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  • »Jack« ist männlich

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221

Thursday, 22. March 2007, 12:37

"Haben sie etwas von Finn Brothers?", frage ich den Verkäufer vom City Disc freundlich. "Äh, wer?" "Finn Brothers, ex - Crowded House" "Da muss ich nachschauen", antwortet mein Gegenüber. Ich sehe den gleichen ungläubigen Blick, wie damals als ich VNV Nation suchte. Ziemlich hoffnungslos dreinblickend gibt er Finn Brothers ein. "Eh doch, da gibt es sogar was. Finn Brothers - Everyone is here!" "Jaaaa, perfekt." "Eine einzige CD, derzeit in unserer Filiale in Bern." "Muss ich jetzt dafür nach Bern fahren? Oder können sie sie bestellen?" "Die liefern wir ihnen sogar nach hause..."
Tja, und heute ist sie gekommen - "Everyone is here", quasi den weiten Weg von Australien/Neuseeland zu mir nach Basel.


In der Bibliothek habe ich nun noch die allerletzten Bücher geholt. Mehr Sekundärliteratur ist schon fast nicht mehr möglich. Habe nun 10 Stunden Zeit, um vorwärts zu kommen. Wenn nicht, kann ich zappeln im A2 vergessen. Die Trainingseinheit kostet auch zu viel Zeit, ist verschoben.
Eva Horn schrieb, ich soll ich mich auf eine Geschichte konzentrieren. Da ich nun auch im Besitz vom Buchloh bin, könnte ich einfach grosse Teile von ihm verwerten. Nicht gerade anspruchsvoll, aber so muss es wohl schlussendlich laufen in diesen Seminararbeiten. Ich schreib den Blog ja auch, weil ich durch das fortlaufende Schreiben, eine gute Geschwindigkeit erreiche im formulieren und texten, ein Relikt aus der Schreibwerkstatt. Ich schreib unheimlich gern, auch Arbeiten. Ich schaffte jedoch selten Termine einzuhalten. Das einer der Hauptgründe für meinen enorm verlängertes Studium. Und noch etwas an die Leute, die behaupten, dass nur die Studenten gute Studenten sind, welche ihr Studium in möglichst kurzer Zeit durchbringen: FU!
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

G.B.Shaw

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222

Thursday, 22. March 2007, 22:53

Langsam komme ich vorwärts mit der Arbeit. Wie gerne hätte ich ein paar Tage mehr Zeit. Ich hab so viel Material, reichere den Text deutlich zu viel an, das spüre ich schon. Aber ich liebe, genau wie Poe, wenn ich meine Erkenntnisse erweitern kann wie ein immer grösser werdendes Netz.

Mein Vater und ich sind zwei richtige Antagonisten. Keine Familie hält zwei hochtrabende Geister an einem Tisch aus. In seinen Augen bin ich ein ewiger "Advokat des Teufels", immer gegen seine Meinung, weit davon entfernt, das zu fühlen was er fühlt, das zu denken, was er denkt. Von ihm erhielt ich zeitlebens wenig Lob, auch wenn ich immer versucht habe ein "guter Junge" zu sein. Ich verfiel zwar weder Drogen, Alkohol und Tabak, aber dennoch schaffte ich es bis heute nicht, wirklich irgendwo durchschlagenden Erfolg aufzuweisen. Die Matura (Abi), war glaube ich der einzige Augenblick, wo er wirklich stolz auf mich war. Dabei füge ich ganz ehrlich und offen an, dass ich ohne sein Geld nie hätte nach Engelberg ins Internat können. Ich war im Gymnasium in allen Naturwissenschaftlichen Fächern grottig und wurde schliesslich geschasst.

Ich habe lange und hart bei Berchtold im Bahnhofbuffet geackert, später auch anderswo, um ihm irgendwie zu gefallen. Und dem Berchtold gefiel ich, weil ich damals von allen 150 Angestellten der einzige war, der einem internen Aufruf zum Leserbriefe schreiben folgte. Ich schrieb einen Leserbrief Pro Umbau des Bahnhofbuffets zugunsten der Migros. Es ging mir am Arsch vorbei, aber wofür studierte ich Deutsch? Mein Einsatz als Schreibnutte wurde sehr anständig entlohnt, abgesehen davon, dass die komplette Formulierung des Leserbriefes abgedruckt wurde.

Doch warum komme ich auf Dad? Mom rief heute wieder mal. Das tut sie öfters in den letzten Monaten, vorallem seit ich mit ihr offen über mein Leben und über die Dinge geredet habe, die mich am allermeisten beschäftigen. Endlich, übergab ich ihr den Text über Feser, weil ich den bei ihnen zuhause schrieb. Sie sollte wissen, was ich hier im Blog so schreibe, wenn sie es schon nicht schafft, auf den Link zu klicken, den ich hier bereits vorher gegeben habe. Sie hat wohl auch Angst davor, zu viel zu wissen, was sie nicht wirklich wissen will. Item, sie gab ihm den Text. Erst noch die unkorrigierte Rohfassung. Sie berichtete mir, dass er ihn unglaublich gut findet und dass ich öfters und mehr schreiben sollte. Ich kanns mir zwar kaum vorstellen, freue mich aber ungemein darüber.

Ich übe aber noch. Und ja, ich schreib tatsächlich an was grösserem in meiner Freizeit. "Aber nicht so wie die B., die öfters unanstandig und anstössig schreibt." "Noch viel krasser, wenn ich je was rausbringe, dann werde ich kein Blatt vor den Mund nehmen." "Dann schreib unter einem Pseudonym". ...
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G.B.Shaw

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223

Friday, 23. March 2007, 19:45

Xavier Naidoos "Sie sieht mich nicht" ist hierzulande ja noch recht bekannt. Das Original, ein Song aus Asterix, wurde von Céline Dion Songwriter Jean-Jacques Goldman komponiert, mit folgendem Text:


"Elle ne me voit pas"


Quand elle passe elle efface comme un éclat
Devant un ciel c'est elle qu'on voit
Elle est si reine qu'elle ne mérite qu'un roi
Et Je ne suis pas roi
Elle ne me voit pas


Quand elle danse tout danse, ses reins, ses bras
Pres d'elle tout s'éclaire un peu, pourquoi ?
Elle a cette grâce que les autres n'ont pas
Tout c'que je n'ai pas
Elle ne me voit pas


Et moi plus j'approche et plus je me sens maladroit
Plus je déteste mon corps et ma voix
Il y a des frontières qu'on passe
Malgre des milliers de soldats
Mais les nôtres on ne les franchit pas


Il a de l'allure et des gestes délicats
La vie légère de ce monde-la
Il est aussi tellement tout ce qu'il n'est pas
Mais les femmes ne savent pas
Voir ces choses-là
Elle ne me voit pas


On peut changer tellement de choses
Si l'on veut, si l'on combat
Mais pas ces injustices-là


Quand elle passe elle efface comme un éclat
Devant un ciel c'est elle qu'on voit
Elle est si reine qu'elle ne mérite qu'un roi
Un autre que moi


Je ne suis pas roi
Elle ne me voit pas




Die deutsche Version findet ihr hier: Sie sieht mich nicht
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

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224

Saturday, 24. March 2007, 16:27

Miscenda est laetis rara repulsa iocis.
Ante fores iaceat, "crudelis ianua" dicat
multaque summisse, multa minanter agat.
Dulcia non ferimus; suco renovemur amaro:
saepe perit ventis obruta cumba suis.
Hoc est, uxores quod non patiatur amari:
conveniunt illas, cum voluere, viri.
Adde forem, et duro dicat tibi ianitor ore
"non potes", exclusum te quoque tanget amor.

Ovid, Ars amatoria, Buch III



Die letzten Stunden sind angebrochen. Ich habe nun 16 Seiten von zu erwartenden 20 Seiten geschrieben, dazu kommt noch die Inhaltsangabe.
Was mir gefällt ist die Tatsache, dass ich viele Erkenntnisse über die "Murders" gemacht habe und erst nachher in Sekundärliteratur bestätigt fand. Ich habe mich tatsächlich nur auf eine Geschichte von dreien gestürzt, so wie's die Prof. angemahnt hat. War im Nachhinein ganz richtig so. Bei der Gliederung der Arbeit bin ich mir nicht so sicher, ob diese auch so goutiert wird. Ich schreib jetzt mal so weiter und geb das Ding morgen Abend auf die Post. Wenn etwas nicht gut ist, dann werd ich ausbessern, falls nötig.
Das Training hab ich wiederum ausfallen lassen, weil nun jede Stunde zählt. Ab nächster Woche werde ich das Training eh anders, durchdachter, gestalten. Dann werde ich endlich meinen Keller ausmisten, bis zumindest die Bücher von John Douglas wieder zum verschein kommen, oder MAREIKE und CROMWELL gefunden sind, meine zwei lieblingsbilder von 92/93.
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225

Sunday, 25. March 2007, 05:34

Musik für die Arbeitsnacht

Von Stefan mitgebracht: Lehàr - Die lustige Witwe:

Hier das Bekannte Duett: Lippen schweigen


Lippen schweigen, 's flüstern Geigen: Hab' mich lieb!
All' die Schritte sagen bitte, hab' mich lieb!
Jeder Druck der Hände deutlich mir's beschrieb.
Er sagt klar 's ist wahr, ' ist wahr, du hast mich lieb.

Bei jedem Walzerschritt tanzt auch die Seele mit,
da hüpft das Herzchen klein, es klopft und pocht: Sei mein! Sei mein!
Und der Mund, er spricht kein Wort, doch tönt es fort und immerfort:
Ich hab' dich ja so lieb, ich hab' dich lieb!

Jeder Druck der Hände deutlich mir's beschrieb.
Er sagt klar 's ist wahr, 's ist wahr, du hast mich lieb.
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

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Tuesday, 27. March 2007, 00:46

Die Arbeit ist beendet. Ich sollte glücklich sein. Meine Situation verbessert sich in vielen Aspekten: Geld, Arbeit, Uni, Freunde, Familie. Sandra ist oft bei mir und will mich zurück. Ich werde aber nicht zurückgehen. Ich habe sie verlassen, weil ich bemerkt habe, dass da draussen mindestens eine Person ist, die all das auf sich vereinigt, was ich für erstrebenswert halte. Eine sie, die mich verstanden hat, deren Erfahrungs- und Wissenshorizont gross genug war, dass ich mich darin wiederspiegeln konnte. Als ich sie am 5. Januar endlich genauer kennenlernen durfte, wurde ich in etwas hineingesogen was mich immer noch nicht loslässt. Derweil sie mich längst abgeschrieben hat, kann ich mich nicht von ihr lösen.
Ich weiss nicht, was mit mir passiert, aber ich kann noch so versuchen, sie endgültig den Winden zu übergeben, ich schaffe es nicht. Vielleicht irre ich mich, wenn ich sage, sie ist wichtig für mein Leben. Ich merke auch, dass Sandra stärker wird, je mehr sie entschwindet. H. war das, was ich brauchte, um mich zu verändern. Sie gab mir all die Kraft und Inspiration, mit meinen 32 Jahren noch einmal einen Schritt in eine neue Richtung zu machen. Wenn Sandras Macht wächst, so verlangsamt es den Impetus dessen, was ich vor hatte zu erreichen.

Ich fühle mich für Sandra verantwortlich, ich verkörpere für sie ihre Welt. Aber ich kann einfach nicht wieder nachgeben. Ich bin unendlich zerrissen. Die Leute zeigen mir ihre Freundschaft, ihre Zuneingung und ihre Liebe. Man steht zu mir, steht mir bei, ist für mich da. Und ich? Ich kreise in einem riesigen Mälstrom, der mich zu verschlucken scheint. Es könnte mir so gut gehen, aber ich leide - leide Qualen, wegen nichts. Es tut mir leid, dass ich all den herzensguten Menschen nicht das geben kann, was sie brauchen, nicht so sein kann, wie ich früher war. Ich würde so gern abschalten, weg sein, einschlummern, träumen. Ich würde gern die Dreissig Tage wiedererleben. Immer wieder. Für immer, wenn es sein muss. Ich verrate alle und alles, für etwas was nicht wieder sein wird, und das bedrückt mich nicht minder.

Ich bete, ich bete wirklich, es möge enden. Dieser gewaltige innere Schmerz, dieser Trip in den Abgrund, dieses Geschwür in meiner Seele. "E che sospiri la liberta!"
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G.B.Shaw

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Wednesday, 28. March 2007, 01:45

Früher hab ich mich mehr für Hi-Fi interessiert. Rumbasteln an der Anlage, sparen auf ein paar nette Komponenten und diese Anlage Privat und an Feten und Lagern dann auch so richtig auftrumpfen lassen, das gefiel mir.
1995 Zog ich nach Basel und zu einer eigenen Studentenbude gehörte meiner Meinung nach auch ne gute Musikanlage. Das dürfte etwa das erste Jahr gewesen sein als die Zeitschrift "Heimkino" auf den Markt kam. Die Arbeit war hart, und als Belohnung kaufte ich mir Einzelkompenenten. Meine ersten Schritten waren noch ganz bescheiden. Die ersten erschwinglichen Teile für ein Dolby-Surround System (Dolby Pro-Logic) waren auf dem Markt. Ich kaufte mir n Phonotrend Receiver mit Pro Logic, Centerboxen, Surroundboxen und einen Subwoofer von Jamo. Zu der Zeit war selbst ein Stereovideorekorder noch teuer, Videokasetten mit der richtigen Codierung selten, aber Surroundsound war dermassen neu, dass es für alle ein Hörerlebnis erster Güte war.
Der Phonotrend Receiver, sah von aussen ganz ordentlich aus. Der Verstärker hatte Schraubanschlüsse statt billige Klemmen, die Leistung war beeindruckend. Kein Wunder, im Nachhinein entpuppte er sich als waschechtes Gerät von Sherwood.
Ein Jahr später wurde die Tonspur digital. Die Laserdisc kam hierzulande in die Läden. Ich gab Geld ohne Ende aus dafür. Die riesigen Platten sahen einfach zu edel aus. Mein Laserdiscgerät war von Pioneer, später kaufte ich mir einen der ersten Dolby AC-3 Laserdiscspieler, auch von Pioneer. Von Analog auf Digital war noch mal ein Riesenschritt. Ich legte mir sodann einen Aktiv-Tiefbass von Acoustics Research zu, Boxen von Quadral. 1997 Hatte ich komplett auf Dolby Digital aufgerüstet. Das Herz der Anlage war ein Receiver von Pioneer mit Dolby Digital und THX Label. Leider war die Laserdisc ein Reinfall. Die DVD war ihr haushoch überlegen und das erste Format seit JVC's Videoformat, dass allen grossen Elektronikkonzernen zusagte. Pioneer, Philipps und Sony waren die einzigen die Laserdiscs produzierten. Normalerweise müssen Formate von allen Grosskonzernen akzeptiert werden sonst gehen sie den Bach runter. Video VHS wurde von JVC erfunden, aber grosszügig weitergereicht, so weit mir bekannt ist. Betamax und ähnliches hatte keine Chance mehr. Sony scheiterte mit seiner Minidisc.
Ich hab erst zwei Dinge in meinem Leben wirklich geleast. Mein Projektor von Sharp ist eines davon. Ich zahlte die fünftausend Franken 3 Jahre ab, aber habe es nie bereut. Der Beamer war echt immer ein Highlight. Er ist sehr leicht und trotz seines Alters noch immer in Gebrauch. Ich hab ihn vielleicht seit 9 Jahren und es sogar noch immer dieselbe Birne drin.
Noch heute lade ich gerne Leute für eine Filmsession ein. Mein Anlage ist inzwischen total veraltet, aber sie macht es noch. Nach der Sache mit den Laserdiscs habe ich dazugelernt. Geld in eine Hi-fi Anlage zu stecken hat seine Tücken. Ich konsumiere grundsätzlich sehr wenig Filme und Fernseher hab ich seit 1.5 Jahren keinen mehr. Vielleicht lege ich mir irgendwann wieder eine neue Einzelkomponentenanlage zu, aber es gibt viel anderes, das Priorität hat.
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Thursday, 29. March 2007, 02:47

Biondettas mädchenhafte Schönheit zieht die Blicke der Leute auf sich, egal wohin wir gehen. Eigentlich habe ich das künftig sein lassen wollen. Ein ziemlich gradliniges Statement über ihr derzeitiges Singleleben verbietet eigentlich jeglichen näheren Kontakt. Irgendwie konnte ich jedoch nicht anders als sie mit ihren unsicheren strahlenden blauen Augen vor mir stand. Ich habe keine Ahnung, was ich für sie bin. Gewiss ein Freak. Der Sohn ihres Chefs, von dem sie glaubt, er mag sie nicht?
Da ich nun definitiv wieder im Betrieb arbeite, ist mir ihre atemberaubende Gesellschaft durchaus angenehm. Vielleicht unterschätzt man sie. Selten wurde mir von so vielen Seite abgeraten, eine Person zu daten: Biondetta Vietata. Das, was sie bis jetzt sagte, war noch nich wirklich dumm. Sie ist eine dermassen schmückende Person, dass selbst ein so schöner Typ wie der Racheter sich drei mal nach ihr umschaute. Ich mag das Ritual, so wie es ist: einmal pro Woche zusammen etwas essen gehen, lediglich ihr dauernd klingendes Handy bringt mich zum stirnrunzeln. Je hübscher die Frau, desto öfter scheinen die Handys zu klingeln.
"Wieder so ein sinnlos SMS. Ich mag gar nicht SMS schreiben." "Was ist ein sinnlos SMS?" frage ich. "Wenn mir jemand schreibt: Esse gerade Reis und Salat. Sehr interessant." "Ich glaube, diese Person will dich damit nur ihr Leben informieren, dich an ihrem teilhaben lassen." Ich brauche nicht lange zu überlegen. Ich merke, dass ich ähnlich wie diese Person funktioniere. Was am anderen Ende der Leitung gedacht wird, ist sehr oft weit weg von dem, was man am liebsten hätte oder überhaupt, von dem, was man sich vorstellt.
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G.B.Shaw

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Thursday, 29. March 2007, 15:43

Die Sonne schien hoch über den Dächern, der sogenannten schönsten Barockstadt der Schweiz. Mein MP3 spinnte, aber es reichte, die Melodie von "Won't give in" zu hören. Meine schnellen Schritte verlangsamten sich, und ich dachte an den Videoclip dieses unglaublich schönen Songs.

Meine Gedanken waren bei ihr, meine Gefühle, meine Traurigkeit noch tief in mir drin. Ich fühlte mich plötzlich in einer Stopmotion Sequenz.

Da war dieses Mädchen, dass an einer Backsteinhäuserwand einer heruntergekommenen Seitenstrasse lehnt. Das Standbein und die rechte Schulter und der Kopf geben ihm halt. Die Kamera zoomt näher. Die weissen Turnschuhe, der Mantel und der gestreifte Pullover zeigen eine jugendliche Schülerin. Die Farben deuten auf einen Graufilter hin, in dieser Einstellung findet sich nichts buntes. Die Stimmung ist ganz trist, das Wetter schlecht: es regnet nicht, aber der Boden ist noch nass. Die Kamera ist im Winkel des Gehsteigs und des stehenden Mädchens. Sie zoomt sich näher und endet in einer seitlichen Frontale des Gesichts. Der Kopf des Mädchens ist an die Wand angelehnt, die Augen schauen ins Leere nach vorn. Die Lippen sind leicht geschminkt, das krause Haar fällt schulterlang herab. Die Zeit scheint stehengeblieben. Die Kamera bewegt sich nicht mehr und nur der sanfte Wind im Haar und ein Augenaufschlagen des Mädchens deutet an, dass die Zeit nicht wirklich stehengeblieben ist. Es macht noch mal einen Augenaufschlag und schluckt mit den geschlossenen Lippen. Sie scheint starr, gedankenversunken, bedrückt, was man am schlucken mit geschlossenen Lippen noch einmal genauer sehen kann.

Danach folgt im selben Grau, die Aufnahme der beiden Musiker Neil und Tim Finn. Durch dieses Bild wird dem Zuschauer gezeigt, dass es sich um ein Musikclip der Finn-Brothers handelt. Sie scheinen den Song direkt vor dem Zuschauer zu spielen.

"You call me up and I'll say a few words
But I'll try not to speak too long
Please to be kind and I'll try to explain
I'll probably get it all wrong."

Die Kamera fährt nach links und man kommt von rechts in die nächste Einstellung. Wir sehen in dieser den Esstisch einer Familie in einem modern eingerichteten Haus. Der Vater links, die Mutter in der Mitte und rechts ein Kind am gemeinsamen Esstisch. Die nächste Einstellung folgt sogleich, ohne dass man durch einen Zoom erfahren hat, wer genau die Personen dieser Familie waren und was sie wollten. Stattdessen findet man sich plötzlich an einem Ort der Öffentlichkeit wieder, in einem Schwimmbad. Die Personen schwimmen aber nicht, sie stehen still aufrecht im Wasser. Nur das lichtreflektierende Wasser zeigt an, dass die Zeit nicht stehengeblieben ist, nur die Menschen scheinen passiv verwurzelt zu sein.

"What does it mean when you promise someone
That no matter how hard or whatever may come"

Die nächste Einstellung zeigt einen Turmspringer von hinten, scheinbar ebenfalls in einem öffentlichen Schwimmbad, der auf dem Zehnmeterbrett steht. Die Kamera scheint ihm folgen zu wollen bleibt hinter seinem Rücken stehen.

Was meint es? Was meinen die verschiedenen Kameraeinstellungen, die verschiedenen Bilder? Die Musiker geben die Antwort als Refrain:

"It means that I won't give in, won't give in, won't give in
'Cause everyone I love is here. The at once disappear."

Nach dem Refrain wird folgt im selben Schema die nächste Folge von Bildern.

"Once in a while I return to the fold
With people I call my own
Even if time is just a flicker of light
And we all have to die alone"

Die Kamera dreht sich kunstvoll um ein stehendes Paar in einer Wartehalle. Auch diese Zwei, ganz in Schwarz sind erstarrt. Der junge Mann blickt die Frau an, sie schaut in eine andere Richtung. Folgt der Zuschauer dem Blick der Frau so gerät er mit der Kamera in die nächste Einstellung, welche eine junge Asiatin, ebenfalls in einer Wartehalle, zeigt. Auch diese Frau hat ihre Hände in die Manteltasche gelegt, schaut ebenfalls gedankenverloren ins Leere, die einzige Bewegung ist die ihres Augenaufschlags. Sie steht zwischen einer stehenden Ansammlung kaum wahrnehmbarer Menschen, doch der Zoom der Kamera bewegt sich. Die blonde Frau mit dem weissen Pullover im Hintergrund fällt als Kontrast dazu auf. Sie erscheint als Anchor in der Totale des Warteraums, der sich nun als Bahnstation entpuppt.

Vom öffentlichen Raum in den Raum der Natur. Die nächste Einstellung zeigt einen Läufer in einem roten Trikot. Doch auch der Läufer steht starr. Sein drahtig muskulöses Gesicht ringt nach Atem. Er scheint etwas verneinen zu wollen, ist angespannt. Ein anderer Mann blickt starr in die Leere und man erkennt, dass es der Mann ist der vorangegangenen Einstellung ist, der vom Esstisch der Familie. Die Frau, die man nun sieht, ist seine Frau. Ihr Blick ist gerichtet, nach rechts, während die Kamera langsam nach rechts schwenkt, bis sie das Kind im Bild hat. Es ist ein Mächen, welches mit der rechten den Löffel in der Hand hält, der noch im Teller ist und seinen Kopf mit der linken aufstützt. Es scheint ebenfalls gedankenversunken zu sein, das suggeriert die Pose. Das es sich um eine Frühstücksszene handelt wird durch den Teller des Kindes angedeutet, da Gabel und Messer fehlen und durch den Tee des Mannes bestätigt, den er in der Hand hält aber nicht trinkt. Was meinen diese Bilder nun weiter? Der Refrain gibt wieder antwort:
"What does it mean when you belong to someone
When you're born with a name, when you carry it on?"

"It means that I won't give in, won't give in, won't give in
'Cause everyone I love is here
All at once, and I'll show you how to get here!"

Die nächste Einstellung beginnt mit einer Totale eines Geschäftshauses. "Cause everyone I love is here." Das ist der Widerspruch des Bildes zur Musik. Es ist ein öffentlicher Raum, wo alle anonym stehen. Die Kamera zoomt näher und zeigt den ebenfalls verlorenen Blick einer Einzelperson, dieses mal eine junge Frau. Wieder stehen alle Personen still.

Ein Busfahrer scheint abzuwarten. Er ist bereits fortgeschrittenen Alters. Würdig schaut er in die Ferne, seine Hände sind fest am Steuerrad des Buses. Sie scheinen sich noch fester am Steuerrad festhalten zu wollen.

"Come on now, come on now, can you feel it, I can see it in ya
Come on now, come on now, reveal it, turn around won't ya
The right time, the right place, right now, turn around."

Die Aufforderung zum Kommen wird nun immer stärker suggeriert, im Lied herausgefordert. Doch noch steht der Springer auf dem Turm. Noch bewegt er sich nicht als die Kamera sich nah an seinen Rücken heranzoomt.
"A chance is made, a chance is lost, I carry myself to the edge of the earth."
"It means that I won't give in, won't give in, won't give in"
Und nun springt der Turmspringer, man sieht nur die Füsse zum Sprung ansetzen, aber man weiss, dass er es ist. Das Mädchen schliesst ein letztes mal die Augen legt die Kapuze an und geht dann ihren Weg weiter. Man sieht den Springer ins Wasser eintauchen.
"Cause everyone I love is here
Say it once, just say it, and disappear"
Der Vater am Esstisch bewegt den Daumen spielerisch auf seinem Tee. Er lächelt liebevoll in die Richtung seiner Liebsten, schliesst die Augen dabei. Mit dem Refraintakt bewegen sich auch die nackten Füsse des Mädchens am Tisch. Der Busfahrer schaut auf die Anzeige, die Geschäftsfrau macht sich auf, überall bewegen sich die Menschen wieder. Die Frau, die vorher noch in die Leer schaute, guckt nun zu ihrem Partner und lächelt, sagt ihm, dass es weiter geht. Der Bus fährt nun, man muss nicht sehen, dass der Bus angefahren wurde. Dass er fährt ist Aussage genug. Alles Bewegt sich wieder alle Personen bewegen sich nun. Dies sogar im Zeitraffer.

Genauso fühlte ich mich auch. Ich spürte den Ruck, das Vorwärtstreiben. Die Kraft, die einen pusht, die Zeit die nicht lockerlässt: "I won't give in."
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Saturday, 31. March 2007, 16:20

Mein MP3 Player gab definitv den Geist auf. Braves Ding! Was hätte ich ohne ihn gemacht, unterwegs und während des Trainings? Vorgestern hab ich an ihm eine Notoperation unternommen. Ich gebe nie Geräte auf, ohne diese einmal selber zu reparieren versucht zu haben. Glanzstücke meiner Reparaturbemühungen waren der TV meines Vaters, mein Monitor und unzählige Walkmänner.

Hätte ich derzeit einen Lötkolben hätte ich auch den kleinen Player reparieren können, denn die Diagnose ist klar: die Kopfhörerbuchse hat ganz winzige Verbindungen, welche nun gebrochen sind. Diese Verbindungen sind echt so fragil, dass ein Bruch logischerweise einmal hat stattfinden müssen, denn wie oft hab ich das Gerät an den Kopfhörern aus meinem Trainings-Tshirt gezogen oder aus meinen Jackentaschen. Diese Verbindungen wieder zu löten wäre kein Ding, aber ich muss gestehen, dass der Kauf einens neunen Löters teuer ist als ein neuer MP3 Spieler.
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231

Monday, 2. April 2007, 05:41

Im Dezember habe ich von der schönen Michaela geschrieben. Ich habe jedoch nie erzählt, dass sich diese Geschichte nicht bei ein paar interessierten Blicken meinerseits beschränkte.
Mit neugewonnen Freiheiten ausgestattet, kam ich nicht darum herum, zum ersten mal in meiner langen Studienzeit eine Kommilitonin persönlich anzubaggern. Ja, es sollte Michaela sein. Sie gefiel mir, und wir sassen in den letzten paar Lektionen bei Alfred Schmid nebeneinander. Um nicht negativ aufzufallen, schrieb ich Emailadresse und Handynummer diskret auf einen Wisch, für den zu schreiben ich gewiss zehn Minuten brauchte. Ich wartete ziemlich lange bis ich den Zettel doch noch auf ihre Seite knallte. Sie musterte das gefaltete Papierchen ziemlich lange ohne mich anzusehen, guckte dann aber doch noch rein und steckte es in ihre Mappe. Wenn sie interessiert wäre, würde sie schreiben oder anrufen...

Sandra hatte vier Tage später ihre erste Klavierlektion bei Céline. Sie musste irgendwo in der Stadt zu deren Privatwohnung fahren. Sie fand das Haus und läutete. Eine junge Frau machte die Tür auf und sagte, dass Céline noch nicht da ist und sie bitte warten möge. Céline lebt mit zwei anderen Frauen aus ihrem Kanton in einer Dreier-WG. Die anderen zwei Bewohnerinnen studieren, sie selber ist Musikerin. "Was studierst du denn?" soll Sandra gefragt haben. "Deutsch und Geschichte." "Oh, vielleicht kennst du meinen (Ex)Freund, der studiert das auch." "Wie heisst er denn?" entgegnete die blonde junge Frau. "Pascal Oetterli" "Ja, den kenne ich."

Sandra erzählte mir am Telefon, dass sie eine Studentin kennengelernt habe, die mich kennen soll. Nun, mich kennt an der UNI keine Sau mit Vor- und Nachnamen. Ich fragte: "Woher kennt mich denn die, wie sieht sie aus?" "Naja, blond, gross, langes Haar..." "Woher kommt sie?" "Aus St. Gallen, wie die anderen zwei auch." ... "Heisst sie etwa Michaela?" "Ja, genau, so hiess sie, kennst du sie?" ...

Oh my fucking G.!! Da geht meine Ex in die Stadt in ein verdammtes, wildfremdes Haus, und wer macht ihr die Tür auf? Michaela. Jene Michaela unterhielt sich mit Sandra natürlich noch eine ganze Weile. Über mich natürlich und über Sandras Hoffnung, ich würde zu ihr zurückfinden, dass da evt. noch Chancen bestünden etc. etc. etc.

Die schöne Michaela habe ich noch einmal wiedergesehen: etwas weit von mir entfernt sitzend. Ich musste an diesem Tag feststellen, wie verdammt klein diese Welt sein kann, und dass es Zufälle gibt, da kommt man ins staunen.
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Tuesday, 3. April 2007, 06:04

Fantasy - Freies Improvisieren

"Urien ist die Stadt der Engel, junger Freund", sagte der Mönch mit glänzenden Augen. "Nur wenigen Nichtengeln wurde bis jetzt die Ehre zuteil, diese Stadt zu erblicken, und die, die da waren, wurden verehrt, benieden und gejagt." Ich antwortete, dass ich nicht verstehe, warum die Engel nur so wenige dazu auserlesen, ihre Stadt zu sehen. "Ausserdem habe ich nur darüber gehört. Ich habe keine Ahnung wo diese Stadt überhaupt liegt, ehrwürdiger Meister!" Ein Lächeln huschte ins sanfte Gesicht meines Gegenübers. "Die Stadt befindet sich nirgendwo auf der Erde, sie ist hoch oben in der Luft. Irgendwo da oben, weit weg vom Dreck dieser Welt." Er schaute wehmütig nach oben. Ich folgte seinem in die Ferne schweifenden Blick. "Ich kann mir kaum vorstellen, dass da oben eine Stadt ist. Wenn das wahr wäre, gäbe es sicher noch mehr da draussen, über uns, als nur Urien, nicht?" Er schüttelte den Kopf: "Niemand weiss das. Es ist überhaupt ein Wunder, dass es noch Engel gibt. Soweit ich weiss gibt es im ganzen Reich nur drei Bekannte Engel. Nathan, der Berater des Imperators, ist der berühmteste. Wir alle glauben, dass das Reich nur deshalb so gut gedeiht, weil der Kaiser unter dem Einfluss und Schutz der Engel steht.
"Wer sind denn die anderen zwei?", fragte ich. "Hoch oben im Gebirge der Nomadenstämme von Amur ist der Turm des Dantalion. In diesem Turm unterrichtet er immer nur einen Schüler. Der Schüler wird dabei sein Leben lang Schüler bleiben. Seine Ausbildung dauert zeit seines Lebens an. Es wird gesagt, dass dieser Schüler erst im Augenblick seines Todes seine Ausbildung abgeschlossen hat. Dabei, so sagt man, wird ihm das Geheimnis zuteil, nach dem er sein Leben lang in Demut und Dienst gesucht hat. Gelegentlich schliesst sich der Engel mit seinem Lehrling einem der Kriegszüge des Imperators an. Die Macht dieses Duos soll ganze Schlachten beeinflusst haben, doch noch nie haben sich die Zwei um irgendwelche Beute gekümmert oder sich länger als nötig im Kampf gehalten. "Dann fehlt nur noch der dritte", sagte ich neugierig. " "Nachielle ist eine sie. Niemand weiss woher sie kommt, ob sie direkt aus der Stadt kommt." "Also wohnt sie nicht auf der Erde wie die anderen zwei?" Er senkte die Augen, blickte dann wieder in die Höhe, bis er mich anblickte: "Wie gehabt, niemand weiss es. Doch es wird vermutet, dass sie mit Nathan und Dantalion in Kontakt ist und ihnen Botschaften überbringt."
"Ehrenwerter Meister, ich frage mich, warum es überhaupt Engel gibt. Warum erschafft der Schöpfer zwei dermassen ungleichwertige Geschöpfe wie die Engel und uns Menschen?" "Das zu fragen geziemt sich eigentlich nicht. Wir preisen den Herrn, dass er uns dieses Leben geschenkt hat, dass er für uns sorgt, dass wir zu essen haben, Haus und Kleidung." "Ich wurde nicht gefragt, ob ich geboren werden wollte", wandte ich ein, "Ich hatte keine Wahl, obwohl ich dieses Leben durchaus als Geschenk betrachte, wenn ich es so sagen darf. Ausserdem gingen sie ja nicht direkt auf meine Frage ein, nicht?"
Ich wollte dich nicht mit einer billigen Antwort abspeisen. Deine Frage war berechtigt. Der Schöpfer schuf die Engel lange vor dem Menschen.
... (to be continued)
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G.B.Shaw

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Tuesday, 3. April 2007, 16:51

Ich habe eine Diskussion darüber in einem Witzeforum gesehen:

http://halbot.haluze.sk/images/2004-11/5…ction_by_iq.jpg

Hier meine Meinung dazu:

Ich find die Aufstellung amüsant, und ich hätte natürlich auch für Kerry gestimmt.

Nun haben wir hier aber doch einige Dinge, die uns zu denken geben. Zum ersten wäre da mal Lynn/Vanhanen: http://books.google.ch/books?id=KQ4rLiAb…f+nations&psp=1

Es ist vielleicht anzumerken, dass Lynn auch ein Buch über Eugenik geschrieben hat, wo er fordert, jenes Thema wieder "neu zu überdenken".

Das Problem bei der Studie ist, dass ein Durchschnitts IQ nur bei 81 Ländern überhaupt vorliegt. Dabei variieren die Testanalysen für IQ's erheblich, weil diese Tests verschiedener Provenienz sind. Um die Weltkarte doch machen zu können, hat man einfach angenommen, dass der Durchschnitts IQ von einem Land gegenüber dem Nachbarland etwa gleich gross ist. Dabei wurden Abstriche gemacht, wenn in einem Land eine indigene oder farbige Minderheit vorhanden war.

Wenn der Durchschnitts IQ Weltweit 90 ist, wie Lynn annimmt, so schneiden die einzelnen Staaten der USA ja ziemlich gut ab (USA 98, Deutschland 102, Schweiz 101).

Ne, es ist hirnrissig überhaupt eine Worldmap Durchschnitts IQ machen zu wollen. Allein die IQ Tests selber sind oft nicht empirisch. Zweitens ist das Bruttosozialprodukt (engl. GDP) selber eine fragwürdig errechnete Zahl und drittens ist die wirtschaftliche Lage eines Landes von ganz vielen Faktoren abhängig, vorallem auch historische. Ländern mit reichen Bodenschätzen haben die Autoren denn auch zurückgestuft, selbst wenn gar keine IQ Zahlen vorliegen. Da nahm man den Durchschnitts IQ des Nachbarlandes an und sagte dazu, dass das GDP halt wegen des Öls so hoch sei, dieses Land also keine Ausnahme von der Regel darstellen könne.

Ein Wissenschaftler in England wollte beweisen, dass ein einzelnes Meisterhirn weit über dem der Masse steht. Darum sagte er, er könne das Gewicht einer Kuh besser schätzen als eine zusammengewürfelte Gruppe Menschen. Leider war die Gruppe beim schätzen besser. Das ist der Grund, weshalb der Telefonjoker bei "Wer wird Millionär" schlechter ist als der Publikumsjoker. Das Publikum hat eine enorm grosse Trefferquote. Was will ich damit sagen? Eine Menschengruppe selber erreicht eine wissenschaftlich noch nicht analysierte Gruppendynamik wenn sie ihre IQ's auf ein Ziel hin konzentriert. Ich kann mir gut vorstellen, dass selbst an Orten mit niederem IQ grossartiges erreicht werden kann, gerade weil die Bevölkerung auf Kompaktheit und Gruppendynamik angewiesen ist.
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Thursday, 5. April 2007, 18:30

Nun prangt mein Namen an einem der Umziehkästen des familieneigenen Betriebs. Ursprünglich hatte ich mir vorgenommen, einfach ein bisschen auszuhelfen, die Eltern dabei öfters zu sehen und das verdiente Geld sinnvoll auf die Seite zu legen.

Pustekuchen! Ich merke, dass ich den Betrieb bereits viel zu lange kenne. Ich bin quasi mit ihm aufgewachesen, mit den internen Vorgängen wohlvertraut und, anders als die anderen Mitarbeiter, auch mit Vaters Geschäftsstrategie. Ich bin jedoch keiner, der gerne den "Fils du Chef" raushängen lässt.

Mein Bruder Nico arbeitet ja bereits seit einigen Jahren für jeweils zwei Tage pro Woche im Geschäft. Er sagt nicht viel, macht ein paar Scherze während der Arbeit und regt sich mal hier, mal da ein wenig auf. In gewisser Weise ist er eher der Chefsohn als ich. Wie meine Eltern glaubt er, dass die Angestellten quasi dem Betrieb gehören, dass man sich ihrer erbarmte und ihnen Arbeit gibt. Die Firma wird denn auch patriarchalisch und autoritär von meinem Vater geführt, wobei Mutter als Personalchefin für ein bis zwei Tage pro Woche fungiert. Zumindest Nico müsste es besser wissen, er ist selber in einer grossen Bude angestellt. Doch seine ganze Loyalität gebührt den Eltern, und das weiss auch die 14 köpfige Belegschaft. Was er sieht, erfährt und denkt, landet ungefiltert am Esstisch der Familie.
Die Gespräche während den gemeinsamen Mahlzeiten schwanken zwischen heissen Diskussionen rund ums Geschäftliche und totaler Ablehnung und Blockierung genau dieses Themas. Das hängt ganz mit der Laune des Tischherren und seiner lieben Frau Gemahlin ab. Um nun allgmeine Harmonie zu gewährleisten, hat sich mein Bruder auf ein konfliktfreies und kontroversefreies Zusammenleben eingestellt. Kurz: er hält den Kopf tief und hält die Klappe.
Unsere Erzieher haben denn auch zwei besonders fragwürdige Arten von Verhalten uns gegenüber, abgesehen davon, dass man sich keine anderen Eltern wünschen kann. Erstens sind sie meisterhaft in der Auswahl ihrer Gesprächsstörer. Sie benutzen ein ganzes Arsenal an Killerphrasen und wenn es nicht hilft, weisen sie zu gerne auf ihre Errungeschaften oder das noch nicht Vorhandensein von Erfolgen unsererseits hin. Gerade meinem Bruder fehlt kommunikative Schlagfertigkeit vollends, weshalb alles was er je vorbringen könnte kurz abgefertigt wird. Er verhält sich nun ebenfalls so wie die Eltern und ahmt deren Gesprächsart und Inhaltsrepertoire nach oder er versucht die Fronten aufzuweichen mit Scherzen. Was insbesondere hilft, ist wenn er die Leute nachäfft. Er kann das so verdammt gut, es ist der schiere Wahnsinn. Wenn er diese geniale Taktik richtig einsetzt oder es öfters tun würde, hat er die Oberhand. Nichts ist schlimmer als die eigene Beschränktheit wie ein Spiegel vorgeführt zu bekommen, das könnt ihr mir glauben.

Meine Mutter hat neben den Killerphrasen noch eine zweite Art sich durchzusetzen. Sie benutzt feste Schablonen für alle, die sie kennt. Ich bin darum eine spastische Intelligenzbestie, die immerzu müde, verschlafen und ohnehin etwas Antriebslos ist. Andererseits neige ich zum Extremen, bin unaufhaltbar, wankelmütig und doch kann ich ihrer Meinung nach nicht NEIN sagen. Wenn ich dann doch NEIN sage, bin ich wieder ein typischer Skorpion, ein Advokat des Teufels. Mein Bruder ist ihrer Meinung nach Beschränkt und naiv. Er ist ein Praktiker und Ästhet, lässt sich aber genauso gerne runterkanzeln wie ich. Tanja hingegen ist ein wildes, ungebändigtes Tier, welches aber ihren Typen immerfort hörig ist. Mutters Meinung nach muss bei ihr immer was gehen, sonst ist gar nicht gut. Natürlich ist meine Schwester ein Fisch: unkontrollierbar, schnell entflohen, schlüpfrig.

Durch genau diese zwei Tunnelröhren muss man hindurch am Esstisch der Eltern. Die Gefahr lauert darin, dass man meinen Bruder gar nicht so ernst nehmen mag, wie man vielleicht tun sollte. Und tatsächlich, er ist still. Wie man sich denken kann, erweitert sich das Verhalten des Unternehmerpaars Oetterli auf die ganze Belegschaft: grundsätzlich sind alle mal still.

Als ich wieder anfing, bemerkte ich wie gross das Bedürfnis der Angstellten war zu reden. Es ist nicht so, dass ich stundenlang herumgestanden bin, um sie auszufragen. Die Leute kommen von sich aus. In mir sehen sie die fünfte Generation, selbst wenn ich sie vielleicht nie sein werde. Ich arbeite wie die anderen auch, sogar wenn die Arbeiten nicht das sind, was man sich als Arbeitnehmer wünscht. Ich bin es mir gewohnt, und Geld stinkt bekanntlich nicht - der Essig schon!


Ende Teil 1
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G.B.Shaw

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Saturday, 7. April 2007, 08:12

Teil 2

Reden und Nichtreden, Schweigen, Sagen, Benennen, offen Aufbegehren, Streiten, Rabattmarken sammeln, an einander vorbeireden. Der Dialog von oben nach unten und untereinander ist in unserem Betrieb gestört. Das war er schon immer. In all den Jahren war die Rotation von Angestellten enorm, mit vier Ausnahmen: Tom, Frau B., René und Lingam. Drei davon arbeiten in der Produktion, René ist der langjährige Chauffeur. Die grössten personellen Veränderungen hatten wir bei den Hilfsarbeitern und im Büro. Mehrere Umstände sind dafür verantwortlich.
Im Büro hatten wir nur Frauen in all den Jahren. Für ein paar Jahre hatten wir den inzwischen an Krebs verstorbenen Tati als Buchhalter, aber das Büro war sonst immer weiblich dominiert. Bei Damen ab 25 wird der Kinderwunsch wach, bei den jüngeren Mädels ist der Wunsch nach Traumjob, Verwirklichlung, Verantwortung und Veränderung jederzeit vorhanden. Einerseits sind da die Azubis, die wir selber ausgebildet haben und die gerne noch andere Luft schnappen möchten nach der Lehre. Andererseits hatten wir viele Sekretärinnen, welche im Ausland ihren Traumpartner gefunden haben, Schwanger wurden, einen besseren Posten oder mehr Lohn angeboten bekamen. Nein, man konnte es ihnen nicht verübeln, wenn sie gehen wollten. Meine Eltern finden sowas schrecklich. Meine Mutter verachtet Leute, die gerne "Fun" haben in ihrem Leben, auf Kosten von ein wenig Lohn. Sie findet auch, dass man Kinderwünsche zurückstecken oder gewisse Leute am besten gar keine Kinder machen sollten. Sie sehnt sich, seit ich sie wahrnehme, nach der "guten alten Zeit" zurück, wo die Welt noch heil war (Nachkriegszeit bis Anfang Siebzigerjahre). Natürlich machen heutzutage Angestellte keinen Kotau mehr, im Gegenteil, sie begehren doch tatsächlich noch auf, haben einen eigenen Willen und hey, ein eigenes Leben samt eigenen Wertvorstellungen.

Meine Eltern glauben immerzu, dass sie das richtige Leben geführt haben: Arbeiten, Kinder, Häusle bauen. Man kann mir vorhalten, dass ich davon immer profitiert habe, und weder verneine ich das, noch bin ich in der Lage diese Lebensführung irgendwie zu kritisieren. Nur ist es so, dass es nur eine Art von vielen ist, ein Leben zu führen. Ich bin elitär erzogen worden, und der Ruf der Familie in der Barockstadt gereicht durchaus dazu, schon mal mit erheblichen Vorschusslorbeeren bedacht zu werden. Wie heisst es bei Wilde: "At every single moment of one's life one is what one is going to be no less than what one has been." In meinen Augen bedeutet das nichts anderes als dass man das Leben der Menschen als Ganzes sehen muss. Die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft, von der man ja noch gar nichts weiss. Viele Leute glauben, dass sie Propheten sind, dass sie wüssten was morgen ist oder übermorgen. Meist wissen sie nicht einmal mehr was gestern war und grundsätzlich haben die wenigsten eine Ahnung wie stark die Vergangenheit, sei es ihre persönliche, oder die der Weltgeschichte auf ihr Leben wirkt. Weil niemand Vorausschauen kann, hat auch niemand das Recht über die Lebensführung anderer zu urteilen. Keiner weiss, ob er morgen ins Grass beisst, in der Gosse landet oder sonstwie strauchelt. Genauso kann ein jeder plötzlich unvorhergesehenes Glück haben, egal in welchem Bereich.

Nun, Mutter und Vater können nicht verstehen, wie jemand auf Geld zugunsten von mehr Freizeit verzichten kann. Dabei leben alle drei ihrer Kinder bereits nach dem Motto. Mehr Freizeit heisst auch nicht unbedingt einfach die Suche nach mehr "Nichtstun", Konsum oder Spass. Sinnvoll genutzte Zeit ausserhalb des Jobs kann langfristig wesentlich Mehrwert generieren als stures Sessel warm machen. Worin ihre Schwäche gegenüber den Angestellten lag und noch liegt, besteht darin, dass sie sich nicht in diese hineinversetzen können. Die Mitarbeiter sind jedoch nicht einfach nur Arbeitskräfte, sondern Individuen mit Hoffnungen, Träumen, Sorgen und Ängsten. Diese Leute haben Gefühle und sie haben ein Recht darauf ernst genommen und so behandelt zu werden, wie das Chefehepaar selber gern möchte.

Morgen wende ich mich den einzelnen Mitarbeitern zu. Ende Teil 2
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Sunday, 8. April 2007, 18:10

Ich fand den Reigentanz an der gestrigen Goth Party der Hammer. So ein gruppe Frauen mit Röcken, welche sich anmutig alle im selben Tanzstil zur Musik bewegen ist schon sehr schön anzusehen.
Ok, es mag kein echter Reigentanz sein. Es ist im Grunde genommen eine sanfte verlangsamte Version von eines Heavy Metal Dreiecks. Ein Schritt nach vorn, dann links oder rechts und wieder vom Standpunkt ansetzen, quasi eine verschleierte Art, allein Walzer zu tanzen. Zu Metal kann man auch Pogo tanzen oder einfach da stehen, die Augen schliessen und mit den Schultern dazu kreisen. Was beim Reigentanz besonders heiss ist, dass Frauen diese zierlichen Armbewegungen dazu machen, das macht sie so schwebend, zusammen mit den wallenden Röcken.
Mein Tanzstil ist ein wenig anders. Ich mach sehr viel mit dem Knie, wobei ich die Hüften dazu nicht schwenke. Die Region von Becken und Unterbauch bleiben bei mir konstant, aber mit den Knien bleibe ich im Takt. Wenn man tanzt, kann man aus verschiedenen möglichen Taktanschlägen auswählen. Nehmen wir mal All good things come to an end. Zu welchem Taktanschlag will man tanzen? Der Haupttakt ist sehr einfach: Eins, Zwei, Eins, Zwei. Sehr einfach, jeder kann dazu tanzen, genauso wie man dazu in die Hände klatschen könnte. Dazu gesellt sich ein zweiter Takt im bassigen Triphop Style. Wie ein Grillenzirpen wird dazu ein Layer rübergestülpt im 16/Takt.
Wenn ich zu dem Song tanzen wollte, würde ich meinen Oberkörper im Haupttakt bewegen, die Arme dazu. Mit den Knien würde ich mich an Teilen des Basses und des Grillentakts orientieren. Je nach Melodiewendung würde ich Halbkreise dazu machen, wenn ich mich wohl fühle bewege ich auch meinen Kopf dazu. Das hilft auch bei Drehungen, wo man zu erst den Kopf wendet, dann den Körper dazu quasi nachzieht.
Ich tanze grundsätzlich mit den Fussballen, nie mit dem kompletten Fuss samt Ferse. Das ermöglicht eine viel bessere Koordination und Geschwindigkeit. So scheint man immer einen Millimeter über dem Boden zu schweben, kann so viel schneller den Fuss wenden und evtl. eine ganze Körperwendung dazu fügen. Je höher die Absätze sind desto weniger ist das Möglich, mit Magnumstiefeln ist sowas so gut wie nicht mehr möglich. Wenn man sowas beim tanzen trägt, muss man den ganzen Tanzstil an das Schuhwerk anpassen.
Ein persönliches Problem war bei mir lange, dass ich keinen geraden Rücken mache beim Gehen. Ich arbeite seit Jahren daran. Lena sagte mir vor vielen Jahren, dass ich beim tanzen ganz anders wirke, weil ich dort keinen Buckel mache. Es ist wirklich so, man strahlt viel mehr aus, wenn man selbstbewusst tanzen kann, wenn die Bewegungen nicht einstudiert wirken oder unsicher.
Zu jedem Song gibt es eine andere Möglichkeit zu tanzen, und ich persönlich ziehe es vor, jedes mal Anpassungen an den Tanzstil zu machen. Früher schaute ich mir Videos (Grease, Dirty Dancing, Pulp Fiction, Saturday Night Fever) an oder besuchte Streetdance/Hip Hop/Standart Kurse, um besser tanzen zu können. Leider kann ich mir Bewegungsabläufe unheimlich schlecht merken, weshalb ich noch in jedem Tanzkurs ziemlich abkackte. Doch etwas blieb immer hängen. Die besten Vorbilder waren entweder die besten beiden Tänzer in der Kuppel oder allgemein Frauen.

Frauen können viel machen beim tanzen, was bei Männer leicht gay aussehen würde. Frauen haben eine schlanke Taille, was viel besser korrespondiert mit wackelnden, sich drehenden Hüften und Oberkörper als bei Männern. Viele Männer mit der entsprechenden Figur tanzen quasi "Brust raus" in Housediscos. Die bewegen die Beine kaum, aber tanzen betont mit ihrer antrainierten maskulinen Brust. House ist ein "industriell", mechanischer Sound. Das Hämmern, das Pochen, dumpfe Schlagen des Basses, die scheinbare Inhaltsleere wirkt auch aufs tanzen. House=Sex. So wird auch um die entsprechenden Parties geworben. Die Herren sehen da oft so aus als würden sie bereits im Bettlaken in ihre Partnerinnen hämmern, während die Frauen ihre Reize zur Schau stellen. Sie betonen Hintern, Brüste und Haare. Es ist quasi die weibliche Antwort auf männliches Balzverhalten auf der Tanzfläche.

Das ähnliche Schema wird man an HipHop Parties sehen. Mit der Möglichkeit zum breaken erhalten Männer Aufmerksamkeit. HipHop bietet die gnädige Möglichkeit auch ganz chillig zu tanzen, was in einer Umgebung, wo 70% der Leute grundsätzlich benebelt sind, auch passt.

Ich bin verdammt selten an Latino Abenden, weil ich keine Hispanotänze kann. Egal was man da sonst tut: man sollte als Mann wirklich tanzen können. Nichts ist schlimmer als nicht führen zu können. Stefan, Enrico und ich haben uns fest vorgenommen einen Salsa Kurs zu besuchen.

Ok, ihr wollt vielleicht sehen, wie ich wirklich tanze. Aber ich habe weder eine Webcam, noch möchte ich mich auf Youtube.com oder Witzewelt.de unfreiwillig wiedererkennen. Spass beiseite, ich überlege mir das ernsthaft mal, dann kann ich euch etwa zeigen, was ich genau verstehe unter dem, was ich oben beschrieben habe.
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Monday, 9. April 2007, 06:48

To Sheridan

I've logged in to read about the news of one of my favourite actresses. But then there was this tribute linkto you, without any word. I remember having paid a lot for movies featuring you. Actually I have never seen such a cute, real smiling and happy face like yours before. Again a car accident, again another dear life taken. These few words here be sacrificed to You, the goddess of my dreams! Requiescat in pace!
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Tuesday, 10. April 2007, 05:12

Fantasy Improvisation Teil 2

...Die Engel wurden erschaffen aus der Essenz der Unendlichkeit, ihre Seelen sind Abbilder Gottes, sind aus seinem Geist gespiesen. Dadurch haben sie zwei Dinge auf in sich vereint: die Ewigkeit ihrer Körper und die Seele des Allmächtigen."
"Aber noch erklärt das nicht unser Dasein hier auf Erden!", wandte ich ungeduldig ein. "Gott erschuf den Menschen aus dem Urlehm dieser Welt, nachdem zuerst die Engel, dann die Erde selber bereits erschaffen worden waren. Es war ihm klar, dass wir den Engeln niemals ebenbürtig sein würden, aber andererseits wollte er keine dieser Wesen mehr kreiieren, da jedesmal die Gefahr bestünde, dass sich dieser von ihm abwandte und zu Luzifer überlaufen würde."
Ich erschrak, wurde blass, diesen Namen von einem Mönch zu hören. "Diesen Namen darf man nicht aussprechen, das ist verboten!" "Keine Angst, der Leibhaftige erscheint nicht, nur weil jemand seinen Namen in den Mund nimmt. Tatsächlich ist Luzifer niemand anderes als der erste geschaffene Engel aus der Seele des Herrn. Er ist wie alle anderen Engel, ob gefallen oder erleuchtet, unsterblich und mit dem Allmächtigen verbunden. Der Schöpfer kann nichts zerstören, was mit ihm eine Seele teilt, darum kann er Luzifer nicht vernichten, keinen der gefallenen Engel. Luzifer hat gesehen, wie die anderen seiner Art geschaffen wurden und wollte es Gott gleichtun. Aber er scheiterte. Engel können sich im Gegensatz zu den Menschen nicht selber vermehren, es gibt nur eine feste Anzahl von ihnen." "Und darum sterben die Menschen, weil sie sich vermehren?" "Natürlich. Doch was die Gefallenen schmerzte, war nicht nur, dass sie sich nicht vermehren konnten, sondern, dass die Menschen ebenfalls Anteil an der göttlichen Seele haben." Ich musste herzlich lachen. "Schön wär's, ich sehe heutzutage nirgends etwas göttliches in menschlichen Geistern, hahaha!"
"Du irrst dich, junger Mann. Das göttliche ist in uns allen. Es ist da und wartet entdeckt zu werden. Manchmal lugt es ein ganz wenig heraus, irgendwo. Gelegentlich leuchtet es so grossartig, dass ein Mensch wahrhaft göttliches erschaffen und auch zeigen kann. Unsere Körper sind aus dem schnell zerfallenden Lehm dieser Erde gemacht. Wir gehen mit dem Tod dieselbe Einheit mit ihm ein, die wir vorher teilten, bevor unsere Form aus ihm geschieden und uns unsere Seelen verliehen wurden. Darum sind wir Kinder Gottes, genauso wie die Engel."
"Luzifer und die Gefallen müssen uns dafür hassen.", mutmasste ich. "Das tut er. Seit dem es Menschen gibt, versucht er uns zu vernichten. Es ist schwierig für ihn, wenn nicht unmöglich sich hier persönlich zu manifestieren, aber er hat viele Verbündete und weiss wie er uns manipulieren kann. Wir Menschen laufen Gefahr von unserer eigenen Art vernichtet zu werden, das ist sein Werk."
"Der Allmächtige möge uns davor bewaren!" raunte ich und schaute in den Himmel, der Graugrün dunkel pulsierte. Ein paar Regentropfen schienen Unwetter anzkündigen, die Vögel flogen tief. "Der Allmächtige kann unsere Körper vernichten, aber unsere Seelen so wenig, wie die seiner ersten Wesen, der Engel. Wir sind ein Teil von ihm. Luzifer hingegen versucht diese Seelen zu verpesten, denn auch er kann keine Seelen töten, nur die Körper." "Warum bringt er uns nicht einfach um?" fragte ich, während langsam stetig Tropfen von Himmel fielen und auf meine nun hochgezogene Kapuze klopften. "Luzifer ist nicht allmächtig. Er ist ein Abtrünniger. Die anderen Engel sind auf unserer Seite, sie halten dagegen. Je mehr Seelen aber von Gott abfallen, desto mehr kann die Waage kippen. Wir sind nun in einer Zeit in der sich alles entscheiden wird, mein Freund."
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Wednesday, 11. April 2007, 03:18

Gewisse Dinge wollen nicht heilen. Zwar sagt man, dass die Zeit viel zu schnell vergeht, doch meine bewegt sich nicht vom Fleck. Die Wunden schmerzen und wenn ich nicht gezwungen wäre aufzustehen, ich glaub ich würde gleich liegen bleiben. Nacht für Nacht habe ich die selben Gedanken, die selben zermürbenden Fragen, die selben offenen Antworten. Gerne würde ich mal einen Tag aufwachen und an etwas anderes Denken. Nein, ich drehe mich in einem dunklen Raum im Kreis. Das Leben ist nicht schlecht zu mir, aber meine Gefühle und mein Herz sind in weiter Ferne versenkt. Es ist vielleicht unwürdig, dass ich mich hier immer wieder wiederhole, und es ist langweilig zum lesen. Versteht einfach, dass es das ist, was mich am meisten beschäftig, was mich nicht loslässt, weil ich es nicht loslassen kann und will. Ich rede hier immerhin von einer Person, die mich inzwischen komplett ignoriert. Gut so, vielleicht kann ich dann besser loslassen. Doch schwierig ist es, wenn man sich nicht aus dem Weg gehen will und eventuell auch nicht kann.

Und wenn die Sonne untergeht bei der Bahnhofsbrücke, ein sanfter Wind weht, die Gleise glitzern und der Himmel befreit ist, - selbst dann geschieht es, dass man die falschen Autos sieht, die falsche Musik im Kopf hat oder die falschen Sätze nachformuliert.
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Friday, 13. April 2007, 03:17

Teil 3

Ich habe meinem freundlichen Gegenüber beim Arbeitsamt gesagt, dass ich nun etwa 40% bei meinen Eltern arbeite und dies mit einem langen Arbeitsweg verbunden ist. Darum bin ich froh, wenn ich nicht noch zig Arbeitsbemühungen vorlegen muss, für die staatliche Beihilfe. Es ist nicht viel, wenn ich denke, dass ich da 12 Jahre lang mein Zeugs eingezahlt habe, aber ist immer noch Hilfe, kein selbst verdientes Geld.

Er fragte wieviele Leute überhaupt in diesem Betrieb arbeiten. Ich sagte, dass wir 15 Angstellte haben. Wir sind ein sog. KMU, überhaupt einer der allerletzten unabhängigen Kaffeeröster der Schweiz. Die anderen Röstereien gehören nun fast alle einer Holländischen Investorengruppe namens Trimolen. Da meinte er, dass er sowas unterstütze, schliesslich trinken auch die Leute beim RAV täglich Kaffee. Wir haben ein aussergewöhnlich gutes Produkt anzubieten, antwortete ich. Zuerst einmal rösten wir unseren Kaffee in einem aufwändigen, aber schonenden Verfahren. Er bejahte lebhaft als ich ihm erzählte, wie oft man so einen komischen bitteren Nachgeschmack im Mund hatte nach gewissen Kaffees. Schockrösten ist das Schnellverfahren für grosse Mengen des braunen Goldes. Nachgefragt nach der Art unseres Produktes, antworte ich, dass das Bahnhofbuffet Basel z.B. unseren Kaffee führt, immerhin einer der grössten Gastrobetriebe der Region Nordschweiz. Aber eigentlich sind wir unheimlich flexibel in der Zubereitung unserer Mischungen, wir können für jeden Geschmack das richtige anbieten oder neu kreieren.

Das sagte mir mein Gegenüber, dass sie immer wieder mal Kaffees ausprobieren und auch gern Kleinbetriebe unterstützen würden. Ich machte eine Einschätzung, obwohl man das vielleicht nicht voreilig tun sollte und sagte ihm, dass wir auch viele Projekte unterstützen, die eine nachhaltige Entwicklung in den Herkunftsländern fördern. Wir kamen auf Nespresso zu sprechen und er fand, dass ihm nicht gefällt wie ein Gigant so erfolg haben kann, mit einem "solchen" Produkt. Ich führte den Gedanken zu ende und sagte, dass dieses Produkt katastrophal sei. Eine Verschwendung und erst noch zu teuer. Allerdings ist es ein bemerkenswertes Marketing.

Schlussendlich jedenfalls hatte ich heute eine Bestellung für 2 Kilo verschiedener Sorten meiner Wahl und ohne Höchstpreis in der Hand. Ich schrieb mir auf, was er gern mag und sagte ihm, dass er Montag unseren röstfrischen Kaffee entgegennehmen kann wenn er es wünsche, weil am Montag in die Nordschweiz geliefert wird. Wir haben nur einen kat. C Fahrer und einen IVECO, für Ladungen Schweizweit. Für die nähere Region haben wir einen VW Bus und eine nette Chauffeuse. Darum planen wir alle Lieferungen peinlichst genau, damit keine Verschwendung von Zeit und Kraftstoff entsteht.

Ich wählte zuhause für die erste Lieferung 5 Sorten aus. Permesso, weil er ein sehr guter Espresso Kaffee abgibt. Diese Mischung meines Vaters war auch schon Testsieger, so kamen wir ja überhaupt ins Bahnhofbuffet. Da ich die diversen Projekte angesprochen hatte, wählte ich Dezalé Kaffee aus Kolumbien, Kaffee vom Demeterprojekt, Bio Kaffee Max Havelaar und eine sehr milden Indische Mischung, die wir "Malabar" nennen.
Kurz, ich habe heute zum ersten mal selber Kaffee verkauft. Ist etwas spät, aber immerhin. Vielleicht wollte mir der gute Herr zeigen, dass ich vielleicht doch ganz ins Geschäft einsteigen sollte, denn er fragte mich immerzu, ob ich nicht doch die Nachfolge antreten will. Das ist eh die meistgestellte Frage überhaupt, was meine Zukunft betrifft. Ich sage da, dass ich meinen eigenen Weg ging und gehe, dass ich aber durchaus am Weiterbestehen des über 100 Jahre alten Geschäfts interessiert bin.
Ich habe aber ein grosses Lebensziel, dass ich verwirklichen möchte: ich möchte schreiben. Jetzt ist es raus, das mit dem Bücher schreiben. Vielleicht ist es so, dass man keine Bücher schreiben kann, wenn man sein Leben immer am selben Fleck verbracht hat, für mich jedenfalls ist dieses Vorurteil wahr. Doch das kreuzt sich nicht grad mit einer Rückkehr nach Solothurn und der Widmung meiner Lebens - und meiner Schaffenskraft für einen Kleinbetrieb. Es schliesst sich gewiss nicht ganz aus, aber ich möchte noch andere Luft schnuppern. Auch das ist ein Grund, warum ich Harry so extrem vermisse. Sie war für mich wie eine Brücke weit nach draussen, weg von Basel und sie gab mir die ganze Faszination an Neuem und Gefühlswelt wieder, die mich inspiriert und beflügelt.
Das Problem ist, dass die Zeit drängt, und dass es übrigens auch prioritär ist, im Betrieb einige zukunftsweisende Weichen zu stellen, wogegen sich meine Eltern wie Steine stemmen.

Der Juchli war wieder da. Er ist der einzige Mechaniker in der Schweiz der unsere uralt Abfüllanlage noch repariert oder zumindest wieder in Gang bringt. Ich schrieb, dass bei uns alle auf den Mund sitzen, weil alle Angst vor Streit, Missverständnis und Konfrontation haben. Es dauerte bis ich am Pausentisch die Leute zum gemeinsamen Sprechen über die Abfüllanlage bereit hatte. Ich wartete lange auf Tom's Votum, der ewig wartete, aber dann doch sehr dezidiert seine Meinung äusserte. Der Juchli war auch dabei und versorgte die Runde mit allerlei Anekdoten aus der Restschweiz. Später diskutierte ich mit dem Mechaniker alleine und er zeigte mir die diversen kaum mehr repararablen Stellen der Maschine. Ich sagte ihm, dass meine Eltern darüber informiert werden müssen. Zur Antwort erhielt ich, dass sogar schon Offerten geschickt wurden. Ich fragte wie lange es dauert bis eine Neue überhaupt vorhanden ist, wie lange es braucht, um sie zu installieren und welche die sonstigen Vorteile für uns da sind. Später ging ich ins Büro meiner Mutter, um mit ihr darüber zu reden. Sehr typisch war ihre direkte Ablehnung gegen die Anschaffung. Es sei bis jetzt doch immer gut gegangen, der Juchli bringt die Maschine doch immer wieder zum laufen, man kann die nicht installieren, weil die Eingänge gar nicht gross genug dafür wären, etc. etc.
Kommunikativ der falsche Approach also. Nächster Versuch. Sie musste später irgendwas fragen, und ich fing sie ab. Ich brachte sie direkt zur Maschine und zum Juchli und liess ihr die verschiedenen Probleme von ihm zeigen. Der gute Mann sagte aber immer wieder, dass er die Maschine (dank seiner Fähigkeiten) schon zum laufen bringe. "Die Frage ist wie lange und zu welchem Preis?", ergänzte ich jedes mal. Alles das, war er mir vorher erklärt und beantwortet hatte, fragte ich ihn noch mal. Das war meine Taktik Nr. 2. Vorher hatte ich noch Mutters Ausflüchte mit ihm besprochen und ihre Argumente noch einmal vor ihm und ihr vorgebracht. Logischerweise zerfetze er diese mit der ihm üblichen Art, aber meine Mutter glaubt Technikern immer noch mehr als meinen Argumenten. Die ganze Sache ist damit nicht vom Tisch. Mein Vater glaubt nun, dieses Problem mit einer dreissjährigen Maschine lösen zu können. Ich hätte ihn am liebsten gefragt, ob er auch ein dreissigjähriges Auto fahren würde, statt das neue.

Überhaupt wusste wieder mal keiner ausser ihm von der evt. Anschaffung einer neuen Anlage, und ich hätte es nicht erfahren, wenn ich ihm nicht das Versagen der Technik, obwohl erst kürzlich von Juchli repariert, direkt vor ihm vorführte. Kurz, ich würde ungern einen Betrieb übernehmen, deren neu erworbene Maschinen verdammt noch mal fast älter sind als ich, nur weils weniger kostet. Die Mehrkosten werden schlussendlich nach kurzer Zeit wieder so überborden, dass sich die Ersparnis einer neuen Anlage wieder relativiert.

Ende Teil 3
"You see things; and you say why? But I dream things that never were; and I say why not."

G.B.Shaw

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