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Adha Ilcava

unregistriert

1

Friday, 20. January 2006, 00:21

Schwule und Lesben in der Schweiz

Dürfen eheähnliche Beziehungen eingehen (ich persönlich finde das ok). Aber verheiratete, Heterosexuelle, werden steuerllich extra zur Kasse gebeten. Haben sie auch noch Kinder, werden sie nicht nur finanziell sondern auch noch gesellschaftlich bestraft. Und das finde ich absolut nicht ok!

Was haltet ihr davon?

Mimei

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2

Friday, 20. January 2006, 01:30

Meiner Meinung nach sollten homosexuelle Ehen in jeder Hinsicht wie heterosexuelle behandelt werden.
Rechtlich, steuerlich und auch beim Kinderhaben (dürfen).
Es werden soviele Kinder von verantwortungslosen Eltern vermurkst, da wird das Kind schon zwei Mamas oder Papas verschmerzen können, wenn diese es dafür wirklich wünschen.
Even if it's easy to be free
What's your definition of freedom?
And who the fuck are you, anyway?
Who the fuck are they?
Who the fuck am I to say?
What the fuck is really going on?

Cijj Jodaij

unregistriert

3

Friday, 20. January 2006, 16:01

Ich glaube du sagtest es in deinem ersten Statement "eheähnliche Beziehungen". Damit ist es ein erster Kompromis von Seiten des Staates der sich homosexuellen Lebenspartnerschaften öffnet, aber es ist eben keine Ehepartnerschaft, das war wohl schon beim ansetzen der Gesetze klar.

Es war eine erste Kompromisslösung und ich hoffe inständig das weitere Schritte mit der Zeit abhilfe schaffen. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut und, es sei denn man möchte eine Revolution und alles umwerfen, ansonsten denke ich, mit der Zeit wird sich die Gesellschaft in der Richtung weiterentwickeln und eine ankzeptable Partnerschaft ermöglichen.

Adha Ilcava

unregistriert

4

Friday, 20. January 2006, 16:50

Bei den gesetzlichen Änderungen ging es vor allem darum, dass homosexuelle Partner gesetzlich gleich gestellt sind bei der Altersvorsorge und bei gegenseitigen Verantwortlichkeiten, wie "normale" Ehepartner

In der Schweiz gibt es das sogenannte 3 Säulen Prinzip. Die erste Säule AHV (Alters- und Hinterlassenenversicherung) wird über den Staat im sogenannten Umlageverfahren finanziert. Bei der zweiten Säule BVG (Befrufliches Vorsorge Gesetz) bezahlt der Arbeitgeber 50% und der Arbeitnehmer 50% in eine sogenannte Pesnsions Kasse ein. Die dritte Säule ist freiwillig und da kann auch die Begünstigung frei gewählt werden.

Bezüglich der Begünstigungen war es unter anderem vorher so, dass nur Ehepartner eine Witwenrente erhielten (Mann oder Frau). Nach der gesetzlichen Änderung haben nun Schwule- und Lesbenpaare die gleichen Ansprüche.

Im zweiten Teil ging es darum, dass im Falle eines Ereignisses (Bsp. Ein Partner erleidet einen Unfall und liegt im Koma) der Zugang zum Partner vereinfacht, bezw. "normalen" Ehepartner gleichgestellt wurden.

Die Ungrechtigkeit zu den "normalen" bezw. für die normalen ist, dass homosexuelle Partner je separat eine Steuererklärung einreichen und somit steuerlich einen Vorteil haben. Ansonsten aber die gleichen Rechte, wie die "normalen"

Dies deshalb, weil die separaten Abzüge für Steuerpflichtige, die in ungetrennter Ehe leben nur marginal sind. Mit anderen Worten: Schwule und Lesben haben Rechte, wie Verheiratete. Aber jeder zahlt seine Steuern selber. Hinzu kommt, dass wir in der Schweiz ein progressives Steuersystem haben unde somit verheiratete Doppelverdiener noch stärker zur Kasse gebeten werden.

Beispiel:

Normales Ehepaar
Mann Jahreslohn CHF 100'000.00 + Frau Jahreslohn CH 80'000.00 = Steuerbarer Lohn CHF 180'000.00 (wird prozentual höher besteuert als wenn beide Einkommen separat versteuert werden).

Deshalb ist heiraten in der Schweiz finanziell eigentlich ein totaler Blödsinn und Kinder haben noch dümmer.

Dies hat dazu geführt, dass eine Frau statistisch gesehen noch 1,3 Kinder hat und wir langsam aussterben, bezw. total überaltern.

Cijj Jodaij

unregistriert

5

Friday, 20. January 2006, 16:53

Sieht in Deutschland ähnlich aus.
Die demographische Überalterung ist seid 30 Jahren erkennbar gewesen, aber es wurde nicht reagiert. Nunja, die SPD hat nun Familien- und Kinderfreundlichkeit hervorgehoben.
Retten kann uns eh nur, wie im Spamthread gesagt:
2 Kinder pro Frau, legt los, dann ist es bis 2050 wieder ausgeglichen, bis dahin kracht vor allem die Altersvorsorge in Form des Generationenvertrages richtig schön weg, da gibt es noch einige Nullrunden.

6

Friday, 20. January 2006, 16:54

Hmm, in der BRD ist die Sache mit dem überaltern und aussterben genauso - aber heiraten ist bei uns immernoch günstiger als nicht zu heiraten.

Kinder bekommen dagegen ist auch in der BRD bei weitem zu wenig gefördert.

Dinge wie Kindergeld und Steuernachlässe sind schön und gut, aber wenn der Staat diese Summen doppelt und dreifach durch Mehrwertsteuern, Gebühren für Bildung, KiTas und Kindergärten wieder reinholt sind solche Boni natürlich Augenwischerei.