Computerspiele sind auch
weiterhin ein Thema in der deutschen Politik. Auf der Jugend- und
Familienministerkonferenz in Schwerin fordert die bayerische
Familienministern Christine Haderthauer (CSU), dass auch das mögliche
Suchtpotenzial eines Spiels in die Bewertung der Altersfreigabe
einfließen soll. Die jungen Menschen, die Video- und Computerspiele
spielen, lebten demnach in einer Scheinwelt, egal ob sie Counter-Strike
oder World of Warcraft spielten. Jegliches Spiel könne zu Schulversagen,
Vereinsamung und Realitätsverlust sorgen. Um die Gefahr einzudämmen,
müssten die Bewertungskriterien der USK angepasst werden.
Da ich in letzer Zeit öfter mal meine Meinung zu diesen Damen und Herren kundtue, schrieb ich gleich eine Mail an die Dame
Mit leicht süffisantem Lächeln lese ich Ihre Aussage wonach junge Menschen, die Counterstrike, WOW oder ähnliches spielen, in einer Scheinwelt leben würden.
Geehrte Frau Haderthauer...wo leben dann die Politiker? Die größte und bunteste Scheinwelt Deutschlands wird von Ihnen und Ihren "Berufskollegen" besetzt.
Wenn solche Spiele süchtig machen, dann sollte man bei den Betroffenen hinter die Rosarote Brille des Verteufelers blicken und nach den Ursachen forschen, gleiches gilt bei Amokläufen, bei denen sehr schnell Computerspiele als Schuldige angeprangert werden, ohne dabei zu hinterfragen, was im Umfeld der Leute vor sich ging.
Computerspiele sind Ventile, an denen diese Personen über Jahre hinweg möglicherweise ihren Frust ablassen, der ihnen weiterhin täglich in Schule, Familie usw. aufgebürdet wird.
Irgendwann ist jedoch ein Punkt erreicht an dem sie diese Frust nicht mehr an diesem Ventil ablassen können.
Statt die Computerspiele dann als Auslöser zu verteufeln, sollten sie dafür sorgen, daß jedes Kind in Deutschland ohne Angst vor Schulschlägern in die Schule gehen kann, daß brutale Eltern ihre Strafe bekommen und nicht jahrelang ihre Kinder mißbrauchen können.