Momentan les ich wieder das Buch "Die fabelhafte Welt der Leichen" von Mary Roach und da ist mir gestern Nacht eine
unglaubliche Parallele aufgefallen zu der angeblich von George Lucas stammenden Idee der Naniten...
Einige Jahre zuvor war New Jerseys berühmter Sohn Thomas Edison mit einer weteren Variante des Konzeptes von de im ganzen Körper verbreiteten Seele auf den Plan getreten.
Edison glaubte, Lebewesen würden von >>Lebenseinheiten<< animiert und beherrscht, winzig kleinen, nicht einmal unter dem Mikroskop sichtbaren Gebilden, die sich in jeder Zelle befänden.
Bei Eintritt des Todes, so Edison, verließen sie den Körper, schwebten eine Weile umher und vereinigten sich schließlich wieder, um ein neues Wesen zu beleben - sei es einen anderen Menschen, einen Ozelot oder eine Seegurke.
Wie einige andere wissenschaftlich ausgebildete, aber leicht schrullige Seelenspekulanten* wollte auch Edison seine Theorie experimentel beweisen.
In seinem Buch Diary and Sundry Observation erwähnte er Pläne für einen >>wissenschaftlichen Apparat<<, der die Kommunikation mit seinen seelenänlichen Konglomeraten von Lebenseinheiten ermöglichen sollte.
>>Warum sollten Persönlichkeiten in einer anderen Existenz oder Sphäre ihre Zeit damit verschwenden, ein kleines dreieckiges Stück Holz über einem Brett mit einer bestimmten Beschriftung zu bewegen?<< schrieb er in Anspielung auf die Hexen- oder Ouija-Bretter, die damals in Spiritistenkreisen große Mode waren.
Edison glaubte, die Lebenseinheiten brächten eine Art >>ätherische Energie<< hervor, die man nur verstärken müßte, um mit ihnen zu kommunizieren.
* Fussnote
Den meisten Menschen fällt es schwer, Edison für schrullig zu halten.
Als Beweis hätte ich folgende Passage über das menschliche Gedächtnis aus seinen Tagebüchern anzubieten:
>>Nicht wir erinnern uns, sondern eine bestimmte Gruppe unserer kleinen Leute tut das für uns.
Sie leben in dem als >Boca-Falte< bezeichneten Teil des Gehirns. (...)
Sie sind in zwölf bis 15 Schichten eingeteilt, die zu unterschiedlichen Zeiten Dienst haben wie die Arbeiter in der Fabrik. (...)
Es ist daher wahrscheinlich, daß, wer etwas erinnern will, einfach nur mit der Schicht in Kontakt treten muß, die zum Zeitpunkt des Erlebnisses Dienst hatte.<<
Roach Mary, 2003: Die fabelhafte Welt der Leichen, Deutsche Verlagsanstalt, München