Ja auch grad wieder gefunden, Once heist das Album
So lange war die Pause eigentlich nicht, die Nightwish nach Century Child einlegten und mit Once haben sie ihren Breitwand-Opern-Metal wieder einen Tick breiter aufgefächert. Nach dem Labelwechsel zu Nuclear Blast waren die Erwartungen an die Finnen natürlich irgendwo in der Stratosphäre angesiedelt. Aber sie haben nicht klein beigegeben, sondern neue Wege für ihre Musik gesucht.
Da hilft es natürlich auch, wenn man direkt mal das London Session Orchestra zur Unterstützung heranzieht, das auf Once neue Aspekte für den Nightwish-Sound hervorzaubert. Aber die Band versteht es auch geschickt, nicht die ganze Scheibe mit dem Orchester zu verkleistern. Die volle Geigenwucht wird erst in den beiden überlangen Stücken "Creek Marys Blood" und "Ghost Love Score" ausgepackt. Die Reise startet noch in gefälligen Gewässern und mit "Nemo" und "Wish I Had An Angel" sind sogar radiokompatible Songs dabei. Spätestens bei Track sieben "Dead Guardians" wird jedoch die ganz harte Metal-Keule herausgeholt und in den nächsten Song "Romanticide" noch mächtig hineingeschwungen. Dazu singt Tarja ungekünstelt, aber mit der ganzen Macht ihrer Opernausbildung. Auch bei Basser Marco Hietala hat sich gesangstechnisch einiges getan.
Die Besonderheit der CD ist aber eigentlich der auf finnisch gesungene Akustik-Track "Kuolema Tekee Taiteilijan", der nicht nur in der Sprache, sondern auch in seiner Traurigkeit etwas wahrhaft Finnisches hat. Da wünscht man sich Tarja zur nächsten Apocalyptica-Single, möglichst im Duett mit Ville Valo. Mit Once sollte es Nightwish problemlos gelingen, den Symphonic-/Opera-Metal-Thron zu verteidigen.