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Mhair'gead

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41

Monday, 9. July 2007, 09:37

Mhair'gead war gerade dabei die Abdeckung über der internen Steuereinheit des Boosters wieder an zu bringen, als Fainche rein stürmte. Wütend starrte sie Mhair'gead an. Verwirrt lächelte sie verlegen zurück. Damit schien der Knoten zu platzen. „Das war ja klar, das Du Dich immer noch hier drin verkriechst.“, waren ihre ersten gefauchten Worte, „Glaubst Du eigentlich Du bist alleine auf dieser Welt?“ Sie versuchte zu Antworten, doch Fainche schoss auf sie zu und baute sich direkt vor ihr auf, um weiter zu schimpfen: „Glaubst Du eigentlich wirklich alles regelt sich, wenn Du nur lange genug herum schraubst? Wie dämlich bist Du überhaupt?“ Diesmal schaffte sie zumindest ein „... aber ich ...“, was jedoch ein Fehler gewesen war. „Was aber?“, grollte Fainche und funkelte sie bedrohlich an. „Ich bin doch alleine mit allem.“, flüsterte Mhair'gead schwach. „Du bist nicht alleine, sondern Du hast alle alleine gelassen!“ Nun war Mhair'gead vollkommen durch einander und sah Fainche fragend an. Sie konnte sehen, wie die Frau um Fassung rang und die eisblauen Augen regelrecht Funken sprühten durch die Wut. „Ich war gerade auf Tatooine und habe Mimei gesehen. Weißt Du was Du ihr antust?“ Das Zimmer fing an sich zu drehen und ihre Beine wurden weich. Die Panik hämmerte von innen gegen ihre Brust. „Du hast Mimei gesehen?“ „Oh ja! Ich habe gesehen wie sie versucht ihren Kummer zu verstecken. Ich habe gesehen wie sie versuchte ihren Kummer in Alkohol zu ertränken.“ Fainche kam einen Schritt näher, so das sich ihre Nasenspitzen fast berührten. „Ich habe gehört wie sie Deinen Namen rief, als sie von einer anderen Frau geweckt wurde, weil sie sich auf der Toilette verkrochen hatte.“ Mhair'gead keuchte und klammerte sich an einem Metallrohr des Boosters fest. Sie wünschte sich so sehr eine Ohnmacht, doch die Panik war viel zu stark in ihr. „Wenn Du sie nicht morgen anrufst, dann zerre ich Dich vor ihre Tür ganz egal was ich dafür mit Dir anstellen muss!“ Fainche drehte auf dem Absatz um und rauschte aus dem Raum. Zurück blieb ein ängstliches Ding, das nicht wusste ob es schreien oder weinen sollte.

Screw blickte von seinem Pad auf. Die Arbeiten waren genau im Plan. Alles nahm Formen an und er konnte nicht glauben wie genial unauffällig die Sache unter den Augen der imperialen Patrouillen von statten ging. Sie ahnten nichts. Sowohl im Haupthangar als auch hier im Notfallhangar schien es so, als ob alle damit beschäftigt waren die Verteidigungsanlagen der Station wieder in Stand zu setzen. Nur wenige wussten was wirklich passierte. Viele seiner Männer hätte er so gerne eingeweiht, doch er wusste zu gut, wie leicht sich eine Zunge durch einen Drink lösen konnte. Colrasco kam auf ihn zu. Der ehemalige Leutnant, den die Besatzung um seine verdiente Beförderung gebracht hatte, tat ihm besonders Leid. Er hatte nicht einmal eine Stunde hier gearbeitet, als Screw sehen konnte, wie ihm aufging, das hier mehr geschah, als er sah. Zu gerne hätte er ihn bei Seite genommen, aber das Risiko war einfach zu groß. „Ich habe alle Teile soweit durch gemessen. Was gibt es sonst noch zu tun?“ Überrascht sah Screw Colrasco in einem anderen Licht. „Du bist wirklich schon fertig?“ Neugierig nahm er dem Mann das Datapad aus der Hand und überprüfte die Daten. Er schien wirklich alle Bauteile durch gemessen zu haben. Die Liste war vollständig und von oben bis unten sehr gewissenhaft. „Das ist sehr beeindruckend.“, gestand Screw und strahlte Colrasco an. Damit konnte er die Steuerung der stationären Blaster von der Liste streichen. „Wie gut verstehst Du Dich denn auf Geschütze?“ Verlegen kratze sich Colrasco am Kopf. „Naja, ich war einmal für drei Monate auf einem Handelsfrachter als Bordkanonier angestellt bevor ich hier gelandet bin.“ Screw konnte es nicht fassen. „Hast Du die Waffen nur abgefeuert oder sie auch gewartet?“ „Ich war für alles an und um meinen Geschützturm herum verantwortlich.“ „Das ist ja wunderbar! Komm ich habe da eine neue Aufgabe für Dich.“, der Sulustan drehte sich um und lief plappernd los. Auf dem Weg zu dieser neuen Aufgabe erfuhr er so die Bauart des Geschützes und den Namen des Herstellers sowie die genauen Spezifikationen. Er wollte tanzen, weil Colrasco so ein Glücksgriff war. Zu Schade nur, das er ihm nicht sagen konnte, wie sehr sie ihn noch brauchen würden.

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Mhair'gead

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Tuesday, 10. July 2007, 10:23

Langsam lief sie durch das Gras von Naboo. Ihr beiden Bolma trotteten neben ihr her. Ihr Schritt war langsam, denn noch immer hatte das Weibchen Probleme mit dem rechten Hinterlauf. Prüfend sah Fainche sich um, doch konnte sie nicht mehr als eine weite Ebene aus im Wind schwankenden Halmen entdecken. Vorsichtig hockte sie sich hin und untersuchte die Verletzungen der Tiere. „Eure Wunden heilen wirklich gut ab.“, tröstete sie sie. Ja sie wirkten mit jedem Tag erholter. Ganz im Gegenteil zu der Twi'lek, die sie gerade verlassen hatte. Nach ihrem Ausbruch gestern Nacht, war sie am Frühstückstisch ihr gegenüber schüchtern gewesen. Nach dem sie abgeräumt hatte, hatte sie Mhair'gead gezwungen ihr Compad zu holen. Trotz der Angst und Panik in ihren Augen, hatte Fainche sie erst alleine gelassen, als sie sicher war, das sie wirklich Mimei angerufen hatte. War sie zu hart zu ihr gewesen? Doch sie hatte noch immer das verwirrte „Mhair?“ hinter der Tür der Toilette in den Ohren. Nein es war richtig gewesen. Zwei feuchte Zungen rissen sie aus ihren Gedanken. Lachend wehrte sie sich gegen soviel Zuneigung und umarmte als Gegenangriff die Zwei wild. Bald würde sie wieder aufbrechen und weiter eine neue Heimat suchen, doch jetzt wollten zwei Kinder mit ihr rum tollen.

Wie betäubt ging Mhair'gead durch die Badezimmertür und verriegelte sie. Erst als sie anfing sich vor dem Spiegel aus ziehen zu wollen, bemerkte sie, das sie noch immer das abgeschaltete Compad mit ihrer Hand umklammerte. Vorsichtig legte sie es auf eine der Liegen. In ihrem Bauch rasten die Gefühle. Schon bei den ersten Worten von Mimei hatte sie tief in sich dieses Ziehen gespürt. Sie hatte fühlen können, das etwas in ihrem Leben mit dieser dunklen Stimme fest verwoben war. Es hatte so weh getan dieser Stimme alles zu erklären. Erst war sie überglücklich gewesen, das Mhair'gead noch lebte, doch sie hatte die Angst hören können, als sie Mimei schilderte, wie es ihr wirklich ging. Jetzt wo sie sich langsam vor dem Spiegel auszog, fragte sie sich wovor sich Mimei fürchtete. „Verfluchter Verschluss!“, flüsterte sie und meinte doch ihre nicht zurück kommen wollenden Erinnerungen. Diese Frau liebte sie und angeblich hatte sie diese Frau auch wirklich geliebt, doch außer eines viel zu schwachen Ziehens war nichts übrig geblieben. Das letzte Kleidungsstück landete auf der Liege. Verschämt sah sich Mhair'gead ein paar Augenblicke im Spiegel an. Die Knochen zeichneten sich noch immer deutlich unter ihrer blauen Haut ab, doch sie nahm wieder an Gewicht zu. Sie hatte Mimei gestanden, das sie Angst hatte, wie sie auf das reagieren würde, was von ihren Erinnerungen übrig geblieben war und das sie nicht einmal wusste, wie genau ihre eigene Frau aussah. Nachdem sie beteuert hatte, das sie Mhair'gead noch immer lieben würde, hatte ihr Mimei sanft erklärt, wo Mhair'gead ein Bild von ihr finden konnten. Langsam drehte Mhair'gead nun dem Spiegel den Rücken zu und sah über die Schulter hinein. Ihr Blick wanderte ihre eigene Wirbelsäule hinab und blieb auf dem linken Teil ihres Po liegen. Dort war eine kunstvolle Tätowierung eines Gesichts. Die Augen strahlten sie regelrecht an und die Lekku umrahmten den Kopf. „Mimei“, flüsterte sie leise und versuchte die Stimme, die in ihrem Kopf noch immer nach halte mit diesen Augen zu verbinden.

Der Bolma stürmte die Rampe der Yacht, die sich ohne zu Fragen von Mhair'gead ausgeliehen hatte, herunter. Auf Naboo hatte er sich noch nie so verhalten. „Ganz langsam Finn.“, rief sie ihn zur Ordnung. Auf dem Flug hatte sie nichts anderes gemacht, als über passende Namen für ihre zwei Tiere nach zu denken. Aufmerksam drehte der Bolma seinen Kopf zu ihr und lief fröhlich zu ihr zurück. Sie hoffte er mochte seinen Namen und hörte deshalb auf sie. „Trotz allem scheinst Du den Sand von Tatooine zu lieben.“, lächelte sie und kraulte ihn zwischen den Augen, welche er deshalb genüsslich schloss. „Na komm Kleiner wollen wir mal weiter nach einer Stadt für uns alle suchen.“, sagte sie und lief aus dem Landehangar in den öffentlichen Bereich. Deirdre schlief auf einer Decke in der Yacht. Sie hatte dafür gesorgt, dass das Weibchen Futter und Wasser hatte. Der Spaziergang hatte die Kleine einfach noch zu sehr entkräftet. Bis sie zurück war, würde sie vermutlich nicht viel mehr machen, als sich aus zu ruhen. Finn wich ihr auf dem Weg durch die Massen keinen Meter von der Seite. Dank seiner Größe und der Hörner auf seinem Kopf wurde er auch von allen Reisenden bemerkt. Am Terminal suchte sie sich eine Stadt aus, die laut den Holonet friedlicher als Kantara City klang und löste ein Ticket für sich und ein mittelgroßes Haustier. Sie wollte nicht wissen, was laut dem Transportwesen als großes Tier gelten musste.

Mhair'gead

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43

Wednesday, 11. July 2007, 09:54

Doc lehnte sich zurück und beobachtete die Reaktionen seiner Gesprächspartner. Der Bothan wirkte wie immer unnahbar und beobachtete selbst die anderen Tische in der Cantina. Er tat dies sehr unauffällig und folgte trotzdem der Unterhaltung zwischen ihnen, denn er nickte an den richtigen Stellen und meldete sich auch zu Wort, wenn es ihm wichtig war. Rechts neben ihm saß Sozzle, dessen Aufmerksamkeit eher auf der Bar lag und der sich den ganzen Abend lang nicht entspannt hatte, weil er nicht selbst hinter der Theke stand sondern eine Aushilfe eingestellt hatte, die dort herum lief. Jetzt jedoch sah er Doc an und beugte sich leicht vor. „Wenn wir Deine Krankenschwestern mit einbeziehen nur weil die eine eine Twi'lek ist, dann müssen wir das mit so vielen anderen hier auf der Station auch machen.“, sagte der Vierte an ihrem Tisch. Doc zog die Augenbrauen zusammen und drehte den Kopf. Das klang wie eine Ablehnung. „Das ist mir vollkommen egal. Ich werde den Plan nur weiter unterstützen, wenn für meine zwei Angestellten darin Platz ist.“, grollte er Screw entgegen. Der Sulustan saß links neben ihm und blickte ihm direkt in die Augen. Grimmig starrte Doc zurück. „Sag mal Herr Chefmechaniker wie steht es eigentlich um die Reparaturen innerhalb der Station?“ Verdutzt beendeten sie ihr Blickduell und sahen zu Sozzle herüber. „Wie kommst Du jetzt darauf?“, fing Screw recht erstaunt an, „Du weißt doch selbst, das ich zu wenig Leute habe, um jetzt auch noch die Schotts und Abdeckungen innerhalb der ...“ Der Barkeeper grinste breit, als der Redeschwall ins Stocken geriet, weil Screw begriff worauf er hinaus wollte. „Das ist eine wahnsinnige Koordination.“, murmelte Screw und zückte sein Datapad, um Berechnungen an zu stellen. Doc hatte noch nicht alles begriffen. „Wie soll das helfen meine beiden Krankenschwestern mit ein zu beziehen?“ Der Bothan beantwortete es für ihn: „Weil bei solchen Bauarbeiten immer ein Lazarett eingerichtet werden sollte. Die Krankenstation liegt nicht im Zentrum dessen, was hier zerschossen und weg explodiert wurde.“ Eifrig nickte der Sulustan und murmelte Zahlen vor sich hin. „Mach es groß genug, das wir auch wirklich alle unterbringen können.“, riet Doc ihm. „Nur wenn Du auch einmal an Ersthelfer auf allen großen Baustellen denkst.“, wand Sozzle ein und grinste nun ihn an. Doc nickte. Dieser Mann war wirklich ein Genie. Sozzle stand auf: „Jetzt entschuldigt mich bitte. Ich muss diesem Ithorianer ohne eigenen Laden dank der Piraten etwas zur Hand gehen.“ Er betonte Ithorianer etwas mehr und alle am Tisch wussten warum.

„Oh Du bist aber ein Schöner.“, plapperte die dunkelhäutige Zabrak und hockte sich neben Finn hin, um ihn zu kraulen. Vollkommen überrumpelt sah Fainche ihr dabei zu. Der Bolma genoss es sichtlich und so ließ sie die Frau gewähren. Schließlich war sie es gewesen, die durch die Dünen dieser Stadt gelaufen war, um sich ein Bild über die Wohngegend zu machen. Sollte sie es jedoch wagen Finn zu ärgern, konnte diese Frau etwas erleben. „Was hast Du denn da?“, plauderte die Fremde weiter und fuhr mit den Fingern über die frischen Narben. „Er hat sich vor seine Schwester gestellt, weil sein ehemaliges unfähiges Herrchen sie mit einer Metallstange bearbeitet hat.“, beantwortete Fainche für Finn die Frage. Der Kopf der Frau schnellte hoch. „Das ist ja schrecklich! Wie geht es seiner Schwester?“ Beruhigend lächelte sie runter zu der Frau. „Die dürfte in diesem Augenblick ihren Napf leer fressen um ihn dann durch ihr Schlafzimmer zu treten.“ Ein erleichtertes Lachen war die Antwort. Seltsam vorsichtig richtete die Frau sich auf und reichte Fainche die Hand. „Mein Name ist M'ia.“ Ohne zu zögern schlug sie ein. „Sein Name ist Finn und ich bin Fainche.“ M'ia beugte sich noch einmal herunter und tätschelte den Kopf des Bolma, um ihn mit Namen zu begrüßen, bevor sie sich wieder Fainche zu wand. „Welcher Wind hat euch zwei in die singenden Dünen getrieben?“ Mit einem Seitenblick auf eines der Hausschilder erkannte Fainche, dass das wohl der Name des Viertels war. „Der raue langatmige heimatlose Wind.“, beantwortete sie die Frage. „Oh wirklich? Dann habt ihr zwei bestimmt Durst. Bitte lasst mich euch etwas zu Trinken anbieten.“ Auf einem Wüstenplaneten wie Tatooine musste dies eine Ehre sein und so bedankte sie sich höflich und folgte der Zabrak zu einem der Häuser. „Bitte beachtet das Chaos nicht. Das Haus ist bei weitem noch nicht fertig. Ich muss es erst noch einrichten.“ Die Frau wedelte entschuldigend in Richtung der Stützen und Planen im Inneren. Hier musste noch etwas mehr gemacht werden, als es ein zu richten. In einer Ecke im hinteren Teil des Raumes stand ein kleiner Tisch mit ein paar Stühlen. M'ia öffnete einen Korb und förderte ein paar Gläser und eine sich selbst kühlende Flasche zu Tage. Fluchend mühte sie sich mit der Verschlussmechanik ab. Fainche mochte diese Zabrak immer mehr.

Mhair'gead

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Thursday, 12. July 2007, 15:04

Misstrauisch las der Kommandant die Berichte über die Aktivitäten auf der Station durch. Mit jeder weiteren Schilderung über die kleinen Verbrechen und die große Ruhe und Ordnung wurde das Gefühl in ihm stärker. Etwas stimmte hier nicht. Einer seiner Offiziere trat ein und salutierte. Nach den üblichen Floskeln legte er ein weiteres Pad auf den Schreibtisch. „Ich habe hier einen Antrag weitere Bautrupps auf stellen zu dürfen, um die Schäden innerhalb der Station zu reparieren. Es wurde sogar an ein Lazarett gedacht, wie es bei solchen Großprojekten üblich ist.“ „Was haben sie dem Antragsteller gesagt?“ „Das ich es ihnen vorlegen werde.“ Trotz einer genauesten Prüfung konnte der Kommandant keine Fehler in diesem Antrag oder seiner Absicht erkennen. „Es sollen nur Stationsbewohner eingesetzt werden?“ „Ja das Imperium wird nicht mit einem Credit oder Mann belastet.“ Das klang viel versprechend. „Der Antrag ist bewilligt. Sorgen sie dafür, das die 416. Kompanie Wachen abstellt, um für die Sicherheit dieser Baukolonnen zu sorgen.“ Sollten sich diese Subjekte ruhig ihre Hände für die Station wund arbeiten. Sein Offizier wollte gerade gehen, als der Kommandant einen Entschluss faste. „Warten sie.“ Er nahm einen Bericht über die Verhöre der Piraten zur Hand und überflog ihn erneut. Sich selbst bestätigend nickte er und rief die Akten der Stationsbewohner auf. Nachdem er gefunden hatte, was er suchte, drehte er den Schirm zu seinem Offizier. „Schaffen sie dieses Subjekt in den Arrest. Etwas geht auf dieser Station vor. Es ist zu friedlich.“ Eifrig nickte sein Gegenüber. „Lassen sie die Abteilung 415 die Befragung durchführen.“, fügte er noch als letztes hinzu. Wenn es hier etwas gab, das vor dem Imperium geheim gehalten wurde, dann würden diese Verhörspezialisten es finden. Zufrieden grinste er, als sein Untergebener das Büro verließ. Er würde schon bald wissen, was hier vor sich ging.

Wo war sie? Verwirrt sah sie sich um. Sie saß auf einer von vielen Bänken mitten in einer großen halbdunklen Halle. Es war angenehm kühl hier. Nach ein paar tiefen Atemzügen wurde sie ruhiger. Trotzdem brüllten tausend Stimmen in ihrer Seele nach Beachtung und drohten sie zu sprengen. Dann fiel ihr Blick auf die mächtige Statue der Kika'lekki am Ende der Halle und ihr fiel wieder ein, wo sie war und warum sie her gekommen war. Sie hatte auf Ruhe gehofft, doch vor sich selbst konnte sie nirgendwo hin flüchten. Eine Twi'lek in einer feierlichen Robe trat auf sie zu. Sie stellte sich als die Kiva dieses Tempels vor und natürlich wusste sie mit dem Begriff etwas an zu fangen, doch wo war die Hohepriesterin und Führerin ihres Clans so schnell her gekommen? Tröstend wurde ihr eine Hand auf die Schulter gelegt. Sie musste ihre innere Zerrissenheit auf ihrem Gesicht zur Schau gestellt haben. Stockend fing sie an zu erzählen. Auf einmal sprudelte alles aus ihr heraus. Ihre Ängste, ihre Einsamkeit, ihre Verzweiflung, ihre nie enden wollende Sorge. Nichts war so wie es sein sollte und niemand schien ihr helfen zu können. Schluchzend gestand sie unter den sanften Augen der Kiva selbst den letzten Rest ihrer egoistischen Verzweiflung ein. Als ihre Stimme versagte und nur noch Tränen kamen, reichte die Frau ihr ein weiches Tuch, um sie zu trocknen. Dann sprach sie: „Mein Kind Du hast Deine innere Mitte verloren. Solange Du Dir nicht zuerst selbst hilfst, wirst Du niemand anderem helfen können.“ Nur verschwommen sah sie das gütige Gesicht durch den Tränenschleier. „Wie kann ich sie denn wiederfinden?“, flüsterte sie mit gebrochener Stimme. „Du musst auf eine Reise gehen. Sie wird körperlich und geistig sein, denn nur auf unserem Heimatplaneten Ryloth kannst Du in Dir wieder finden, was Du so dringend benötigst.“ „Aber ich muss doch ...“ Sanft legte die Kiva ihr einen Finger auf die Lippen. „Um deine innere Stimme wieder finden zu können, wird Deine äußere schweigen müssen.“ Brav wie ein kleines Mädchen im Unterricht schwieg sie. Die Robe raschelte als die Kiva sich erhob. „Komm mein Kind wir bereiten Deine Abreise vor.“ Langsam wurde sie auf die Füße gezogen und behutsam in eine Nebenkammer geführt. „Bevor Du Deine Reise antreten kannst musst Du als letztes das aussprechen, was Dich selbst bestimmt. Es kann Dein Name oder Dein Beruf sein oder der Wunsch, der Dich am meisten treibt. Überlege Dir gut was Du sagen willst, denn auf Deiner Reise wirst Du über diese Worte nachdenken.“ Sie glättete ihre Kleidung und richtete sich auf und sprach dann aus, was ihr wirklich wichtig war: „Mimei, Ehefrau und Schwester der Seele von Mhair'gead Dusk.“

Mhair'gead

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Friday, 13. July 2007, 08:40

Sozzle trat durch die schweren Türen des Notfallhangar und sah sich suchend um. Er erspähte den Mann, den er suchte im hinteren Bereich zwischen einer Traube von Arbeitern, die sich vor einen großen Geschützturm drängten. Mit seinen Ellenbogen als Argumentationshilfe schaffte er es durch die Leute. Der Gesuchte beugte sich wieder runter zu dem Kerl der auf dem Boden lag und jammerte. Dessen Bein war in grotesker Weise vom Körper weg gedreht. „So schlimm ist diese Verletzung gar nicht. Du wirst in einer Woche darüber lachen können.“, tröstete Doc den Mann. Sozzle baute sich neben dem Zabrak auf und verschränkte die Arme. Obwohl er ihn sah, ließ sich der Mediziner nicht aus der Ruhe bringen. Unter Mithilfe seines medizinischen Droiden und einer großen Dosis starker Betäubungsmittel, die bei dem Verletzten einen glasig abwesenden Blick auslösten, richtete er das Bein. Als die verschobenen Knochen laut knackend wieder in die richtige Stellung rutschten ging ein Raunen durch die Menge. Das war genug Show für heute. Sozzle drehte sich um und fing an die Leute zurück an ihre Arbeit zu scheuchen. Nur murrend löste sich die Menge auf, doch bald war er alleine mit Doc, dem Droiden und dem Kerl, der glücklich abwesend lächelte. Nur ein Mann war nicht gegangen. Unschlüssig sah er jetzt zwischen Sozzle, dem Verletzten und Doc hin und her. Der Barkeeper musterte den Mann. Ein nervöses Lächeln war die Antwort. „Gut das Du gekommen bist.“, sagte Doc unvermittelt. „Was war so wichtig, das ich sofort hier her kommen sollte?“, knurrte Sozzle ungeduldig zurück. „Wenn Du nicht so beleidigt wärst, würde Dir auffallen was in diesem Hangar fehlt.“ Doc sah zu ihm hoch und sprach weiter. „Ich habe Gerüchte gehört die Imperialen hätten einen der führenden Verteidiger der Station in den Arrest geworfen.“ Fast panisch suchte Sozzle die Menge ab. „Aber er kann doch im Haupthangar ...“ „Da habe ich schon nachgefragt. Screw war heute weder dort noch hier um Anweisungen zu geben.“, unterbrach Doc ihn. Jetzt trat der letzte Mann räuspernd näher. Sein erster Impuls war ihn an zu brüllen, doch er wusste, dass das nur die Sorge um den Sulustan war, die in aggressiv machte. „Ja was ist?“, fragte Doc ruhig. „Ich habe eine Zählung der Mannschaft gemacht nach ihrer Frage. Es fehlt jemand.“ „Wer fehlt?“, fauchte Sozzle diesen langsamen Idioten an. Verschreckt wich dieser einen Schritt zurück. „Colrasco!“, stieß er heraus und verschwand so schnell es ging aus der Nähe des Barkeeper. „Ich habe nur von einer Verhaftung gehört.“, grübelte Doc. „Dafür habe ich erfahren, das die Verhörspezialisten wieder auf der Station sind.“ Schweigend sahen sich die beiden an. „Können wir ...?“ „Nein, wir können nicht. Das würde alles gefährden.“ Wütend ballte Sozzle die Fäuste.

Traurig schaltete Mhair'gead das Compad ab und legte es auf den Waschtisch. Dann wand sie sich um und nahm ein sauberes Handtuch vom Stapel, um es sich um ihren Körper zu schlingen. Erst jetzt bemerkte sie die Gänsehaut und das ihr Körper vor Kälte zitterte. Sie nahm ein weiteres Handtuch vom Stapel und versuchte die kalten Arme und Beine wieder warm zu rubbeln. Inzwischen kam sie sich sehr lächerlich vor. Nein es war nicht lächerlich! Den ganzen gestrigen Tag lang hatte sie versucht sich an Mimei zu erinnern und vollkommen erschöpft und frustriert war sie dann am späten Abend in das Bett gekrochen, um in einen Traumlosen Schlaf zu fallen. Heute Morgen hatte sie es erst gar nicht probiert. Unter dem entspannenden heißen Wasserstrahl der Dusche war der Erinnerungssplitter dann plötzlich da. Mhair'gead hielt inne und konzentrierte sich erneut auf diese Erinnerung. Sie saß auf einem Sessel in einen fremden Raum. Er war mit einem dicken Teppich ausgelegt. Mitten auf diesem Teppich tanzte Mimei zu einer Musik, die aus den Boxen an der Wand kam. Glücklich strahlte sie Mhair'gead an und sie selbst lächelte genauso glücklich zurück. Sofort war Mhair'gead vorhin aus der Dusche gesprungen und hatte mit zittrigen Fingern das Compad aus ihrer Kleidung auf der Bank gezerrt. Sie musste Mimei einfach davon erzählen, doch selbst nach dem zwanzigsten Versuch war Mimei nicht zu erreichen gewesen. Während sie die letzten Tropfen von ihren Lekku tupfte, nahm sie sich vor es über Tag weiter zu versuchen. Vielleicht war ja doch nicht alles ausgelöscht. Vielleicht konnte Mimei ihr helfen noch viel mehr wieder zu finden. Das Handtuch fiel zu Boden, als sie ihren Rücken dem Spiegel zudrehte. Zögerlich sah sie über die Schulter. Ja es waren die selben Augen wie in der Erinnerung. Aufmerksam studierte sie das fremde Gesicht auf ihrer Haut. Tief in ihr konnte sie das Ziehen wieder spüren. Noch war nicht alles verloren.

Mhair'gead

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Tuesday, 17. July 2007, 14:36

„Hier drin ist das, was ich zeigen wollte.“, die Stimme des Mannes, der langsam durch den Gang auf eine spezielle Tür zu ruderte, war über den Sprechfunk der Raumanzüge verzerrt und schepperte in seinen eigenen Helm. „Was genau ist denn so wichtig, das ich unbedingt so früh schon hier raus kommen sollte?“ „Ich habe etwas gefunden bei der Kontrolle der Quartiere.“ „Das haben sie mir schon gesagt. Sind es ein paar Porno-Hologramme der Vorbesitzer dieses Minerschiffes?“ Selbst das Lachen schepperte gruselig. „Nein etwas viel interessanteres als ein paar Vorlagen für die Einsamen Nächte zwischen den Felsbrocken.“ Eifrig tippte der Mann etwas in das Gerät ein, was an die Wand montiert worden war. Es war einer der zusätzlichen Servomotoren mit eigenständiger Stromversorgung und Bedientafel, die von der Station rüber geschafft worden waren. Solange der Reaktor des Schiffes ausgeschaltet war und keine Energie lieferte, war das die einzige Möglichkeit hier etwas zu bewegen. Vorsichtig glitt er hinter dem Mann in die Kammer. An allen Wänden waren große Metallschränke montiert. Einige waren offen und deren Inhalt trieb im Raum umher. Der Lichtstrahl der Lampe am Arm seines Anzuges schnitt durch den Raum und traf andere Raumanzüge und gepanzerte Rüstungsteile und Helme. Innerhalb einer Sekunde hatte er begriffen, was er da sah. „Verdammter Sarlac!“, fluchte er laut. „Genau das selbe habe ich auch gedacht, als ich ein paar Türen hier drin geöffnet hatte. Zur Sicherheit hab ich die Kennzeichnungen überprüft. Es sind eine Menge Anzüge und Rüstungen hier, aber alle sind von der selben Staffel und der selben Kompanie.“ Er schnappte sich einen der weißen Helme und starrte auf die schwarzen Panzergläser darin. Langsam stieß er ihn weg und auf seinem Flug durch den Raum verfing er sich in einem schwarzen Pilotenoverall. „Wer hat alles diesen Raum gesehen?“, fragte er dann knapp. „Außer ihnen noch niemand. Ich wollte ja gerade berichten gehen, als ich im Notfallhangar in sie rein gestolpert bin. Da sie ja zu den Offizieren der Sicherheit der Station gehörten, dachte ich mir ...“ Nickend überlegte er, während der Mann weiter redete. Das war noch immer kein Beweis. Als letztes musste er die Berichte über den Überfall auf diesen Starport erneut lesen, bevor er hier Vermutungen äußerte. „Versiegeln sie den Raum und bringen sie ein Warnsymbol an der Tür an. Irgend etwas, was alle davon abhält hier rein zu kommen. Sprechen sie auf keine Fall mit jemandem darüber. Ganz egal ob es ihre Frau, ihr bester Freund oder der Kumpel ist, der die letzten Runden bezahlt hat.“ Der andere Mann salutierte mit einer Hand und antwortete mit einem zackigen „Ja-wohl!“ Ein weiterer Mann, der aus der Sicherheit rekrutiert worden war, als die Imperialen sie aufgelöst hatte.

Fröhlich summend ging sie durch den Starport. Das zufällige Treffen mit dieser M'ia war wirklich wunderbar gewesen. Nicht nur das sie jetzt einen erschwinglichen Bauplatz gefunden hatte in einer friedlichen Wohngegend. Nein die Zabrak wusste sogar einiges über die Pflege und Aufzucht von Wildtieren und hatte ihr ein paar Datensätze überspielen können. Finn hoppelte aufgeregt neben ihr her. Der Bolma war ein richtiger Glücksbringer geworden. Liebevoll tätschelte Fainche ihn zwischen den Augen und hockte sich dann neben ihn, um ihn etwas mehr zu kraulen. „Davon müssen wir unbedingt sofort Tante Mhair'gead berichten.“, erzählte sie ihm. Sollte sie der Twi'lek auch berichten, das M'ia sich an sie erinnern konnte? Wie stand die Frau zu Leuten aus ihrer Vergangenheit? Wollte sie überhaupt solche Leute treffen? Schließlich hatte sie ihr erst die Meinung sagen müssen, bis sie bei Mimei angerufen hatte. Gut war das aber auf keinen Fall, wenn sich Mhair'gead nur mit Bauteilen beschäftigte. Geschickt sprang sie wieder auf die Füße und eilte weiter zu dem Hangar, in dem die Yacht stand. Erst musste sie nach Deirdre sehen. Was sie Mhair'gead erzählen würde, konnte sie noch immer im Hyperraum entscheiden. Sie gab den Sicherheitscode ein und die Rampe wurde ausgefahren und die Tür in das Innere öffnete sich. Fast widerwillig folgte Finn ihr in das Schiff. Er schien zu ahnen, das sie den Planeten verlassen würden. „Wir kommen ja wieder und dann darfst Du so lange Du willst durch die Dünen tollen.“, versprach sie ihm und löste den Mechanismus zur luftdichten Verriegelung der Yacht aus.

Mhair'gead

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Wednesday, 18. July 2007, 10:08

Langsam glitt er in den Pilotensitz seines Scyk und verriegelte die Kanzel. Atemluft schoss zischend in die Kabine und er nahm seinen Helm ab. Ein letztes mal sah er prüfend zu dem Minerschiff, was noch immer wie ein überdimensionales Messer in der Raumstation steckte. Wie ein Schwarm Insekten huschten die Mechaniker in Raumanzügen und ein paar Astrodroiden darauf umher. Nach außen hin waren sie damit beschäftigt das Schiff so weit wieder in Funktion zu setzen, das es aus eigener Kraft das Loch was es gerissen hatte wieder verlassen konnte, damit die Station repariert werden konnte, doch er hatte Berichte in sein Compad geladen die bezeugten, das um einiges mehr getan wurde. Sollte das Imperium ruhig weiter denken sie wollten nur die Station retten. Sie hatten nicht einmal ihre Hilfe angeboten, doch bewilligten sie alles, was sie selbst nichts kostete. Während er den Reaktor startete fragte er sich, ob seine Vermutung, die er gerade in diesem Raum voller Anzüge und Rüstungen gehabt hatte, richtig war. Bevor er den Raum verlassen hatte, hatte er alle Teile die er sehen konnte auf Blastertreffer untersucht. Er hatte keine gefunden. Er musste unbedingt die Berichte lesen. Falls dort in diesem Starport keine imperiale Basis war, dann blieb nur ein Schluss übrig. Der Scyk sprang nach vorne und brachte ihn zügig zum Kraftfeld des Notfallhangar. Durch die blaue Oberfläche konnte er erkennen, das niemand zu arbeiten schien. Alle starten nur auf einen Punkt. Dort standen zwei Männer um einen weiteren am Boden. Sofort fiel im der medizinische Droide auf, also musste einer der Männer Doc sein. Vorsichtig glitt sein Scyk durch das Kraftfeld und setzte an der üblichen Stelle auf. Als er die Kanzel öffnete rannten alle auf ihn zu und plapperten wild durcheinander. Erstaunt blinzelte er, als sich etwas Großes durch die Menge schob und sich zischend und fluchend vor ihm aufbaute. „Wenn Du hier bist bedeutet das sie haben den anderen.“, sagte Sozzle. „Welchen anderen?“, fragte er vollkommen verwirrt.

Mhair'gead starrte auf ihr Compad. Noch immer war Mimei nicht zu erreichen. Seufzend legte sie das Gerät bei Seite und machte sich halbherzig wieder an die Arbeit. Sie hatte es nun über den ganzen Tag lang probiert. Warum ging sie nicht ran? Vorsichtig schloss sie den Bordwaffenkondensator an die Werkbank an. Schon bei unter vier Prozent gab es einen gewaltigen Funkenflug und alle Sicherungen der Werkbank brannten durch. Eine kleine schwarze Rauchwolke stieg aus dem Kondensator auf. Sie hatte schlechte Arbeit geleistet. Resigniert klemmte sie den Kondensator wieder ab und verließ den Raum. Sie fand sich auf dem Balkon des Hauses wieder. Die Sonne ging gerade hinter der Villa unter. Majestätisch leuchte das Dach im Licht. Irgendwo rief ein Kaadu in die anbrechende Nacht. Wie sie diesen Klotz hasste. Wie sie diesen ganzen Planeten hasste! Jeder Raum und jeder Ort hier verhöhnte sie. Wütend ballte sie ihre Hände und zerbrach fast das Compad in ihrer linken Faust. Wann hatte sie das in die Hand genommen? Fast liebevoll ließ sie es in eine Tasche ihrer Hose gleiten. Das ein Speeder unten gehalten hatte, bemerkte sie erst, als Fainche gut gelaunt in Begleitung ihrer beiden neuen Freunde auf den Balkon kam. Die Bolma begrüßten Mhair'gead freudig und warfen sie fast um. Diese kindliche Begeisterung spülte ihren Frust für den Moment weg und sie kraulte und drückte die zwei.

Später beim Abendbrot erzählte Fainche ihr glücklich, das sie einen Bauplatz auf Tatooine gefunden hätte. Sorgfältig legte sie ihr Besteck bei Seite. „Meinst Du dort ist auch ein Platz für mich?“ Fainche hätte sich fast verschluckt. „Du willst von hier fort?“ Mhair'gead nickte fest. „Ja hier hält mich nichts mehr.“ Eine blonde Strähne wurde aus dem Gesicht gestrichen, als Fainche sie verlegen über den Tisch an sah. „Da gibt es noch eine Kleinigkeit. Ich habe den Bauplatz gefunden, weil mich zufällig eine dunkelhäutige Zabrak ansprach. Eine gewisse M'ia.“ Der erwartungsvolle Blick machte Mhair'gead klar, dass dieser Name ihr etwas sagen sollte, doch das Wort M'ia löste nichts in ihr aus. Der ganze angestaute Frust war wieder da. Sie atmete tief durch. „Nein der Name sagt mir nichts.“ Zögerlich nickte die Tänzerin. „Aber sie erinnert sich an Dich. Würdest Du damit klar kommen?“ Gleichgültig zuckte sie mit den Schultern. „Warum nicht? Mein Zustand jagt sie doch sowieso nach dem ersten Treffen fort. Warum bist Du überhaupt noch da?“ Sie wollte stark bleiben und fest in das entrüstete Gesicht der Frau gegenüber blicken, doch Mhair'gead hielt die Maske keine drei Sekunden durch. Sie konnte die Tränen aufsteigen spüren. Sie bemerkte wie sich ihr Blick immer weiter ein trübte. Sie hörte das Schluchzen. Plötzlich klapperte Besteck und zwei Arme wurden um sie geschlungen. Alle Dämme brachen und heulend berichtete sie davon, das Mimei nichts mehr von ihr wissen wollte. Selbst wenn sie sich nicht an ihre Ehefrau erinnerte, so tat es doch unglaublich weh verlassen worden zu sein. Die Tür war für immer verschlossen und niemand würde ihr helfen können die Erinnerungen zurück zu bekommen.

Mhair'gead

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48

Thursday, 19. July 2007, 09:56

Finn und Deirdre tollten durch den Raum. Prüfend sah Fainche den beiden dabei zu. „Bist Du sicher, dass das kein Problem ist für Dich?“ Zur Antwort erhob sich Mhair'gead von dem Sessel und rief die beiden Bolma zu sich. Sofort hoppelten die Tiere begeistert auf sie zu und standen brav vor ihr. Triumphierend drehte sich die Twi'lek zu ihr um. „Du siehst sie haben mich akzeptiert.“ In diesem Augenblick stupste Finn sie sanft in die Kniekehle und Mhair'gead wäre beinahe aus dem Gleichgewicht geraten. „He! Du freches Ding!“, rief sie ihn zur Ordnung und drehte sich um. Schüchtern senkte der Bolma den Kopf und stieß einen fragenden Ruf aus. Mhair'gead stemmte die Hände in die Hüften und sah strafend zu dem Tier runter. Nach ein paar Momenten sagte sie jedoch mit einem hörbaren Lächeln auf den Lippen: „Na los geht weiter spielen.“ Auf ihre Handbewegung hin liefen die Geschwister wieder los. Direkt nach dem Aufstehen waren die zwei immer so aufgekratzt. Fainche konnte sich das Grinsen nicht ganz verkneifen, als Mhair'gead sich würdevoll wieder neben ihr nieder ließ. Dafür kassierte sie ebenfalls einen strafenden Seitenblick über den Bartisch hinweg an dem sie saßen. „Na los geh Dir einen Bautrupp suchen und sichere mir einen Bauplatz in der Nachbarschaft. Ohne mich würden Dir die zwei doch nur auf der Nase herum tanzen.“ Irgendwo im hinteren Teil des Raumes fiel etwas klappernd und klirrend um. Mhair'gead zuckte leicht zusammen, als ein Teil davon gegen ihren Fuß kullerte und sah dann wieder zu Fainche. „Ich kann die Zwei auch ohne Deine Hilfe erziehen.“ Seufzend hob die Twi'lek die halb offene Kugel auf und nahm die letzte darin verbliebene süße Beere heraus. Langsam erhob sie sich wieder und ging die zwei Bolma suchen. Fainche musste am Shuttleport noch immer das Lachen unterdrücken, wenn sie an das Gesicht der Frau dabei dachte. Das war eindeutig die richtige Entscheidung gewesen. Die zwei Bolma würden Mhair'gead genug auf Trab halten, damit sie nicht vollkommen in Trübsal versank.

Die Dunkelheit spuckte ihn wieder aus. Jeder Knochen und Muskel in ihm schrie auf, als er das volle Bewusstsein wieder erlangte. Keuchend rang er nach Luft und versuchte den Schleier weg zu blinzeln. Wie lange war er ohnmächtig gewesen? Panisch drehte er den Kopf und hatte Mühe etwas durch den grauen Nebel vor seinen Augen zu sehen. Langsam sprang sein Geist an und erklärte ihm, dass der Schmerz nicht das Schlimmste an seiner Situation war. Es dauerte eine Ewigkeit, bis er die Wände sehen konnte. Als er die Zelle wieder erkennen konnte stellte er fest, das er wohl lange genug weg gewesen war, um seine Peiniger eine Pause machen zu lassen. Er war alleine. Sie hatten ihn von dem angekippten Tisch abgeschnallt und auf die Liege verfrachtet. Als er die Beine über die Kante schwang fing sich alles an zu drehen und beinahe wäre er ohnmächtig geworden, doch nach ein paar tiefen Atemzügen hatte er die Kontrolle wieder. Das Schlimmste an seiner Situation war, das sie ihn folterten ohne eine einzige Frage zu stellen. Sie stellten Dinge mit ihm an, die er sich nicht einmal in seinen schlimmsten Albträumen ausgemalt hatte bis ihm seine Schreie seltsam fremd und weit entfernt vor kamen, aber sie wollten anscheinend nichts von ihm wissen. Warum taten sie das? Das viel zu laute Zischen der Zellentür machte ihm klar, das der Tanz in die nächste Runde gehen würde. Außerdem stellte er fest, das etwas durch seine Blutbahn pulsierte, was dort nicht hin gehörte. Sein Gehör war überempfindlich. Das Knirschen der Stiefel bohrte sich in seinen Kopf. „Wundervoll Sie sind wach.“ Diese Stimme erkannte er sofort. Es brauchte vier Anläufe, bis er etwas mehr als ein Röcheln heraus brachte und seine Stimme so fest war, das er selbst sie verstehen konnte: „Sind Sie hier, um sich zu rächen, weil Ihre Männer zu langsam waren?“ Brutal wurde sein Kopf in die Höhe gerissen, damit der Offizier ihm höhnisch in das Gesicht grinsen konnte. „Rache ist das letzte, was mich hier her gebracht hätte.“ Diesmal schaffte er es sofort seine Stimmbänder zu benutzen: „Dann wollen Sie meinem Ende nur zum Vergnügen beiwohnen, weil Sie der erschossene Pirat nicht befriedigen konnte?“ Etwas in den Augen des Offiziers flackerte auf, oder waren es die Drogen in seinem Blut? Bevor er darüber nachdenken konnte packten ihn mehrere Hände und zerrten ihn hoch, um ihn wieder an den Tisch zu schnallen. „Ihr Ende? Wir haben doch noch nicht einmal angefangen Leutnant Colrasco.“

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49

Friday, 20. July 2007, 09:47

„Warum glaubst Du bitte das ist mehr als nur Beute der Piraten?“ Sozzle fixierte Screw. Jeder der den Trandoshan nicht kannte, wurde schon einmal nervös unter diesem Blick, doch Doc konnte sehen wie der Sulustan weiter freundlich lächelte. „Beute wäre nicht Massenware von ein und der selben Kompanie und Staffel. Beute wäre übersät mit Blastertreffer und schlimmerem.“ Der Barkeeper nickte anerkennend. „Du hast recht. Das können keine Trophäen sein.“ „Wisst ihr was ihr da redet? Wer sagt, dass das nicht aus einem Frachtcontainer von diesem Überfall auf den Starport stammt?“, warf Doc leicht entsetzt ein. Abermals lächelte Screw und sah ihn direkt an. „Dann steht es schlecht um das Imperium, wenn sie benutze Ausrüstung an ihre Truppen verteilen müssen. Außerdem weshalb lagern sie es dann in einem Raum, der eindeutig wie eine große Umkleide wirkt?“ Er konnte keine passende Antwort darauf finden. „Trotzdem bleibt die Frage, was das Ganze bezwecken sollte. Warum tarnt das Imperium seine Leute als Piraten. Warum macht sich das Imperium die Mühe diese Leute dann erst einen entlegenen Starport und anschließend eine nahezu deaktivierte Raumstation überfallen zu lassen?“ Alle am Tisch sahen zum Bothan herüber und hatten auch keine Antwort auf diesen Einwurf. Es gab mehr an dieser Sache, als sie jetzt ahnten und das behagte keinem vom ihnen. Hier kamen sie nicht weiter. „Hat jemand etwas von Colrasco gehört?“, lenkte Doc auf das andere unangenehme Thema um. Screw seufzte schwer bevor er leise anfing zu berichten: „Ich habe einen Trupp zu angeblichen Wartungen in die Versorgungsschächte in der Nähe des Arrestbereichs geschickt. Sie sollten nach Schwachstellen suchen um Zugang zu bekommen. Es gibt ein paar viel versprechende Möglichkeiten, aber ...“ Der Sulustan griff nach dem Glas vor sich und kippte den stark alkoholischen Inhalt in einem Zug herunter bevor er weiter sprach: „... aber sie berichteten mir vor allem von stundenlangen Schmerzensschreien, die von ein und dem selben Mann stammten, die sie bei ihrer Suche hören mussten.“ Zischend zog Doc die Luft ein. Er kannte diese Art von Verhör nur zu gut. Plötzlich wünsche er sich mehr als nur einen Fruchtmix in seinem Glas selbst wenn es ein 'Last Mile Defender' war. Was gäbe er nicht alles dafür jetzt seinen Geist benebeln zu dürfen? Was gäbe er nicht alles dafür jetzt von Fainche umarmt zu werden, damit er es nicht tat und stark blieb?

Etwas in ihr ließ sie zum Himmel auf sehen. Die zwei Sonnen brannten auf sie hinab doch alles was sie auf einmal schmerzlich vermisste war die Nähe eines ganz bestimmten Mannes. M'ia trat neben sie und drückte ihr ein Glas Wasser in die Hand. „Na das wirkt doch schon sehr gut.“ Fainche blinzelte ein paar mal um die dunklen Flecken der Sonnen auf ihrer Netzhaut aus ihren Augen zu bekommen und blickte wieder zu den Baustellen. Die Baudroiden waren nahezu fertig mit dem Fundament und den Mauern für die Erdgeschosse der Gebäude. „Ist das zweite Haus vielleicht für Mhair'gead?“ Sie lächelte die neugierig strahlende Zabrak freundlich an. „Ja sie will ebenfalls hier her ziehen. Sie kann ihr altes zu Hause nicht mehr ertragen, weil nichts dort eine Erinnerung weckt.“ „Das arme Ding. Hat sie noch immer keinen Fortschritt gemacht?“ „Nein leider nicht und ich hoffe ein Neuanfang ist das Richtige um sie aus ihrer Depression deswegen heraus zu ziehen.“ Gedankenversunken nickte M'ia und strich sich dabei liebevoll über den Bauch. Inzwischen wusste Fainche, dass die Zabrak schwanger war. Wer der Vater des Kindes war, hatte sie jedoch nicht heraus bekommen können. „Du bist ihr eine gute Freundin.“ „Ich sollte nicht die einzige Stütze für sie sein.“, brauste Fainche auf, „Eigentlich sollte die Frau ihr zur Seite stehen, die eine Belohnung auf Hinweise über Mhair'gead ausgesetzt hat.“ Zornig drehte sie sich direkt zu M'ia. „Wo ist diese Mimei ab geblieben, die so voller Sorge um ihre Ehefrau war?“ Die Zabrak blinzelte verwirrt über diesen Ausbruch. „Ich habe keine Ahnung, aber ich werde auf jeden Fall ein paar Leute fragen.“ Grimmig nickte die Tänzerin und wand sich wieder den Baustellen zu. Als die erste Wut verraucht war und M'ia sich wieder verabschiedet hatte, stellte sie fest, das sie Doc heute noch mehr vermisste als sonst. Vielleicht hätte sie Finn oder Deirdre doch mitnehmen sollen, damit sie selbst etwas aufgemuntert wurde durch die pure Lebensfreude der Bolma. Vielleicht konnte ein Kontrollgang sie ablenken. Seufzend sah sie auf das Datapad und fing an prüfend um die Baustellen herum zu gehen.

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50

Saturday, 21. July 2007, 08:52

Wild rudernd dirigierte Screw die Leute umher. Dieser Anblick hatte wirklich etwas. Lässig lehnte sich Sozzle gegen die Theke und beobachtete den Chefmechaniker bei der Arbeitseinteilung auf der letzten Meile. Es war nicht weiter schwer gewesen die Bautrupps zur internen Reparatur zusammen zu bekommen. Jeder war bereit etwas für die Station zu leisten. Sozzle hoffte die Listen waren mit denen gefüllt, die sie durch diese Aktion einbinden wollten. Screw hatte jedoch einen guten Ruf und so war sich Sozzle sicher, das alle dabei waren, die dabei sein sollten. Der Sulustan hüpfte gerade wild fluchend umher und erklärte dann ein paar Männern erneut was zu machen hatten. Geduld war manchmal nicht seine Stärke, aber trotzdem mochten ihn die Leute. Sonst hätte der Wookiee dort draußen mehr getan, als nur genickt und dann angefangen alle Anweisungen von Screw seinen Freunden zu erklärt. Nach ein paar Augenblicken nickten die vier anderen und gingen los. Der Barkeeper blinzelte zweimal. Ein lauter Fluch hallte durch die Cantina. Es gab gerade einmal fünf Wookiee auf dieser Station und es gab viel mehr Baustellen als die Letzte Meile, aber dieser miese kleine Sulustan hatte soeben alle fünf Wookiee eingeteilt die Cantina in Schuss zu bringen. Persönlich hatte er nichts gegen soviel Fell in diesem Raum, aber er war sich nicht sicher, ob alle wussten, das er kein Freund der Jagt und der Besetzung von Kashyyyk war. So gelassen wie es ging sah er dem Bautrupp entgegen. Das hatte Screw doch mit Absicht gemacht! Vier verteilten sich im Raum und fingen an die beschädigten Deckplatten zu untersuchen. Wookiee mit Datapads die leise murmelnd Zahlen eintippten waren wirklich mal etwas neues. Derjenige, der von Screw die Anweisungen erhalten hatte, kam direkt auf ihn zu. „Gibt es etwas wirklich dringend wichtiges wieder in Stand zu setzen, oder sollen wir einfach anfangen alle sichtbaren Schäden zu katalogisieren um einen Arbeitsplan erstellen zu können?“ Sozzle stieß sich von der Theke ab und entgegnete matt: „Nein, nein ... folgt ruhig den Anweisungen von Screw.“ Aus dem Augenwinkel konnte er eindeutig sehen, wie der Sulustan breit grinsend weitere Trupps einteilte.

Fainche war erst spät am Abend wieder zurück gekommen. Mhair'gead hatte sie nur gehört, weil die beiden Bolma sofort wieder wach waren und ihre Ziehmutter mit lauten Rufen begrüßten. Leise schlich nun die Twi'lek durch die Villa um keinen der drei Gäste zu wecken. Nach einem Kaffee in der Küche und der Durchquerung des Wohnzimmers, wo Fainche auf und die beiden Bolma vor dem Sofa schliefen, um in die Dusche zu gelangen, war sie nun wieder in der Werkstatt. Selbst wenn sie bald umziehen würde, wollte sie doch diesen Kondensator zum Laufen bekommen. Grob wusste sie schon, wo der Fehler lag, doch erst einmal mussten die Sicherungen in der Werkbank ersetzt werden. Während sie die Teile austauschte und alles durch maß, hatte sie genug Zeit um über ihre Entscheidung nach zu denken. Ein kleiner Teil fragte sich immer noch, ob der Umzug wirklich nötig war, aber tief in sich drin wusste sie einfach, das es so nicht weiter gehen konnte. Sicherlich war dies hier einmal ihre Heimat gewesen, aber jetzt war es ein Ort an dem sie sich verkroch. Ob in den Häuser um die Villa herum überhaupt jemand wohnte, konnte sie nicht sagen. Ebenso wenig wusste sie, ob jemand hier sie kannte und sie vermissen würde. Alles war ihr klar war, war das sie selbst sich freute die Zimmer in der Villa aus einander zu nehmen und alles nach brauchbar und nicht brauchbar zu sortieren. Es war nicht gut für ihre Seele, wenn sie hier blieb, hatte Fainche ihr erklärt und sie musste der Frau zustimmen. Der Neuanfang war richtig für sie. Vielleicht würde sie ja auch den Mut finden diese Zabrak an zu sprechen. Vielleicht konnte M'ia ja ihre Erinnerungen wecken. Sie legte den Hauptschalter um und die Werkbank summte leise. Alle Anzeigen waren normal. Zufrieden verschloss die sie Klappe und drehte sich zu dem Bordwaffenkondensator um. „Jetzt bist Du dran mein Freund.“

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Sunday, 22. July 2007, 10:19

Nadeln die gnadenlosen brennenden Schmerz unter seine Haut spritzen. Nadeln die glühendes Gift in seine Adern pumpten. Nadeln die kalte Glut in seinen Körper strömen ließen, um seinen Geist im hier und jetzt fest zu halten. Doch sein Geist war schlauer. Sein Gefühl für Raum und Zeit war schon lange fort. Seine Welt endete an den Fesseln mit dem sie ihn auf den Tisch geschnallt hatten. Darum schwankte er zwischen tausend Fragen, warum sie ihm das antaten und einem friedlichen lieblichen Ort auf dem Grund seiner Seele an dem sie ihm nichts an tun konnten. Er wusste aber auch das dieser Ort gefährlich war. Wenn er zu lange dort blieb, würde er den Weg zurück nicht mehr finden, doch wenn er ihn hinter sich ließ, wurde er nur von seinen eigenen Schreien empfangen. Dann plötzlich verschwanden die Nadeln. Verwirrt stellte er fest, das der Schmerz ab ebbte und seine Schreie erstarben. „Können sie mich hören Leutnant Colrasco?“ „Warum?“, antwortete etwas, das ihn sehr entfernt an seine eigene Stimme erinnerte. „Verstehen sie mich?“ Wütend sprang sein Geist aus dem sicheren Ort hervor. Jede Faser seines Körpers war noch immer von Schmerz durchtränkt. Trotzdem riss er die Augen auf und fixierte den Schatten vor sich. „Ich will wissen warum!“, herrschte er den Schatten an. Mit einem überheblichen Grinsen trat der Offizier ins Licht. „Da sie wieder bei uns sind, können wir uns ja unterhalten.“ Ein Teil von ihm wollte die Fesseln zerreißen um das Grinsen aus dem Gesicht des Mannes zu prügeln. Ein anderer Teil stellte logisch fest, das er sich sowieso nicht auf den Beinen halten konnte in seinem Zustand. Beide Teile stimmten ihm darin zu, das es keinen Ausweg gab. Alles flehte ihn an dafür zu sorgen, das die Schmerzen nicht zurück kamen. Resigniert atmete er tief durch. Selbst das war nur unter großen Schmerzen möglich. „Was wollen sie wissen?“ Mit einem triumphierenden Lächeln trat der Offizier noch etwas näher.

Doc ging auf und ab. Jetzt nach dem er die Leute und seine Krankenschwestern eingeteilt hatte und die Feldlazarette in der Nähe der großen Baustellen eingerichtet waren, war er wieder alleine mit seinen Gedanken. Akut hatte er nichts mehr zu tun. Dies waren die schlimmsten Momente. Seid dem Abflug von Mhair'gead und Fainche tat er alles, um diese Momente zu vermeiden. Er vergrub sich in Arbeit, um sie zu vermeiden. Er suchte die Nähe der anderen Leute, um sie zu vermeiden. Trotzdem fand er sich täglich in einem dieser Momente wieder. Schwer stützte er sich jetzt auf den Schreibtisch und seufzte. Er nahm sein Datapad zur Hand und schaltete es ein. Nach ein paar wohl vertrauten Befehlen erschien ein Bild auf dem Display. Fainche schlafend auf seinem Bett. Sie lag auf dem Bauch und der dünnen Stoff der Decke war bis zu ihrer Hüfte hinab gerutscht. Ihr Gesicht war so friedlich und ihr nackter Rücken so wundervoll eben mäßig. „Ich vermisse Dich meine süße kleine Traumtänzerin.“, flüsterte er leise. Dann wurde ihm klar, was er da tat. Er hing seinen Gedanken nach, obwohl noch immer einer von ihnen in den Händen des Imperiums war. Fast hätte er das Datapad gegen die Wand geworfen so wütend wurde er auf sich selbst, doch es landete nur klappernd auf dem Schreibtisch und schaltete sich selbst ab. Screw plante schon etwas, um Colrasco da raus zu holen, aber er selbst musste doch auch etwas tun können. Ein Geistesblitz durchzuckte ihn. Seine brutale Logik eröffnete ihm einen Weg sich zu beschäftigen. Eifrig nahm er das Datapad wieder in die Hand und rief die Listen auf.

Fainche sah zu, wie die Baudroiden die letzten Materialien heran schafften. Entspannt lehnte sie sich zurück. Bald würden die Gebäude fertig sein. Sie saß im Schatten eines Sonnenschirms auf einem Feldstuhl neben einem kleinen Tisch und hatte ein Glas Wasser in der Hand. Finn und Deirdre dösten im heißen Sand. Inzwischen war sie sich sicher, dass das die richtige Nachbarschaft für Mhair'gead und ihre zwei kleinen Bolma war. Vor grob einer Stunde war eine alte Ithorianerin aufgetaucht und hatte sie nicht unter zwei Stücken ihres selbst gebackenen Kuchens wieder in Ruhe gelassen. Die ganze Zeit über hatte sie stolz von ihrem M'iles erzählt. Sie selbst war so gut wie gar nicht zu Wort gekommen. Fainche vermutete das war ihr Enkelsohn, denn so wirklich hatte die Alte das nicht gesagt bei ihrem Redeschwall. Wenn solche Leute hier lebten, dann war es fast wie auf der Station. Zufrieden nahm sie einen Schluck Wasser. M'ia kam aus ihrem Gebäude und winkte ihr freundlich zu. Langsam kam die schwangere Zabrak zu ihrem Sonnenschirm und ließ sich seufzend auf dem zweiten Stuhl nieder. „Wie gehen eigentlich Deine Bauarbeiten vor ran?“ „Oh frag mich bloß nicht. Ich werde einfach nicht fertig damit. Es gibt noch so viel zu tun bis zur Eröffnung.“ Mehr wissend als die Zabrak ahnte, nickte Fainche und goss der Frau ein Glas Wasser ein. „Dafür sehen die Pläne Deiner Cantina wirklich toll aus.“ Begeistert strahlte M'ia sie an und nickte. Ja diese Wohngegend war ideal.

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52

Monday, 23. July 2007, 10:44

Ungeduldig wartete der Kommandant auf das erscheinen des Verhörspezialisten. Um sich ab zu lenken studierte er erneut die Protokolle über die so genannte Untersuchung der Spezialtruppe. Diese Versager, die als Piraten getarnt die Station einnehmen sollten, waren nicht mit freundlichen Worten befragt worden. „Die zweite Mission und schon ein Reinfall planetaren Ausmaßes.“, murmelte er kopfschüttelnd. Endlich trat der Offizier ein und salutierte. Nach den üblichen Floskeln legte er das Datapad mit dem Verlauf des Verhörs dieses Colrasco vor. Während er berichtete las sich der Kommandant die protokollierten Antworten dieses Subjekts durch. Es war nicht weiter schwer beides zu tun, denn der Offizier gab Wort für Wort wieder, was geantwortet worden war. Als der Kommandant hoch sah, konnte er ein befriedigtes Glitzern in den Augen des Offiziers erkennen. Diesem Mann machte seine Arbeit mehr Spaß, als ihm selbst lieb war, doch er würde sich nicht mit der imperialen Inquisition anlegen. „Alles im allem ist also nichts wirklich fruchtbares heraus gekommen?“ „Bisher nicht, aber ich bin mir sicher, das ein Teil seines Geistes noch nicht gebrochen ist. Mit Sicherheit hält er noch Dinge zurück, die für uns vom Nutzen sein können.“ Grimmig starrte der Kommandant in die Augen seines Gegenüber. „Sie wollen mir erzählen dieser Bericht ist nicht vollständig?“ Mit einem leicht überheblichen Lächeln kam die Antwort: „Dies ist der aktuelle Wissenstand, aber da mir der Kommandant verboten hat alle Mittel ein zu setzen, dauert es nun mal etwas länger als üblich. Wir können gerne über die Aufweichung dieses Befehls reden.“ Der letzte Satz war ihm für seinen Geschmack zu deutlich betont. Diese Fleischmade wusste, das er sich nicht mit ihm anlegen würde. „Nein sie verhören hier immer noch einen Menschen. Ich verbiete ihnen diese Mittel ein zu setzen.“ Das Datapad knallte auf den Schreibtisch. „Jetzt gehen sie mir aus den Augen und liefern mir mehr als diese Zeilen und wagen sie es nicht den Mann zu Tode zu foltern wie beim letzten mal.“, zischte er kalt. Der Offizier versteifte sich und salutierte zackig.

Mhair'gead ging durch die Villa und machte eine Liste. Sehr zu ihrem Leidwesen wurde die Liste immer länger und länger. Am Anfang hatte sie vor gehabt alles zu verbrennen und sich neue Möbel zu kaufen. Sie dachte das wäre befreiend, doch der Plan war schon im Flur vor einer eindeutig alten Rüstung gescheitert. Jetzt stand sie im Wohnzimmer und brachte es nicht über das Herz auch nur ein Bild oder einen Sessel diesem Schicksal zu überlassen. Die Liste der Dinge, die sie mitnehmen würde wurde länger und länger. Sie hockte sich auf die Treppe und stöhnte leise. Warum konnte es nicht einfach sein? Warum hatte sie Angst davor etwas weg zu werfen? „Weil Du nicht weißt, was Dir davon vielleicht wirklich am Herzen liegt.“, antwortete die kleine Stimme in ihrem Geist. Langsam nickte sie und antwortete laut: „Ja Du hast recht.“ Frustriert massierte sie mit Daumen und Zeigefinger ihre Nasenwurzel. Würde je etwas leicht sein? Ein leises Rascheln rechts von ihr riss sie aus den Gedanken. Dort stand ein kräftiger kleiner Baum mit einer üppigen Krone. Etwas gab zwitschernde Töne von sich. Sie wagte es nicht sich zu bewegen und starrte auf das Grün. Plötzlich erschien ein kleines Köpfchen zwischen den Blättern. Dann war auch schon der Vogel aus dem Baum geflogen und landete auf ihrem Knie. Dort plusterte er sich auf und legte den Kopf schief um ihr in die Augen zu sehen. Verdutzt sah sie ihm dabei zu, wie er vollkommen gelassen anfing auf ihrem Knie sein Gefieder zu putzen. Langsam atmete sie wieder aus. Vorsichtig bewegte sie ihre Hand zu ihm hin. Zwitschernd stieg er auf ihren Finger und fing an ihren Arm hoch zu klettern, um es sich auf ihrer Schulter gemütlich zu machen. „Na Du scheinst mich wohl zu erkennen.“, begrüßte sie ihn. Zur Antwort pickte er sachte an ihrem Lekku. Plötzlich war das Wohnzimmer verschwunden. Sie sah das tätowierte Gesicht einer dunkelhäutigen Zabrak vor sich, die ihr einen kleinen Käfig überreichte. In diesem Käfig hockte der kleiner Vogel mit seinen blauen und weißen Federn. „Das ist die kleine Horned Rasp, die Du so gerne haben wolltest.“, hallte eine fremde und doch irgendwie vertraute Stimme durch die Erinnerung. Dann war sie wieder zurück im Wohnzimmer. Erneut pickte der Vogel sanft gegen ihre Haut. Mhair'gead blinzelte ein paar mal und ging dann strahlend in die Küche. Der Vogel blieb dabei die ganze Zeit auf ihrer Schulter sitzen und zwitscherte erwartungsvoll. Automatisch fand sie die kleinen Näpfe und das Futter. Erst als auch der Wassernapf auf der Arbeitsfläche stand, flog der Vogel von ihrer Schulter und stolzierte würdevoll zu seinem Fressen.

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Mhair'gead

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Tuesday, 24. July 2007, 10:59

Erneut war Screw in einen Raumanzug gestiegen und erneut wurde ihm eine Entdeckung gezeigt, die ihn sehr beunruhigte. Er stand in einem der Räume, die unter den Sektionen waren, die durch den Aufprall unpassierbar gewesen waren. Inzwischen hatten sie das Schiff aber wieder so weit in Stand gesetzt, das alle Räume zugänglich waren. Beim ersten Kontrollgang hatten die Arbeiter auf dieser Ebene den Raum gefunden. Ungläubig sah er sich zum wiederholten Male um. Von einer großen Konsole neben der Tür gingen mehrere dicke Kabel in alle Ecken des Raumes. In diesen Ecken standen riesige Container, die mit Warnhinweisen beschriftet waren. „Ist es wirklich das, für das wir es halten Chef?“, fragte der Mann neben ihm über den Sprechfunk der Anzüge. „Es sieht mir sehr danach aus.“, bestätigte der Sulustan. „Aber wieso ist beim Angriff dann so wenig passiert?“ Screw stieg über eines der Kabel und ging näher an einen der Container heran. „Vermutlich wurden sie von der Hauptbrücke aus gesteuert und die haben wir lange vor dem Einschlag zerstört.“ Er konnte trotz den schlechten Verbindung das Erstaunen in der Stimme des anderen hören: „Dann haben wir nur einfach Glück gehabt?“ „Mehr Glück als Verstand.“, bestätigte er. Ein dritter Mann kam dazu. „Wir haben einen weiteren Raum wie diesen hier gefunden. Zwei Ebenen unter uns.“ „Verdammter Sarlac ...“, stieß Screw hervor. Ihm wurde fast schwindelig bei dem Gedanken, was bei dem Angriff passiert wäre, wäre das Minerschiff nicht aufgehalten worden. „Lasst eure Finger von den Containern. Wir müssen einen Experten ran schaffen, der hier alles abklemmt und sicher geht, das nichts passiert. Durchsucht jeden Raum erneut gründlich, ob es noch mehr solcher Überraschungen gibt.“ Während seine Männer den Befehl bestätigten, sah sich Screw ein letztes mal in dem Raum um. Im Strahl der Lampe seines Raumanzuges konnte er klar und deutlich die Beschriftung der Container lesen. 'Warnung! Vorsichtig behandeln! Hochexplosive Sprengmittel'

Die Lastdroiden des Starports mühten sich mit einem ihrer großen Möbelcontainern ab. Ungeduldig stand Mhair'gead neben der Rampe und überwachte das Ausladen. Ein Mitarbeiter des Starport kam um die Ecke und stockte kurz, als er sie erblickte. Sie erkannte seinen Blick sofort, als er langsam auf sie zu kam. Bis er bei ihr war, war sie in seinem Kopf bereits nackt. „Hallo wunderschöne Frau.“, säuselte er. „Ja bitte?“, gab Mhair'gead kühl zurück. Im Gesicht des Mannes spiegelte sich seine Enttäuschung wieder. „Ich soll ihnen ausrichten, dass der Transport zu ihrem Haus organisiert ist. Die Container können sofort weiter verladen werden.“, sagte er förmlich und mit viel weniger Gier in der Stimme. Sie bedankte sich und der Mann verschwand wieder. „Ich hasse solche Typen.“, murmelte sie leise. Dann nahm sie den Vogelkäfig in die Hand und macht dem letzten Container platz, der aus der Yacht geschleppt wurde. Sie überwachte noch das Einladen in den angekündigten Transporter und ging dann für einen Moment vor den Starport. Leider war es ihr nicht gestattet mit dem langsamen planetaren Transporter mit zu fliegen. So hatte sie jedoch etwas Zeit bis zum nächsten Shuttle, um das Schiff bei ihrem Haus zu empfangen. Langsam drehte sie sich um ihre eigene Achse. Die Stadt war fest in imperialer Hand. Das hatte sie gewusst, denn sie hatte sich für Bestine entschieden, weil hier das Imperium alles kontrollierte. So konnte sie einigermaßen sicher sein, das auch wirklich alle Container bei ihrem neuen Haus landeten und nicht etwas aufgebrochen im Sand verscharrt wurde. Hoffnungsvoll blickte sie sich um, doch nichts kam ihr bekannt vor. Resigniert ging sie zurück zum Starport. Würde sie sich je wieder an alles aus ihrem früheren Leben erinnern können? Das aufgeregte Zwitschern aus dem Vogelkäfig in ihrer Hand riss sie aus ihren trüben Gedanken. Ein Nuna lief neben ihr her und starrte hungrig in den Käfig. Die Horned Rasp hatte sich auf geplustert und versuchte das Tier weg zu drohen. Mhair'gead konnte nur schmunzeln. „Keine Sorge. Es wird Dir nichts tun. Es hat nur Hunger.“, beruhigte sie ihre Begleiterin. Zum Glück hatte sie in einer ihrer Taschen des Gürtels etwas Futter. Sie beugte sich runter und streute es auf den Boden. Sofort fiel der Nuna darüber her. Lächelnd ging sie weiter zum Starport um ihr Shuttle zu erwischen. Das leise Trappeln bemerkte sie nicht.

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Wednesday, 25. July 2007, 08:46

„... und als ich im Shuttle saß gab es auf einmal ein aufgeregtes Stimmengewirr und wütende Rufe. Ich habe mich schon gewundert, was da los ist, da hat sich dann plötzlich dieses Nuna durch die Beine der anderen Reisenden geschoben um vor mir stehen zu bleiben um weiter zu bettelte. Der Pilot wollte wissen, ob das mein Tier sei. Was hätte ich machen sollen? Es sah so hungrig aus, also hab ich ja gesagt und die Summe dafür nach gelöst.“, schloss Mhair'gead die Erklärung ab, warum auf einmal ein Nuna durch das leere Haus lief. Fainche konnte nicht anders. Sie fing an zu lachen. „Sehr witzig.“, schmollte die Twi'lek. „Sie es doch als Willkommensgeschenk des Planeten an.“, kicherte Fainche. Ein eisiger Blick wurde ihr zu geworfen. Sie saßen zusammen in Mhair'geads neuem und jetzt einzigem Haus auf zwei Sesseln vor den teilweise offenen und unausgeräumten Containern mit ihren Möbeln. Der Umzug war fertig, aber ausgepackt hatte sie bisher nur das Schlafzimmer. Fainche hatte ihr helfen wollen, damit gleich alles eingerichtet wird, als der Transporter gelandet war, aber Mhair'gead hatte sie weg gescheucht. Sie war irgendwie grummelig gewesen und Fainche hatte sich da schon gewundert, warum ein Nuna in dem Viertel in der Nähe von Mhair'gead herum lief. Schulter zuckend war sie gegangen und mit Finn und Deirdre für ein paar Stunden etwas durch die nahe gelegenen Dünen gewandert. Sie hatte die Zeit alleine gut gebrauchen können. Jetzt wusste sie, warum die Twi'lek so seltsam reagiert hatte. Die beiden Bolma lagen träge auf dem kalten Boden des Hauses und dösten. Das Nuna hüpfte glucksend umher und schien schon wieder nach Futter zu suchen. Fainche fiel noch etwas anderes ins Auge. „Warum hast Du eigentlich nur einen Baum bisher ausgepackt und in die Ecke da gestellt?“ „Oh ja!“, aufgeregt sprang Mhair'gead auf, „Das hast Du ja auch noch nicht mit bekommen.“ Neugierig folgte Fainche ihrem Winken und trat neben sie an das Bäumchen. Vorsichtig schob die neue Hausherrin ein paar Blätter bei Seite und eröffnete den Blick auf eine Horned Rasp. Aufmerksame Knopfaugen musterten sie beide. „Sie hat die ganze Zeit schon in dem Baum gelebt. Erst als sie richtig Hunger hatte ist sie raus gekommen.“, erklärte die Twi'lek flüsternd. Strahlend sah sie Fainche an und fügte hinzu: „Außerdem erinnere ich mich daran, wie ich sie geschenkt bekommen habe.“

Der Bothan massierte sich die Schläfen. „Wenn ich daran denke, wo ich war, als das Schiff die Station rammte, dann wäre ich jetzt auf jeden Fall mindestens ein Eiszapfen.“, knurrte er leise in die Runde. Die anderen nickten nur. „Was hast Du mit den Ladungen vor, wenn sie entschärft sind?“, fragte er Screw. Der Sulustan seufzte: „Wenn ich sie entschärft bekomme. Bisher hat sich niemand da ran gewagt, den ich gefragt habe.“ Bedächtig nickte er. „Doc? Bin ich fit genug für einen Ausflug im Raumanzug?“ Der Zabrak musterte ihn fachmännisch: „Hast Du noch Schmerzen?“ „Nein“, log er. „Na dann ist das kein Problem.“ Screw sah in erstaunt an: „Hast Du denn Erfahrung mit so etwas?“ Der Bothan entblößte alle Zähne und grinste. „Wenn mir jemand hilft, der Dir sonst die Drinks liefert schaffe ich das bestimmt.“ Alle sahen automatisch zur Theke rüber, an der Sozzle den Ithorianer weiter einarbeitete. Der Trandoshan bemerkte ihre Blicke und sah herüber. Freundlich nickten sie und der Bothan winkte, als ob sie noch eine Runde wollten. Sozzle nickte und drehte sich zurück zu dem Ithorianer. Screw wand sich wieder ihm zu: „Warum denn Sozzle?“ „Weil Sozzle viel mehr ist, als nur ein einfacher Barkeeper.“, antwortete er knapp. Verwirrt sahen sich die anderen beiden am Tisch an. „Vertraut mir. Ich habe das im Gefühl.“ Wenn er ihnen jetzt sagte, der er vor dem Abflug einige Daten über die wichtigsten Bewohner dieser Station gesammelt hatte, dann würden sie ihm nicht mehr trauen. Nicht wo das Imperium gerade mit hundert prozentiger Sicherheit genau das selbe versuchte. Er wusste noch wie erstaunt er gewesen war, als er das Bild der Tänzerin und Besitzerin der Cantina gesehen hatte. Sozzle trat an den Tisch. „Eure Getränke.“, sagte er und stellte die Gläser ab, „Dafür erklärt ihr mir, welche Schuppen schief liegen, das ihr alle zu mir rüber gestarrt habt.“ In Kurzform berichtete Screw ihm, was auf dem Minerschiff entdeckt worden war. „Ich habe vorgeschlagen, das wir beide diese imperialen Geschenke entschärfen und für einen guten Zweck sichern.“, schaltete sich der Bothan ein, als Sozzle leise fluchte. Aufmerksam musterte der Trandoshan ihn für einen Moment, dann nickte er leicht. „Wann fliegen wir rüber?“ Doc und Screw sahen mit offenen Mündern zwischen ihnen hin und her.

Mhair'gead

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Thursday, 26. July 2007, 08:33

„Ganz vorsichtig jetzt. Eine falsche Bewegung und wir sind Geschichte.“, schepperte es in seinen Helm. „Das brauchst Du mir nicht zu sagen.“, knurrte er zurück und nahm das Kabel fest in beide Hände, „Sag mir lieber wann ich ziehen soll.“ „Einen Augenblick noch.“ Er stellte sich breitbeinig hin und wartete auf das Zeichen. Nur sein eigener Atem war in seinem Helm zu hören. Dies waren die Momente, in denen er sich fragte, warum er das alles tat. Sie hatten sich am heutigen Morgen zum angeblichen Arbeitseinsatz gemeldet und waren zu dem Minerschiff herüber geflogen. Nur Screw und Doc wussten, was sie wirklich vor hatten. Beide waren gestern nicht sehr begeistert gewesen von seinem Plan, doch Sozzle hatte ihnen versichert, das er sich damit aus kannte. Natürlich kannte er sich damit aus. Laut seiner Akte war er ein Schmuggler, Fälscher und Terrorist. Außerdem hatte er eine Menge gezahlt, damit diese Akte im Register des Imperium vernichtet wurde. Das bedeutete er hatte nicht nur hohe Fähigkeiten, sondern auch gute Kontakte. Auf einem abgelegenen Außenposten hatte es jedoch noch eine Kopie in einem Speicherkern geben, der nicht vernetzt war. Diesen Speicherkern hatten die Hutten an sich gebracht und ihre eigene kleine Aktensammlung eröffnet. Das Imperium hatte keine Ahnung wer da an der Theke stand und er würde es ihnen auch nicht erzählen. Der Bothan vertraute dem Trandoshan. Jeder hätte bei einem Großangriff auf die Heimatsiedlung alle Mittel eingesetzt, die er bekommen konnte. Das Sozzle es geschafft hatte zwei Sprengladung an zwei Beine eines AT-AT an zu bringen und den Läufer damit weit vor Schussreichweite auf die Häuser zu zerstören, war eine erstaunlich Leistung. Zu gerne hätte er ihn gefragt, wie er das geschafft hatte, aber dann hätte er zugeben müssen, das er die Akte kannte. Dafür stand noch zu viel anderes nützliches dort drin. Sozzle richtete sich langsam auf und verstaute die Gerätschaften in seinem Gürtel, den er sich um seinen Raumanzug gelegt hatte. „So jetzt langsam und gleichmäßig ziehen.“ Das Kabel rutschte aus dem Anschluss am Container. Vier Lampen an der Konsole darüber leuchteten kurz Grün auf und dann wurden sie dunkel. „Das war es schon. Auf zum nächsten.“

Müde streckte sie den Rücken durch, als die Verriegelung der Tür hinter ihr zuschnappte. Sie stolperte halb durch das leere Haus. Den ganzen Tag hatte sie damit verbracht sich nach Möbeln um zu sehen. Ihr Finanzen gingen langsam zur Neige und daher war es nicht leicht etwas zu finden, was schick war und sie sich auch leisten konnte. Finn und Deirdre tollten an ihr vorbei und machten es sich auf der Decke gemütlich, die sie ihnen ausgelegt hatte. Ein schäbiges Stückchen Stoff, was sie von einem fliegenden Händler am Starport erstanden hatte. „Was würde ich jetzt für eine Dusche geben.“, murmelte sie leise. Ihre Füße trugen sie in das Hinterzimmer in dem die Liege stand. Morgen war auch noch genug Zeit mal wieder bei Großmutter Eheo um eine Benutzung der Dusche zu bitten. Jetzt wollte sie nur noch schlafen. Auf der Schwelle blieb sie stehen. War sie wirklich im richtigen Haus? Vor ihr stand ein wunderschönes Designerbett. Riesig und gemütlich lud es sie ein sich hinein fallen zu lassen. Erstaunt sah sie sich weiter um. Das gesamte Schlafzimmer war eingerichtet worden. Hinten auf einem kleinen Tisch neben dem mächtigen und sehr schicken Kleiderschrank lag ein Datapad. Neugierig nahm sie es in die Hand und rief die Textdatei auf.

Hallo Fainche!

Ich habe mich nie dafür bedankt, das Du Dich um mich gekümmert hast, als ich es am nötigsten brauchte. Dieser Raum soll keine Bezahlung für die Schülerin meiner Mutter sein, die mich gerettet hat, sondern ein Geschenk für die Freundin, die mich beschützt hat. Du hast außerdem uneingeschränkten Zugang zu meinem Haus. Ich habe es heute fertig eingerichtet und solange Du hier noch keine Möbel hast, kannst Du jeder Zeit mein Bad und meine Küche mit benutzen. Warte bitte nicht auf mich. Ich habe ein Treffen mit den Stadtvertretern. Vielleicht richte ich mir hier vor Ort einen kleinen Laden ein. Direkt beim örtlichen Ladeplatz für das Shuttle soll etwas frei geworden sein. Außerdem würde ich Dich bitten morgen etwas Zeit für mich auf zu sparen. Wir müssen mal etwas bummeln gehen.

Liebe Grüße, Mhair'gead

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Mhair'gead

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Friday, 27. July 2007, 08:23

Frustriert marschierte er durch die Station. Dieser Colrasco war ein härterer Fall, als er gedacht hatte. Zwar hatte er ihm entlocken können, wie er ausgebildet worden war auf dieser Station, aber wer genau das getan hatte, wollte der Mann nicht sagen. Außerdem hatte er ein gespeichertes Geständnis, das Colrasco ein Crewmitglied eines Schmugglerschiffes gewesen war, aber auch das war so gut wie verjährt. Die wirklich wichtigen Informationen hielt der Mann zurück. Es musste etwas da sein. Es war immer etwas da! Gereizt salutierte er und marschierte an der Patrouille vorbei. Sie kontrollierten ihn nicht, denn die niederen Ränge kannten ihren Platz. Schließlich wussten alle, das er ein Mitglied der imperialen Inquisition war. Niemand wagte es sich mit ihm an zu legen. Alle gestanden unter seinen Methoden, was sie getan hatten oder auch das, was er zum wohle des Imperiums hören wollte. Nur hier war es anders. Das war alles die Schuld dieses Kommandanten. Der zögerliche Kerl hielt ihn von seiner Arbeit ab. Immer wieder wurde er kontrolliert und Colrasco untersucht, ob es dem Gefangenen noch den Umständen entsprechend gut gehen würde. Dem Gefangenen! Das musste man sich einmal vorstellen! Was kümmerte ihn dieser Haufen Fleisch? Wenn er gekonnt hätte, wie er wollte und wie er ausgebildet worden war, dann hätten sie schon lange andere Ergebnisse erhalten. Es war unvorstellbar, was die Leute alles zu gaben, wenn sie an der Schwelle zum Tod standen oder langsam und unwiderruflich darüber hinweg glitten. Zischend öffnete sich die Tür zu den Arrestzellen. Routiniert schob er seinen Groll bei Seite und setzte sein Lächeln auf. Es war Zeit für eine weitere Befragung. Vielleicht würde er ja bald so weit gehen dürfen wie er wollte, denn er hatte einen Bericht verfasst, der die Feigheit des Kommandanten anprangerte. Heute morgen hatte er ihn zum Hauptsitz der imperialen Inquisition abgeschickt. Dieser Offizier würde schon bald die Macht kennen lernen, die er hier versuchte zu behindern.

„Oh komm der Laden sieht doch gut aus!“, sagte sie und stürmte regelrecht über die Schwelle. Neugierig sah sie sich um. „Ja er sieht gut aus und die Möbel sind auch gut verarbeitet, aber auch die Preise sehen gut aus.“ Mhair'gead drehte sich um und fixierte Fainche. Drohend stemmte die Twi'lek die Hände in die Hüften. „Wenn Du noch einmal über die Preise jammerst, dann kaufe ich Dir einfach alles, was mir gefällt und frage Dich nicht nach Deiner Meinung.“ Verdattert blinzelte die Tänzerin zurück. Ging der Frau etwa erst jetzt auf, was sie hier wollten? Mhair'gead grinste triumphierend. „Also? Wie sieht es aus? Soll ich los ziehen oder willst Du selbst aussuchen, was ich Dir kaufe?“ Jetzt fand sie ihre Sprache wieder. Zumindest dachte sie das, doch mehr als ein mattes „Warum?“ kam nicht über ihre Lippen. „Weil ich genau weiß wie wenig Du noch hast und weil ich noch nie eine Freundin habe sitzen lassen. Zumindest denke ich das.“ Fainche sah sie noch viel erstaunter an. „Du kannst Dich wieder erinnern?“ „Nein das kann ich nicht. Es ist noch immer ein großes schwarzes Loch, aber ich habe festgestellt, das ich ein kleines Vermögen angehäuft habe. Das sind meine Credits und damit kann ich machen was ich will.“ Ihre Antwort war etwas zu hart und etwas zu schnell gekommen und sie konnte spüren, wie ihr wieder die Kontrolle entglitt. Rasch drehte sie sich um und atmete ein paar mal tief durch. Hier wollte sie nicht in Tränen ausbrechen. Fainche trat an sie heran und legte vorsichtig eine Hand auf ihre Schulter. „Ist wirklich alles in Ordnung mit Dir heute?“ Wie sie diese Frage hasste. Nichts war in Ordnung. Sie hatte ein unruhige Nacht hinter sich. Gestern hatte sie sich auf das Bett geworfen und vor Einsamkeit geweint. Als sie ihren Kopf und ihre Lekku in die Kissen vergraben hatte, war ein Damm gebrochen und tausend Splitter waren auf sie nieder geprasselt. Jeder einzelne war gefüllt mit nackter Haut, die sich auf ihrer rieb und Stoff, der über sie hinweg glitt. Sie konnte sich an Dinge erinnern, die sie in einem fremden Bett getan hatte, von denen sie bis dahin nicht einmal wusste, das es möglich war. So viele erotische und glückliche Momente und alle mit der Person, die sie alleine gelassen hatte. Mimei war verschwunden. Fainche hatte es ihr gesagt. M'ia hatte nachgeforscht und alles was bekannt war, war das Mimei in ein Shuttle gestiegen war. Doch genug des Selbstmitleids. Sie hatte gestern schon den Plan gefasst Fainche etwas Gutes zu tun und das würde sie jetzt machen. „Ja es geht mir gut. Du bist hier diejenige, die sich nichts schenken lassen will.“ Resigniert seufzte Fainche hinter ihr. „Na gut, aber hier drin sind es nur zwei Dinge, die ich gerne hätte.“ „Dann kaufen wir den Rest wo immer Du willst.“

Mhair'gead

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Saturday, 28. July 2007, 10:21

Screw war in das Datapad vertieft. Er konnte nicht verstehen, wie niemand außer ihm die Schönheit in den Zahlen und detaillierten Beschreibungen sehen wollte. Es gab nichts faszinierenderes, wie eine Ansammlungen von Daten und Fakten, die zu einem so schönen Gegenstand wurden, wie einem Schiff. Diesmal im Speziellen das Minerschiff, was noch immer in der Station steckte. Seine Männer machten eine großartige Arbeit. Nachdem die letzte Ladung entschärft war, hatten sie jetzt schon fast alles erledigt, was wichtig war. Sie lagen perfekt in der Zeit. Nur das Cockpit machte ihm noch Sorgen. Falls das Schiff aus eigener Kraft raus fliegen sollte, so mussten dort alle Kontrollen funktionieren. Er selbst hatte jedoch das Cockpit bei dem Angriff unter Feuer genommen und er hatte gut getroffen. Die Elektronik war hinüber und die Scheiben waren alle geborsten. Der Raum war dem Vakuum des Alls ausgesetzt. Wohl oder übel würde ein Schiff ausschlachten werden müssen, um das alles in Stand zu setzen. Wenn er seinen eigenen kleinen Scyk zerlegte, würde das nicht reichen. Er brauchte etwas mehr als das, was ein kleiner Jäger zu bieten hatte und das war dann nur eines der Probleme, die ihrem Plan im Weg standen. Fast wäre Screw über die Schwelle gestolpert. Gerade noch schaffte er es sein Gleichgewicht zu halten. Moment einmal. Auf dem Weg zum Notfallhangar gab es keine Schwellen. Er blieb stehen und sah sich um. In welcher Sektion war er denn hier gelandet? Hier war seit ewigen Zeiten niemand mehr gewesen. Der Staub auf dem Boden war gut einen Zentimeter dick. „Wirklich toll gemacht. Nun wirst Du wertvolle Zeit mit dem Herum irren verschwenden.“, murmelte er zu sich selbst. Die Beleuchtung flackerte auch nur noch sporadisch. Prüfend sah er sich genauer um. Bis auf seine eigenen Fußspuren im Staub konnte er nichts entdecken. Zumindest hatte er so einen Hinweis um den Weg zurück zu finden. Das hier musste eine ehemalige Wohn- und Lagersektion der Händler sein, die früher hier gelebt hatten. Neugierig wanderte sein Blick beim Laufen umher. Eine Beschriftung auf einer der Türen fiel ihm ins Auge. Irgendwo in seinem Datapad war doch noch der alte Code, mit dem sich alle Türen öffnen ließen. Zischend glitt sie zur Seite. Zumindest die Technik funktionierte hier noch. Vorsichtig ging er in den Raum und nahm seine Taschenlampe, die er immer in seinem Werkzeuggürtel trug, zur Hand und schaltete sie ein. Er konnte sein Glück nicht fassen. Was er im Lichtstrahl sah, passte Ideal zu ihrem Plan. Wenn alles funktionstüchtig war, würde es den Plan gewaltig beschleunigen.

Zufrieden mit sich selbst saß Mhair'gead auf ihrem Sofa. Fainche hatte sich nach einer kleinen Diskussion davon überzeugen lassen, das sie ihr die Möbel bezahlte. Nach einem langen Einkauf fühlte sie sich jetzt entspannt und glücklich. Die Bearded Jax schlich zu ihr herüber und hüpfte direkt auf ihren Schoß. Fast hätte sie beim Umzug das kleine Tierchen vergessen, aber als das Sofa eingepackt wurde, hatte sie kläglich gejammert. Sie schien das Möbelstück als ihre Heimat an zu sehen und war alles andere als Glücklich sie anscheinend zu verlieren. Sie hatte sich nur auf dem Sofa in eine Transportkiste locken lassen. Was nicht bedeutete, das sie still war, als Mhair'gead sie von dem Sofa trennen wollte. Ihr blieb nichts anderes übrig, als die Kiste mit dem Möbelstück zusammen zu verpacken. Zum Glück waren die Container wegen der Pflanzen mit einem eigenen Lebenserhaltungssystem ausgerüstet. „Na bin ich auf Deiner Heimat geduldet?“, fragte sie sanft und kraulte das Tier zwischen den Ohren. Ein glückliches Schnurren war die Antwort. Ob sie selbst auch so verschroben wirkte auf andere? Wenn sie alleine vor die Tür ging, huschte sie schnell durch die Gassen und versuchte unauffällig dort hin zu gelangen, wo sie hin wollte. Was blieb ihr auch anderes übrig? Noch immer wusste sie nicht viel über ihre eigene Vergangenheit. Jeder Fremde konnte ein ehemaliger Freund sein, den sie nicht erkannte. Selbst hier in ihrem neuen Haus hatte sie einen Raum eingerichtet voll mit Dingen, die ihr Rätsel auf gab. Schon in der Villa hatte sie sich gefragt, woher sie das alles hatte. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen. Ein paar Krallen, die sich rhythmisch in ihren Oberschenkel gruben, lenkten sie ab. „Au!“ Sanft versuchte sie die Bearded Jax davon ab zu halten, doch sie hatte sie die ganze Zeit gekrault und das war nun der Lohn dafür. Irgendwie war es ja ein schönes Tier, aber etwas anstrengend und schmerzhaft. Zumindest in diesem Moment. Wie aufs Stichwort gluckste der Nuna vorbei in der Hoffnung der Futternapf wäre aufgefüllt worden. Außer Fressen hatte er nicht viele Interessen. Langsam schüttelte sie den Kopf und sah ihm nach. Er würde nicht viel Glück haben. Auch wenn sie sich ab und an aufregte über ihre neuen und alten Mitbewohner, freute sie sich doch über das Leben in ihrem Haus. Damit fühlte sie sich nicht ganz so einsam.

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Mhair'gead

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Saturday, 28. July 2007, 20:55

Wieder einmal saßen sie zusammen in der Cantina wie so oft in den letzten Tagen und Wochen. Doch heute Abend war die Spannung fast greifbar zwischen ihnen. Der Bothan beobachtete aufmerksam die anderen Tische und lauschte dem Bericht über Screws Zufallsfund. Damit hatte der Sulustan erneut bewiesen, das er manchmal mehr Glück als Verstand hatte. An den Nebentischen war normaler Betrieb. Nichts was der Ithorianer nicht alleine bewältigen konnte. Nur wenige Imperiale trauten sich in die Cantina und die saßen alle weit von ihnen entfernt. Schließlich waren sie ein Haufen suspekter Aliens für sie. „Wenn wir es richtig anpacken, dann können wir viel früher als geplant anfangen.“, endete Screw zuversichtlich. Träge beugte sich Sozzle vor. Die ganze Zeit über hatte er aufmerksam zu gehört, doch der Bothan konnte regelrecht riechen, das der Trandoshan eine schlechte Nachricht hatte. „Das müssen wir auch,“, leitete Sozzle ein, „denn meine Quellen im Cluster haben mir berichtet, dass die Aufstände auf den Planeten so gut wie niedergeschlagen sind. Bald haben sie einen Sternenzerstörer übrig, um ihn in die Nähe der Station zu bringen. Wenn der kommt, dann können wir alles vergessen.“ „Du hast Quellen im Cluster?“, blinzelte Doc erstaunt. Für einen Zabrak begriff er seltsam langsam, wenn es darum ging einen Schmuggler zu erkennen, stellte der Bothan fest. „Es ist doch nur eine Nahrungslieferung und ein Wassertransport in den letzten Stunden ... oh ...“, Doc beendete den Satz nicht. Ihm war wohl aufgegangen, wie naiv er wirkte. „Hast Du eine grobe oder vielleicht genaue Zeit?“, schaltete er sich nun selbst ein. Sozzle sah ihn direkt an und grinste viel sagend. „Innerhalb der nächsten vier Tage.“ Wie vom Donner gerührt hockten sie auf den Stühlen. Screw fand als erste seine Stimme wieder und ließ ein paar leise Flüche in seiner Muttersprache hören. „Ich mache mich sofort an die Ausführung. Wir müssen gestern schon alle informiert haben.“ Nach ein paar letzten taktischen Fakten und Glückwünschungen erhoben sie sich alle und gingen an die Arbeit. Ihnen war klar wie schnell es nun los gehen würde.

Fainche schob den Sessel noch einmal zurecht. Langsam ging sie einen Schritt zurück und sah sich im Zimmer um. Ja es war gemütlich genug. Hier würde sie sich bestimmt mit einem Roman entspannen können. Dank Mhair'gead hatte sie eine ganze Batterie neuer Bücher, die die Regale an der Wand neben dem Sessel füllten. Gerade wollte sie los eilen in das nächste Zimmer, als ihr aufging, das alles fertig war. Es gab nichts mehr ein zu räumen. Vorsichtig ging sie durch die Tür und die Treppe hinunter. Im Keller war noch immer ein Rumpeln zu hören. Sie folgte dem Krach und fand die Arbeiter bei den letzten Handgriffen. Erstaunt stellte sie fest, dass das Bad so gut wie fertig war und selbst der Badepool mit Naturfelsbrunnen bereits sprudelte. Selbst das Wasser war klar und roch frisch. Vorsichtig prüfte sie die Temperatur. Es war angenehm warm und lud sie zum Schwimmen ein. „Das hatte ich nun wirklich noch nicht erwartet.“, sagte sie überrascht. „Ja ihre Freundin hat etwas extra springen lassen, damit wir uns beeilen.“, brummte der Chef des Trupps, der neben ihr aufgetaucht war. Stolz fügte er hinzu: „ ... und schön ist es geworden.“ Sie strich sich die störrische Strähne aus dem Gesicht und lächelte den Mann an. „Haben sie vielen Dank.“ „Das ist doch unsere Arbeit kleine Dame.“, lachte der Mann und drehte sich wieder zu seinen Männern. Keine Stunde später genoss sie schon die Ruhe und das friedliche Plätschern ihres Brunnens, während sie mit geschlossenen Augen im Wasser trieb. Alles war eingerichtet und kein Fremder war mehr im Haus. Noch nie war es ihr so gut gegangen. Sanfte Musik untermalte ihr Entspannungsbad. Es hätte nicht besser sein können, doch plötzlich tauchte das Gesicht von Doc vor ihrem inneren Auge auf. Fainche richtete sich auf und sah sich um. Hier war mehr als genug Platz für zwei und sie war alleine. Sie fühlte sich auf einmal wie das einsamste Wesen in der ganzen Galaxie.

Mhair'gead

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Sunday, 29. July 2007, 10:06

Sozzle konnte in dem engen Gang nicht richtig stehen. Die zwei Männer, die mit ihm dort warteten, hatten es nur ein wenig besser. Diese Rüstungen waren wirklich etwas sperrig, aber ohne Schutz hätte er den Auftrag nicht angenommen. Während er wartete, ging er noch einmal durch wo alle waren. Doc war auf der Hauptbaustelle, der Bothan war im Notfallhangar und Screw im Stationskern. Es war alles bereit. Zwei Tage lang hatten sie durch leise Fragen und geflüsterte Informationen auf diesen Moment vorbereitet. Gelassen überprüfte Sozzle noch einmal den Blaster in seinem Holster. Die anderen beiden Männer wirkten fast aufgeregt. Er konnte im fahlen Licht des Ganges ihr glückliches Lächeln sehen. So war es vielen Gegangen, als sie endlich den Plan erzählt hatten. Einige hatten geklagt, doch bedeutend mehr hatten fast nicht warten wollen. Die letzten zwei Tage hatte er viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. Am Ende waren jedoch alle bereit mit zu machen. Auf einmal hörte er das Zischen einer Tür hinter der Wand. Er konnte die Stimmen nicht genau verstehen, aber er wusste das es nur eine Art von Besuch in diesem Trakt gab. Hoffentlich beeilte sich Screw!

Ein letztes mal lief das Diagnoseprogramm ab. Prüfend sah er sich um. Der Notfallhangar schien wie ausgestorben so ohne Arbeiter, die die Geschütze reparierten. Dafür saßen viele Männer in den Schiffen, die angeblich schon lange aus geschlachtet waren. Freundlich nickte er einem zu, der wie er prüfend durch die Halle sah. Jeden Moment konnte es los gehen. Niemand war in der Halle selbst. Mit einem freundlichen Piepen meldete der Bordcomputer keine Probleme. Der Bothan entspannte sich etwas und lockerte seine Schultern. Warten war das Schlimmste, was es gab. Er wollte losschlagen! Als er wieder hoch sah, bemerkte er das in einem der anderen Cockpits jemand wild fuchtelte und zum Tor deutete. Erstaunt blickte er sich um. Dort stand einer ihrer Männer und machte das vereinbarte Warnzeichen. Fluchend öffnete er die Kanzel und sprang heraus. „Wie weit entfernt sind sie?“ „Sie sind gleich da.“ Ohne zu überlegen zog er seinen Blaster und legte sich auf die Lauer. „Schießt auf die Helme. Dann können sie keine Meldung machen.“, sagte er den vier Leuten vom Sicherheitstrupp, die Wache halten sollten. Alle starten sie den Gang hinunter. Schritte kamen näher. Innerlich betete er, das er noch genug Zeit hatte für diese Aktion, bevor es soweit war. Als die Patrouille um die Ecke bog, ging sie in einem Feuerregen zu Boden. Die Männer hatten keine Chance gehabt. Doch statt sich die Glückwünsche ab zu holen rannte der Bothan schon wieder zu seinem Schiff.

Doc saß auf seinem Stuhl im Notfalllazarett. Mehr als ein paar medizinische Geräte, die unter einem Pavillon neben der Baustelle standen, war es nicht, doch von hier hatte er alles im Blick. Den imperialen Wachen hatte er erzählt, das er jedes Lazarett überprüfen musste und heute dieses dran wäre. Die weißen Rüstungen standen in sicherer Entfernung. Der Zabrak blickte zurück auf die Baustelle. Die Piraten hatten hier ein großes Loch gesprengt um eine Abkürzung zwischen zwei Sektionen zu haben. Dabei hatten sie die Decke und alle Räume in unmittelbarer Umgebung beschädigt. Einige Hauptkabel waren durch diese Wand gegangen, hatte ihm Screw erklärt, doch zum Glück gab es für alles zwei weitere Hauptkabel. Das war die Idee des Sulustan gewesen. Hier hatte sich gezeigt, dass das ein guter Einfall gewesen war. Auf einmal ging alles sehr schnell. Um ihn herum wurde alles dunkel. Ohne seinen eigenen Befehl, sich nicht zu bewegen, wäre er nervös geworden, als grelles Blasterfeuer über ihn hinweg donnerte. Als die Notbeleuchtung an ging, blickte er automatisch zu den imperialen Wachen. Keine einzige stand mehr. Die Scharfschützen hatte gute Arbeit geleistet. „Es geht los!“, rief er und sprang auf.

Der Offizier hatte gerade mit der Befragung an gefangen, als das Licht ausfiel. Die Schreie erstarben zusammen mit der Beleuchtung. Gereizt befahl er sofort dem einfachen Soldaten neben sich nach zu sehen was passiert sein. Er konnte hören, wie der sich abmühte die Tür zu öffnen. „Sir der gesamte Strom ist ausgefallen.“ Wütend drehte er sich um. Er wollte gerade den Mann anbrüllen, als hinter ihm die Wand explodierte. Die Druckwelle warf ihn nach vorne. Der Mann auf dem Tisch brüllte etwas ängstlich heraus. Wie eine Puppe, die von einem wütenden Kind misshandelt wurde, schleuderte es den Offizier gegen die Wand. Benommen lag er auf dem Boden. Als die Notfallbeleuchtung wieder anging, blickte er in die Mündung eines Blasters. Er folgte der Hand und dem Arm dahinter und sah das fiese Grinsen des Trandoshan, der hier die Cantina leitete. „Du?“, stieß er hervor. Das Grinsen wurde noch ein wenig breiter. Dann bemerkte er Bewegung. Zwei andere Männer schnallten Colrasco los. „Damit kommt ihr nicht durch. Ihr kommt keine fünf Meter weit. Wir werden euch auf halten.“ „Mutige letzte Worte.“, zischte die Figur über ihm. Er sah sich nach dem Soldaten um. Mit verrenkten Gliedern lag er neben der Tür. Ein roter See bildete sich unter dem Helm. Von ihm war keine Hilfe mehr zu erwarten. „Wieso letzte Worte?“, fragte er überheblich und starrte den Barkeeper an. So würde er nicht sterben! Nicht von der Hand eines Cocktailmixers! Das letzte was er sah, war wie der Finger des Trandoshan sich langsam krümmte. Den Schuss hörte er schon nicht mehr. „Gehen wir.“, sagte Sozzle grimmig.

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Mhair'gead

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Monday, 30. July 2007, 15:22

Wütend schlug der Kommandant gegen die Tür. Durch die Notbeleuchtung war sein Gesicht zu einer grausigen Fratze geworden. „In dieser Station funktioniert ja wirklich nichts.“, schnaubte er und gab es auf aus seinem Büro zu kommen. Wie konnte es sein, das jetzt von selbst ausfiel, was die Invasionstruppe nicht hatte bewerkstelligen können? Angeblich gab es doch drei Sicherungen, damit immer alles mit Energie versorgt wurde. Ja eigentlich gab es sie. Wenn jetzt alles ausfiel, gab es nur eine Möglichkeit. Sofort hämmerte er wieder gegen die Tür. Endlich hörte er Schritte. „Kommandant? Sind sie da drin?“, drang die Stimme seines Adjutanten durch das Metall. „Nein ich stehe direkt neben ihnen und hämmere gegen die Tür, damit ich rein komme.“, gab er giftig zurück. „Es tut mir Leid Sir. Durch den Stromausfall kam es zu einer stationsweiten Sicherheitssperre. Alle Türen sind verriegelt.“ Warum hatte er nur seinen Kader nach Führungsakten und nicht nach Intelligenztest ausgesucht? Resigniert seufzte er. Nach einem tiefen Atemzug gab die notwendigen Befehle. Er ließ sie zweimal von seinem Adjutanten wiederholen, dann machte der sich auf den Weg sie aus zu führen.

Screw duckte sich tief und rannte durch den Gang. Das Blasterfeuer donnerte über ihn hinweg. Hinter der nächsten Ecke gingen sie in Deckung. Ein flüchtiger Blick über seine Männer zeigte ihm, das alle drei keine Treffer eingesteckt hatten. „Wo kamen die denn her?“, fragte einer erstaunt. „Das nennt sich Patrouille Du Leuchte.“, knurrte ein anderer die Antwort. „Geben sie auf! Sie haben keine Chance uns zu entkommen!“, schallte es den Gang herauf. Zur Antwort feuerte Screw ein paar mal blind um die Ecke. Schnell schoss danach sein Kopf vor und zurück. „Die Kerle sind gleich bei uns. Los weiter zur Sektion 17.“ Alle nickten und sprangen wieder auf. Schnell huschten sie weiter. Einer der Männer schloss zu ihm auf: „Captain? Wollen wir wirklich unsere Freunde da hinten zu unserem Fluchtpunkt locken?“, fragte er im Laufen. „Nein ich habe mir für den Fall solcher Störungen wie die da hinten etwas einfallen lassen. Wir müssen nur unbedingt durch die Sektion 17, damit es klappt.“ „Das wäre da vorne nach Rechts.“, schnaubte der Mann im vollen Lauf. Ihr Trupp bog ab. Sie konnten die Stiefel ihrer Verfolger hören. Screw hoffte das sein Plan auf ging.

Colrasco verstand die Welt nicht mehr. Gerade noch war sein ganzer Körper ein einziger Schmerz und auf einmal wurde er durch dunkle Gänge gezerrt. Immer wenn er um eine Pause bat, wurde er weiter geschoben. War das eine neue Art der Folter? Warum gaben sie sich so viel Mühe? „Egal was ihr mit mir macht, ich werde euch nicht mehr erzählen.“ „Von Dir will ich auch gar nichts hören. Sei besser still, damit wir nicht entdeckt werden.“ zischte eine Stimme in sein Ohr. Das war doch nicht dieser Versager von Offizier. Hatten sie einen neuen Folterknecht angeheuert? Brachten sie ihn deshalb woanders hin, damit der ihm schlimmeres antun konnte? Panik stieg in ihm hoch. Wild versuchte er sich zu wehren. Er strampelte und schrie herum. Plötzlich knallte es und sein Kopf wurde zur Seite geschleudert. Er sah Sterne und konnte gerade noch realisieren, das er einen Kinnhaken bekommen hatte, bevor die Welt dunkel wurde.

Doc kam ohne viel Gegenwehr vor ran. Ihre Vorhut leistete gute Arbeit. Ab und an mussten sie über abstrus verrenkte Körper in weißen Rüstungen steigen. Die Mütter hielten ihren Kindern dann immer die Augen zu, doch im Hauptfeld war alles Ruhig. Für seinen Geschmack kamen sie jedoch viel zu langsam vorwärts auch wenn sie nur drei Sektionen zu überbrücken hatten. Er überlegte sich gerade, wie er die Familien zu mehr Geschwindigkeit treiben konnte, als jemand von der Nachhut neben ihm auftauchte. „Wir haben ein paar Truppenbewegungen bemerkt. Es sind mehr Patrouillen unterwegs. Zwei davon werden auf uns stoßen, wenn wir uns nicht beeilen.“ Die Mütter in der Nähe keuchten ängstlich, als sie den Bericht hörten. Doc richtete sich zu voller Größe auf. „Also gut! Wir müssen schneller werden! Bitte nehmt die Kleinen wieder auf den Arm. Wenn wir uns nicht beeilen, dann bekommen wir unfreundlichen Besuch!“ Unruhe kam auf, aber die Menge wurde deutlich schneller. Der Zabrak war beeindruckt mit wie wenig murren es alle auf sich nahmen. Er entließ den Mann neben sich. Sein Blick fiel auf eine Frau, die sich mit ihren kleinen Zwillingen ab mühte. Mit zwei Schritten war er neben ihr. „Kommen sie. Eine kann ich auch tragen.“, sagte er und hob das Mädchen auf seine Schultern. Glücklich lachte sie auf und hielt sich an seinen Hörnern fest. Die Mutter lächelte dankbar und Doc nickte gequält zurück. Wehe die Kleine zog zu fest, dann landete sie auf seinem Rücken.