Schöner Film. Kennt jemand das Buch?
Das Thema ist durchaus komplizierter als es in den Medien gehandhabt wird.
Je nachdem, welche Seite diesen "Krieg" für sich entscheiden wird, wird sich unsere zukünftige Welt drastisch ändern. Und dabei geht es nicht um das neuste XX-Album, das sich jemand einfach mal kostenlos besorgt, sondern um den Umgang mit Informationen, Kultur und Kunst im allgemeinen.
Im Bereich der Musik ist es meiner Meinung nach am offensichtlichsten:
Die Industrie möchte ein Geschäftsmodell (Musik einmalig aufnehmen und immer wieder verkaufen), welche durch den technischen Fortschritt (digitale Kopien ohne Qualitätsverlust) obsolet geworden, zwangshaft am Leben erhalten, in dem sie sich durch massive Lobbyarbeit Einfluß auf die Gesetze nimmt.
Natürlich muß ein Musiker und Produzent etwas dafür bekommen, dass er seine Musik veröffentlich. Allerdings darf dies meines Erachtens nicht auf Kosten der Nutzung der Musik gehen. (siehe Problematik: Musik in PodCast, Internetradio, YouTube-Videos, SWG-Filme mit Musikuntermalung, private Remixe, GitarrenTab-Seiten, Lyricsseiten usw.) Dafür müssen andere Wege gefunden werden. (z.B. Kulturflatrate).
Das derzeitige Geschäftsmodell nutzt sowieso nur den Topsellern unter den Musikern und natürlich der Musikindustrie. Künstler und Bands, die nicht zu den "Medienstars" gehören, verdienen den Hauptteil ihres Geldes mit Live-Auftritten.
Musik aufzunehmen ist heutzutage dermaßen günstig geworden, daß die CD-Preise eine reine Frechheit sind. Ich glaube, niemand möchte behaupten, daß der Aufwand einen 3,5 Minuten Robbie Williams Song aufzunehmen im Verhältnis zu dem Gewinn steht. Auch die Quersubventionierung unbekannterer Künstler kann in Zeiten von ITunes und digitaler Vermarktung wohl nicht mehr als Argument herangezogen werden. Der größte Teil der Kosten einer Musikvermarktung entsteht ja nicht durch die Aufnahme, sondern durch die Vermarktung (Videodreh, Werbung und Verbeveranstaltungen wie der Grammy) und die Herstellung des Mediums (CD), sowie deren Lagerung, Transport und Kalkulation. Zumindest letzeres fällt bei digitalem Vertrieb weg. Einen unbekannteren Künstler bei Itunes einzustellen kostet nicht viel mehr als einen Tag im Studio.
Die Musikindustrie versucht derzeit massiv Einfluß auf die Nutzung der Musik, die sie verkaufen zu haben und schränkt dabei die Nutzungsmöglichkeiten immer weiter ein.
Nicht mehr ganz aktuell, aber von der Tendenz durchaus richtig:
Die Zukunft der Musikindustrie