NirMeleth - Das Eckenforum

Hab grad beim Durchstoebern unseres Forums was altes gefunden. Eine Geschichte zwischen Morren und mir, die wir eigentlich ingame austragen wollten, aber keine Zeit hatten und es somit im internen Forenbereich gemacht haben. Fuer die Meisten sicher nicht interessant - aber da ja hier alles gut aufgehoben ist und es einfach hierher gehoert, uebertrag ich es mal hierher (dann kann ich auch den Forenbereich bei uns loeschen) und es ist im Endeffekt, der Beginn von "Das Ender einer guten Idee" - Waehrend eines PoCs Briefings platz te Morren mit der Neuigkeit raus, Larvia wuesste alles, es kommt zum Streit,......

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Delijha:

Gefuehle

mit gemischten gefuehlen verliess sie das haus, um die paar meter zu morrens haus zu laufen.

es war fast abend geworden, die luft war lau und die sonne stand schon tief und gluehte ueber die weite der "orange fields" - wie eoin diesen teil auf dantooine nannte.

sie blieb einen moment vor der haustuer stehen und schaute sich von oben bis unten an. sie seufzte kurz und lief dann hinueber zu morrens haus.

vor der haustuer hob sie die hand, um anzuklopfen, verharrte dann mitten in der bewegung.

was sollte sie ihm sagen, wie sollte sie anfangen? ...ueberlegte sie
fuehlte sie sich schuldig? eigentlich nicht. waehrend des gespraeches mit eoin kam heraus, dass zumindest er sie wohl in vielerlei hinsicht falsch verstanden hatte. aber sie hatte sich wohl auch nicht wirklich guenstig ausgedrueckt.

es hatte keinen sinn, sich worte zurechtzulegen. sie klopfte vorsichtig an und rief: "morren? bist du zuhause?"

Morren:

Augenblicke vergingen ohne das etwas passierte. Erst dann schob sich die Tür begleitet von einem schleifenden Laut zur Seite. Morren war in schlichte Kleidung gehüllt. Alles von dunklem grau, die Arbeiterhose samt den Knieschützern, die Stiefel, das Shirt und selbst die Jacke. Sein Gesicht blieb ausdrucklos als er das Gesicht der Frau musterte. Man hätte vermuten können, dass es für einen Moment in seinen blauen Augen blitzte. Oder war es mehr die Enttäuschung darüber, jemand anderes vor sich stehen zu haben als ursprünglich erwartet? Letztendlich war es egal. Bei der gar ausdruckslosen Maske aus Fleisch und Knochen würden auch diese Gedanken schnell vergessen sein. Morren nickte nur und schritt wortlos zurück in die Eingangshalle.

Ein leises Klirren war zu vernehmen als die Brandyflasche auf den Glastisch aufsetzte und sich neben zwei mit rotbrauner Flüssigkeit gefüllten Gläsern positionierte. Er schob eines davon näher an die Couch heran, das andere behielt er selbst und musterte es uninteressiert. Er schwenkte es leicht in die Hand, verfolgte die Schrägen der wabbrigen Oberfläche die sich gegen eine Seite das Glases hebten und sich zur gegenüberliegenden Seite hin senkten. Erst dann näherte sich der Drink seinen Lippen. Er ließ den Brandy eine Weile auf der Zunge, dann schluckte er. Er schob das Glas zurück auf den Tisch und fixierte plötzlich die Frau vor sich. Kein Wort kam über Morrens Lippen, er sah sie einfach nur an, musterte sie eindringlich.

Delijha:

Sie wollte sich schon wieder umdrehen und gehen, lange dauerte es, bis sie geraeusche hinter der tuer vernahm. als sich die tuer oeffnete sah sie morren vor sich. er sah wie immer aus, nur war seine mine weniger freundlich, als sonst, wenn er sie sah. augenblicklich verhaerteten sich auch ihre gesichtszuege.

tja, was hab ich auch erwartet? dachte sie
er ist wohl genauso veraergert wie ich, ueber die situation

er bat sie nicht rein, sie folgte ihm dennoch in seine eingangshalle. sie schaute sich um und dachte unweigerlich an die nacht, als sie hier zusammen einige moebel rueckten. nun war er also fertig, schoen sah es aus.

dann richtete sie den blick wieder auf morren, wie er sein brandyglas betrachtete. sie raeusperte sich kurz: "ich hoffe, ich stoere dich nicht gerade?!" sie schaute sich nochmal fluechtig um. "ich wusste nicht, ob du besuch hast - aber sonst haettest du mir sicher auch nicht die tuer geoeffnet"

sie stand einfach so da und betrachtete morren... wie er von seinem glas trank und es dann wieder auf den tisch stellte, wie er sie ansah.

"hmm nunja... du scheinst dich in schweigen huellen zu wollen, aber das hab ich nicht anders erwartet. ich red nicht lange drumherum. es geht um den abend des briefings. eoin erwaehnte, du waerst ungehalten deswegen und wohl sehr boese auf mich. ich dachte, dann waere es mal an der zeit zu reden - natuerlich nur, wenn du interesse daran hast und es dir wichtig ist." sie zuckte mit den schultern. "ich will dir nichts aufdraengen."

ihre stimme klang durch und durch gleichmuetug.

Morren:

Morren nickte. Ob er interessiert war? Sicher war er interessiert. Andernfalls wäre es nun weniger wahrscheinlich, dass sie vor ihm sitzen würde oder er ihr Erscheinen akzeptiert hätte. Vermutlich wäre die Tür einfach wieder im selben schleifenden Laut zugeglitten. Es wäre eine ziemlich eindeutige Geste gewesen. Morren verschränkte die Arme hinter dem Rücken und ersparte sich eine Erwiderung auf ihre letzten Worte. Sie kannte die Antwort und es bedurfte keiner Aussprache. Gänzlich neutral, ohne jedes Aufkeimen von Erleichterung, ohne jenen scharfen und zornerfüllten Unterton sprach er zu ihr.

"Dann sag, was du zu sagen hast"

Delijha:

sie hatte von ihm nich viel erwartet, aber das er es geschafft hatte, diesen satz auszusprechen, hielt sie fuer erstaunlich. da sie nicht gerne herumdruckste, kam sie schnell zur sache.

"es ist nicht viel zu sagen. wie ich eoin bereits sagte, sage ich es auch dir. denn es gilt fuer euch beide. ich meinte was ich gesagt, tatsaechlich wie ich es gesagt habe." sie zuckte wieder mit den schulter. "allerdings bin ich mir nicht sicher, ob du mich richtig verstanden hast und auch nicht sicher, ob ich mich tatsaechlich richtig und verstaendlich ausgedrueckt habe. mir scheint nicht so, denn sonst waerd ihr - in diesem fall du - nicht so veraergert gewesen."

sie deutete ihm an, dass sie vorhatte, sich auf den boden zu setzen und tat das dann im selben moment.

"meine frage ist nur: warum bist du veraergert? was von dem was ich gesagt habe, hast du nicht verstanden oder hat dir nicht gefallen?" sie schaute ihn fragend an. ihre stimme war weiterhin ruhig und gleichmuetig.

Morren:

Morren tat das, was sie wohl am wenigsten erwarten würde. Zumindest glaubte er das. Er grinste. Kein schelmisches, neckisches Grinsen. Es war böse und von Spott gezeichnet. Doch das war nicht alles. In einer routinierten Bewegung verschwand seine Hand unter der Jacke und zog den Blaster aus dem Schulterholster.

Der Lauf war genau auf ihre Stirn gerichtet.

Delijha:

sie schaute ihn an und wartete auf eine reaktion. es schien nicht so als wuerde er anstalten machen etwas zu sagen.

sie schaute zu boden und als sie wieder aufschaute, sah sie in den lauf seiner pistole. sie schaute ihn ausdruckslos an, ihre mine verhaertete sich wieder.

als sie ihn ansah und dabei die pistole ignorierte, klangen ihre worte kalt:

"so sehr haben dich meine worte also veraergert, oder was soll das?" sie schloss einen moment den mund "was erwartest du nun? du solltest wissen, dass das mir keine angst macht - also: welche reaktion willst du nun sehen?"

Morren:

Morren zuckte lässig mit den Schultern und seine Stimme war ruhig und beherrscht.

"Nein. Deine Worte haben mich nicht wirklich verärgert. Im Grunde kommen sie mir sogar sehr gelegen, muss ich gestehen. Du hast mir nun die perfekte Möglichkeit geliefert, um nicht nur das Kopfgeld für dich, sondern auch für alle anderen zu kassieren. Eine bessere Situation hätte sie nicht ergeben können." Ein schmales Lächeln umspielte seine Lippen. "Ich fürchte du hast etwas übersehen, bei einem deiner letzten Aufträge. Eoin ist nicht unbekannt und Narlina bringt sicher einen netten Bonus. Vielleicht werde ich auch einfach nur meinen Spaß mit ihr haben." Er sagte diese Worte ohne jedes Gefühl. Mehr eine blanke Feststellung.

Sein Blaster zog ein Stück zur Seite und spuckte gebündelte Energie. Der Schuss fraß sich durch die Wasserflasche auf der gegenüberliegenden Seite. In Sekundenbruchteilen schmolz das Glas an dieser Stelle, zog sich zusammen und die Flasche zersprang in tausend Stücke. Einige Brocken schlitterten über den Marmorboden oder rissen Striemen in den roten Stoff der Couch.

"Es war ein Unfall. Beim Briefing hast du mehr als deutlich gezeigt, dass du überreagieren kannst. Das war auch heute der Fall. Nur das ich dieses mal einen Wunden Punkt bei dir getroffen habe. So kam es zu einer handgreiflichen Auseinandersetzung bei der du tödlich verletzt wurdest." Morren lachte. "Ich weiß - keine wirklich wasserdichte Geschichte, aber ich habe noch genug Zeit um mir bessere Details zu überlegen. Vielleicht muss ich das nicht einmal. Eoin wird in Sorge um dich sein. Das macht ihn schwach und er wird von allein auf mich zukommen. Dann wird es ein leichtes sein auch ihn zu erledigen. Wenn das geschehen ist.. bleibt nur noch Narlina.. sie sollte kein Problem darstellen."

Sein Blick wirkte fast mitleidig, doch es war mehr als eindeutig nur gespielt.

"Weißt du.. eigentlich mag ich dich. Aber uns ist beiden klar, dass ich dich nicht leben zu meinem Auftraggeber werde bringen können. Das wäre profitabler. Eigentlich verabscheue ich diesen Job, aber die Credits stimmen. Ein besseres Angebot werde ich vermutlich auch nicht bekommen"

Delijha:

sie stand auf, als er anfing wie ein wahnsinniger zu reden. sie blieb stehen und verschraenkte die arme. sie hoerte seinem ganzen vortrag zu und versuchte ihm nicht ins wort zu fallen.

als er fertig war, sagte sie kalt: "mach dich nich laecherlich, morren."

"willst du mir das hier verkaufen?" sie blickt ihm fest in die augen.

"wenn es dich so schockt, dass ich larvia nicht vertraue, erschiess mich gerne, wenn du keine andere wahl siehst"

"aber erzaehl mir hier nich so ne scheisse, morren"

Delijha zog ihren Scatter aus dem Holster. "Wir koennen uns gerne vorher noch gegenseitig ein paar Fleischwunden verpassen, das sieht dann echter aus - aber ich ziel ganz sicher nicht vorher auf Gegenstaende."

Sie hielt ihren Scatter hoch und sagte:

"Wenn du dich allerdings weiter laecherlich machen willst vor mir, indem du mir solche geschichten auftischtst, werde ich gehen - weil mir der sinn solcher stories leider entgeht."

Morren:

Sein Gesichtszüge entspannten sich und kehrten wieder zu ihrer ursprünglichen Form zurück. Zu der ausdrucklosen Maske mit der er sie hier begrüßt hatte. Ruhig und bestimmt sprach er weiter als er den Blaster zurück in den Holster schob.

"Mein Schauspiel mag nicht das beste gewesen sein. Auch wenn du mich vermutlich unterschätzt. Aber das spielt keine Rolle. Vielleicht bist du aber auch einfach nur blind und gar nicht in der Lage dazu, zu erkennen, was ich dir damit zeigen wollte."

Morren griff zum Glas, leerte es in einem Zug und kehrte ihr den Rücken zu, um sich nachzuschenken. Er nahm einen weiteren Schluck, ohne sich umzudrehen.

"Du warst ziemlich deutlich in deiner Meinung über Schmuggler, Piraten.. was auch immer. Du würdest sie alle eiskalt umbringen. Das kann ich dir nur bedingt verübeln. Was für mich zählt.. letztendlich sind wir alle nichts anderes. Jeder von denen geht seinem Beruf nach, jeder verfolgt seine eigenen Interessen. In den Augen der Imperialen sind wir nichts anderes als Verbrecher, Räuber oder Terroristen. Vermutlich findet sich selbst dort ein Funken Wahrheit. Das bleibt Ansichtssache. Du würdest du uns genauso umbringen."

Er nahm einen weiteren Schluck - immer noch mit dem Rücken zu ihr.

"Daran habe ich mittlerweile keinen Zweifel mehr. Vielleicht bin es nur ich, der so denkt, aber so funktioniert eine Einheit nicht. Nicht - wenn ich dir in jeder Sekunde mein Leben ohne zu hinterfragen anvertrauen muss. Man muss akzeptieren können.. und das kann man nur ohne Zweifel. Diese Zweifel hast du. Die Zweifel werden dich zögern lassen. Wenn auch nur ein paar Sekunden, oder nicht einmal das, aber dieses Zögern kann man Leben und das der anderen beenden."

Morren lächelt traurig.

"Du kennst mich wirklich nicht, wenn du ernsthaft glaubst, hier geht es um Larvia. Ich weiß nicht was du mit ihr vor hast - aber ich werde dich beobachten. Du gibst dich einfach nur dem Glauben hin, akzeptieren zu können. Vielleicht kannst du das, aber du kannst nicht vertrauen. Nicht vollkommen. Sollte man auch nicht, wenn mal sich gänzlich allein um sein Überleben sorgen muss. Jetzt aber trägst du nicht nur die Verantwortung für dein eigenes Überleben, sondern auch das der anderen. Diese anderen können dir nur vertrauen, wenn du ihnen das gleiche entgegenbringst. Daran habe ich meine Zweifel - wie sollte es auch anders sein. Du bist eine kalte Frau, Delijha."

Delijha:

Delijha schaut ihn weiterhin kalt an und genauso kalt spricht sie dann zu ihm.

"dann hast du kein wort verstanden, was ich an dem abend gesagt habe."

Sie steckt ihren scatter weg.

"das ist wirklich sehr traurig, aber ich nehme es hin. ich werde dir jetzt nochmal erklaeren, was ich an dem abend gesagt habe - vielleicht verstehst du die worte, wenn ich sie anders formuliere- wenn nicht, werde ich gehen und dann lass ich dich mit deinem glauben allein."

Delijha setzt sich wieder auf den boden.

"ja, ich bin ehrlich erschrocken, dass larvia bescheid weiss - du hast es erzaehlt, als waers einfach so passiert. das ist unverstaendlich fuer mich, weil ich mich frage, wozu dann dein test gedacht war, wenn du ohnehin vorhattest, ihr das zu erzaehlen - auch wenn es, wie du meintest, nur teilweise von dir kam.


genau den punkt, den du mir vorwirfst, sehe ich hier - du hast damit unser aller leben in die waagschale geworfen. was nun, wenn du ihr vertraust, sie dich auch niemals verraten wuerde - aber uns? aber es ist egal morren, denn wichtig war der satz den ich ausserdem gesagt habe und der war ernst gemeint, auch wenn er bei dir wohl nicht so ankam: Ich vertraue euch, das allein zaehlt fuer mich - wenn ihr diesen leuten vertraut, akzeptiere ich das. erwarte jedoch nicht, dass ich in freudentraenen ausbreche, denn ich suche mir die leute immer noch selbst aus, weil ich auch weiss, dass ich zwangslaeufig auch euch gefaehrden koennte."

Sie macht eine Pause und setzt sich im schneidersitz hin.

und ich waere bereit, wenn sich diese leute irgendwann als ketzer rausstellen, sie dafuer umzubringen, um euer und mein leben zu retten.

das ich besser allein zurecht komme, sollte genau diesen punkt klar machen. nicht ohne euch, sondern moeglichst ohne gefahrenquellen, die die einheit gefaehrden koennten.

Ihre stimme wird ruhiger.

das ich mit dieser einstellung zu der welt allein darstehe, hat mir eoin bereits klargemacht. aber mich in dieser hinsicht aendern zu wollen, waere ein langer prozess.

ich will dich hier nicht vollsuelzen mit irgendwas. du solltest jedoch wissen: ja, ich gehoere zu diesen unheimlich verbitterten menschen, die ihre vergangenheit nicht vergessen koennen. menschen, die mir vertraut haben, sind gestorben, weil ich anderen menschen vertraut habe. und das wird mir nie wieder passieren!

Delijha seufzt laut.

Ich weiss, es ist falsch, euch meine meinung aufzudraengen. aber wiederum will ich auch nicht, dass ihr ueber mein leben urteilt oder meint: vergangenheit ist vergangenheit - die zeiten haben sich nicht geaendert und ich bin misstrauisch. und ich habe angst um euch, jeden tag!

sie schaut ihn an.

was larvia angeht, ich vertrau ihr nicht - weil ich sie nicht kenne. aber du tust so, als wuerde ich sie hassen. ich find sie nett und ich plane gar nichts. sie wohnt jetzt hier, du bist gluecklich mit ihr, ich werde ihr helfen, wenn sie mit irgendwas probleme hat. das wird sich jedoch auf private dinge beziehen- in beruflicher hinsicht, bin ich misstrauisch und werde es vorerst bleiben.

ob du das hier nun verstehst, mir glaubst oder immer noch auf deiner meinung beharrst, entscheidest nun du.

ich wuerde fuer euch sterben. ihr seid mehr als unsere einheit fuer mich, ihr seid meine familie.... auch auf die gefahr hin, dass es abgedroschen klingt....

Delijha schaut ihn an und erhebt sich schon mal in der gewissheit, dass er sie wieder nicht verstehen wird oder will.

Morren:

Lange stand Morren mit verschränkten Armen einfach nur da, betrachtete abwesend den kalten Boden und überlegte. Hatte er sich geirrt? Vielleicht.. vielleicht auch nicht. Ihre Worte waren an diesem Abend ganz andere gewesen, oder zumindest so ausgesprochen, dass ihr Sinn schon wieder ein ganz anderer war. Oder hatte er nicht richtig zugehört? Unwahrscheinlich, immerhin hatte er sich wohl am meisten zurückgehalten und damit die Möglichkeit gehabt, den anderen zu folgen. Dennoch. Das Wortgefecht hatte stark angeheizte Züge angenommen.. ein geradezu riesiger Raum für Missverständnisse. Was sollte er ihr sagen? Am besten war wohl die Wahrheit. Er rief sich die Erinnerung ihrer Reaktionen in die Gedanken zurück, damals, von dem Abend, den Gesprächen und von eben erst. Gerade bei ihren letzten Worten

"Deine Worte überraschen mich - aber irgendwie auch wieder nicht."

Ihr plötzliche Offenheit überraschte ihn. Hatte er ihr Unrecht getan?

ich wuerde fuer euch sterben. ihr seid mehr als unsere einheit fuer mich, ihr seid meine familie.... auch auf die gefahr hin, dass es abgedroschen klingt....

Diese Worte waren gleich einem Schlag in die Magengrube. Einfach der Umstand, dass es mehr war, als er ursprünglich erwartet hatte. Er hatte es nicht erkannt.. und konnte er das überhaupt? Letztendlich stand es außer Frage. Ihm blieb lediglich die Möglichkeit, sie an seinen Gedanken teilhaben zu lassen. Er schluckte einen Kloß in seinem Hals hinunter.

"Ich habe nie gewusst, dass du so denkst. Deine Worte klangen anders.. ganz im Gegensatz zu dem, was du mir eben erzählst.."

Selbst Eoin musste sich geirrt haben. Morren seufzte schwer.

"Mir tut es leid, wenn ich dir Unrecht getan habe. Vielleicht konnte ich auch nicht anders denken.. ich weiß es nicht."

Er nahm einen Schluck vom Brandy, um die aufsteigende Übelkeit hinunterzuschlucken. Sie mussten die ganze Zeit aneinander vorbei geredet haben. Alle.

"Niemand wollte dir vorschreiben, wem du zu vertrauen hast. Das würde auch ich nicht tun. Viel mehr war es das aufkeimende Gefühl, dass du uns.. oder zumindest mir .. nicht vertrauen kannst. Sicher .. ich hätte die Sache mit Larvia anders formulieren können, es ausschmücken können.. aber es hätte nichts am Umstand geändert. Ich habe sogar einen Großteil der Schuld auf mich geladen, gerade weil ich die meiste Zeit mit ihr verbracht habe. Und wäre es ein Fehler gewesen, dann hätte ich ihn selbst behoben.. selbst wenn es bedeutet hätte, dass ich Larvia hätte töten müssen."

Die letzten Worte sprach er nur leise, aber dennoch bestimmt und von jedem Zweifel erhaben.

"Die Vergangenheit darf man nicht vergessen. Mitunter wäre es ein fataler Fehler, wenn man das tut. Ich denke nur, dass man sein gesamtes weiteres Handeln nicht allein davon bestimmen lassen darf. Ich fürchte das wäre nicht weniger fatal. Aber das ist nur meine Meinung."

Es war erschreckend. Sie hatten sich missverstanden - und das, wo sie sich vermutlich ähnlicher waren, als Delijha es für möglich gehalten hätte.

Delijha:

Sie liess die Arme haengen, als sie so dastand. viel hatte sie nun erzaehlt, sachen, die fuer sie - in ihrem inneren - selbstverstaendlich waren, waren nun ausgesprochen.

"es muss dir nichts leid tun, morren. da du, sowie auch eoin, mich beide falsch verstanden habt, muss es wohl groesstenteils an mir gelegen haben. ich neige zu jaehzorn und ich will mich nicht damit entschuldigen, dass das nun mal meine art ist. an dem abend wurde er wohl jedoch von meiner angst ausgeloest."

"du weisst nun mehr als eoin, ueber meine einstellung zur einheit."

sie schaute ihn an.

"und ja, es ist mir peinlich. und ich waere froh, wenn wir das jetzt hier irgendwie zu ende bringen - ich steh nicht so auf gefuehlsduselei."

sie versuchte sich in einem laecheln, welches aber mehr als schief wirkte. wieder seufzte sie laut und ging dann ein stueck auf morren zu.

Morren:

Jetzt wandte er sich wieder zu ihr um und für einen Augenblick verzog ein aufrichtiges Lächeln seine Gesichtszüge.

"Wird das je zu Ende sein? Ich weiß es nicht. Vielleicht spielt aber auch das keine Rolle. Wir wissen nun mehr über uns und vermutlich wird es leichter, den anderen zu verstehen. Zumindest sollte so etwas nicht wieder passieren. Ich habe mich in dir getäuscht Deli - das war ein Fehler - einen den ich nicht noch einmal machen werde. Mein Vertrauen hast du."

Delijha:

als er sich zu ihr umdrehte, laechelte sie. sie ging weiter auf ihn zu.


"nein, das sollte auf keinen fall noch einmal passieren. ich werde versuchen, mich zu zuegeln. eoin setzt in dieser hinsicht auch grosse erwartungen in mich und ich hoffe, sie erfuellen zu koennen. es wird nicht einfach fuer mich und es wird vor allem nicht schnell gehen."

sie stand nun vor ihm und sah ihn an.

"durch diesen, sagen wir, streit, bin ich noch gar nicht dazu gekommen, dir zu sagen, dass ich mich sehr fuer dich freue." sie laechelte. "ihr beide seid wirklich süss zusammen."

ein wenig unbeholfen und unsicher, umarmte sie ihn kurz und hoffte, dass er den kurzen druck erwidern wuerde.

sie atmete hoerbar aus und sagte dann: "das war jetzt wirklich ne menge gefuehlschaos gerade und hat wirklich kraft gekostet. ich hoffe wirklich, dass nun ausnahmslos alles geklaert ist - deswegen bleibt nur noch eine frage.... Sehen wir uns heute abend im bantha?"

Morren:

Morren erwiderte die Umarmung. Ein Moment, in dem die Spannung aus seinen Gliedern wich und Platz für willkommene Erleichterung schuf. Erleichterung darüber, dass er sich geirrt hatte, Erleichterung über die Erkenntnis, dass er sich die letzte Zeit nicht in falschem Vertrauen gelebt hatte. Er nickte.

"Ich denke es ist alles geklärt. Du hast viel offenbart und vielleicht kommt einmal an der Tag, an dem du hinter die Vergangenheit anderer blicken willst. Dann ist es an mir, dir diesen Einblick zu gewähren. "

Er lächelte.

"Wir sehen uns im Bantha"

Delijha:

Sie atmete erleichtert auf, als er ihre umarmung erwiderte.

sie laechelte ihn an: "ich freue mich auf heute abend und ich freue mich umso mehr, dich dort als freund zu treffen. bis heute abend."

sie laechelte ihn noch einmal erleichtert an und verliess dann sein haus und eilte mit leichten schritten hinueber zu ihrem.

als sie dort ankam, liess sie sich auf die couch sinken und goss sich einen brandy ein. sie leerte das glas in einem zug und goss sich direkt nach.

erleichtert und viel froehlicher gestimmt, dachte sie an den abend im bantha.