal dorthin, Jack.
Als ein Problem der Moderne würde ich es nicht abtuen, schließlich standen schon die alten Römer auf Blut im Kolosseum oder die mittelalterliche Bevölkerung auf Hinrichtungen auf dem Marktplatz.
Even if it's easy to be free
What's your definition of freedom?
And who the fuck are you, anyway?
Who the fuck are they?
Who the fuck am I to say?
What the fuck is really going on?

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Wednesday, 3. January 2007, 05:39

Knights of Zodiac

"Saint Seyia", auch "Knights of Zodiac" oder "Les Chevaliers du Zodiaque" war lange Zeit meine Lieblingsfernsehserie. Durch diese Serie lernte ich quasi Französisch neben der Schule und bis heute ist mein Wortschatz mit Wörtern aufgefüllt, die ich nachschlug und so natürlich unvergessen blieben. Ab 1986 ("Goldorak", frz. Version von "Grendizer") begann ich gewissenhaft Mangas zu zeichnen, in dem ich stundenlang vor dem Fernseher hockte und all die Figuren zeichnete und malte, welche da zu sehen waren. CDZ nahm ich auch auf Video auf, und stoppte die Bänder, wenn ich wieder ein schönes Motiv gefunden hatte. Meine Schulfreunde indes, hatten noch keinen Schimmer von Animes, aber meine Studentenverbindung hatte Erbarmen mit mir und nannte mich ab 1992 Akira. Noch heute bin ich für die meisten nur Akira.

Die Serie ist äusserst erfolgreich und Aktionsfiguren sind auch nach 20 Jahren (!) immer noch käuflich erwerbbar, ebenso ein Trading Card Game. Zudem wird die Serie auch weiterhin produziert und existiert sogar als PS2 Game.

Beispiel: http://www.youtube.com/watch?v=og1Mclc3IdM&NR

CDZ Resourcen aller Art: http://www.saintseiya-world.com/accueil.php

Wallpapers : http://www.saintseiya-world.com/images/w…ga/scorpion.jpg

http://www.saintseiya-world.com/images/wall/belier1.jpg

Erstes Kapitel

Die Erde wird beherrscht und beschützt von Athena, Göttin des Olymp. Um für Recht und Ordnung zu sorgen unterstehen ihr die Sogenannten Chevaliers du Zodique, das sind die Ritter des Sternenhimmels. Die unterste Stufe bilden die Chevaliers de Bronze, Bronzeritter, welche ein sehr hartes Training absolovieren müssen. Nur wenige Aspiranten dürfen je eine Rüstung eines Bronzeritters tragen. Die Rüstung jedes Ritters ist lebendig, robust, aber dennoch zerstörbar. Sie kann Waffen beinhalten aber tut es in den seltensten Fällen. Die Chevaliers kämpfen mit der sogennanten Puissance, der Macht, welche sie sich antrainiert haben und welche ihnen von der Göttin zur Verfügung gestellt wird. Die Kräfte übersteigen diejenigen normaler Menschen bei weitem und sind extrem unterschiedlich.

Die Hauptprotagonisten der Serie sind die fünf Chevaliers de Bronze:
Seya- Chevalier du Pegase (Pegasus) aus Griechenland, Shiryu- Chevaliers du Dragon (Drachen), ein Chinese, Hyoga- Chevalier du Cygne (Schwan), ein Schwede, der Japaner Ikki, der Chevalier du Phénix (Phönix) und dessen jüngerer Bruder, der Chevalier d'Andromède (Andromeda).

Ihre Techniken lernen und verfeinern die Bronzeritter von den Chevaliers d'Argent, den Silberrittern. Diese sind Bronzerittern bei weitem überlegen. Während der Herrschaft des Oberpriesters, standen die meisten Silberritter in seinen Diensten. In dieser Zeit wurde alle Chevaliers d'Argent von den fünf Bronzerittern getötet, es überlebten nur Shaina (Serpent - Schlange), und Marina (Aigle- Adler), die Lehrmeisterin Seya's.
Ein Paar Silberriter: Jamian - Le Chevalier du Corbeaux (Rabe), Argole - Chevalier de la Méduse (Medusa), Misty - Chevalier du Lézard (Eidechse), Orphée - Chevalier de la lyre (Leier).

Der sogannte Sanctuaire, der Olymp wird von den 12 Häusern der Chevaliers d'or bewacht. Wer den Olymp erobern will, muss zuerst die zwölf Bewacher Athenas überwinden. Das ist nicht einfach, denn sie sind die Stärksten Ritter der Menschheit. Die Armures d'or, die Goldenen Rüstungen sind quasi unzerstörbar, die Kräfte der Zwölf unermesslich.

Das erste Haus wird vom gutmütigen Tibetaner Mû bewacht, dem Chevalier du Bélier (Widder).
Der Tempel des Chevaliers du Taureau (Stier) bewohnt der mächtige Aldebaran.
Schwer zu greifen und unheimlich ist es im dritten Haus, das Shura, der Chevalier des Gémeaux (Zwillinge) bewohnt.
Die Hölle selber findet sich im vierten Haus, wo der böse Chevalier du Cancer (Krebs) haust.
Das fünfte Haus ist das Heim, von Aiolas, Chevalier du Lion. Held und Champion Athenas.
Dem Tempel des Sechsten Ritters, Shaka, Chevalier de la Vierge (Jungfrau),
folgt der leere Tempel des Dohko, Lehrmeisters von Shiryu. Er lebt in China und ist viel zu alt, um die Rüstung des Chevaliers de la Balance (Waage noch tragen zu können). Der Chevalier de la Balance besitzt ein Arsenal an Waffen.
Danach kommt Milo, der Chevalier du Scorpion.
Das Haus des Griechen Ayoros, Chevalier du Sagittaire (Schütze) ist leer, seitdem dieser des Verrats bezichtigt getötet wurde.
Ihm folgt das Haus des Shura, Chevalier du Capricorne (Steinbock), der die Waffe Excalibur führt.
Der zweitletzte Tempel wird von Camu, dem Chevalier du Verseau (Wassermann) bewohnt. Dem Herr des Eises.
Im letzten Haus wohnt Aphrodite, die Chevalresse du Poisson (Fisch), eine Schwedin.

Am Ende des Ersten Kapitels werden die Beschützer Athenes, die dem Verräter Shura (die Dunkle Seite des Zwillings ist der Oberpriester) von den Chevalier de Bronze besiegt, und die Reinkarnation Athenas im Mädchen Saori Kido inthronsiert.

Das zweite Kapitel beinhaltet der Kampf der Chevaliers Divins d'Asgard um die Herrschaft der Welt. Die Sieben heiligen Ritter von Asgard sind der Nordischen Mythologie entnommen und jeder von ihnen bildet einen der Sieben Sterne des grossen Bären: Alpha-Beta-Gamma-Delta etc. sie heissen: Siegfried, Hagen, Thor, Alberich, Mimas, Fenrir, Syd und Bud.

Im dritten Kapitel entbrennt der Krieg im Wasser, als Poseidon, Gott des Meeres, die Welt überfluten will. Seine Ritter sind die Sept Géneraux des Mers, die sieben Generäle der Weltmeere.

Seit den 3 Urkapiteln folgten mehrere Filme und es wurde ein wenig still um die Serie. Aber so wie es aussieht ist die Nachfrage enorm.

Die Musik zu Saint Seyia 1-3 sowie 4 hat mich damals ein Vermögen gekostet, aber alte Liebe rostet nicht.

I'm lovin' it!!!
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G.B.Shaw

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Thursday, 4. January 2007, 02:28

Importierte Moral - 2002

Importierte Moral- Extreme Christen oder gute Christen

Amerikanische Wertevorstellungen werden nicht nur im eigenen Land wieder hochgehalten, durch die Globalisierung werden auch Moral und Keuschheitskult exportiert. Schliesslich war es früher in der alten Welt genauso, wie es jetzt z.T. in der neuen Welt wieder erwünscht ist. Kein Sex vor der Ehe, keine Untreue, keine Homosexualität. Oder war es anders?

Angefangen hat die Diskussion hierzulande mit Claudio Minder, neugekürter Mister Schweiz und Mitglied der sogenannten ICF (International Christian Fellowship), der anlässlich eines Interviews gefragt wurde, ob seine Zugehörigkeit zu dieser Organisation nicht auch die Ablehnung von Homosexualität (von seiner Enthaltsamkeit wusste man) bedeutete. Die Schlagzeilen, welche diese Geschichte gemacht hatte, führte wohl zur medialen Isolierung des jungen Adonis, aber auch zu regem Zulauf in die ICF. Allhalbjährlich kommen deshalb neue Berichte in den Medien, wo sich mehr oder weniger prominente Mitglieder offen zu ihrer Keuschheit vor der Ehe outen, neuestes Beispiel: eine Ex- Miss Teeny. Zusätzlich dazu kam Britney Spears, die trotz Brustimplantat und leichtbekleideter Anmache (ihr Tanzstil, ihre Gestik) lange Zeit als Vorbild der Enthaltsamkeit gehandelt wurde. Dass parallel dazu die Plattenverkäufe zurückgingen, ebenso wie das Interesse an ihrer Person, führte zu noch andeutungsgeschwängerteren Auftritten, die dadurch umso unglaubwürdiger wurden.

Wenn Keuschheitsregeln, die „Ehre der Frau“ u.ä. tatsächlich Konstrukte aus der Vergangenheit sind, Sexualverhalten und Tabus erst in den letzten Dekaden wirklich von alten Wertvorstellungen und Zwängen befreit worden sind, warum dann dieses Revival? Und Revival können wir es nennen, denn wie Jeans, Hamburger und Hollywood kommt es aus den Vereinigten Staaten - Ersteres importiert, um das alte, aber degenerierte Europa zu reinigen, scheinbar reichen dazu die Landeskirchen nicht mehr. Die Zahl der sogenannten Konfessionslosen, eine Benennung die längst veraltet ist und den wahren Sachverhalt nicht wiedergibt, ist so hoch wie nie. Sie wird weiterhin genauso steigen, wie es entweder Abwanderung aus der CVP gibt oder aber das „Christlich“ gänzlich aus dem Handeln der vielen konservativen Parteien Europas verschwunden ist, genauso wie ein dt. Bischof kürzlich von der CDU gefordert hatte, die Union solle doch dieses Wort aus ihrem Parteinamen streichen. Tatsächlich aber ist die Zahl der wirklichen Atheisten nicht frappant gestiegen. Die meisten Konfessionslosen sind noch immer religiös, glauben an Christus, an Buddha. Aber das heisst noch nicht, dass sie alle, oder viele von ihnen, unmoralisch leben. Die Kirchen sind fast leer, aber die alten Wertvorstellung sind noch in vielen Köpfen eingeimpft. Treue ist auch heute noch eines der meistgeforderten Dinge, die Singlefrauen, aber auch Männer in Annoncen von ihren zukünftigen Partnern erwarten und fordern – gleich nach dem Aussehen.

Doch in Europa war das Diktat biblischer Moral lange nicht so rigoros, wie man es von den vergangenen Jahrhunderten hätte erwarten können. Weder waren alle verheiratet, die miteinander sexuell verkehrten, noch war gegen alle Strafe zu verhängen, die vorehelichen Sex hatten. Im Gegenteil, die Zahl der Singles war gross. Die Eheschliessung war auch eine Frage des sozialen Standes und eine Heirat erforderte sowohl ein gewisses Vermögen und Sozialstatus. Nur so zum Vergleich sei darauf hingewiesen, wie das Vergeben von Ehe und Frauen in afrikanischen Stämmen eine enorme Macht beinhaltete, aber auch Vergleiche zu anderen Kulturen und der antiken Welt wären hierfür interessant. Es darf wohl behauptet werden, dass wer über Ehe oder Nichtehe, Sex oder Nichtsex entscheiden kann, schon seit jeher die Macht in seinen Händen hielt. Wenn es nun so viele Singles hatte, wie konnte nun eine Moral der Keuschheit aufrechterhalten werden? Die Antwort ist Pragmatismus. Einerseits eine Jurisdiktion, die Rücksicht auf die realen Gegebenheiten nahm, andererseits die Kontrolle der Gesellschaft über die eigenen Mitglieder, mittels diverser Möglichkeiten per Gewohnheitsrecht oder anderen Auswegen, dem Eheversprechen zum Beispiel.

Es geht nicht einmal darum, dass sich irgendjemand, und sei er noch so konservativ, sich wünscht, es wäre wieder „so wie früher“. Es geht darum, „gottgefällig“ zu leben, wie in der Bibel es beschrieben sein soll oder wie im Koran. Während dank der wiedereinführung der „Scharia“ schon Leute gesteinigt wurden, beschränkt man sich hierzulande aufs Glänzen durch vorbildliche Enthaltsamkeit. Auffällig ist, wie viele (heuchlerische) Abstinenzler trotzdem schon sexuelle Erfahrung hinter sich haben, und selbst wenn - wer könnte das Gegenteil beweisen. Das letzte Jahrhundert hat nämlich die Reinheitsversicherung schlechthin hervorgebracht: die effiziente, anonyme Verhütung. Kein Wunder sträubt sich die Kirche bis heute gegen Kondom und Pille (wobei sie für die Umstände in der 3. Welt nun wirklich nichts kann, auch wenn viele offensichtlich davon überzeugt sind). Denunziation ist natürlich auch ein Faktor, den wir aber hier mal auslassen. Es ist seltsam, wie unmöglich es ist, dass zwei demokratische Staaten Krieg gegeneinander führen, es hingegen möglich ist, dass Homosexualität in gewissen amerikanischen Staaten noch immer verboten ist. Trotzdem ist es immer noch besser, wenn in den USA einerseits Pornos produziert und andererseits Sodomiten bestraft werden, dass zeigt nämlich, dass es die Möglichkeit zur Sodomie genauso gibt, wie die der Enthaltsamkeit. Das ist auch eine Art Pragmatismus. Die ICF vereint ähnlich dazu moderne Medialität und Unterhaltungselemente mit gewichtigen moralischen Aussagen und Glaubensbekenntnissen.

Was ist jedoch das Problem der Rückkehr der alten Vorstellungen, welches sind die Vorteile? Wenn jemand keusch und „rein“ lebt, muss auch jemand umoralisch und unrein sein. Auch wenn Reinheit zwar in der Bibel Explizit herausgehoben wird, wird dieses Wort von den Neokonservativen tunlichst vermieden. Es geht offiziell ja nicht darum, andere anzuschwärzen, dass dies aber auch unbenannt geschieht, ist trotzdem anzuführen. Nach eigener Erfahrung mit der ICF ist zu vermuten, dass die meisten Mitglieder a) Schweizer [Predigt in Mundart, Musik in Englisch] b) Mittelständisch und c) Geschlechtermässig ziemlich gleichmässig vertreten sind. Die Unterhaltung richtet sich auch weniger an den Erfahrungshorizont der Vorstadt, zumindest musikalisch nicht, aber auch nicht in der Wortwahl. Das lässt immerhin ein Gefühl aufkommen, dass sich Keuschheit auch wieder durch Sozialunterschiede äussert, wie schon früher. Dass die jungen Menschen Glauben und körperliche Integrität selbstbewusst äussern, kann ein sehr gutes Zeichen sein. Die Gefahr ist, dass sie genauso selbstbewusst andersdenkende, andershandelnde isolieren könnten, bzw. als unmoralisch abtun könnten, wie es einige von ihnen jetzt schon tun. Das wiederum stellt wieder konkrete Fragen, wie Masturbationsfragen, und: „Wo fängt sexueller Kontakt an?“ , die ganze Palette nämlich, wie sie schon immer die Juristen und Kleriker beschäftigt haben und noch immer tut (auch kirchlich ist Masturbation inzwischen neu diskutiert worden).

Daraus resümierend ist die neue, doch eigentliche alte Moral, keine Gefahr für die Resultate der sexuellen Revolution und unsere Freiheit. Wer aber ist Autoriät in solchen Fragen? Der Staat kann es nicht sein, denn der steht für einige der Neugläubigen weit hinter der Autorität der Bibel (da fällt schon einmal das Wort „Sodom und Gomorrha“), aber wer ist für die Bibelauslegung Autorität? Eine starke, wenn auch ungewollte, Exklusivität ist anfangs sicher Förderlich für die Rekonstitution alter christlicher Werte. Wie oben schon angetönt, werden anderswo gleich ganz andere Sitten wiedereingeführt, trotz aller Globalisierung nimmt also auch die Exklusivität der alten Religionen wieder zu, oder gerade deswegen. Da fühlt man sich an die Forderung erinnert, dass man sich die Freiheit immer neu verdienen muss. Zu hoffen ist, dass man sich zukünftig nicht auch noch seine „Ehre“ zu verdienen hat.
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G.B.Shaw

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Sunday, 7. January 2007, 21:28

Erdbeben

"WTF" schrieb ich im Chat. Kurz nach Acht spürte ich das Haus beben. Ein erster Stoss hätte noch alles Mögliche sein können. Es war wie ein Schall, nicht stärker als von einem Windstoss. Aber draussen war es ruhig. Aber dann zitterte das Haus und ich wusste, dass es ein Beben war. Wie als jemand mit stählerner Faust von unten auf die Erde schlagen würde.

Die Leute mochten nicht so recht glauben, dass es Erdbeben in Basel geben könnte. Aber es war das zweite innerhalb kurzer Zeit. Zur Zeit läuft hier ein Geothermikprojekt, wo man versucht Energie aus Erdwärme zu gewinnen. Ich bin technikbegeistert genug, um jede Form von Energiegewinnung gut zu heissen, die mit erneuerbaren Energien arbeitet. Auch jetzt finde ich, dass man weiter testen sollte, obwohl mir scheint, dass solche Dinge an Orten ausprobiert werden müssten, die nicht in der Nähe von Städten oder Ballungszentren gelegen sind. Das Beben hatte die Stärke 3.1. 1356 soll die Erdbebenstärke etwa 6.5 betragen haben und zerstörte dabei die Stadt.

Ganz ehrlich, ich glaube, wir müssen uns langsam mit dem Gedanken befassen hierzulande ein Atomkraftwerk zu bauen - und zwar ein ganz neues. Niemand will unseren Nachkommen noch mehr Atommüll zumuten, aber unsere Vorfahren haben ebenfalls nicht besser geplant. Wir haben in der Schweiz die Fläche gar nicht um alles mit Windgeneratoren zu verbauen, oder überall Solarkollektoren hinzupflastern. Wir können auch nicht alle Flüsse so zukleistern, dass wir er schaffen, aus jedem Sturzbach noch Energie gewinnen zu beziehen. Die Masse Energie, die ein Atomkraftwerk erzeugt ist einfach unbegreifbar hoch. Nun, es gibt triftige Gründe gegen Atomkraftwerke. Aber es immer noch die effektivste Art Energie zu produzieren, welche die Menschheit ausersonnen hat.

Tschernobyl war ein Desaster, hervorgerufen, durch Schlamperei und Vertuscherei von Oben. Genau die Art von Katastrophen, werden gerne mal von Nichtdemokratien verursacht, weil gerade autokratische Regimes es sich leisten können, bei Atomkraftwerken und Ähnlichem zu schlampen. Es ist sogar wahrscheinlich, dass Tschernobyl 1986 den Niedergang der Sowjetunion noch beschleunigt hat.

Wir haben mehrere Energieprobleme, Atomenergie ist eines davon. Erdöl ist das zweite. Das Leben das wir führen, basiert darauf, dass viel Energie verschwendet wird. Der internationale Verkehr erhöht unseren Lebensstandart, was wir essen, lesen, kaufen, benutzen...alles braucht massenweise Kraftquellen. Die Technologie hinkt permanent nach, und die Verschwendung nimmt kaum ab. China zeigt der Welt, dass Asien nun Teil der ersten Welt wird oder bereits geworden ist, und zwar mit allen Formen der dort üblichen Verschwendung.

Weiterhin auf die Atomenergie zu setzen, heisst keinesfalls aufzuhören, Energieeffizienz zu betreiben. Es ist aber ineffizient, aufgrund ideologischer Vorbehalte auf Systeme zu verzichten, welche den grössten Output bei vergleichbar kleinem Input bringen.
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G.B.Shaw

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Jack« (7. January 2007, 21:32)


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Monday, 8. January 2007, 04:52

Essen und Erotik

Essen und Erotik, das gehört zusammen. Hier die Ergebnisse von ein bissel zu viel Nachdenkzeit während der Arbeit.

Liebe geht durch den Magen. Schon immer. Doch die Zeiten ändern sich, denn wer sagt schon "ran an den Speck" heutzutage, wenn es um die physischen Bedürfnisse geht und Speck am Körper höchstens negative Assoziationen auslöst.
Wussten sie, dass die Form der Lebensmittel nicht zufällig gewählt sind? Wir in der Schweiz kennen Weggli und Meitschibei, Semmeln und Süsswaren sind das. Entstanden sind beide aus dem Bedürfnis der Bäcker Obszönes darzustellen, inbsondere zu Fasnachtszeiten, in diesem Falle also Mädchenbeine und Hinterbacken. Zöpfe sind gewiss weniger sexuell aber halt auch weiblich konnotiert. Aber wer hat schon nicht mal gesehen, dass Würste, Bananen mit männlichen Geschlechtsteilen verglichen wurden, oder im selben Kontext benutzt worden sind? Die Cola Flasche ist klassisch weiblich, das ist kein Zufall.

Pilze wurden schon immer mit männlichen Penissen in Zusammenhang gebracht, während Austern weibliche Genitalien darstellten. Kein Wundern gelten Austern und Trüffeln als aphrodisiaka. Überhaupt haben viele Aphrodisiaka die Form von menschlichen Gliedern. Erdbeeren oder Kirschen mit Schlag(sahne)? Champagnerkorkenknallen? Machen sie sich ihre eigenen Gedanken. Die Birne hat natürlich auch ein Anrecht auf einen passenden Namen für ein leckeres Gericht: Birne-Poire Belle Helene.

Kennen sie einen Film, in dem es ums Kochen geht, aber nicht zugleich auch um Erotik? Ob das nur in der westlichen Kultur so verankert ist, dass Essen und Liebe so eng beeinander liegen? Ich werde, wenn ich mehr Informationen habe wieder dazu schreiben.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Jack: 23.10.2005 16:46.
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Tuesday, 9. January 2007, 08:01

Glimpse of Happiness

Sometimes one smiles out of nothing. The things go so well, that you seem to flourish, like a nurtured flower. The flows of happiness and hope fly around you and you want that time never to be ended. You have so many questions to pose and tons of ideas to unload. And then there are glimpses of fear, shimmers of doubts which live on and spread slowly through your venes. You stop talking and start thinking, you stop going on, stop moving on. At this point you're stuck between your fears and your hopes. No action, tranquility. There you wait for the wand of magic, owned by the princess of your dreams to awake you, to take forth the power of your doubts. And then, there's You. Receiver of these words, adored and admired one. And here they are, my just so small and unfitting words. Written down to tell You what I feel.

Erastes
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Wednesday, 10. January 2007, 03:46

Letzten Donnerstag war es wieder einmal so weit: Peter hat Zeit und Lust auf ein Treffen. Da wir unsere 1-2 jährlichen Treffen immer mit einem Museumsbesuch verbinden, fiel unsere Wahl diesmal auf das Franz Gertsch Museum in Burgdorf.

Wir hatten uns erkundigt, unsere Bahntickets gekauft und kamen um 13 Uhr in Burgdorf an. Der erste Eindruck war, dass es sich hier tatsächlich um ein Dorf handelte, das Museum war jedenfalls auch schnell gefunden.
Gertsch ist ein Vertreter des Fotorealismus, das heisst, seine Bilder sind von echten Fotografien so gut wie nicht zu unterscheiden. Seine Werke haben oft Grössen von 2-4m und es war schon lange mal Zeit, sich das genauer anzusehen. Doch als wir dann da waren kam die Ernüchterung. Von Gertsch selber hängt kein einziges Bild im Museum. Was noch von ihm vorhanden ist, sind die riesigen 3 x 4m Holzschnitte auf Kumohadamashi Japanpapier, das noch von Hand geschöpft wird.

Gertsch hat sich die Holzschnitttechnik autodidakt beigebracht und man konnte auf einem Video das aufwändige Verfahren sehen. Allerdings gehe ich nicht ins Franz Gertsch Museum um keine Bilder von Franz Gertsch sehen zu können, das ist schon der Hammer. Als Ersatz hat man Leihgaben ausgestellt zur sogenannten "Neuen Figürlichkeit", welche auch stark mit der sog. "Leipziger Schule" in Verbindung gebracht wird. Es ist ein zurück zur Figur, gänzliches Abwenden von Abstraktion oder verbinden von Abstraktion mit Figürlichkeit. Wie kann man im 20. und 21. Jh. die Uralten Bildtraditionen mit neuem Inhalt vermengen oder diese neu einsetzen?

Die Exponate reichten von sehr gefällig bis sehr verwirrend, aber die Wahl machte durchaus Sinn. Wäre Burgdorf nicht ein derartiges Kaff, dass man ausser Döner kaum was in den Bauch kriegt um 17 Uhr, würde ich sagen die Ausstellung ist für Autofahrer auch so eine Reise wert.

Mir gefiel besonders die Bilder von:
Richard Phillips "Artist", Das Axel Krause Diptychon "Die Werkstatt", Almut Heises "Zwei Galeristen" und vorallem Frank Schäpels "Sandra Hetzl".



"Zurück zur Figur" dauert noch bis zum 11. Februar 2007

Öffnungszeiten:
Di-Fr 11:00-19:00 Uhr
Sa-So 10:00-17:00 Uhr

museum franz gertsch
Platanenstrasse 3
CH-3401 Burgdorf (Schweiz)

www.museum-franzgertsch.ch
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Friday, 12. January 2007, 03:16

Texte aus SWG

Eine Galaxie ohne Dich ist eine Unendlichkeit voll Alleinsein.
Planetenödnis, die, obwohl voller Leben und Treiben mir tot und verlassen zu sein scheint. Ich sehne mich nach dir. Deine Liebe und deine Leidenschaft gab diesem Universum wärme, ja Feuer. Pulsierend war unsere Lust, wie das flackern eines jungen Himmelskörpers, ich liebte wie du und ich ausflossen und uns als geile Einheit verteilten. Wie wir uns drückten und wogten, ich sehne mich nach jedem Wort, das du in Extase aushauchtest und nach deinem Körper, der sich im Sand Naboos und im Teppich unseres Hauses gewunden hat. Ich stelle mir jede Nuance, jeden Geruch und jeden Inch vor den ich entdeckt habe unter deinen bunten Kleidern. Wie ich darin strich und fühlte, wuselte und drückte, daran kann mich erinnern als wär es gestern gewesen. Ich streiche durch unser Haus und spüre, fühle noch deine warme zarte Haut, deine erregten Lekku und Brustspitzen die sich darin der Liebe hingaben.
Eine Galaxie ohne Dich ist eine Unendlichkeit voller Erinnerungen. Das ist alles, was mir geblieben ist. So wenig, aber doch genug, um sie noch immer zu lieben, und noch immer genug um dich zu lieben. Für immer.



Dekodiertes Pad: Brief von Sarendra an ihren Bruder Pelorus'jack


Liebes Brüderchen,

Wenn du das hier liest, werde ich vielleicht nur noch Erinnerung sein. Tut mir leid für die aufwendige Codierung aber nur sie gewährleistet, dass nur du das hier lesen kannst.

Draussen tobt ein Wüstensturm und ich sitze hier auf dem Mesaplateau fest. Ohne die paar Nalargonstücke meiner R3 Einheit wäre ich hier echt aufgeschmissen. Es ist jammerschade, dass wir uns nicht wiedergesehen haben. Du warst einfach zu sehr mit deinem Business und deiner Verlobten beschäftigt Jack. Du hast Augen und Ohren verschlossen vor dem, was sich in der Galaxie abgespielt hat. Vor dir sind Welten vernichtet worden, doch du lebtest in deiner eigenen Welt. Mein Blut tropfte schon auf viele Böden, und du hast so getan als wäre alles so abstrakt, wie die goldenen Blütenblätter unserer Paravents.
Ich gehe nun ebenfalls. Das Leben ist eh schon aus diesem Haus gewichen wie die Nebelschwaden vor dem Tageslicht Tatooines. Verzeih mir, aber ich kann nicht gutheissen, was du tust, geschweige denn es verstehen, dass du hier alles hinschmeisst. Bedeute ich, bedeuten wir, deine Familie und deine Freunde dir so wenig, dass du uns uns wegen einer Frau verlässt? Du hast so viel aufgebaut hier, und nun lässt du alles fallen und alles liegen.

Viel ist passiert in den letzten vier Jahren und manchmal denke ich, gewisse Dinge, die gehen immer noch so nah als wären sie gestern geschehen. Vielleicht gaben wir uns beide Illusionen hin. Jedes für sich in seiner Lebenswelt. Wir haben beide von unserem Innersten gegeben, von unserem Besten, und vielleicht wars nicht genug. Nicht genug, um das zu bekommen, was wir verdient hätten oder auch nicht genug, um einem anderen Menschen das zu geben was dieser braucht. In diesen Zeiten denke ich oft an die Sterne, die meine Bahnen bereits gekreuzt haben und rekapituliere, an welcher Stelle der Zeit ich damals stand und wohin es mich inzwischen trieb. Sie ist noch immer ein leuchtender Stern für dich, und irgendwie scheint deine Umgebung das zu spüren. Ich denke, sie ist dir nah. Sicher ist ein bischen Sternenstaub Ihres Schweifes in dir und wurde so hart wie Quarz der sich nun in dir ablagert. Ja, sie ist ein schöner, anmutiger Stern! Aber Du, mein Bruder, lass Dich nicht immer so auseinanderfetzen wie eine Sonne die von schwarzen Löchern geschluckt wird.

Du hast geschrieben, es stecke noch viel Liebe in diesem Haus und dass die Wände und Ecken, die Korridore und Zimmer durchtränkt seien von Leidenschaft. Mir scheints auch manchmal als ob die Koloraturen verklungener Mandivolkonzerte noch immer durch dieses Gebäude hallen. Frederick, eurem Hausroba geht es auch schlecht, er vermisst dich. Ich würde ihn am liebsten mitnehmen, ist immer noch besser als deinen Helferdroiden zu programmieren, täglich Futter zu geben. Wenn die unendliche Weite des Alls für dich eine beklemmende Enge geworden ist, so wie du weiterschreibst, dann ist es wohl echt besser, dich uns anzuschliessen, als dass du nun Einsiedler spielst in Wayfar oder wo du sonst stecken magst. Wenn dein Halt und deine Inspiration zu "Sternenstaub" zerfallen ist, dann denke doch mal an uns. Du wirst keine Antwort finden, dort wo du bist, die Antworten auf alle deine Fragen sind in dir selber.

Auf jeden Fall bin ich bald weg von Tatooine. Carlist, der inzwischen General ist, hat einen geheimen Stützpunkt errichtet, auf dem wir hoffentlich ein bischen sicher sind vor der Todesschwadron. Mich haben sie zum Oberst gemacht, aber bei uns ist einer schon General wenn er ein paar Männer unter sich hat. Leider hab ich mit BTL-A4 Rostlaube keine Chance in der Roguesquadron mitfliegen zu dürfen, aber die sind in letzter Zeit eh immer mit ihren umgebauten T-47 zu Trainingsflügen unterwegs. Wenn ich Glück habe, dient auch mein Schiff als Ersatzteillager für diese Dinger. Das würde bedeuten, ich kriege dann vielleicht eines von diesen neuen, ziemlich unförmigen Schiffen von Slayn & Korpil. Schade, wäre gern unter den "alten" Tatooinern geflogen, aber man kann nicht alles haben. Auch wenn du Pazifist bist und nie wieder eine Waffe in die Hand nehmen willst, schick uns von deinem Geld bitte, wir können alles gebrauchen. Es reicht durchaus, wenn du nach aussen neutral bist.

So viel zu mir. Ob ich zurückkomme? Keine Ahnung. Ob ich dich je wieder sehen werde? Keine Ahnung. Ich habe schon so oft alles verloren, aber ob Hotel bei Bestine, oder eine ganze Stadt auf Dantooine, es spielt nun keine Rolle mehr. Mit dem Museum könnt ihr machen was ihr wollt. Ich hab die Miete für ein paar Monate gezahlt, da wird es keine Probleme geben.

So long Bruderherzchen! Möge die Macht mit dir sein (auch wenn du als Rationalist natürlich nicht dran glaubst).





Hier mal ein Versuch als Vorschlag als Kinsai Hymnentext:


The Longest Life

Seen world's fartest edge,
Seen Waters deepest ground,
Seen Earths highest peak,
And Skies that never ended.

We travelled these earths, flewn galaxies more and more,
Have seen Woods and Weeds, travelled from shore to shore,
We have fought these battles, we bled on soils and bled on plains,
We gave these worlds our bodies, giving them our fears and pains.

Seen us ever marching girl?
Shoulder close to shoulder,
Eyes seeking one common aim,
And wills close knit together?

We travelled these hearts, we entered bodies, gave these love or death,
Having beaten Irons, steels, our strong wills that ended life and breath.
Having guarded what was precious, defended what had to last,
Assaulted what had not to be taken, and took what had to be conquered fast.

Seen lifes death and love,
Seen sins, bodies broken,
Were still marching steady
And always come back home to you.
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

G.B.Shaw

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Friday, 12. January 2007, 14:03

Bilder von Jack

Hier nun zum ersten mal ein paar ältere Bilder von mir.

[IMG][URL=http://groups.msn.com/SarisAOBilder/nonswgpictures.msnw?action=ShowPhoto&PhotoID=1598]Bild 1[/URL][/IMG]

[IMG][URL=http://groups.msn.com/SarisAOBilder/nonswgpictures.msnw?action=ShowPhoto&PhotoID=1599]Bild 2[/URL][/IMG]

[IMG][URL=http://groups.msn.com/SarisAOBilder/nonswgpictures.msnw?action=ShowPhoto&PhotoID=1600]Bild 3[/URL][/IMG]

Werde mein Album langsam auffüllen, und zwischen durch hier posten.

12.1.2007
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

G.B.Shaw

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Mimei

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Friday, 12. January 2007, 15:09

Irgendwas stimmt mit den Links nicht?
Even if it's easy to be free
What's your definition of freedom?
And who the fuck are you, anyway?
Who the fuck are they?
Who the fuck am I to say?
What the fuck is really going on?

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Sunday, 14. January 2007, 11:09

Migros holt Denner

Migros übernimmt Denner


In der kleinen Schweiz haben wir 2 grosse Fische im Detailhandel: Migros und Coop. Die Supermärkte beider Unternehmen prägen den Markt und es gab bis anhin nur noch wesentlich kleinere Konkurrenzunternehmen, welche ihnen das Geschäft strittig machen. Der Grösste der Kleinen war Denner, welches von Karl Schweri gegründet, und vor ein paar Jahren von seinem Enkel Philippe Gaydoul übernommen wurde. Gaydoul brachte den Laden auf Vordermann und konnte erfolgreich Umsätze erhöhen, sodass Denner ziemlich unangefochten der lachende Dritte wurde, vorallem seit der Übernahme des direkten Konkurrenten um den dritten Platz: Pick Pay.

Nun gibt es den Dritten nicht mehr, sondern nur noch einen unangefochtenen Ersten: Migros. Das von Gottlieb Duttweiler gegründete Unternehmen ist bekannt dafür, einer strikten Doktrin zu folgen. Es verkauft nämlich weder Alkohol noch Tabak. Zudem produzieren Tochterfirmen einen guten Teil des Angebots von Migros, während Coop mehr auf bekannte Markenartikel setzt. Beide Läden haben aber eine dermassen wichtige Stellung im Markt, dass sie nah an eine Monopolstellung kommen. Man sollte auch wissen, dass die meisten Kioske der Schweiz einem einzigen Unternehmen gehören. Aber in diesem Land gibt es keine wirkliche Monopolkontrolle. Wenn man ein wenig hinter die Kulissen schaut, ist es erstaunlich wie viele Betriebe in irgendeiner Art und Weise zu einem Megakonglomerat gehört. Hier die beiden Giganten in Zahlen:

COOP in Zahlen

Migros in Zahlen

Da das elterliche Unternehmen Lieferant von Denner ist, wird sich evt. auch da einiges ändern. Im Übrigen ist an der Zeit, dieses mal vorzustellen: Die Firma

"Der Konzern", wie er von meinem Vater liebevoll genannt wird, wird in der vierten Generation geführt. Ich wäre die fünfte, aber bin dazu kaum befähigt. Schade drum, denn es lohnt sich zu wissen, dass das Haus das fast letzte unabhängige Unternehmen im Business des Kaffeeröstens ist, und von den letzten noch das Grösste. Man kann sich meine Gewissensbisse diesbezüglich sicher vorstellen, doch liegt es hauptsächlich daran, dass ich kein wirklich guter Klinkenputzer bin.

Mein Vater ist alles in einem und das Geschäft steht und fällt mit ihm. Er hat eine Banklehre gemacht, arbeitete in der Werbebranche, hat eine Ausbildung als Essigfabrikant und ist ein exzellenter Verkäufer. Früher habe ich mich noch geschämt als die Firma noch weniger bekannt war als heute. Ich musste meine Eltern zu hause fragen, was eigentlich der Beruf des Vater ist. "Kaufmann" das ist kein wirklicher Beruf, dachte ich mir damals und in der Schule war der auch nicht einzuordnen.

So gern ich das Geschäft weiterführen würde, alleine könnte ich es nicht und mir fehlen die meisten Anlagen hierzu. Mein Bruder arbeitet zwar noch dort, aber hegt keine Ambitionen es zu leiten, bzw. mehr Verantwortung zu übernehmen, meine Schwester sieht es auch nicht gerne verschachert, doch sind wir alle Opfer unserer damaligen Wahl Berufe auszuüben, die unseren Neigungen entsprachen. Die nächsten zwei oder drei Jahre werden definitiv die Zukunft des Hauses besiegeln.
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

G.B.Shaw

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Tuesday, 16. January 2007, 14:46

Brun und Svoboda

Wie ich feststellen durfte, ist in diesem Forum inzwischen ein Link zu Christian Bruhns: Captain Future zu finden. Für mich ist das noch immer der Soundtracks aller Soundtracks für eine Fernsehserie. Vorgestern habe ich M. Karel Svobodas "Drei Nüsse für Aschebrödel" geschickt, weil es so gut in die Szenerie passte, in der wir uns befanden.
Christian Bruhns Oeuvre ist beeindruckend, und ich bin sicher nicht der einzigste, der nicht ein dutzend Stücke von ihm kennt oder nicht irgendwann irgendwo eines davon gehört hat: Offizielle Seite von Christian Bruhn Mitte der Neunziger entdeckte ich den OST von Captain Future und er blieb lange das Highlight meiner CD Sammlung. Als ich DJ an Parties und in Skilagern war in diesen Jahren, kam das Intro immer sehr gut an, gerade bei den damaligen Twens, die wie ich noch zur Garde der Anke Engelke @ ZDF Ferienprogramm gehörten.
Genauso wie Bruhn gehört auch Karel Svoboda in die Riege der Zeichentrickfilm/TV Serien Musikschreiber. Tatsächlich schrieb Svoboda einen Teil der Musik von Wickie, während Bruhn die Titelmelodie schrieb. Letzter hatten Hits in den Hitparaden und beide schrieben Songs für Schlagersänger: Bruhn für für Drafi Deutscher "Marmor Stein", Cornelia Froboess "Zwei kleine Italiener", Viele Songs für Mireille Mathieu; Svoboda schrieb Songs für Karel Gott und z.B. auch "Biene Maia".
Offizielle Homepage von Karel Svoboda
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Thursday, 18. January 2007, 12:23

Meine Vorbereitungen für das Blockseminar Sandro Zanette "Spätwerke - Avantgardismus der Greise?" vom 19.-21.1 verlaufen sehr angenehm. Zuerst konnte ich mich ein wenig mit Werken von Rembrandt, Tizian, Rubens und anderen befassen und nun gehören Arbeiten von Beethoven zum Programm.
Da nehme ich doch gerne wieder einmal meine Ashkenazy plays Beethoven Sonatas von DECCA zur Hand. War meine teuerste CD überhaupt, aber ich hatte genug davon, in meinen Freistunden am Gymnasium in der Mediothek zu sitzen, nur um mir diese Musik reinziehen zu können.

Auf der CD befinden sich die 8., die 14., und die 23. Klaviersonate. Die 14. ist die bekannte "Mondscheinsonate", mit dem fulminanten Presto Agitato und natürlich dem immer wieder angenehmenen Adagio Sostenuto. Die 8. beinhaltet das Adagio Cantabile, welches einfach eines der besten Klassikstücke überhaupt ist.
Die 23., "Appassionata", soll eine der bedeutensten Klaviersonaten überhaupt sein. Mir gefällt auch dort der Mittelsatz am besten.

Jedesmal wenn ich Beethoven höre, dann höre ich immer auch das "Geistertrio", das Klaviertrio N.4 in D-Dur Op. 70. Ich kann es auch heute nicht verhindern.

Ich nehm mal so viel Musik mit morgen, wie möglich, evt. kann man die noch benutzen. Wie man sieht, deckt das Blockseminar sowohl bildende Kunst, wie auch klassische Musik ab. Dazu kommen dann noch Texte von Goethe und andere zur Sprache. Dafür lohnt es sich durchaus, auf den Erwerb von Burning Crusade vorerst zu verzichten.
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Friday, 19. January 2007, 18:40

Lieber Mel Gibson

Lieber Mel Gibson,

Ich hatte gestern das fragliche Vergnügen, Ihren neusten Streifen "Apocalyptica" im Kino sehen zu dürfen. Gerne würde ich Ihnen dieselbe Kritik zugestehen, wie damals für "Braveheart", aber leider ist mir dies unmöglich. Ich werde Ihnen gerne erklären warum.

Zuerst ist da einmal das recht einseitige Kulturbild, dem ich gestern ausgesetzt worden bin. Zivilisationskritik ist so alt wie die Zivilisation selber und noch jeder Kultur wurde ihr baldiges Ende prophezeit. Das Ende der Zeit überhaupt, wurde zwar auch öfters vorausgesagt, aber das ist eine andere Geschichte. Nun, das sind ja rein historische Kritikpunkte, welche meist Resultate mangelnder Quellenkritik sind.

Nun, die Einleitung war ja schon mal sehr lang und langatmig, glich aber fatalerweise einer Ethnographischen Untersuchung. Schade, hatte die Ouvertüre selber mit dem Rest des Films nur wenig zu tun, die hätte man sich also glatt sparen können. Man erheischt sowas wie ein Gefühl von Familiarität für die Protagonisten, obwohl diese Aspekte beim Outro doch irgendwie verflogen sind. Schlussendlich bleibt einem nur noch ein Sediment der diversen Charaktere übrig, und dieses besteht aus nicht mehr als ein paar Äusserungen von Angst, Schrecken und Aggression.

Überhaupt war an einigen Stellen des Films allzuklar wie es weitergehen würde, was bei Weiland "Braveheart" halt einfach viel besser gefallen mochte. Dieses Oeuvre von ihnen hatte im Gegensatz zu ihrem neusten auch mehr Plot und Story. Ich muss leider sagen, dass gefällige Impressionen Guatemaltekisch, Zentralamerikanischer Landschaft und zig Szenen von Verfolgung und Gewalt keine Story darstellen. Die Dinge die sie hätten weiterdarstellen sollen, wären z.B. der tatsächliche Niedergang der Aztekischen Kultur oder der Aufstand und das Bündnis der Nichtazteken mit den ankommenden Spaniern gewesen. Aber Pustekuchen. Das Einzelschicksal interessierte wohl mehr, und so wurde aus dem Zivilisationsniedergang schlussendlich nur ein Predator-verschnitt, mit Plotsträngen aus Braveheart.

Ich bin bekannt dafür, abgerissenen Gesichter und Köpfe, verrenkte Glieder und aufschlagende, geschundene Körper nicht unbedingt zu suchen. Entschuldigen sie, lieber Mel Gibson, daher meine Abneigung gegenüber grossen Teilen ihres Werks. Ich sehe darin keine Kunst, höchstens der Versuch mit brutalität zu schockieren statt zum denken anzuregen.

Jedenfalls war die Ankunft der Spanier für den Mittelamerikanischen Kontinent weniger ein Geschenk als man nun annehmen könnte. Wahrscheinlich war die Aztekische Kultur so marod wie die Kultur der Inkas oder die Olmekische oder Toltekische. Irgendwann hätte sie aufgehört zu exisistieren oder wäre in eine andere übergegangen. Ihr hochgepriesenes Christentum hätte durchaus noch Jahrhunderte auf seinem Kontinent bleiben können, seine Ankunft bedeutete wesentlich mehr Unbill und Brutalität für die dort ansässige Bevölkerung. Deshalb mag ihre Grundthese nicht einzuleuchten und eine andere These finde ich grad nicht, zu viel ist nur angedeutet, zu wenig ist ausgearbeitet.

Abschliessend war es ein seltsames driften von Wenigen zur Masse und von der Masse zum Einzelnen. Ich verliess das Kino im Gewissen, dass ich selten so enttäuscht aus dem Kino ging wie gestern, und dass sie schon gewaltige Anstrengungen unternehmen müssen, um an ihren Vergangenen Ruhm anknüpfen zu können.

Mfg Pascal Oetterli
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Sunday, 21. January 2007, 20:29

Pet Shop Boys - Video

Das Pet Shop Boys Video zu "Left to my own devices" Link zu Youtube ist ein Fest für Auge und Ohr.

Zuerst fällt die aussergewöhnliche Perspektive auf. Sie ist weniger als eine Froschperspektive, es ist der Blick von ganz unten. Dadurch erreichen die Protagonisten den Anschein über das Bild zu schweben, quasi durch den Äther zu gehen, nur wenn der Sänger sich zum Zuschauer wendet, um ihm von seiner Geschichte zu erzählen wird sowas wie Nähe zum Zuschauer geschaffen. Es ist nun nicht so, dass diese Sicht statisch und eintönig wirkt, weil ständig entweder Tennant oder Lowe, oder einer der Statisten in oder aus dem Bild kippt, einspringt oder rausgenommen wird. Dadurch ergeben sich immer wieder neue Symmetrien.

Bewegung ist der zweite grosse Aspekt des Clips. Es gibt kaum Elemente welche mit der Geschwindigkeit des Beats übereinstimmen, doch sind die Bewegungselemente so angeordnet, dass sie trotzdem wie eingegossen zum Takt passen. Da ist zum einen die scheinbar willkürliche Wahl der Sprünge und Movements der Kunstturner. Das im Kreis drehen, erinnert einerseits an die Bewegung eines Uhrwerks, andererseits wiederum korreliert gerade dies mit dem auf Vergangenheit und Gegenwart anspielenden Text von Neil Tennant. Das Kreisförmige ist denn auch das zentrales Drehmoment. Konterkariert wird es durch die Diagonalen Sprünge, dem schnell vorbeiziehenden Nebel. Sehr schön z.B. ist die Zäsur um 3:05, welche durch eine einzige Armbewegung ausgelöst wird, wie das auswischen von Vergangenem zugunsten eines neuen Anfangs. Doch was war das Anfangsbild des Videos? Es ist das öffnen eines neuen Gitters, welches den Zuschauer in eine andere Sphäre einlädt. Dabei darf man die orchestrale Begleitung der Popmusik natürlich nicht vergessen, die dem Stück die Aura des Bedeutsamen, ja geradezu himmlischen verleiht.

Das himmlische passt zum Element des Turnens. Das Turnen hier strahlt Kraft und menschliche Majestät im Anblick der Zeit und Umstände aus. Das Bild des Turners gleicht in Einstellung 2:50 nicht umsonst der Konzeption des Homo Quadratus, heute besonders bekannt durch die hinlänglich bekannte Skizze des Leonardo da Vinci - nur Dreidimensial aus einer anderen Perspektive dargestellt. Der Antagonismus des Statischen und des Turnerischen findet sich denn auch im Text selber. Dort erreicht die geheime Welt an Intensität und wird zur zweiten Persönlichkeit des Erzählers.

Der Hintergrund scheint Kosmosartig in Schwarz, Blau, Rot, Violett getunkt und man erahnt darin einen der bekannten Interstellaren Nebel. Eine Verbindung zum Kosmos der Gedankenwelt des Erzählers wird so suggeriert, immer wieder durch Nebel verdeckt oder durch Einsprengsel von Papierfetzen, Ballonen, Blättern und anderen quer durch das Bild schwebenden Pigmenten. Die Hauptprotagonisten sind dagegen nur Umrisse, Schatten, während die Turner in ihren weissen Turnkleider scheinbar Blau leuchtend durchs Bild schweben.

Das Ende des Video ist auch das zusammenwirkung von Lowe-Tennant, zum ersten in gemeinsamer Bewegung. Es scheint wie als wenn plötzlich das Uhrwerk in Harmonie zu funktionieren scheint.



PET SHOP BOYS LYRICS (aus lyricwiki.com)

Left To My Owm Devices

I get out of bed at half past ten
Phone up a friend, who's a party animal
Turn on the news and drink some tea
Maybe if you're with me we'll do some shopping

One day I'll read, or learn to drive a car
If you pass the test, you can beat the rest
But I don't like to compete, or talk street, street, street
I can pick up the best from the party animal

I could leave you, say goodbye
Or I could love you, if I try
And I could
And left to my own devices, I probably would

Pick up a brochure about the sun
Learn to ignore what the photographer saw
I was always told that you should join a club
Stick with the gang, if you want to belong

I was a lonely boy, no strength, no joy
In a world of my own at the back of the garden
I didn't want to compete, or play out on the street
For in a secret life I was a round head general

I could leave you, say goodbye
Or I could love you, if I try
And I could
And left to my own devices, I probably would
Left to my own devices, I probably would
Oh, I would

I was faced with a choice at a difficult age
Would I write a book? Or should I take to the stage?
But in the back of my head I heard distant feet
Che Guevara and Deýbussy to a disco beat

It's not a crime when you look the way you do
The way I like to picture you
When I get home, it's late at night
I pour a drink and watch the fight

Turn off the TV, look at a book
Pick up the phone, fix some food
Maybe I'll sit up all night and day
Waiting for the minute I hear you say

I could leave you, say goodbye
Or I could love you, if I try
And I could
And left to my own devices, I probably would
Come on, baby, say goodbye
Or I could love you, if I try
And I could
And left to my own devices, I probably would
Left to my own devices, I probably would
(Come on baby)
Left to my own devices, I probably would
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

G.B.Shaw

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Tuesday, 23. January 2007, 10:46

Kandinsky auf die Schnelle

Während des Blockseminars vom Wochenende ("Spätwerke - Avantgardismus der Greise"), wollten wir auch eine kleine Exkursion ins Kunstmuseum machen, um evt. in der Kunst Kandinskys Spätwerkcharakter zu finden. Da ich mit einem zweistündigen Aufenthalt auch in der Sammlung des Kunstmuseums Basel rechnete, machte ich mir und den anderen noch eine Liste der Alters- und Spätwerke.

Seminar Sandro Zanetti: "Spätwerke - Avantgardismus der Greise" WS 06/07 P.Oetterli


Alterswerke im Kunstmuseum Basel


Hans Arp 1886-1966 Ptoleméee III 1961
Pierre Bonnard 1867-1947 Nature Morte 1930
Hendrick ter Brugghen 1588-1629 Bänkelsängerin 1628
Arnold Böcklin 1827-1901 Das Spiel der Nereiden 1886
Die Lebensinsel 1888
Die Pest 1898
Selbstbildnis im Atelier 1893
Lovis Corinth 1858-1926 Bildnis von Ebert 1924
Ecce Homo 1925
Blumen und Tochter 1920
J.B. Camille-Corot 1796-1875 Italienne à la fontaine 1865/1870
Luca Cranach d. Ältere 1472-1553 Bildnis des KF Johann Friedrichs 1533
Paul Cézanne 1839-1906 Le Mont Sainte-Victoire vu des Lauves 1904/1906
Edgar Degas 1834-1917 Jockey blessé um 1896/1898
Jean Dubuffet 1901-1985 Parade d'objets 1964
Lyonel Feininger 1871-1856 Beleuchtete Häuserzeile II, 1932
Johann Heinrich Füssli d. J. 1741-1825 Ruhender Frauenakt und Klavierspielerin 1799-1800
Undine kommt zum Fischerpaar 1821
Paul Gaugin 1848-1903 Selbstbildnis 1903 (Spätwerk)
Vincent van Gogh 1853-1890 Le jardin de Daubigny 1890 (Spätwerk)
Ferdinand Hodler 1853-1918 Der Blick in die Unendlichkeit 1915
Die Sterbende 1915
Bergbach bei Champéry 1916
J.A. Dominique Ingres 1780-1867 Mars 1864
Wassily Kandinski 1866-1944 La Flèche 1943
Paul Klee 1879-1940 Ad marginem 1930/1935-1936 (überarbeitet) (Spätwerk)
Reicher Hafen 1938
Henri Matisse 1869-1954 Nature morte aux huîtres 1940
Piet Mondrian 1872-1944 Composition (B) en bleu, jaune et blanc 1936
Pablo Picasso 1881-1973 Le Couple 1967
Venus et Amor 1967
Camille Pissarro 1830-1903 Vue de la Seine 1901
Auguste Rodin 1840-1917 L'Homme qui marche 1900
Mark Rothko 1903-1970 No.1 1964
Henri Rousseau 1844-1910 La Muse inspirant le poète 1909
Forêt vierge au soleil couchant 1910


Die Kandinsky Ausstellung zeigt noch bis zum 4.2.2007 Sechzig Werke aus der Schaffensperiode von 1908-1921. In der Zeit in Murnau bleibt der Künstler zwar noch in der figürlichen Darstellung von Landschaft und Mensch verhaftet, beginnt aber bereits Farbe und Form zu abstrahieren. Flächig, im Zurücknehmen der Perspektive und farbig im Zurückführen der Farbe auf die drei Grundfarben. Zu dieser Zeit ist der Maler bereits über Vierzig, man kann trotzdem nicht von einem Spät- oder Alterswerk reden, denn sein Schaffen, auch das Kunsttheoretische, ging ja noch weiter.
Leider hatte ich für die Ausstellung satte 18 Kröten hinzublättern, wobei das Angesichts der Bedeutung der Exponate natürlich ein Klacks war. Es war nur insofern viel, da wir tatsächlich nach 45 Min. wieder draussen waren. Normalerweise kann ich durchaus eine halbe Stunde lang das gleiche Bild anschauen; übrigens auch eine Wenigkeit im Vergleich zu den 2 Stunden Vorträgen Professor Robert Füglisters (damals noch Uni Freiburg), meines Kunstgeschichtlehrers vom Gymnasium Solothurn.
Die Zeit reichte schlussendlich natürlich kaum, um mehr als einen Blick auf die Bilder zu erheischen, und durch die Sammlung bin ich gerannt. What a pity. Ich sollte wirklich noch einmal alleine hingehen, einen Morgen oder Nachmittag lang...
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Wednesday, 24. January 2007, 14:24

Me @ Myspace

Response to a certain blog entry (2005)

...
That's how the whole humanity is like. Everyone is trying to build a circle of trust, a family. To make one self, an image of one self maybe, you must create a space where there is the familiar and where there is the stranger.
If you are the stranger, you have to wait to be let in, or you must create a family of your own. Honestly I don't know you too well. But I can imagine you're the one that has lost her family. You're the one that seeks it, new roots, and a bit of calm in a bohemian life. Maybe you find it, and maybe you will never find it. Family means losing your freedom, sometimes even losing your will. Thats the price. Families have their own laws, their gods and their demands - and all they'll ever give you is membership in their group.
But after all, we all die alone. We think alone, and we dream alone. Some say there is a god looking for them, so they don't feel lone. Being alone makes one sad, sometimes sick, but it can make one strong, independent, free. But also this freedom may cost you. May cost you more than you maybe aware of.
You are a seeker. A desperate seeker you are already becoming, but in my eyes, you will find everything you need in your own heart. There maybe no answer to your questions everywhere you may travel to. Any image of this whole world is made by your eyes, your ears, your senses. But every image's title, subtitle and commentary is only being made by yourself. You are the interpreter of a world you live in, just as Marcus Aurelius said: The life of a human is what his mind is creating out of it.

Jack
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

G.B.Shaw

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Jack« (24. January 2007, 14:32)


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