Ein Update des RP-Guides, da auch der alte Link nicht mehr funktioniert.
Roleplay (RP) = Rollenspiel
*geändert am 25. Oktober 2006*
*ergänzt am 12. Februar 2007*
Kritik, Fragen oder gewünschte Ergänzungen bitte einfach hier posten, oder per PN auf
SWG.de schicken.
Vielen dank!
Es gibt elendig lange und viele Diskussionen darüber, was gutes Rollenspiel ist und was nicht. Die Ansichten sind auch oftmals sehr unterschiedlich. In den letzten Jahren gab es da Einigkeiten, die inzwischen von der „neuen Generation“ zum Teil ignoriert und anteilig sogar abgelehnt werden. Ich werde recht häufig angesprochen, was ich unter gutem RP verstehe und manchmal um Ratschläge gebeten und daher, schreibe ich nun einmal meine Ansichten, die sich im laufe der Jahre geformt hat, die aber gern in Frage gestellt, diskutiert und eventuell erweitert werden können, zusammen. Ich habe mich bemüht, nicht zuviel zu schreiben, denn Rollenspiel ist und bleibt eine Sache der Fantasie, allerdings, wäre es für das gemeinsame Spiel und den damit erwünschten Spielspaß von Vorteil, sich auf ein paar Grundsätze zu einigen.
Einsteigerhilfen:
• IC und OOC:
IC und OOC Informationen, werden strikt getrennt. Was ich als Spieler weiß, weiß mein Char (der Charakter, meine Spielfigur,) noch lange nicht
Erklärung:
IC = in Charakter, alles das, was mein Char selbst wissen kann, durch Erlebnisse und Erzählungen...
OOC = Out Of Charakter, alles, was ich als Spieler weiß oder sage, aber nicht in der Rolle meines Chars.
OOC Kommentare sollten im Spatial (das ist der Bereich, wo jeder euch lesen oder „hören“ kann) entweder mit (Text) oder (OOC: Text) gekennzeichnet werden. Am besten jedoch per Tell, Groupchat oder anderem Chat besprechen, um andere Spieler während des Rollenspiels nicht zu stören.
Emotes:
Emotes können per /Emote oder /em geschrieben werden, oder einfach mit einem Doppelpunkt am Zeilenanfang.
Beispiele:
/em trinkt einen Schluck oder
: trinkt einen Schluck
Emotes werden im Spiel farblich von gesprochenem Text unterschieden dargestellt, so dass man auf Klammern, die beschreiben, was man dem Char gerade ansehen kann, komplett verzichten kann.
• Namen
Benennt eure Chars nicht nach Lebensmitteln oder anderen Gegenständen wie Tisch, Stuhl, etc. und auch nicht wie die Hauptgruppen – Möbel. Auch sind Namen der Leetsprache (1337) nicht unbedingt typisch fürs RP. Also Namen wie Itza Pizza ist sicher lustig (für 2 Stunden), aber für einen RP Char nicht unbedingt ein Highlight. Bedenkt so etwas vielleicht vor der Charaktererstellung, dass ihr vielleicht irgendwann mal Rollenspiel betreiben wollt. Im Notfall kann man im RP dann einen anderen Namen benutzen, aber besser wäre es, so etwas gleich zu vermeiden.
Namen und Gildennamen sollte man im RP weitestgehend ausblenden. Nur weil jemand in der Gilde XYZ ist, die für strenges Imperiales RP steht, muss man es dem Charakter, der gerade in zerfetzter Hose und zerschlissenem Hemd vor euch steht, nicht ansehen. Solche Chars sind vielleicht mal Inkognito unterwegs und dann sieht man ihnen ihr imperiales oder kriminelles Dasein, nicht unbedingt an.
Versucht mal, einen Rodianer oder Mon Cal ohne Namensschild wieder zu erkennen, das ist verdammt schwer und das sollte es auch im RP sein. Es ist etwas spannender dann.
• Charakter-Erstellung
Man erschafft einen Charakter nicht nur optisch, sondern auch seine Eigenschaften und denkt sich ein paar Charakterzüge aus, wie der Charakter auftreten und reagieren sollte. Es dürfen auch immer gern ein paar Schwächen gegeben werden, denn Helden-Charaktere (die alles können), sind schnell langweilig. Spätestens dann, wenn man sich entscheidet, Rollenspiel betreiben zu wollen, sollte man sich über ein paar Grundeigenschaften Gedanken machen. Wie zum Beispiel: soll der Char eher ängstlich oder mutig sein, schüchtern oder frech und so weiter. Diese Dinge sollte man sich gut merken und dann langsam im RP einsetzen. Im laufe der Zeit ändern sich Menschen und auch bei den Chars, sollten sich Erfahrungen einprägen. Im realen Leben (RL) fasst man auch, für gewöhnlich nicht, 20-mal auf eine heiße Herdplatte, sondern man lernt daraus. Einige schneller, andere langsamer. Das solltet ihr auch bei euren RP Charakteren zum Einsatz bringen, dass sie aus ihren Erfahrungen lernen und sich dann beim nächsten mal anders Verhalten. Dieses gilt natürlich nicht für Charaktere, die man von vornherein als Begriffsstutzig, Dumm oder gar Schwachsinnig spielen möchte.
Erstellt dieses Wesen und seid dabei konsequent. Spielt nicht heute einen Angsthasen, der morgen die bösesten Gestalten provoziert. So etwas wirkt sich schnell negativ aus und endet oftmals in überflüssigen Diskussionen. Vergesst nie, den gesunden Menschenverstand beim RP einzusetzen, denn ohne den, tut man ab und zu Dinge, die man sonst vielleicht nicht tun würde.
Natürlich gibt es auch Verhaltensmuster, die man nicht beim ersten kennen lernen wahrnehmen kann. Wie jemand in extremen Situationen reagiert, zum Beispiel auf Provokation, wenn man genervt ist, wenn man wütend ist, lustig oder betrunken... und so weiter.
Ich versuche, meine Chars immer konsequent zu spielen. Was sie also heute nicht ablehnen, können sie zwar irgendwann akzeptieren, aber heute etwas verurteilen und morgen Beifall klatschen, vermeide ich. Das Leben prägt und verändert uns Menschen, meine Chars, deren Leben und Erfahrungen auch.
• Charakter-Biographie
Ich vermeide es Grundsätzlich, Romane in Biographien oder Profile zu schreiben. Das hat mehrere Gründe.
1) liest es kaum jemand, wenn es zuviel Text ist und
2) ist es langweilig, mit jemandem zu RPn, den man noch gar nicht kennt, aber über den man schon alles weiß.
Eine Bio sollte eigentlich nur das beinhalten, was man im RL auch über einen Menschen weiß, den man nicht kennt. Im RL schaut man sich den Menschen an und sieht seine Kleidung (in SWG auch), seine Haut, ob alt oder jung, ob gepflegt, oder unrein, usw., seine Hände, Augenfarbe, Haarfarbe, Frisur… alles Äußerlichkeiten, die ein Bild entstehen lassen. (sehr schön am Beispiel des Kfz-Mechanikers und Bankers zu sehen – beide Personen mal geistig nebeneinander stellen und vergleichen, dann wird es schnell deutlich)
Ich beschreibe daher immer nur das, was man dem Charakter ansehen kann, was aber vom Spiel her nicht dargestellt werden kann. (Narben, Schmutz, zerrissene Kleidung, Waffen die man bei sich trägt, etc.)
• Realistisches RP
Klingt komisch, ist es aber nicht wirklich. Sicher gibt es in jedem Onlinespiel Dinge, die absolut unrealistisch sind und die man auch nicht umgehen kann, wie zum Beispiel den Tod, den es nicht wirklich gibt. Daher gilt es im RP immer einen Weg zu finden, diese Dinge so zu integrieren, dass sie möglichst wenig schwachsinnig sind. Den Tod gibt es in den meisten MMORPG eigentlich gar nicht, ergo kommt man immer noch irgendwie mit dem Leben davon oder aber, es treten "Klone" an die Stelle des "verstorbenen".
Die Sache mit dem Klonen ist irgendwie aber auch ein zweischneidiges Schwert und das Thema kann wirklich ins Endlose gehen. Daher sollte das jeder mit sich selbst ausmachen. Ich vermeide es, vom Tod meines Chars zu sprechen, weil es mir einfach widerstrebt das er dann noch da ist. Daher halte ich es nach Möglichkeit so, dass sie sehr schwer verletzt sind, und eben durch ein paar Tage im Bactatank am Leben bleiben konnten. Anders lässt es sich auch schwer erklären, warum diverse Chars nicht total vernarbt sind, wo sie sich doch fast täglich Duelle liefern *g*.
Anders sieht es bei Hinrichtungen aus. Sollte man absolut keine logische Erklärung für das Überleben seines Charakters finden können, man ihn aber auch nicht gleich löschen mag (was niemals jemand von euch verlangen sollte/darf), bleibt die Möglichkeit des Klonens. Der Charakter sollte sich an die letzten 30 Minuten vor seinem Ableben nicht mehr erinnern können. So vermeidet man ein tägliches Töten lassen der eigenen Mörder, weil man sich an diese aus eigener Kraft nicht mehr erinnern könnte. Zudem sollte man sich in diesem Fall auch ruhig 1-2 Tage nicht im offnen RP aufhalten (auch wenn es schwer fällt), weil die Zeit eben etwas braucht, bis der Klon und die Erinnerungen vollständig einsatzbereit sind.
Wenn man aber von diesen Extremen einmal absieht, sollte man dennoch versuchen, sein RP möglichst realistisch zu halten. Niemand stirbt gern (Selbstmörder lasse ich bewusst mal außen vor). In einer Situationen von 1 vs. 3 oder mehr, sollte man also vielleicht doch eher schweigen, als den Mund zu voll zu nehmen und dadurch den Zorn der anderen auf sich zu ziehen, denn das könnte mit ziemlicher Sicherheit schmerzhaft enden.
In solchen Fällen wird gern von Helden RP gesprochen, denn so etwas passt zu Batman, Han Solo (oder anderen Film Helden), aber im RL, würde das wohl keiner machen, der noch alle Sinne beisammen hat). Im Film gewinnen auch am Ende nur die Guten bei so etwas, sonst würde den Film wohl kaum jemand schauen.
Tipp:
Stell dir in einer RP Konfrontationssituation vor, dass du alle deine Skillpunkte verlierst, wenn du im Falle eines Kampfes, den Kürzeren ziehst (also das du wieder auf Level 1 bist und noch mal von vorne anfangen musst). Warum sollte man das tun?
Dafür sprechen mehrere Dinge.
Zum einen, vermeidet man Duelle so meistens und es gibt mehr RP statt Schießereien, denn im RP kann man auch mal per Emote schubsen, boxen, treten oder schlagen, ohne gleich zu schießen. Das kann man dann per Emote austragen (ein Emote schreibt man entweder als /em, /emote, oder man setzt an die erste stelle einfach einen Doppelpunkt, :schielt Person XY an).
• Duell- oder Kampfsituationen
Kleidung und Waffen
Man sollte grundsätzlich als Rollenspieler davon absehen, Reservekleidung in der Tasche zu haben, ebenso Teile von Rüstungen, oder große Waffen. Diese Dinge passen nicht einfach so in eine Hosen- oder Handtasche.
Also solltet ihr so in den Kampf gehen, wie ihr eben die ganze Zeit gekleidet wart. Platz für eine kleine Waffe hat man oft (sogar im Handtäschchen oder Strumpfband), aber sicher passt auch da, keine Carbine oder Rifle, die etwas zu lang für normale Taschen sind. Solche Dinge sollte man also immer noch durch ein Emote beschreiben, wenn man so etwas auf dem Rücken trägt, oder in die Bio schreiben. Rucksack zum schicken Abendkleidchen ist auch nicht so passend, also gilt auch hier, immer ein wenig in der Realität abschauen, da würde man so wahrscheinlich auch nicht rumlaufen.
Auch hier gilt eigentlich immer, möglichst realistisch handeln, dann gibt es den wenigsten Stress. Schade ist, dass sich eben viele nicht daran halten, aber man kann nicht überzeugen, wenn man sich selber nicht so verhält, wie man es wünscht, daher gilt das Motto, Augen zu und durch.
Wird man im Kampf zu Boden geschossen ist man bewusstlos (incap) und man hat leider die erste Runde Verloren. Der andere (die anderen), sollte die Gelegenheit erhalten, diese Zeit ausnutzen zu können. Sei es durch Waffe abnehmen, fesseln, oder sonst etwas. Man sollte so fair sein, denn sonst würde jeder Kampf immer mit einem DB (deathblow) enden, der den Char dann ins Cloningcenter schickt, wo durch das RP gestört bzw. aufgehalten wird. Wenn
man incap zu Boden ging, sollte man so fair sein und sich dann hinlegen (per /prone) und eben für eine kurze Zeit aus dem aktiven RP ausscheiden.
Wenn einen diese Person dann Entführt, muss man sich eben etwas einfallen lassen, oder hoffen, das sich der Entführer etwas einfallen lässt (wird er sicher, denn er will meist damit etwas erreichen).
Auf deathblows (DB) wurde im RP lange Zeit verzichtet. Im Kopfgeld-RP wird es dann genutzt, wenn der Auftraggeber es wünscht. Sich über einen DB aufzuregen, ist absolut nicht mehr nötig, da es keine Folgen mehr hat. Es gibt keinen decay, man verliert nichts, außer das man im RP als schwer verletzt gilt und man sich in einem Mediccenter behandeln lassen sollte (auch das kann RP sein).
Kleiner Rat am Rande:
Vermeidet es, direkt nach einem schweren Kampf, bei dem ihr medizinisch behandelt werden musstet, direkt danach wieder tanzen zu gehen oder Partylöwe/löwin zu spielen. Je nach Verletzung ist man am nächsten oder übernächsten Tag wieder fit. Man muss schließlich auch mal verlieren können und so wäre es zumindest konsequent.
• Kämpfe per Emotes
Bei Kämpfen durch Emotes ist es auch wichtig, auf die Handlungen des anderen einzugehen, also Zeit zum Tippen zu lassen, und auch Größe und Statur mit einzubeziehen.
Kann man sich auch gut vorstellen, wenn sich eine kleine, zierliche Person mit einem Arnold Schwarzenegger schlägt, ist es unwahrscheinlich, dass Arni Anschließend am Boden liegt. Diese Dinge machen ein Rollenspiel spannender, auch wenn man nicht „gewinnt“, hat man selbst Unterhaltung dabei und andere sicherlich auch. Gewinnen ist nicht unbedingt immer das wichtigste. Bei uns steht Rollenspiel im Fordergrund und das hat man auch, wenn man mal verhauen wird. Also mal gewinnen und mal verlieren, wäre toll, dann haben beide Parteien sicher den größten spaß
Zum anderen vermeidet man Supermann-Aktionen mit Heldenfähigkeiten, nur weil man selbst besser geskillt ist, als der andere Spieler. Das wiederum gibt auch neuen, ungeskillten Spielern die Möglichkeit, mitzuspielen.
Ebenso kann auch verlieren Spaß machen. Nichts ist langweiliger als immer der Sieger in allem zu sein. Helden, die man fast zu Tode schlägt und die auch dann noch innerhalb von 30 Sekunden auf die Füße kommen, sind so realistisch wie nach einem Kopfschuss einen Stadtbummel zu machen. *g*
Wichtig:
Sexuellen Handlungen, dauerhafte Verstümmelungen am Charakter und sonstigen Aktionen muss man natürlich nicht zustimmen. Ihr habt bei solchen Aktionen das Recht, abzulehnen. Dinge die nach ein paar Tagen wieder verheilen, sind meist nicht das Problem, aber jemandem den Arm oder das Bein abzunehmen, geht am guten Geschmack vorbei.
Sollte man euch zu irgendetwas nötigen, habt ihr jederzeit die Möglichkeit, aufzustehen und zu gehen. Schlechtes RP wäre es nicht von Euch, sondern von eurem Gegenüber, welches euch in so eine Situation bringt.
Zu so etwas gehört dann doch die (von mir meist unerwünschte) OOC-Absprache. Solche Dinge sollten immer ein beidseitiges Einverständnis voraussetzen. Ihr könnt klar sagen, dass ihr so etwas nicht wollt oder euch etwas zu weit geht.
• Griefing:
RP bedeutet nicht, dass ich mit dem anderen Char machen kann, was ich will, sondern sollte allen beteiligten Spielern Spaß bieten.
Handlungen sollten, sofern das Opfer nicht total Wehrlos ist (bewusstlos, betäubt, geknebelt und gefesselt), niemals die Handlung des Gegners einschränken. Das ist leichter Gesagt als getan, darum ein paar Beispiele:
Situation: Jemand steht an einer Bar und ihr wollt ihn K.O. schlagen
Möglichkeit A: /Emote: schleicht sich von hinten an und schlägt Person X einen Knüppel über den Kopf
Möglichkeit B: /Emote: schleicht sich von hinten an schlägt Person X einen Knüppel über den Kopf, so das X bewusstlos zu Boden geht
Möglichkeit A: wäre durchaus okay, weil ihr nicht entscheidet, was mit Person X daraufhin passiert. Person X kann nun zu Boden gehen, oder den Kopf schütteln und sich dann auf den Täter (also Dich) stürzen.
Bei Möglichkeit B entscheidet ihr, dass der Charakter außer Gefecht gesetzt wird, und das wäre nicht fair. In so einem Fall wird von
Griefing gesprochen. Das Opfer, also X, könnte sich in dem Moment des Ausholens, umdrehen und den Schlag kommen sehen, oder zufällig in dem Moment zur Seite gehen, so dass der Schlag den Tresen trifft, aber nicht den Kopf…
Natürlich gibt es Dinge, wo fast nur eine bestimmte Reaktion/Handlung logisch ist. Ist der andere konsequent genug, wird er so, oder so ähnlich reagieren, wie es zu erwarten ist.
Hinten haben auch unsere Chars keine Augen und nur weil ich, als Spieler sehe das jemand hinter meinem Char steht und winkt, sieht mein Char es noch lange nicht.
Wenn ein Schuss fällt, sehe ich es OOC vielleicht, aber mein Char wohl nur dann, wenn er gerade dorthin schaut. Nehmt euch nicht das Potential für Stories, nur weil ihr ein Emote gelesen habt, das jemand etwas tut, was euer Char aber eigentlich weder sehen noch hören könnte.
• OOC-Absprachen
Ich vermeide sie weitestgehend. Je weniger OOC-Wissen ich habe, desto weniger Einfluss kann es im RP nehmen. Ich liebe RP, wenn es ungeplant und ohne Absprachen funktioniert, denn dann kann sich eine Spannung aufbauen und halten, die mit jeder OOC-Absprache ein bisschen schwindet. Natürlich geht es nicht immer ohne solche Absprachen, aber man sollte versuchen, so wenig OOC-Absprache wie möglich zu führen.
• think, mumble und Co.
in SWG haben sich thinks (Gedanken) inzwischen sehr verbreitet und werden häufig im RP genutzt. Ich vermeide sie aus verschiedenen Gründen, die ich auch anderen ans Herz legen möchte.
Gedanken, kann mein Char nicht lesen, wozu sollte ich es als Spieler also lesen, was ein anderer Charakter denkt? Manchmal stecken in diesen thinks auch OOC Informationen, um andere zum lachen zu bringen, oder zu ärgern
Man sollte nicht auf thinks eingehen, da die Chars in den meisten Fällen, keine Gedanken lesen können. Sollte ein anderer Spieler diese Gabe haben, so kann man es dann immer noch schreiben oder per Tell mitteilen, was denn gedacht wurde.
Thinks nehmen sehr viel Spannung und Spontaneität aus einem RP, denn wenn ich vorher OOC schon lesen kann, das jemand meinen Char sehr mag, oder abgrundtief hasst, ist es für mich als Spieler nicht mehr so spannend, das RP zu spielen. Ebenso wenn ich OOC weiß, das ich gleich gekidnappt oder überfallen werde. Wenn ich hingegen OOC auch nicht weiß, ob mein Gegenüber mir gerade die Wahrheit sagt oder mich belügt, um ein Ziel zu erreichen, ist es für meinen Char eine ebenso unsichere Situation, wie für mich als Spieler. Dann kann mein Char Fehler machen, die ich auch durch OOC-Wissen nicht vermeiden kann. Es ist eben leichter, einen betrogenen zu spielen, wenn ich auch OOC vorher nicht weiß, dass ich betrogen werde. Außerdem kann man alles mit Gestiken und Mimiken beschreiben, dazu nutzt man dann die Emots und schreibt zum Beispiel:
/em schaut XY ungläubig an, oder wenn man ein schlechter Lügner ist, /em wird etwas rot an den Ohren. So etwas kann, je nach Situation und Charakter, beschrieben werden.
mumble: (murmeln)
Bei einem mumble entscheidet der Spieler selbst ob er das gehörte nun verstanden hat, oder eben nicht. Gemurmelte Worte sind auch im RL meist leise und eher undeutlich, so halte ich es daher auch im RP, dass ich nur Wortfetzen oder auch mal gar nichts des gemurmelten verstehe. Es kann auch sehr lustig sein, etwas falsch zu verstehen. Es muss nur ähnlich klingen und schon können daraus herrliche Geschichten entstehen.
whisper: (flüstern)
Wenn jemand einem anderen etwas ins Ohr flüstert, sollte man wirklich nur dann darauf eingehen, wenn die Umgebung ruhig genug und man selbst nah genug dabei steht. Es gibt in SWG auch die Möglichkeit, jemandem direkt etwas ins Ohr zu flüstern, dass nur der Anvisierte Spieler es auch lesen kann. Der Befehl ist:
/whisper> Charaktername (target/Ziel). Setzt man diesen Befehl ein, kann wirklich niemand anderes es lesen. Ist natürlich für Gruppengespräche etwas ungeeignet, aber in so einem Fall, kann man auch im Spatial nur beschreiben das man mit den umstehenden Flüstert und alles weitere im Groupchat besprechen.
lol, rofl, omg und andere Abkürzungen
Man sollte diese Art der Abkürzungen im RP unbedingt vermeiden, da sie die allgemeine Stimmung schlagartig töten können. Im RP kommt es gelegentlich zu spannenden Momenten und wenn dann in einer Unterhaltung diverse Klammern oder eben LOL-Kommentare durch den Spatial laufen, ist das eben wenig lustig für die anderen. Darum emotet dann lieber, dass euer Char lacht und hebt euch lol und Co. für OOC Chats, Foren und Tells auf
• Zeitrechnung
in SWG vergeht die Zeit 6-mal schneller als im RL. Daher halten sich viele Spieler, wie ich auch, immer an die RL Zeit. Wenn man die ingame Uhrzeit so im RP verwendet, müsste ein Cantina-Abend nach spätestens einer RL-Stunde zu Ende sein. Denn im Spiel geht so ein Abend dann locker 1.5 bis 2 Tage. Zudem müsste man seinen Char, pro RL-Tag, 6-mal ins Bett schicken und schlafen lassen, denn sonst würde er irgendwann im stehen einschlafen und Kampffähig wäre er auch nicht mehr.
Wenn ihr es einigermaßen realistisch angeht im RP, kann eigentlich nicht viel schief gehen. Das gilt halt auch für Lichtverhältnisse (in der Dämmerung und Nacht, sieht man etwas schlechter, als bei Sonnenschein und Tageslicht, jedoch muss man auch dann nicht blind sein. Eine Sichtweite von 40-50 Metern ist auch in der Dämmerung noch in Ordnung. Es ist dann noch einiges zu erkennen, wenngleich die Details natürlich schwinden. Bei Nacht (also auch wenn im Spiel die Sonne scheint und es nach 22 Uhr ist) ist die Sichtweite natürlich sehr viel geringer.
• Special zu Kampfsituationen:
Man kann sich für Kämpfe, mit bestimmten PAs, oder Gruppierungen, auch auf spezielle Regeln einigen. Zum Beispiel:
- alle Leute unter einem gewissen CL dürfen Rüstungen tragen, alle anderen nicht,
- dass man grundsätzlich auf specials verzichtet.
- das keine Area-Attacks (AEs) genutzt werden
- das man grundsätzlich Emotes (also nicht nur beim ziehen einer Waffe), sondern auch zum zielen, etc. benutzt.
Das alles sind Sonderregelungen, auf die sich Spieler einigen können, aber nicht müssen! Denkt bitte immer daran, dass es für das übliche RP diese Art der Regeln nicht gibt und der andere es darum vielleicht anders macht, als ihr, die sich an solche Regeln halten. Wenn ihr so etwas wollt, einigt euch vorher per Tell oder in einem Forum, aber erwartet so etwas bitte nicht von Außenstehenden, die diese speziellen Regeln nicht kennen. So etwas führt schnell zu streit, darum geht sicher, das bei solchen Dingen, alle den gleichen Wissenstand haben um unnötige Streitereien zu vermeiden.
Üblich ist, das Ziehen einer Waffe zu emoten. Emotes sind im Chatfenster aber nicht so weit „lesbar“ wie Sprache. Also denkt bitte daran, dass der, der einen Anschlag plant, die Waffe möglicher Weise schon gezogen hat, bevor ihr in der entsprechenden Reichweite wart.
• Rüstungen
Rüstungen gibt es in unterschiedlichen Arten. Einige davon sind im RP sehr selten (z. B. mandalorianische Rüstungen), andere dagegen sehr Häufig (Composite, Ubese, Padded). Wenn jemand in einer schwarzen mandalorianische Rüstung herumläuft, besteht die Wahrscheinlichkeit, beim Wiedersehen, erkannt zu werden. Zumindest wird man meinen, denjenigen schon einmal gesehen zu haben. Eine schwarze Composite dagegen, erkennt man ganz sicher nicht wieder, denn das ist Massenproduktion, wie in unserer Realenwelt eine 501 Jeans zum Beispiel. Die würdet ihr wohl auch nicht wieder erkennen, wenn sie jemand trägt.
• ID oder auch die plastische Chirurgie
Es sollte weitestgehend vermieden werden, das aussehen des Chars drastisch zu verändern, nur um nicht wieder erkannt zu werden, weil man etwas angestellt hat. Ein paar Dinge kann man logisch erklärt, fast jederzeit ändern, dazu zählen ein paar Dinge, die man im RL vielleicht nicht so ohne weiteres ändern kann, aber wir spielen ja in einer Sci-Fi Welt, und da sollte schon ein bisschen was machbar sein.
-Augenfarbe
-Haarfarbe und Frisur
- Augenbrauenfarbe und Form
- Hautfarbe (durch Schminke)
- Größe so lange man ca. max. 1-10cm Größer wird, sehe ich da auch nicht das Problehm, das kann man über spezielle Schuhe, oder etwas in der Art dann machen.
Wenn man sich mal für einen Abend, total umstylen lassen mag, kann man das noch als „Maske“ gelten, aber alles andere, sollte eher die Ausnahme denn die Regel sein. Nur weil etwas mal nicht so geklappt hat und man Konsequenzen fürchten muss, muss man nicht gleich vor der Konsequenz fliehen. Über diese sollte man sich vor seinen Taten bewusst sein.
• Abschließend:
RP ist ein Spiel fürs miteinander Spielen, nicht, für gegenseitige Anfeindungen. Die Spieler sollten sich darin einig sein, dass die Chars sich nicht mögen müssen, aber für OOC-Anfeindungen ist beim Rollenspiel kein Platz. Das Rollenspiel leidet meist stark darunter, wenn man Vorurteile hat, oder die anderen Spieler nicht leiden kann.
Sollte man feststellen, dass man mit einigen Leuten auch im RP nicht klarkommt, weil es wiederholt zum Streit wegen des RPs kam, wäre es wohl das Beste, es außerhalb, mit ein wenig Abstand zu klären und dort zu versuchen, auf einen Nenner zu kommen. Wenn das auch nicht hilft, sollte man einfach versuchen sich weitestgehend aus dem Weg zu gehen, und wenn man doch mal in der gleichen Cantina oder einem anderen Ort ist, kann man sich auch dann weitestgehend meiden. Man muss ja nicht mit den anderen Chars sprechen.
Das wichtigste sollte immer der Gedankengang sein, dass wir zusammen spielen wollen und Spaß dabei haben wollen. Daher sollte man immer versuchen so zu spielen, dass man selber, aber auch andere ihren Spaß haben. Mit den meisten Spielern kann man auch reden und sich freundlich und friedlich einigen, sollte es mal zu Uneinigkeiten kommen.
Das war es erst mal von meiner Seite. Ich hoffe, es hilft ein wenig weiter und wenn jemand meint er will etwas ganz anders machen, so steht dem nichts im Wege. Dieser Weg, den ich hier beschrieben habe, ist nur mein persönlicher, wie ich die Dinge handhabe und die sich in der Vergangenheit positiv ausgewirkt haben.
Ich habe diesen Guide etwas überarbeitet, vieles dazu genommen, vor allem für neue Spieler, aber ich glaube, auch uns Veteranen schadet es nichts, sich das alles noch einmal durchzulesen und zu Herzen zu nehmen
Ich wünsche uns allen noch viel Spaß im RP!
Liebe Grüße
-Melania
© by Melania Carvello (SW:G)
Version 2.0
Quelle:
BSO Forum