NirMeleth - Das Eckenforum

Ich überlege mir schon seit ein paar Monaten, ein neues Bike anzuschaffen, diesmal endlich ein Fully - sowas hätte ich ja schon viel zu lange viel zu gerne.

Mein Auge ist momentan auf ein Trek Remedy 8 gefallen - aber das hat noch so einpaar Haken.

http://www.trekbikes.com/de/de/bikes/mou…remedy/remedy8/

edit: nach reiflicher Überlegung doch nen eigenen Thread draus gemacht.

Gnahahaha, in Starnberg steht ein Remedy!

Nee, siehste falsch... 3500€

Ich habe jetzt überlegt, ob ich dir die technischen Details aufzählen soll, aber das würde wohl wenig bringen.
Etwa so, als argumentierte man bei einem Ferrari mit Motorleistung, Fahrwerkseinstellungen, etc. und dabei fahren alle Golf - es ist halt eine Bauch- und keine Kopfsache, sowas zu begründen.

Natürlich könnte ich auch mit einem normalen Rad fahren, aber mit so einem Geschoss ist es viel aufregender und auch sicherer, wenn man mit 160mm Federweg vorn und hinten einfach über eine Menge Hindernisse den Berg herunterbügeln kann.
Ob das den Preis rechtfertigen kann - keine Ahnung?
Der Preis rechtfertigt sich wohl dann, wenn es Menschen gibt, die ihn bezahlen können/wollen. So wie bei allen Dingen, die "normalen" Menschen viel zu extrem und teuer erscheinen.
Mir ist selbst bewußt, dass es ne schöne Stange Geld ist - mehr als mein letztes Auto gekostet hat und mehr als das Doppelte meines alten Bikes - darum überlege und ringe ich auch mit mir selbst, ob es das wert ist und werde keinen überstürzten Kauf tätigen.

Klick!

Okay, also da dich wohl doch die technischen Details mehr zu interesseieren scheinen, versuche ich die mit einem Vergleich zu erklären.
Dabei beziehe ich mich auf Tests des Magazines , das einmal in Ausgabe 9/08 sechs sogenannte Enduro-Bikes getestet hat, wobei das von mir favourisierte Trek Remedy 8 gewonnen hat - sowie einen Test von 18 Hardtails bis 999 Euro in der Ausgabe 3/09, Gewinner hier das Canyon Grand Canyon 6.0.

Zunächst einmal die Begriffsklärung; Enduros werden Bikes mit einem einem Federweg vorne wie hinten von 140-160 mm genannt. Hardtails sind, wie der Name wortwörtlich sagt, am Hinterteil hart - sprich ungefedert.

Das Trek Remedy 8 hat einen Rahmen aus Alu, der für sich mit 2597g der leichteste und dennoch mit einer absoluten Steifigkeit von 71,25 N/° der stabilste im Test ist.
Das Canyon Grand Canyon 6.0 kommt mit seinem Alurahmen dabei auf 1486g und 99,6 N/° und ist damit auch seinerseits Testsieger.
Die Gesamtgewichte betragen 12,9kg für das Trek und 11,0kg für das Canyon.
Das sieht hier für einen klaren Sieg des Canyon aus, doch zu bedenken ist dabei, dass das Trek einen Mehrlenkerhinterbau hat, welcher 157mm Federweg bietet, gegenüber vier "einfachen Rohren" beim Canyon.

Federgabel ist das nächste Stichwort. Am Trek ist eine Rock Shocks Lyrik 2-Step Air verbaut, also eine mit Luft gefedernte Gabel, deren Einfedertiefe für Bergauffahrten in zwei Schritten auf bis zu 117mm abgesenkt werden kann. Gewicht 2533g und Einzelpreis ca. 990 Euro.
Am Canyon tut eine Rock Shox Reba SL Poploc seinen Dienst, diese kann für Berganfahrten komplett blockiert werden. Gewicht 1636g und Einzelpreis ca. 350 Euro.
Das Trek ist am Heck mit einem Fox Float RP 23 HV Dämpfer verstehen, der vielfach in Druck- und Zugstufe (Ein- und Ausfederverhalten, Vorspannung, etc.) einstellbar ist. Gewicht 329g Einzelpreis ca. 300 Euro.

In Sachen Schaltung und Kurbeln sind beide Bikes gleichauf mit der Shimano XT Gruppe ausgestattet, welche ohne Bremsen und Laufräder auf ein Gewicht von etwas mehr als 2100g und einen Preis von rund 470 Euro kommt.

Besagte Laufräder sind am Trek Bonetrager Rhythm Comp Dics-Laufräder mit Kenda Nevegal 2,35" Reifen, Gewicht 4438g.
Am Canyon sind Mavic XM 117 Felgen, Shimano XT-Naben und Schwalbe Nobby Nic 2,25" Reifen montiert zu 4135g.

Gebremst wird am Trek mit einer kompletten Shimano XT Anlage, Scheibendurchmesser vorne/hinten 203/180mm zu ca. 170 Euro.
Canyon verwendet Formula Oro K-18 mit 180/160mm für ca. 129 Euro.

Testergebnisse:
Das Trek Remedy 8 kommt im BIKE Test auf eine SUPER Wertung mit 129 Punkten.
"Fazit: Stark bergauf, stark bergab. Das innovative Remedy 8 offenbart nahezu keinerlei Schwächen und wiegt unglaubliche 1,35kg weniger als das zweitleichteste Bike im Test. Ein verdienter Testsieger mit großem Einsatzbereich."
Das Canyon Grand Canyon 6.0 kommt in seinem Test auf ein SEHR GUT mit 117,5 Punkten.
"Fazit: eine absolute Rennfeile für günstiges Geld. Das perfekte Eintiegsgerät für den Fumic (deutscher MTB Rennfahrer) in spe."

Mein Fazit sieht so aus:
Auch wenn das Remedy 8 insgesamt 1,9 kg mehr wiegt als das Canyon, so bietet es dafür aber einen ungleich größeren Einsatzbereich und der liegt vor allem in der Abfahrt. Wenn man sich die einzelnen Gewichte so ansieht, dann wird klar, dass eben vor allem Rahmen und Gabel deutlich schwerer sind, diese aber nunmal verantwortlich sind für den enorem Federweg, welcher wiederum erst die angestrebte Abfahrten und Manöver ermöglicht. Aber auch alle anderen Anbauteile, vor allem Laufräder, Reifen und Bremsen sind größer und stabiler dimensioniert um harte Schläge abzufangen, bzw. bergab bessere Bremsleistung zu zeigen.

Das Canyon ist nunmal ein Golf, der auf normalem Terrain eine gute Figur macht.
Während das Trek hier wohl eher ein Hummer als ein Ferrari wäre - ein Gerät für's Grobe - wenn auch vielleicht nicht mit einem Verbrauch von 25 Litern, sondern vielleicht von 10-15.

Vielleicht ist der Vergleich von einem Hardcore-Fully zu einem günstigen Hardtail etwas zu krass und ich hätte ein Fully in der günstigsten Kategorie wählen sollen, dadurch würde der Unterschied, bzw. die Qualität des Trek noch deutlicher. Vor allem bei Gewicht/Federleistung würde es klarer, warum das Bike soviel teurer sein kann -
aber leider habe ich einen solchen Test gerade nicht zur Hand, außderm kauft sich "Ottonormalbiker" wohl eher so ein gut augestattetes Hardtail als unbedingt ein x-beliebiges Fully - hoffe ich zumindest.

Was die Nutzung angeht, hat thux natürlich völlig Recht, darüber sollte man sich auch Gedanken machen.
In den letzten Jahren bin ich mit meinem Bike ca. 3000-5000km/Jahr an Touren gefahren und eigentlich sollte das auch noch mehr werden.
Darüber hinaus habe ich aber auch kürzlich den Bikepark Oberammergau entdeckt, ne richtige Freeridepiste mit allem drum und dran und von daher zusätzliche Motivation für das Bike - denn das ist etwa ne halbe Stunde von mir entfernt.

Gestern live im Shop gesehen und in der Hand gehabt, nur leider lies das Wetter keine Probefahrt zu.

YÖÖÖ!
Und nächste Woche kommt der Frühling und ich hab frei!



Und Morgen hol ich noch meinen neuen Helm ab, mit krassen Totenköpfen.

Natürlich hab ich noch ne offene Alternative, ich bin bisher ja auch immer mit Helm gefahren -
im Gegensatz zu irgendwelchen berüchtigten Großstadtrambos!

Dein Bike ist bübchenblau oder irgendsowas!