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Eoin

Porno - Iraner

  • »Eoin« ist männlich
  • »Eoin« ist der Autor dieses Themas

Registrierungsdatum: 30. March 2006

Wohnort: überall und nirgends

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1

Sunday, 7. September 2008, 12:38

Eine neue Heimat

Finn hob grüßend die Hand als die Patrouille ihn passierte, die drei Krieger nickten dem alten Mann freundlich zu und signalisierten ihm, dass sie heute Abend den neuen Met testen würden von dem er Tags zuvor noch so schwärmerisch erzählt hatte. Der alte Wirt lächelte. Die Krieger hatten hier draußen in Poitan wenig zu tun, eigentlich bestand ihre Hauptaufgabe vor allem darin die allenthalben schuftenden Arbeiter davon abzuhalten sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen wenn sie wieder einmal zuviel über den Durst getrunken hatten.
Die Mischung aus cimmerischen und aquilonischen Handwerkern war nicht unbedingt förderlich für das schnelle voranschreiten des Stadtbaus den das Wolfauge hier in den Kernprovinzen in Auftrag gegeben hatte. Trotzdem konnte man ohne Gewissensbisse zugeben, dass der große und befestigte Handelsposten aufblühte. Er drückte sich an einer Lastenträgerin vorbei, die gerade dabei war einige Bretter und Hanfseile vom Handelsposten zu den Gerüstbauern am Bergfried zu tragen.
Der alte Wirt stieg flux die Treppe nach oben, schlängelte sich durch die Eisenseide, die den weiten Weg aus dem Stygischen hinter sich gebracht hatte, vorbei an filigranen Glaswaren, ebenfalls aus dem Süden bis hin zu den Fässern mit Honigwein. Ächzend ließ er sich auf die Knie sinken, die durch lautstarkes Knacken gegen diese altersungerechte Behandlung protestierten und stellte den Tonkrug unter den Zapfhahn. Als er den filigranen Hebel vorsichtig drehte, strömte die goldgelbe Flüssigkeit fröhlich plätschernd in sein Trinkgefäß und der süßlich schwere Geruch drang ihm in die Nase.
Hinter ihm krachte scheppernd etwas zu Boden, Finn erschrak nicht, er erschrak schon lange nicht mehr, dafür war er einfach zu alt, trotzdem drehte er sich neugierig um.
Ilnamar grinste den Wirt breit an und schob mit den Füßen gerade einige Dämmerstahlrohlinge zu einem ungeordneten Haufen zusammen.
„Fág an bealach, Finn. Ist das der neue Met?“ brummte der Krieger mit seiner rauen Bassstimme.
„Aye, Ilna dasch ischer! Kommt ausch dem Norden und ischt vorgeschtern mit dem Eichenholtsch gekommen.“ erwiderte der Alte, schloss den Zapfhahn und hob demonstrativ den Krug mit dem duftenden Gebräu gen Ilnamar.
„Wer war eigentlich bei dem Wagenzug dabei?“ wollte der cimmerische Krieger wissen.
„Deine Schweschter, diese aquilonische Blutkriegerin und Schagrada glaub ich.“ Antwortete der Alte und schnüffelte geräuschvoll am randvollen Krug.
„Warum weißt du das und ich nicht. Sollte ich da nicht einen Bericht bekommen?“ murmelte Ilnamar, drückte sich an einigen Kisten vorbei und ließ sich neben Finn in die Hocke sinken.
„Die wischen dasch du nich leschen kannscht, die geben ihre Berichte immer an Schaania oder Narlinae.“ murmelte der Wirt und nahm schmatzend einen kräftigen Schluck Met.
„Meiner Schwester geht’s aber gut?“ hakte der Krieger nach.
„Klar, die Inepha war doch dabei, die frischt jeden Räuber mit Haut und Haaren und der wird davon nicht mal schlecht!“ lachte Finn.
„Auch wahr. Lass mich auch mal.“ forderte Ilnamar den Alten auf und streckte die Hand nach dem Krug aus.
Finn zu den Krug schnell zur Seite und drehte schützend seinen Oberkörper vor das Objekt der Begierde: „Nix da! Der isch für dasch Schtadtfescht! Nur die Wachen bekommen heut eine erschte Probe weil die geschtern scho bösche einsch auf die Nasche bekommen haben alsch die Schteinmetze aus Aquilonien die Holtschfäller ausch dem Norden verprügelt haben.“
„Ich hab dich rekrutiert, du undankbarer Metegoist!“ brauste Ilnamar empört auf.
„Genau, dafür dasch ich hier die Verköschtigung mach und dasch mach ich gut und du kriegscht jetscht nix!“ stellte Finn seinen Standpunkt noch mal klar.
„Scheiße!“, grollte Ilnamar, erhob sich und schlenderte zu den Rohlingen aus Dämmerstahl zurück, „Wir brauchen noch paar Speere für die großen Ballisten, die werd ich dann wohl mal machen wenn man hier schon nix zu trinken bekommt.“
„Mach dasch, Jungchen!“, brummte der Alte, „Und komm nicht auf die Idee hier Met tschu schtehlen. Ich krieg schowas rausch!“
„Is ja gut, so was wär mir nie in den Sinn gekommen.“ entgegnete Ilnamar und verwarf einen unausgereiften Plan der ihm mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit Ärger mit Finn eingebrockt hätte.
„Schag mal, Ilna, wie wollt ihr dasch Bollwerk hier eigentlich nennen. Scho wasch braucht ja nen Namen. Da schollte man ja am Schtadtfescht wischen wie man dann datschu schagen scholl.“ wollte Finn wissen.
„Gute Frage“, murmelte Ilnamar während er sich einige der Rohlinge unter den Arm klemmte, „sollte man mal drüber nachdenken. So allgemein mein ich. Man kann ja auch nicht immer nur Clanstadt sagen. Das klingt ja nach nix.“ grübelte der Krieger mehr zu sich gewandt.
Finn nickte bestätigend während Ilnamar in Richtung Schmiede davon trottete.
„Bei Cromsch würtschigem Ohrenschmaltsch ischt der Met gut!“ brummte Finn und erhob sich ebenfalls um zurück zum Bergfried zu kommen wo er noch unbedingt den fruchtigen Sandwein aus Stygien kosten wollte.




OOC: Da wir ja ziemlich bald schon unser Stadtfest feiern und unsere hübsche T2 Stadt noch immer ziemlich namenlos dasteht, dachte ich mir könnten wir ja mal wieder einen kleinen RP Thread für alle starten in welchem wir Namensvorschläge zusammentragen, ein paar Charaktere unserer Stadt einführen die man immer mal wieder erwähnen kann und einfach ein wenig rollenspielerischen Spaß haben.


>>Reicher Mann und armer Mann
>>standen da und sah'n sich an.
>>Und der Arme sagte bleich:
>>"Wär ich nicht arm,wärst du nicht reich."
>>(Bertolt Brecht)

M'ia

Knuddelhörnchen

Registrierungsdatum: 30. March 2006

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2

Monday, 8. September 2008, 15:07

"Das ist soo ungerecht..immer ich..." grummelte der Feuerholzstapel leise vor sich hin, der gerade am Handelsposten vorbei über den Platz wanderte.

"Als ich gefragt hab was ich noch helfen könnte hatte ich SOWAS nicht gemeint !" dröhnte der Feuerholzstapel.

"Ich dachte da eher an was Aufregendes... ausserdem hab ich einen Kessel über dem Feuer. Wenn ich da nicht in spätestens zwanzig Minuten die roten Senfsamen und die Lavendeltinktur reintu is alles fürn..."

"Guten morgen Taimi!" kam es von schräg links.

"Morgen Thiodar!" der Feuerholzstapel wippte kurz grüßend und rammte dann ein Hindernis.

"Na hat man dir wieder spannende Aufgaben zugeteilt?" gluckste eine männliche Stimme hämisch von vorn.

"Brauchst du vielleicht Hilfe?" erkundigte sich die raue Stimme von rechts.

"Jaja lach nur Ridrak... besser als den ganzen Tag hier sinnlos vom Fluss zum Tor und wieder zurück zu latschen." konterte der Feuerholzstapel.

"... und danke Gero..aber ich schaff das schon" mit diesen Worten setzte sich der Stapel wieder in Bewegung.

Unter dem Stapel waren zwei Beine und oben lugte ein bisschen fuchsrotes, zerwuscheltes Haar hervor.

Ein paar Meter weiter bog der Stapel nach links ab und betrat die Schmiede.
.
"Ilnaa? ..Bist du daa?.. Nimm mir mal das Feuerholz ab... bitte!"

"Legs einfach da hin..." kam es von jenseits des Stapels.

"Ich kann nicht, wenn ich's dahin pack rollt alles auseinander... und wenn ich's fallenlass auch. Du musst es dann eh stapeln... also nimms mir doch gleich ab und stapel es!" sagte der Stapel.

"Herrje... das is Holz Taimi... machs doch nicht so kompliziert." klang die Stimme des Schmieds herüber.

"Aber herumliegendes Feuerholz gehört zu den häufigsten Unfallursachen im..."

"Bei Croms haarigen Eiern! Ist ja gut... gib her" resigniert begann Ilnamar das Feuerholz neben die Esse zu schichten.

Ein paar Holzscheite später war ausser dem Haarschopf auch noch ein Kopf hinterm Holzstapel aufgetaucht.

"Hee... was hast'n da gemacht?" deutete der Schmied auf die zum vorschein gekommene Stirn.

"Och nichts weiter... das war nen Pfeil... hat mich aber nur geschrammt... is auch fast weg. Nur noch ein bisschen von der Salbe die grad auf dem Feuer..."

"Ein Pfeil? Von Wem? Wann?..Wo..und Wieso weiß ich davon nix?" unterbrach ihr Bruder sie mit strengem Blick.

Taimi - die Besitzerin der angesprochenen Stirn - blinzelte kurz verwirrt.
"Ähhm... also: Ja, wirklich ein Pfeil, von einem Räuber, vor einigen Tagen, kurz vor Tarantia... und weil du dich immer so aufregst..." plapperte sie hintereinander weg und legte ein möglichst unschuldiges Lächeln an den Tag.

"Du sollst doch aufpassen auf Dich. Wenn dir nu was passiert wäre, wäre das ja doch sehr unschön. Ich mein das würd die Stimmung ja doch trüben und jetzt wo das Stadtfest ansteht... Das wär wirklich unschön." mahnte er wärend er vorwurfsvoll mit dem letzten Holzscheit vor ihrer Nase herumwedelte.

"Jaaa doch! Is ja nix passiert" gab die Schamanin Augenrollend zurück.

"Ausserdem muss ich jetzt zu meinem Kessel... wir sehn uns später!"
Taimi stellte sich kurz auf die Zehenspitzen, gab ihrem Bruder einen Kuss auf die Wange und entschwand eilig in Richtung des großen Turms, von wo aus es etwas angebrannt roch.
"Schlanke, sozial privilegierte Weiße dürfen einen kleinen Kreis um sich ziehen und jeder, der sich darin befindet, is normal aber alle außerhalb des Kreises gehören zuerst verprügelt, gedemütigt und zurückgesetzt, bevor man sie in den Kreis hineinlässt. Und wenn das nix nützt, hilf ihnen nur noch ne Anstaltseinweisung, oder schlimmer noch, Mitleid."
Dr. Gregory House

Delijha

Miss Pattex

  • »Delijha« ist weiblich

Registrierungsdatum: 30. March 2006

Spiel: EVE Online

Charakter: Miss Loretta Lux

Wohnort: Berlin

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3

Sunday, 28. September 2008, 03:10

Relativ lautstark musste Delijha den Maennern zu verstehen geben, dass das Ganze nun mal voellig anders angepackt werden musste. Vor den Toren der Stadt standen ungefaehr 20 große Wagen herum und die Maenner, die diese Wagen besetzt hatten, schienen absolut nicht im Stande zu sein, ihre Fuhrwerke so zu bewegen, dass sie hintereinander durch das Tor passten. Hier sagte einer "hüh", da sagte einer "hott" - da wurde man einfach verrückt!

Delijha setzte an und brüllte los: "Es reicht jetzt!!! Ihr hundsdummen, arschgesichtigen Vollidioten! Ich will die beschissene Ladung, die jeder Einzelne von euch da hinten drauf zu liegen hat, jetzt innerhalb kuerzester Zeit da, da und DAAAA ordentlich gelagert sehen!" Hochrot und mit funkelnden Augen zeigte sie da, da und DAAAA auf mehrere Verschlaege, die dazu gedacht waren, Rohstoffe zu lagern, die sie fuer den Stadtbau benoetigten.

Es war schlagartig still geworden nach ihrer Ansprache und bis auf ein Pferd, das sich wohl weder erschreckt hatte, noch sich groß um die scheinbar cholerische Rothaarige, kuemmerte, sondern einfach weiter lautstark ein paar Pferdeäpfel über die Wiese verteilte, traute sich keiner etwas zu sagen. Die Maenner starrten sie an und selbst ein paar Stadtbewohner hatten mitten in ihren Bewegungen inne gehalten und blickten besorgt zu Delijha hinüber. Sie straffte sich etwas: "Ja, was glotzt ihr jetzt wie die Karpfen? Kann doch nicht angehen die Scheiße hier - man koennte meinen, ihr sitzt das erste Mal auf so nem Kutschbock." Sie atmete durch und sprach wesentlich freundlicher weiter. "Also, jetzt sprecht euch mal schoen ab, wer hier mal als erstes durchfaehrt und dann kriegt ihr das schon hin. Wenn ich das naechste Mal zurueckkomme, sehe ich sicher nur noch, wie ihr total geordnet wieder das Weite sucht. Danke fuer eure Aufmerksamkeit!"

Sie drehte sich auf dem Absatz um und hoerte hinter sich Gemurmel und Getratsche, das sich ganz offensichtlich sowohl um ihr Mundwerk, als auch um ihren Hintern drehte und rollte nur mit den Augen. Sie machte sich auf den Weg zur Schmiede. Von Weitem sah sie, wie eine Art laufender Holzstapel langsam auf die Schmiede zuwankte. Sie schuettelte den Kopf und beschleunigte ihren Schritt - geradewegs auf Finn zu, der sich in diesem Moment, mit einem Krug bewaffnet, mit 2 Wachen unterhielt. "Hallo Finn!" sagte Delijha und versuchte ihm ihr strahlendstes Laecheln zu schenken (was nach all dem Aerger wirklich nich einfach war). "Vergisch esch Kindchen!" grinste der alte Wirt. "Dasch isch allesch fuersch Schtadtfescht - dasch hab ich Ilnamar auch schon geschagt."

"Hey, du bist doch unser Wirt hier und da muesstest du doch wissen und gerade zu empört drueber sein, wie der Met hier schal wird, waehrend du dein wohlverdientes Pläuschchen mit den Wachen fuehrst. Ich will dir ja nur helfen, das gute Zeug nicht verkommen zu lassen. Außerdem sollten es ein paar Ausgewaehlte noch vor dem Stadtfest mal verköstigen - nicht, dass da was schlecht ist." Sie versuchte eine besorgtes Gesicht zu machen und konnte den Zwiespalt in den Augen des Wirts lesen. Delijha legte im die Hand auf den Arm und fuegte an: "Außerdem hatte ich grad verdammt viel Aerger, du glaubst ja nicht, was da hinten fuer ein Getuemmel herrscht!" Sie zeigte in Richtung Tor und rollte mit den Augen. Finn seufzte: "Schon gut, schon gut - einen kleinen Schluck koennen wir verschmerzschen. Aber du darfscht auf keinen Fall Ilnamar wasch verraten, Mädchen." Er blickte sie verschwörerisch an und zwinkerte dann. Finn reichte ihr den Krug und sie nahm zwei kraeftige, tiefe Zuege. "Das wird ein wunderbares Fest werden, Finn!" Sie leckte sich ueber die Lippen und ging weiter auf die Schmiede zu.

Vor der Schmiede traf sie auf Taimi - die verbliebenen Holzsplitter und das zerzauste Haar legten sehr eindeutig die Identitaet des lebenden Holzstapels offen. Sie laechelte die Schamanin an: "Heya Taimi - Ich wollte gerade zu Ilnamar. Ich wollte ihm vorschlagen, den Bergfried noch vor dem Fest auszubauen. Gerade fahren naemlich 20 Trottel jede Menge neues Material rein und die alten Gerueste stehen ja sogar noch bereit..." Sie hielt inne. "Ähm, du wirkst so gehetzt, alles in Ordnung?"
The free soul is rare, but you know it when you see it - basically because you feel good, very good, when you are near or with them.
―Charles Bukowski

Mimei

survived everything

  • »Mimei« ist männlich

Registrierungsdatum: 31. March 2004

Spiel: TESO

Charakter: Mimei BeRith

Wohnort: Oberbayern

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4

Sunday, 5. October 2008, 15:15

Panisch stoben die Krähen auf dem Turm der Kaserne auseinander als eine grelle Lichtreflexion in ihre Augen stach und nicht einmal einen Wimpernschlag später ein lautes metallisches Klirren über den Platz tief unten hallte und sich mit vielfachem Echo an den Wänden der umstehenden Gebäude brach. Einzelne schwarze Federn wirbelten noch über die Schindeln des Daches, während sich die Plagegeister laut protestierend hinauf in den strahlend blauen Himmel schraubten. Ihre Schatten tanzten unruhig weit unter ihnen über den Erdboden und die zahlreichen Menschen, welche sich dort in einem großen Kreis versammelt hatten.

Die Gesichter der Menschen waren fast durchwegs gerötet, von Schweissperlen bedeckt und in Grimassen verzerrt durch die lauten Schreie und Warnrufe, mit denen sie zwei weitere Kämpen in ihrer Mitte anfeuerten. Die Sonne spiegelte sich auf ihren polierten Rüstungen und den blank gezogenen Schwertern, die sie über die Köpfe erhoben hatten und begeistert schwenkten. Immer wieder tanzten weitere Lichtreflexe über ihre Gesichter und die Mauern der Bauten hinter ihnen, zurückgeworfen von den Klingen der beiden, die sich in der Runde umkreisten.

Gepanzerte schwarze Stiefel stemmten sich für einen Augenblick in den weichen Boden, suchten nach Halt. Die Muskeln unter den dunklen Beinen spannten sich, schimmerten schweissbedeckt. Einen Wimpernschlag darauf schnellte die Kriegerin vor, zog ihre Klinge von oben herab auf ihren Gegner. Mit lautem Klirren schlug Stahl auf Stahl als der Verteidiger von einem wahren Hagel an Schlägen eingedeckt wurde. So lange der Kampf ausgeglichen geführt wurde, so müde waren nun seine Arme und dies wurde mit jeder geführten Parade deutlicher. Allmählich machte sich ein verzweifelter Ausdruck in seinen Augen breit, die den wirbelnen Klingen kaum noch folgen konnten. Mit einem Aufschrei von letztem Aufbäumen warf er sich der Angreiferin entgegen und packte ihre Schwerthand fest mit seiner, versuchte die Klingen ineinander zu verhaken. Für einen Moment hielten die beiden Kontrahenten inne, maßen sich mit Blicken. Doch die bernsteinfarbenen Augen auf der einen Seite zeigten keine Spur der Panik, die auf der anderen vorherrschten. Ein schmales Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, da riss sie das Bein hoch und trat ihm mit gepanzertem Stiefel in den Unterleib. Die Umklammerung war sofort beendet und der Getroffene wurde zum einen Schritt zurückgeworfen, taumelte noch kurz und viel dann ins niedergetrampelte Gras. Ehe er überhaupt wieder die Augen öffenen konnte, war sie mit einem energischen Satz über ihn, die Spitze ihrer geschwärzten Klinge auf seine Kehle gerichtet.

Mit genug Schwung, um ihren Mantel über dem geschlagenen Gegner aufzubauschen wirbelte Inepha herum , drehte sich dann langsamer im Kreis und lies den Blick unter ihren pechschwarzen Haaren, die zu Teilen auf ihrer Stirn klebten, über die Umstehenden gleiten.
"Dies..", wies sie mit der Klinge auf den am Boden liegenden.
"...war tapfer gekämpft. Nach allen Regeln der Kunst, wie Ihr sie in den Schulen des Reiches erlerntet, gefochten. Und doch hat es nicht ausgereicht. Warum?"
Wieder drehte sie sich langsam im Kreis herum, die Klinge noch immer blank gezogen.
"Warum?!", wiederholte sie viel lauter und mit dem Hauch eines wütenden Untertons. Die Gesichter der Zuschauer waren längst zu ernsten Masken geworden und nun wurden die Blicke entweder suchend zu den Kameraden, oder aber hilflos auf die eigenen Stiefelspitzen gerichtet.
"Weil ich nicht nach diesen Regeln gekämpft habe! Warum auch? Eure Feinde werden es nicht tun. Eure Feinde werden Euch anspringen mit Klingen, Klauen und Zähnen. Sie werden Euch nach dem Leben trachten und sich einen verfluchten Dreck darum scheren, wie elegant dies in den Augen eines Fechlehrers scheinen mag!"
Langsam schien sich ihre Wut wieder zu legen, während sie sich einmal mehr herumdrehte und dabei ihr Schwert langsam in die Scheide an ihrer Seite schob.
"Wir kämpfen hier zusammen mit Barbaren aus dem Norden, wie wir sie gerne heißen, und doch können wir von ihnen lernen. Wir können und wir werden von ihnen lernen, wie man mit allen Mitteln sein Ziel erreicht, wie man sich wieder frei macht von den elitären Zwängen, die uns unsere Kultur vorgegeben hat - dann, wenn sie uns das Leben kosten können. Erinnert Euch der Schlacht um Venarium! Die aquilonischen, bestens ausgerüsteten Soldaten wurden von den halbnackten Cimmeriern überrannt und zerfleischt. Wir müssen nicht wie Tiere werden, aber wir müssen sie verstehen und wir müssen auf sie reagieren können. Also empört Euch nicht wegen eines Trittes ins Gemächt - rechnet damit und präpariert Euch!"
Einige der umstehenden Männer murrten leise, doch verebbte dieser Protest schnell wieder unter den Blickn der so ungewöhnlichen Augen. Langsam begannen sie zu nicken und zustimmend zu murmeln.

Inepha nickte.
"Gut, Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung... da paßt sogar ein aquilonisches Sprichwort. Lucian und Ramius, Ihr beginnt. Eins gegen Eins bis zur Aufgabe, kein Blut. Dann der Reihe nach weiter."
Mit dem spitzen, von einer Narbe gezierten Kinn, wies sie auf die beiden genannten, strich sich das Haar aus dem Gesicht und wandt sich ab.
Vor ihr teilten sich die Reihen der Gardisten und sie machte sich auf den Weg hinüber zum Lagerhaus des kleinen Handelsposten mitten im Herzen von Poitain.
Even if it's easy to be free
What's your definition of freedom?
And who the fuck are you, anyway?
Who the fuck are they?
Who the fuck am I to say?
What the fuck is really going on?

M'ia

Knuddelhörnchen

Registrierungsdatum: 30. March 2006

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5

Friday, 28. November 2008, 01:39

"Keine Zeit, keine Zeit..ich hab was auf den Feuuerrr.. " rief die kleine Rothaarige Delijha zu, wärend sie in Richtung Turm lief.

"Na das war knapp!" skeptisch begutachtete die Schamanin die güne, zähflüssige Masse die träge von der Kelle tropfte.

Sie ließ die Kelle wieder in den Topf fallen und stelle klappernd einige Einweckgläser auf. In jedes der Gläser füllte sie zwei Schöpfer der grünen Salbe und beschriftete sie fein säuberlich:

- Schafgarbe-Zink-Salbe -
Brandwunden und nässende Ekzeme

Nachdem alle Gläser im Regal standen rückte ihren Tisch zurecht und stelle einen der Sitzschemel davor.
Auf den Tisch packte sie Bandagen, Nähzeug, eine Flasche Hochprozentigen, einige Gläser, Beutel und Schachteln sowie ein frisch geschärftes Messer und ein paar kleinere Werkzeuge.

"So, Alles an seinem Platz.. Nu kann's losgehn"

"NÄCHSTER"

Entschlossen trat sie aus der Tür und erschrak als sie zur Seite blickte und eine Warteschlange von 20-30 Leuten vor sich sah
"Ohje, so viele heut? Na dann fangen wir lieber gleich an"

Mit einer einladenden Handbewegung winkte sie den ersten Patienten rein und setze sich an ihren Tisch.
"Also, Kolgrimr was hast du für ein Problem?"

Wortlos schob der Mann seinen Ärmel hoch und hielt ihr seinen Arm hin - oder das was der Arm sein sollte.

"Eieiei... wie ist das passiert?" fragte sie, wärend sie den Fleischlappen untersuchte der von der riesigen klaffenden Wunde herunter hing.

"Wolf" kam die knappe Antwort.

"Ahja. Na mal sehn ... also das könnt jetzt wehtun."

ein knappes Nicken.

Taimi griff zum Hochprozentigen und kippte es in kleinen schwappen über die Wunde. Auf dem Gesicht des Patienten regte sich keine Miene ... lediglich die sich ändernde Farbe und die Schweisstropfen liessen die Schmerzen erkennen.
Nachdem die Wunde gesäubert war nahm sie Nadel und Faden zur Hand und nähte die Wunde mit 84 Stichen.

Der Patient warf einen prüfenden Blick auf ihre Arbeit, nickte abermals und brachte ein raues "Danke" heraus, dann ging er.

"NÄÄCHSTER!" rief die Schamanin

Der nächste Patient wankte herein und hielt sich den Kopf.
"Lass mal sehn ... was hast du denn da am Kopf?"

Unter der Hand kam eine Walnussgroße Beule zum Vorschein.

Frangend blickte Taimi den Patienten an.

"Er hat mir die Vorfahrt genommen, der Volltrottel! Wollte einfach von links überholen und vor mir durchs Tor ... der spinnt doch!"

"Und der Kopf?" hakte sie nach

"Na, nen Schinken hat er mir an Kopf geworfen als ich ihm gesagt hab was ich von ihm halte! Elchschinken, den geb ich ihm aber nicht wieder!
"Ööh ja... " sie tastete die Beule vorsichtig ab.

"Pack dir was Kaltes drauf und leg dich hin"

"NÄCHSTER"
"Schlanke, sozial privilegierte Weiße dürfen einen kleinen Kreis um sich ziehen und jeder, der sich darin befindet, is normal aber alle außerhalb des Kreises gehören zuerst verprügelt, gedemütigt und zurückgesetzt, bevor man sie in den Kreis hineinlässt. Und wenn das nix nützt, hilf ihnen nur noch ne Anstaltseinweisung, oder schlimmer noch, Mitleid."
Dr. Gregory House