Die sogenannte "Schlacht von Bern" ist nur ein von beiden Seiten hochstilisiertes Gerangel um Medienpräsenz. Die SVP plante eine Wahlkampfveranstaltung mit grossem Trara in Bern und der Linken mochte das nicht wirklich zu gefallen.
Der sogenannten Szene gefällt vieles nicht. Das fängt beim WEF an, beinhaltet den G8 Gipfel, Staatsbesuche von allerlei Repräsentanten, geht über zur Nagradiskussion, Erst Mai Kundgebungen und last but not least die SVP und Blocher. Ich habe noch nie eine dermassen grossangelegte Propaganda in der Schweiz gesehen wie den Wahlkampf 07 der SVP. Andererseits fällt auf, dass noch selten so viele Plakate verschmiert wurden allerorts, und natürlich betrifft auch dieses wiederum die selbe Partei. Die linke Szene lebt von der Selbstgerechtigkeit und vom Wissen, dass auch Zerstörung und Gewalt angewendet werden darf, wenn es gegen das Establishment geht. Da ist der Weg zum Mord nur noch ein kurzer. Ich persönlich warte nur noch auf einen ersten Mord der hiesigen linken Szene, so wie bei Pym Fortuyn in Holland z.B.
An jenem 6.10.2007 entlud sich also der ganze Frust in Bern. Der "Schwarze Block" randalierte und ergoss sich über den vorbereiteten Festplatz der SVP. Dazu ist zu sagen, dass eine unbewilligte Demo von "Schwarzes Schaf" in Bern stattfand. Die Polizei liess verlauten, dass man Kundgebung zwar nicht bewilligen will, aber tolerieren werde. Zwei Demos in einer so kleinen Stadt wie Bern, die sich erst noch als politische Erzfeinde betrachten, das kann nicht gut enden. Das zeugt einfach von Kurzsichtigkeit und Ahnunglosigkeit. Schlussendlich werden wir von Personen regiert, die eh nie den Mut haben, für eine Sache geradezustehen, die sie gerade verbockt haben. In Bern ist auch noch kein Kopf gerollt und alle schieben sich den Schwarzen Peter zu. Wäre ja auch was ganz neues. Die SVP Riege und deren Sympatisanten, wohlweislich in der übergrossen Mehrheit, stellte sich jedoch nicht zum Kampf sondern hielt ihren Umzug in gekürzter Fassung ausserhalb der Innenstadt ab. Schlussendlich verhalf gerade die Randale der Rechtspartei zu ungeahnter Präsenz und Profilierung, während die Linke wieder mal in ganz schlechtem Licht dasteht. Die Gegendemo war von einem Anwalt der Grünen organisiert worden und der steht nun so quasi als Sündenbock im Rampenlicht. Wahrscheinlich nahm ebenjener Daniele Jenni Gewalt sogar in Kauf, dies halt mit derselben selbstgerechtigkeit, mit der er auch an Anti WEF Demos teilnimmt.
Der Sachschaden der "Chaoten" hielt sich arg in Grenzen, aber weils halt in der ruhigen Schweiz stattfand, gabs ein übertriebenes Medienecho. Die SVP profitierte davon, aber eben auch deren Gegner. Bei der nächstbesten Gelegenheit zur Randale wird es auch garantiert wieder welche geben. Die Polizei vermeldete, dass die Krawallmacher eine ganz neue Taktik angewendet haben sollen. Ich sehe das so:
Die Polizei greift nur durch, wenn sie in grosser Überzahl ist. Dass sie eigentlich ausgebildet und gut gerüstet wäre, ist angesichts der Tatsache, dass sie zuhause eine Frau oder eine Familie haben weniger Wichtig. Ergo braucht die Polizei eine grosse Anzahl Leute, um der Lage Herr zu werden, weil allzuschwer verletzen darf sie keinen. Darin liegt die Krux. Der Gewaltbereitschaft steht kein Äquivalent gegenüber. Deshalb ufert jede grössere Linksdemo in Anarchie aus. Gerade in einer Stadt reichen kleine Gruppen aus, weil die Polizei nicht bereit ist, Opfer zu machen. Die Nichtgewaltbereitschaft der Schweizer Polizei fällt nicht nur mir auf, sondern noch vielen anderen, deshalb ist hierzulande auch das Faustrecht auf dem Vormarsch. Die Behörde, die eigentlich für Sicherheit und Ruhe sorgen müsste, versagt seit Jahren schmählich: AntiWEF Demo, 1. Mai Demos, Fussballkrawalle etc. Die Taktik der Polizei kann keine sein, wenn sie von Angst beherrscht wird. Kein Wunder stecken die Beamten mehr Prügel ein als sie austeilen.
Der Unterschied zwischen hiesigen Bildmaterialen zu diesem denkwürdigen 6. 10. 2007 und dem Bildmaterial der ausländischen Medien ist frappant. Hierzulande werden Fotos aus der Perspektive der Polizei gezeigt. In der New York Times sind die Fots aus der Sicht der Randalierer geschossen. Dazu ist anzufügen, dass der Fotograf, Pascal Lauener ein Linksgroupie ist, bei dessen Fotografien die linken Politiker immer gut, die rechten Politiker immer schlecht rüberkommen:
Fotograf Pascal Lauener. Jedenfalls suggerieren die Bilder ein übermässig hartes Durchgreifen der Ordnungskräfte. Der Krawall richtete sich auch nicht gegen alles, sondern insbesondere gegen die vorbereiteten Stände, Wurstbuden, Bühnen der SVP, von Blutvergiessen nicht mal zu reden. Unter "schwere Krawalle" verstehe ich etwas anderes.
Ich habe mir den New York Times Bericht auch durchgelesen und komme zu folgendem Fazit: er ist einseitig und tendenziös. Es kommt einem vor als würden Ausländer hierzulande regelrecht unterdrückt und schlecht behandelt. Es würde mich wundern, wenn es irgendwo anders wäre als hier, aber im Vergleich zum real existierenden US Faschismus gepaart mit ganz anderen Rassimus - und Immigrationsproblemen Amerikas, steht die Schweiz gewiss nicht schlecht da (Hier nur am Rande erwähnt Huntingtons neues Buch "Who are we"). Natürlich wird auch Daniele Jenni erwähnt, aber nur am Rand. Der Bericht wurde ja bereits früher geschrieben, deshalb ist er gar nicht aktuell. Möglicherweise wäre er nie gedruckt worden, hätte es keine Krawalle gegeben, denn auf die neusten Umstände nimmt er keinen Bezug.
Nun noch meine Wahlprogronosen für 2007:
SVP 30%
FDP 14%
CVP 14%
SP 24%
Grüne 10%
Andere 8%
Fazit:
Der Wahlkrampf 07 ist bald ausgestanden und man darf wieder ins Alltagsgeschäft einkehren. Das latente Krawalltum wird weiterexistieren, genauso wie die SVP weiterhin ihre Provokationen theatralisch ausbreitet. Ich persönlich habe meine Wahlunterlagen noch nicht mal gekriegt, wegen des Wohnortwechsels, aber ich hätte sie der SVP gegeben. Schlicht und einfach deswegen, weil ich vermehrt Pöbeleien von ausländischen Männern hautnah miterlebe oder weil mir die Anarchischen Vandalenakte, Hip Hop Taggereien und Sprayereien auf den Sack gehen. Ich schlage das 20 Minuten (wahrlich kein rechtes Hetzblatt) vom Donnerstag auf und lese auf der Frontseite dass der 17 jährige Prügler vom Xtra in Zürich schon einen 39 jährigen zu tode geprügelt hat. Man hat vermieden auf der Frontseite zu erwähnen, dass er Kerl serbischer Abstammung ist, aber ebenso vermied man das Wort "Schweizer". Eine Seite vorher steht, dass ein Ausgebürgerter 17 jähriger seine Ausbürgerung vor Bundesgericht weiterziehen wird (auf Kosten der Steuerzahler notabene). In Acht Monaten, stehts da schwarz auf weiss, brachte er es auf 66 Einträge im Sozial- und Arbeitsverhalten in der Schule, fiel als Schläger auf und musste vom Unterricht ausgeschlossen werden. Und das Blutbad in Italien in einem Scheidungsprozess geschah durch einen Albaner, der seine Ehefrau und deren Bruder abknallte. Auch wenn letzteres jetzt nicht in der Schweiz passierte, so passiert mehr als genug, und oft sinds junge Männer aus dem Balkan oder naher Osten. Der Streetparade Mörder hingegen war ein vorbestrafter Thai. Mein Serbischer Nachbar meinte zu mir, dass er SVP wählen würde, wenn er könnte. Denn er fürchtet, dass durch das Fehlverhalten einiger, auch Unbescholtene Probleme kriegen. Kriminelle Subjekte, die nicht Bürger sind, gehören ausgeschafft. Die SVP garantiert mir das glaubwürdig, darum würde ich sie wählen.