NirMeleth - Das Eckenforum

Ein großer stattlicher Caldari mit Kurzhaar Frisur und einer Schlangentätowierung an der linken Wange betritt das Lokal. An seinen Augenringen kann man die lange Zeit in den Asteroidenfeldern ablesen. Ihm trottet eine junge Dame nach. Ihr langes hellbraunes Haar hat sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden und mit ihren tiefblauen Augen blickt sie ungläubig hinter seinem Rücken hervor. Ein seltsames Paar geben die beiden ab. Er im schlichten schwarz gekleidet, sie trägt über ihrer lilafarbenen Bluse eine rotweiße Jacke und ihre Hose sieht, je nach Lichteinfall, aus als sei sie in verschiedene Farbtöpfe gefallen.
Er sieht sich kurz um und deutet auf einen freien Tisch in einer Ecke. Seine um einen Kopf kleiner Begleiterin nickt zustimmen und so stapft er, mit seinen schweren Militärstiefel, zielstrebig voran Richtung dem auserwählten Tisch.
Nachdem sie platz genommen haben streckt sie ihre Füße, mit den rote Stiefeln, unter dem Tisch aus und beginnt sich neugierig um zu sehn. Er hingegen beginnt die Speisekarte, die fein säuberlich auf dem Tisch liegt, zu studieren. Lange müssen sie nicht auf eine Servierkraft warten. Mit brummiger Stimme bestellt er für seine Begleitung ein großes Glas Quafe und für sich eine Kanne Tee.
Die bestellten Getränke werden rasch gebracht und so nimmt sie einen großen Schluck des Softdrinks wobei sie sich immer noch neugierig umsieht während er aus seiner schwarzen Lederjacke ein Notizcom mit dem Firmenwappen auf der Rückseite nimmt und darin blättert.

Mit einem recht unauffälligen Geräusch gleitet die Schiebetür des Lokals auf und ein Minmatar mit feuchten Haaren, feuchter Haut, barfuss und lediglich einem weißen Handtuch um die Taille schlendert (ebenfalls um Unauffälligkeit bemüht) in die Bar.

"M'ia, mach mir mal nen Gin. ", brummt er in Richtung seiner Ex-Frau, "Augen auf deinen Teller, du Napfsülze!" ranzte er in die Richtung eines neugierigen Gastes, bevor er sich auf einen der vielen Barhocker niederließ. Gleichzeitig wünschte er sich er wäre die Tür, wenigstens für einen Augenblick, denn diese schloss sich gerade ebenso unauffällig wieder, wie sie sich zuvor geöffnet hatte.

"Ich versteh das ja, dass man Befehle auch mal missverstehen kann, aber ich bin mir sicher, Cherena hat das mit Absicht gemacht. Ich hab ihr gesagt, sie soll meinen Kram nach V-OJEN schicken - das hat die auch gemacht. ALLES! Ich musste mir sogar das Handtuch hier von Sophie leihen.", bemühte er sich um eine Erklärung als er M'ias skeptischen Blick auf sich ruhen sah, "Da kommt man ausm Pod und hat keine Hosen mehr. Ich mein, da muss man auch erstmal drüber nachdenken und drauf klarkommen. So mir nichts dir nichts, steht man da dann, nackt, ohne Hose. Hemd ist natürlich auch keines da, obwohl die Hose ja weit schlimmer ist. Ohne Hemd denken die Leute meistens: Ui gugg mal, da kommt einer der ist so cool, in dem kann man ne Wurst ne Woche lang aufbewahren ohne das sie schlecht wird. Aber ohne Hose, da heißt es dann gleich: Schau mal den an, der will bestimmt kleine Kinder erschrecken. Ich sag dir eins, M'ia, wenn ich Cherena erwische - aber die sitzt bestimmt schon in V-OJEN und amüsiert sich königlich. Mit meiner Hose!"

Lucien atmete tief durch und blickte abwartend auf die Gallente: "Der Gin, M'ia!"

Mondul wirft einen kurzen blick über das Notizcom auf den nassen Gast, zieht eine Augenbraue hoch und blättert dann ungestört weiter.
Die junge Dame an seiner Seite hingegen kann vor staunen die Blicke kaum vom Badetuchträger lassen und tastet mit der Hand nach ihren Glas.

Derweil in V-OJEN in einem kleinen Büro.
Cherena sitzt an ihrem Schreibtisch und starrt angestrengt auf einen kleinen gelben Zettel, der an der Pinnwand hängt.
"Lucien Clon verlegen?"
Die Stirn ist in Falten gelegt und der Blick weicht nicht von diesem Stück Papier.
"Warum?", sieht man den fragenden Blick. "Warum, habe ich mir diese Notiz gemacht?"
Der Blick ruht noch weitere 30 Sekunden auf diesem Zettel, dann streckt Cherena die Hand aus, reisst ihn von der Pinnwand, zerknüllt ihn und starrt auf einen anderen Zettel: "Lieferung!"
"Irgendwie brauche ich ein anderes System oder noch besser einen Assistenten..."

Bezahln die Rechnung und verlassen die Bar.

ein schlecht rasierter, übel riechender caldari kommt furzend in die bar, setzt sich an einen freien tisch weit hinten in der ecke. Niemand scheint ihn zu kennen. nachdem er sich gesetzt hat sagt er

"Ist der kaffee fertig"

Loretta Lux fuehrt wieder einmal Selbstgespraeche, als sie sich auf den Weg in die Bar macht. Als sie sich zur Abwechslung mal selbst dabei ertappt, beschließt sie kurzerhand, die Klappe zu halten und sich lieber ein wenig weiter zu entstauben. Sie friemelt sich das Tuch, das sie bei der Arbeit immer um die Stirn trägt, heraus und versucht es so gut es geht am Oberschenkel auszuklopfen. Ein entnervtes Stöhnen entweicht ihr und sie steckt das Ding einfach in die Hosentasche. Bei der braunen Lederjacke die sie traegt, sieht die Sache schon erfolgreicher aus - ein bißchen wischen hier, ein wenig dort. Das kurze Triumphgefuehl verfluechtigt sich und sie seufzt... zusammen mit der zerissenen Jeans, die sie traegt, wirkt sie einfach ein wenig abgerissen - da hilft alles nichts. Der Zeigefinger verschwindet im linken Ohr, in der Hoffnung, wenigstens da ein bißchen Dreck rauszuschuetteln. Der Mist haengt einfach ueberall.... ihr Gesicht will sie gar nicht erst sehen.

Sie zuckt mit den Schultern, schlendert weiter und redet sich selbst gut zu als sie die Bar betritt. Noch ist die Bar recht leer, außer einem recht liederlich wirkenden Mann, kann sie nur die ueblichen Verdaechtigen entdecken. Loretta sieht M'ia schon von Weitem und winkt.

Sie laesst sich auf den Barhocker neben Lucien gleiten, schaut ihn von oben bis unten an, bemerkt dabei, dass das Handtuch die Hauptattraktion ist und wendet sich an M'ia: "Ist er jetzt voellig verrueckt geworden, oder hat er sich irgendwo den Kopf angestoßen und weiß jetzt nicht mehr, wo er seine Unterhosen findet?" Sie kratzt sich am Kopf, dabei rieselt etwas Sand aus den Haaren. Bestuerzt sieht sie dem Rinnsal auf dem Weg zum Boden nach und seufzt wieder leise. "Einen Vodka koennt ich jetzt gebrauchen....wenn du so gut waerst, M'ia.". Ihr Blick gleitet wieder zu Lucien und sie setzt an, etwas zu sagen, schließt dann aber wieder den Mund und faesst sich an die Stirn.

"Ist ziemlich unhöflich über Anwesende in der dritten Person zu reden, ", knurrt der 40-jährige Minmatar, "und überhaupt ist das bestimmt irgendwo der letzte Schrei!" fügt Lucien an und deutet auf sein Handtuch. "Woanders nennt man das nur Wickelrock und man wird damit akzeptiert - da wos Kultur hat!"
Der Captain der Sadé greift nach seinem Gin und nimmt einen kräftigen Schluck, verzieht kurz die Lippen und grinst die beiden Frauen an.
"Harten Tag gehabt, Luchs? ", hakt er nach und deutet mit einem Kopfnicken auf ihr staubiges Äußeres, "Magst 'n Handtuch? Und wer war überhaupt der bunte Papagei eben - die war niedlich!"