Das Außergewöhnliche an diesem Sequel ist, er schließt handlungstechnisch direkt an den ersten Teil an. Das Blut ist noch nicht getrocknet, die Fronten nicht geklärt und schon garkein Toter beseitigt. Dies erschwert es dem Uneingeweihten doch ein gutes Stück, der Handlung zu folgend.
Daher ein kleiner Überblick, über das, was geschah - aus Sicht von Selina (Kate Beckinsale). Sie ist eine Vampirin und jagt seit mehreren hundert Jahren Lykaner, Werwölfe. Diese haben ihre Familie im Mittelalter getötet, so erzählt es ihr ihr Retter Victor (Bill Nighy), ein mächtiger Vampir und macht sie zu seinensgleichen, um ihr den Weg der Rache zu ebnen.
Doch auch Victors Vampirclan ist von Verrat und Eigennutz durchzogen, so macht sein Stellvertreter Kraven (Shane Brolly) eigene Sache, paktiert mit Lucian (Michael Sheen), dem Anführer der Werwölfe und stürzt alle ins Chaos. Mit verwickelt wird auch Michael (Scott Speedman), ein Arzt und Mensch. Doch er ist ein Wirklichkeit ein direkter Nachfahre von Corvinus (Derek Jacobi), dem ersten Unsterblichen und Vater der Vampire und Werwölfe.
Michael wird Selinas wichtigster und bald auch einziger Verbündeter im Kampf darum, die Täuschungen und Verwirrungen der alten Vampire zu lösen. Schließlich kommt es zum Showdown, bei dem Michael seine Herkunft offenbart, er wird zum Hybriden, und Selina den Tot ihrer Familie an Victor rächen kann.
Teil 2; das Blut eines von Victor getöteten Lykaners hat Markus erweckt, er ist Corvinus´ Sohn und der erste Vampir. Er trachtet danach, seinen Bruder William - den ersten Werwolf - zu befreien und sich zum Herrn einer neuen Rasse zu erheben. Selina und Michael werden von Markus gejagt, denn sie besitzen den Schlüssel zu Williams Gefängnis. Dabei folgen sie einer jahrhunderte alten Fährte, die sich schließlich zu Corvinus führt. Dieser hielt sich all die Jahre im Hintergrund und versuchte zu vertuschen, was seine Kinder anrichteten, doch aufhalten wollte oder konnte er sie nie.
Dieser Aufgabe stellen sich Selina und Micheal und nach herben Verlusten und blutigen Kämpfen gelingt es ihnen in einer alten Burgruine nahe Prag beide Brüder zu töten.
Mea Culpa, wenn ich den Inhalt vor allem des ersten Teiles nicht ganz richtig wiedergegeben habe. Doch sah ich den Film nur einmal und konnte der verworrenen Handlung, bzw. den Erklärungsversuchen manchmal nicht so ganz folgen.
Dies hat wiederum auch der zweite Teil mit dem ersten gemeinsam, die Erklärungen fallen in aufschlussreichen Gesprächen vom Himmel - alte Geheimnisse, die eigentlich keiner sagen wollte lösen auf, weßhalb stundenlang geballert und getötet wird.
Denn dies beherrschen beide Filme wirklich gut, es fließt ne Menge Blut und die Köpfe Rollen. Auch vom Look her gleichen sich die beiden Teile enorm, gesamt dunkel und in Blau gehalten, werden die Kämpfe hecktisch, wackelig und unscharf geschnitten. Leider kann man dadurch nicht mehr viel von evtl. Stuntmankunst sehen.
Leider tun sich auch in beiden Teilen immer wieder Lücken oder Logikfehler auf. Vielleicht liegen einige davon aber auch an anderer, bisheriger Darstellung von Vampiren. Warum z.B. müssen die tief Luftholen, wenn sie auftauchen? Warum brauchen die immer ne Taschenlampe oder Fackel im Dunkeln? Warum laufen und kämpfen sie nur dann schnell, wenn es mal cool aussieht, nicht aber gegen die wirklich gefährlichen Brocken? Dass eine Schrotladung ne Vampirin nicht tötet, seh ich ein, aber warum kratz die nicht ihren Lederlatexanzug an?
Sicher, der erste Teil war ein Lowbudgetfilm und Überraschungserfolg, aber da hätte man sich doch in dieser Hinsicht für den zweiten Teil etwas mehr Mühe geben können. So ists für mich ein mäßiger Actionfilm geworden, in dem einzig Kate Beckinsales Latexoutfit glänzen kann und an dessen vielgelobtem Gothiclook ich nichts besonders auffälligs oder innovatives sehen konnte.