NirMeleth - Das Eckenforum

http://www.spiegel.de/video/video-44057.html

Es ist auffaellig wie sich dieser Zahi Hawass immer in den Vordergrund drueckt, wenn es um Aegyptologie geht. Nun heisst es, dass die Aegypter in Sakkara neue Funde gemacht haben. Dabei sollte man wissen, dass dort auslaendischen Forschern die Lizenz zum graben entzogen wurde, und nun geben sich die Aegypter selber als Entdecker dieser Graeber aus. Aggressiv gehen die Aegypter auch vor, wenn es darum geht alte Funde wie die Bueste der Nofretete oder den Stein von Rosette zurueckzuverfolgen.
Die Aegypter liessen ihre Schaetze versanden, benutzten Steine ihrer Erbschaft, verhoekerten Antiquitaeten, bis die Europaeer sich dafuer zu interessieren begannen. Der Entzifferer der Hieroglyphen war ein Franzose, Champollion, die bekanntesten Ausgraeber und Entdecker Englaender und Deutsche.
Zwar holen die Aegypter selber langsam auf, aber die Art wie sie nun ihre Ausgrabungsstaetten und auslaendische Archeologen behandelt wirft ein schlechtes Licht auf die Clique, die natuerlich wieder einmal von "ganz oben" unterstuetzt wird. Geldgier bekommt der eh schon ziemlich an den Rand oeffentlichen Interesses gedraengten Aegyptologie gar nicht. Das Ausbleiben Nicht-Aegyptischer Forscher im Wuestenland koennte schwerwiegende Folgen fuer die Kontinuitaet der Aegyptologie bedeuten.

Seit nunmehr 16 Jahren sendet Channel 4 eine Gegenrede zur Weihnachtsansprache der Queen. Angeblich um eine Alternative zu bieten, eine andere Perspektive. Nun haben sich die Leute von Channel 4 Irans Praesidenten Mahmud Ahmadinedschad geholt, der auch tatsaechlich eine Weihnachtsrede im Fernsehen haelt. Das toent nach Verarsche, aber die Rede ist ernst gemeint und bevor man sich darueber ereifert, sollte man sie sich genauer anschauen. Ich poste mal die uebersetzte Rede ohne weiteren Kommentar:



Translation of the Alternative Christmas MessageFeaturesWednesday 24 December 2008

Read the translation of the Alternative Christmas Message, delivered by the President of Iran, Mahmoud Ahmadinejad.
"In the Name of God the Compassionate, the Merciful.
Upon the anniversary of the birth of Jesus, Son of Mary, the Word of God, the Messenger of mercy, I would like to congratulate the followers of Abrahamic faiths, especially the followers of Jesus Christ, and the people of Britain.
The Almighty created the universe for human beings and human beings for Himself.
He created every human being with the ability to reach the heights of perfection. He called on man to make every effort to live a good life in this world and to work to achieve his everlasting life.
On this difficult and challenging journey of man from dust to the divine, He did not leave humanity to its own devices. He chose from those He created the most excellent as His Prophets to guide humanity.
All Prophets called for the worship of God, for love and brotherhood, for the establishment of justice and for love in human society. Jesus, the Son of Mary, is the standard-bearer of justice, of love for our fellow human beings, of the fight against tyranny, discrimination and injustice.
All the problems that have bedevilled humanity throughout the ages came about because humanity followed an evil path and disregarded the message of the Prophets.
Now as human society faces a myriad of problems and a succession of complex crises, the root causes can be found in humanity's rejection of that message, in particular the indifference of some governments and powers towards the teachings of the divine Prophets, especially those of Jesus Christ.
The crises in society, the family, morality, politics, security and the economy which have made life hard for humanity and continue to put great pressure on all nations have come about because the Prophets have been forgotten, the Almighty has been forgotten and some leaders are estranged from God.
If Christ were on earth today, undoubtedly He would stand with the people in opposition to bullying, ill-tempered and expansionist powers.
If Christ were on earth today, undoubtedly He would hoist the banner of justice and love for humanity to oppose warmongers, occupiers, terrorists and bullies the world over.
If Christ were on earth today, undoubtedly He would fight against the tyrannical policies of prevailing global economic and political systems, as He did in His lifetime. The solution to today's problems is a return to the call of the divine Prophets. The solution to these crises is to follow the Prophets - they were sent by the Almighty for the good of humanity.
Today, the general will of nations is calling for fundamental change. This is now taking place. Demands for change, demands for transformation, demands for a return to human values are fast becoming the foremost demands of the nations of the world. The response to these demands must be real and true. The prerequisite to this change is a change in goals, intentions and directions. If tyrannical goals are repackaged in an attractive and deceptive package and imposed on nations again, the people, awakened, will stand up against them.
Fortunately, today, as crises and despair multiply, a wave of hope is gathering momentum. Hope for a brighter future and hope for the establishment of justice, hope for real peace, hope for finding virtuous and pious rulers who love the people and want to serve them – and this is what the Almighty has promised.
We believe, Jesus Christ will return, together with one of the children of the revered Messenger of Islam and will lead the world to love, brotherhood and justice. The responsibility of all followers of Christ and Abrahamic faiths is to prepare the way for the fulfilment of this divine promise and the arrival of that joyful, shining and wonderful age. I hope that the collective will of nations will unite in the not too distant future and with the grace of the Almighty Lord, that shining age will come to rule the earth.
Once again, I congratulate one and all on the anniversary of the birth of Jesus Christ. I pray for the New Year to be a year of happiness, prosperity, peace and brotherhood for humanity. I wish you every success and happiness."
Quelle: Channel 4

Die Hamas und die Israelis haben es wieder einmal auf die Titelseiten der Medien (Spiegel, CNN, Bild etc.) geschafft. Die Frage stellt sich langsam, wen das überhaupt noch interessieren soll. Es sind zwei Parteien die sich gegenseitig drangsalieren seit den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts und von denen man erwarten kann, dass sie es auch in den nächsten Jahrzehnten tun.
Ich konsumiere Medien und Nachrichten aus beruflichen Gründen, aber langsam kann ich die Müdigkeit der Menschen verstehen, die seit Tag und Jahr mit dem Nahostscheiss per TV oder Zeitung förmlich bombardiert werden. Weder die eine noch die andere Seite ist komplett frei von Schuld. Genauso verhält es sich in Afghanistan, Indien, Pakistan, dem Irak oder sonst irgendeinem Schauplatz ethnischer oder kultureller Konflikte, man kommt nicht zum Frieden.

Die ethnischen Unruhen in Jugoslawien haben im Endeffekt nur Nato und EU beendet und das erst nach einer gravierend hohen Zahl Toten und Vertriebenen. Erst als 1945 die Deutschen aus anderen Nationen vertrieben wurden gaben auch die Deutschen Ruhe. Bei Griechen und Türken dasselbe: Zypern ist immer noch geteilt, während die Türken nun in der Türkei und die Griechen eben in Griechenland sind (sowie die Bulgaren in Bulgarien und die Armenier in Armenien. Auch das Problem der Kurden bleibt offen, weil die noch immer keinen eigenen de Jure Staat haben, de Facto ist der Norden Irak ein Kurdenstaat. Auch Russland und China werden künftig noch öfters in solchen Problemen verwickelt sein.

Als Prinzip bleibt einem nur die Erkenntnis, dass komplette Segregation die einzige Lösung solcher Konflikte ist.

Zitat

Als Prinzip bleibt einem nur die Erkenntnis, dass komplette Segregation die einzige Lösung solcher Konflikte ist.

Oder eben der Beginn des ganzen wenn man sich den Nahost Konflikt anschaut - denn der rührt schließlich daher, dass nach dem zweiten Weltkrieg die Staatengemeinschaft beschlossen hat Palästina zu teilen und in einem Teil wurde eben dann der Staat Israel ausgerufen - Segregation (übrigens in meinen Augen ein absolutes Unwort im Bezug auf Menschen, v.a. hier im speziellen Fall: Rassentrennung) als Ursache für einen verheerenden, Jahre andauernden Krieg.

Bevor nun Einsprüche kommen - vor der Israelischen Staatsgründung lebten bereits 400.000 Juden in Palästina - (mehr oder weniger) friedlich mit den Arabern zusammen. In jedem Fall war es kein Vergleich zu dem was nun (seit `48) dort unten passiert.

Auch wichtiger Punkt ist - ab wann gehört das Land einem Volk - wie weit geht man zurück?

2000 Jahre - okay - geben wir Europa den Italienern
2500 Jahre - Wir sind alle Griechen
...

Naja ich denke einfach mal das Unruhen wie diese Nahost Unruhe bestimmt nicht von einer Rassendurchmischung herrührt - denn sonst wäre die Schweiz, Deutschland, Frankreich, England und va. Amerika Staaten die nicht existent sein dürften und sich längst durch interne Unruhen selbst vernichtet hätten.
Die Unruhen - wie auch die meisten sonstigen Unruhen rühren von sozialer Ungleichheit her die in solchen Regionen meist besonders ausgeprägt ist. Wer noch nicht müde ist die Zeitungsartikel zu lesen wird genau diesen Ansatz in den seriösen Zeitungen immer öfter finden.

Es ist immer leicht jemanden für die Umweltmisere verantwortlich zu machen, vorallem sind es natürlich immer die anderen! Heute ist man dabei die Leute nach "Verursacherprinzip" bezahlen zu lassen. Die Verursacher sind offensichtlich schnell ausgemacht, doch ist dem wirklich so? Und was sind Studien aller Art überhaupt wert?

Teil 1 Fleisch und Ökologie

Neuerdings wird laut über eine "Fleischsteuer" nachgedacht, weil die Nahrungsaufnahme per geschlachtetem Tier ökologisch weniger Sinn macht als eine hauptsächlich vegetarische Ernährung. In der Tat verbrauchen Rinder und Schweine viel Wasser und Korn/Grasfläche bevor sie geschlachtet werden. Laut Wikipedia werden Schweine nach "180 Tagen und mit einem Gewicht von 95-110" geschlachtet, Kälber nach 22 Wochen mit einem Schlachtgewicht von rund 150 kg und Rinder nach 10-12,5 Monaten mit einem Schlachtgewicht von 430-600 kg (Rindermast im Stall). Eine Kuh braucht 60-120 Liter am Tag, was auch schon zur Zahl von 100'000 Litern Wasser für 1kg Rindfleisch führte (gesamter Wasserverbrauch inkl. Feldbewässerung etc.). Es gibt andere Studien, die besagen, dass man dafür auch nur 10'000 Liter benötigt. Andererseits muss man natürlich auch berechnen wieviel Wasser hiervon wieder zurück an die Natur geht, was natürlich nicht gemacht wird. Da wären einmal Ausscheidung per Urin, Schwitzen, Verdampfungen aller Art bei Tier UND Mensch, Abgasdämpfe etc. etc.

Die USA produzieren jährlich 11.8 mio. Tonnen Rindfleisch, die Deutschen etwa einen zehntel davon. (Quelle Wikipedia/http://www.fas.usda.gov/dlp/circular/2005/05-11LP/production.pdf) Ergo entspricht das Wasseraufkommen allein für das deutsche Rindfleisch bei 1 mio. x 10'000 Litern = 10 000 000 000 Liter oder 10 000 000 mio. Tonnen Wasser per Annum . Right?
Im Vergleich dazu: 82 mio. Einwohner x 730 Liter Wasser (nur trinken) pro Jahr = 59 860 000 000 Liter oder fast 60 mio. Tonnen Wasser, wenn ich das mal so schreiben darf.

Hausrinder:
Laut Wikipedia gibt es Hausrinder (natürliche Lebensdauer 20 Jahre) in folgenden Zahlen in folgenden Ländern:
Indien 226 mio., China 108 mio., USA 96 mio., Deutschland 14 mio. ebenfalls vermerkt ist die Zahl von 200 mio. Schlachtrindern in Brasilien. Im Vergleich dazu jedoch die Zahl Menschen (Lebenserwartung ca. 70 Jahre) in diesen Ländern: Indien 1149 mio., China 1332 mio., USA 305 mio., Deutschland 82 mio. Hierzu angefügt, dass die Inder natürlich ihre Kühe nicht schlachten, aufgrund religiöser Motive.

Das sind natürlich Zahlenspiele, aber es lohnt sich, erste Gedanken darüber zu machen.

Ich esse viel Fleisch, wobei gesagt werden sollte, dass über alle Kulturen hinweg, die Männer mehr Fleisch essen als Frauen und meistens auch das grösste Stück erhalten. Hauptsächlich esse ich Schweinefleisch, vorallem, weil das noch erschwinglich ist hierzulande. Lammfleisch gab es früher mal im Döner Kebab, dann war nur noch Rind drin, und inzwischen gibt es ungefragt Pouletfleisch im Kebab, Dürüm oder Teller. Das ist ein Grund für mich, so wenig wie möglich zur Dönerbude zu gehen, da ich nicht so viel Hühnerfleisch mag.
Was das Schweinefleisch betrifft, so behaupte ich mal, dass sich überhaupt wenige Leute Rindfleisch oder gar Kalbfleisch häufig leisten, die Preise sind aufgrund protektionistischer Agrarwirtschaft im Vergleich zu Frankreich und Deutschland extrem hoch. Würden diese Schranken fallen, so würde mehr Ware aus Argentinien (Rind), den USA (Rind), Brasilien, Neuseeland (Lamm) und China importiert, was wiederum nichts anderes bedeutet, als dass man quasi direkt an der Zerstörung des Regenwaldes beteiligt ist. Mc Donalds Schweiz verarbeitet übrigens nur Fleisch aus der Schweiz, weshalb wohl der Zürcher BigMac neben dem HongKonger BigMac zu den teuersten Burgern der Welt gehört. Der Protektionismus im Agrarsektor hat also auch unfreiwillig gute Seiten.
Eher schwer zu verdauen, ist die Forderung nach einer Bestrafung von Fleischkonsum, weil dieser die Umwelt beeinträchtigt. Wahrscheinlich essen wir tatsächlich mehr Fleisch als die Generationen vor uns. Fleisch war für die Durchschnittsbevölkerung teuer. Es waren nicht wirklich Gesundheitsgründe, die den Fleischkonsum im Rahmen hielten, tatsächlich wurde Fleisch von den Adligen und Gutbetuchten in Massen genossen, während für das normale Volk sogar ein Jagd- und Fischverbot galt. Wiederum führte dieses Verbot sogar zu einer Vermehrung von allerlei Getier im Wald, das sich dann über die Felder der Bauern hermachte. Dieses Problem wurde 1788 sogar beim Namen genannt. Auch die diversen Kochbücher, Rezepte und andere historische Aufzeichnungen über die Essgewohnheiten von Früher zeigen auf, dass Fleischessen, ja überhaupt üppig essen vorallem auch eine Prestigeangelegenheit war. Heute tendiert der White Trash dazu, sich mit Convenience Food und Tiefkühlprodukten vollzustopfen und extrem dick zu werden. Essen ist erschwinglich geworden. Fett und Salz, Gewürze und Zucker, was früher mit Mühe und Not gestreckt und in die Nahrung hineinimprovisiert wurde, ist heute günstig für alle vorhanden (ausgenommen der Hunger in der dritten Welt).

Was will ich damit sagen? Der Mensch ist ein Säugetier, das dazu tendiert zu hamstern und Fettpolster anzulegen. Dieses Urverhalten steht diametral zur Vernunft, die nötig wäre, um mit Naturresourcen sinnvoll umzugehen. Wobei Sättigung und Hunger inzwischen nicht mehr abhängig von der Scholle ist, auf der man lebt. Es gibt leider immer mehr Menschen, und darum wird alles was wächst, geht und kriecht gegessen und untertan gemacht. Wer macht sich schon Gedanken, woher die Babynahrung kommt, woher die Kakaobohne oder wie der Kaffee angepflanzt wird. Wie werden die Rinder gefüttert und womit? Woher kommen alle die Früchte in unseren Fruchtsäften, die Beeren in unseren Desserts? Es geht nicht nur darum, uns richtig zu ernähren, sondern auch darum zu wissen woher unser Essen stammt, woher die Verpackung oder wo es hergestellt wird. Warum essen wir Schafe aus Neuseeland, während wir selber welche auf unseren Wiesen haben? Monokulturen wie der Kaffeeanbau in Brasilien und anderswo auf der Welt haben schwerwiegende Einflüsse auf die dortige Umwelt und auf das Saatgut und die Genvielfalt. Aber andererseits beharren die Leute darauf, dass das Kilo Kaffee im Grossmarkt 3 Euro kostet. Andererseits wollen wir auch im Winter Erdbeeren und Waldfruchteis, wollen wir Schokolade 365 Tage im Jahr oder jeder Zeit einen O-Saft.

Wir müssen uns Gedanken über viele Dinge machen, die wir einfach als gegeben erachten, eine Fleischsteuer kann richtig sein, wenn man die ökologische Problematik hintersinnt, aber wenn so etwas kommt, dann muss man gleich auch die anderen Waren besteuern - und überhaupt: was macht WER dann mit diesem Geld? Wer ist befugt zu entscheiden, wie man die Knete verteilt? Mehr Kohle für den Strassenbau oder Auslandseinsätze für's Militär? Wenn wir auf die schönen Produkte aus Übersee verzichten, so werden wir des Protektionismus' bezichtigt, werden wir angeklagt von Ländern, die vom Export abhängig sind und sich abhängig machen. Egal wie wir's drehen: wir können es auf keinen Fall allen richtig machen.

P. hat in Biologie doktoriert und an einer sehr renommierten Uni in Boston sein MBA gemacht. Mit der Arbeitsbewilligung in den Staaten hat er allerdings seine liebe Mühe.
Neuerdings ist es so, dass man nach dem Universitätsabschluss als Nichtamerikaner 90 Tage Zeit hat einen Job zu finden, andernfalls wird man ausgewiesen. Neuerdings ist es auch so, dass nicht der ausländische Arbeitnehmer auf eigene Kosten eine Aufenthaltsbewilligung beantragen kann, sondern der Arbeitgeber. Das heisst, der Arbeitgeber muss 5000 $ berappen und den Antrag stellen. In einer Hire & Fire Gesellschaft in Krisenzeiten nicht gerade ein Vorteil für den Angestellten. Aber es geht noch weiter! Bevor ein Arbeitgeber einem Ausländer Arbeit und ein Visum beschaffen kann, muss er die Stelle ausschreiben. Nicht als Kleinannonce sondern in mindestens sechs grösseren Blättern gleichzeitig! Wenn auf diese Weise ein Amerikaner gefunden wird, der die selbe oder eine bessere Qualifikation besitzt so muss der auch angestellt werden!
Fuck! Bei den Amis kann man lernen, wie man heimische Arbeitnehmer vor Konkurrenz aus dem Ausland schützen kann. Oder man kann auch lernen, wie man sich selber als Land von unbegrenzten Freiheit preisen kann, diese aber längst nicht jedermann zugesteht. Mehr schier unglaubliche US Erlebnisse von P. ein ander mal...

Die amerikanischen Strassen seien in einem desaströsen Zustand, meint P. Die Schlaglöcher sind so tief, dass wenn man sie übersieht, ein Achsenbruch unvermeidlich ist. Das Hauptproblem scheint wohl, dass die öffentliche Hand in den Staaten so gut wie pleite ist, und anders als hierzulande ist die Krise inzwischen auch sichtbar geworden. Viele Stores, ja ganze Ladenketten sind bankrott, wobei auch bekanntere Namen wie Starbucks ernste Probleme haben inzwischen, da die Leute von massivem Konsum (auf Kredit) ins genaue Gegenteil gerutscht sind: so wenig wie möglich kaufen!
Der andere öffentliche Bereich ist ebenfalls am Boden, d.h. Schulen, Krankenhäuser, öffentlicher Verkehr. Die einzige Aufgabe, die der Staat richtig zu machen scheint, ist die Qualität und Quantität der Armee aufrechtzuerhalten. Bald wird sich zeigen, was der neue Präsident Obama tun kann und will, um das Land wieder auf Vordermann zu bringen.

Das wirklich interessante an der derzeitigen Krise ist, dass bevor irgendwelche Auswirkungen auf den Wirtschaftsalltag sichtbar wurden, der gute - sonst gerne verschmähte - Staat herhalten musste, um das Schlimmste zu verhindern. Jener zahlt nun fette Subventionen an viele hohle Hände, ohne dass wir genau wissen, wem das Geld zukommt und wie das geschieht, bzw. wie dieses Geld wieder in den Wirtschaftskreislauf gelangen soll.
Gut, da werden die Autoindustrie und Banken unterstützt, weil ja "hunderttausende" Arbeitsplätze davon abhängen. Schon der erste aller Wirtschaftstheoretiker, Adam Smith warnte vor Subventionen aller Art. Er nannte jene allerdings noch "Prämien" (Adam Smith: Der Wohlstand der Nationen DTV 1974 S. 416), und diese waren im 18. Jh. noch Exportsubventionen auf britische Waren. Der gerne als Extremliberaler verschrieene Smith weist auf diverse Nebenwirkungen hin und widmet diesem Umstand ein ganzes Kapitel.

Subventionen sind in den meisten Ländern auf die unterschiedlichste Art und Weise anzutreffen, und ich will nicht behaupten, dass sie immer schlecht sein müssen. Wir sollten allerdings gewahr werden, dass diese auch immer Nachteile mit sich bringen. Zum Beispiel erhalten die grossen Medienkonzerne Geld vom Staat, aufgrund der "Förderung der Meinungsvielfalt". Nun sollte man wissen, dass sowohl in Deutschland wie in der Schweiz eh die meisten Blätter zwei oder drei verschiedenen Grossverlagen gehören, während die unabhängigen Zeitungen um ihr Leben kämpfen. Das gleiche Probleme hat man auch beim Staatsfernsehen, der Telekom/Swisscom und der Post. Dort haben die halbstaatlichen Unternehmen verhältnismässig leichtes Spiel gegen die Konkurrenz. Das mag in Deutschland anders sein, aber in einem kleinen Land wie in der Schweiz mag kein Privatfernsehen überleben gegen die Staatskonkurrenz.
Ich bin kein Privatisierungsfanatiker, aber wir müssen immer auch die Nachteile solcher Situationen sehen. Erst kürzlich vergab man Konzessionen an einen tessiner Radiosender (staatlich) auf kosten eines privaten Radiosenders (privat) im Raume Zürich. Ich glaube nicht, dass es dort allzuviele italienischsprechende Tessiner gibt, welche den ganzen Tag das Gelaber von Rete Uno hören wollen. Ich sage "Gelaber", weil bis Mittag auf dieser Frequenz quasi nur geredet wird, vielleicht alle dreissig Minuten von einem Lied unterbrochen.

Man sollte in den Autoindustrieländern langsam schauen, dass man sich nicht allzu abhängig vom Automobilbau macht. Es werden genug Karren hergestellt weltweit, und die Konkurrenz ist enorm. Wir wissen auch nicht mehr genau, welche Autos überhaupt noch in Deutschland hergestellt werden, bzw. welche Einzelteile davon. Natürlich sind Arbeitsplätze in Gefahr, aber Krisen kommen immer wieder. Mercedes Benz stellt auch Autos in Amerika her und hat dafür US Subventionen eingeheimst, das Bauland und Steuerfreiheit als Bonus obendrauf. Gerade auf Maximalprofit getrimmte Grosskonzerne ohne Skrupel lagern immer wieder klammheimlich Arbeitsplätze aus: mal als Frühpensionierung getarnt, mal als Teilzeitarbeit, mal als "Restrukturierung" samt Wohnsitzwechselzwang. Je grösser diese Multis, desto unglaublicher die Dinge die sie sich leisten. Leere Fabriken und Werkhallen, wegzug des Hauptsitzes in Steuergünstige Gemeinden etc. Unter der Keule der Rentabilität wird schnell wegrationalisiert, was vielleicht nur seine Zeit braucht, um zu wachsen. Unsere Essigfabrik machte vielleicht nicht mal Gewinn über Jahre, aber da sie inzwischen zusammen mit den Firmen Reitzel SA und Fremo zu den einzigen noch verbliebenen Unternehmen gehört, hatten wir einen Spitzenumsatz seit Gründung vor über 100 Jahren. Einige Maschinen und den Betriebsleiter der von Nestlé wegrationalisierten Berna Essigfabrik haben wir übernehmen können. Es gibt Leute, die behaupten, dass man das gar nicht kann, so etwas billiges wie Essig zu produzieren in der Schweiz. Aber wer immer nur sich veränderte Zahlen anschaut und sich dabei "Controller" oder "Analyst" nennt, hat eben auch keine Phantasie oder gar Geduld.
Wir haben 15 Angstellte und nicht mal die hiesigen Staatsbetriebe mögen uns unterstützen. Subventionen kriegen andere. Weder Spitäler, noch Amtsstuben, noch die Polizei, Psychiatrie oder Tiefbauamt bestellt bei uns. Dabei liefern wir alle Steuern der Stadt Solothurn ab.

Klein und Mittelbetriebe nennt man KMU, und sie machen eigentlich den Hauptkuchen in unserem Land aus, wahrscheinlich auch in Deutschland. Die meisten Länder sind inzwischen aus der Automobilfalle raus, auch wenn es gelegentlich schmerzte, wie z.B. in England. Aber gerade Deutschland driftet immer mehr in den Sog der unbedingten Staatshilfe für die Autoindustrie. Der Niedergang von GM, Ford und Chrysler mag auch durch total am Markt vorbeifahrendes Marketing und Planung verursacht sein, aber im Grunde genommen ist der Markt einfach übersättigt und die Konkurrenz enorm. Wenn wir Arbeitsplätze finanzieren müssen, dann könnten wir das Geld doch gerade auch anderweitig ausgeben, als Langzeitinvestitionen z.B. Alternative Energien, Spin-Up Kapital oder Venture Capital für junge Unternehmen etc. Heute haben viele Firmen Probleme mit der Knausrigkeit von Banken, aber gerade jene unterstützt der Staat: verdammte Perversität!

Eigentlich gibt es gar keine Rechnung dafür, wieviel ein Arbeitsplatz bei einem Konzern den Staat wirklich kostet, und was er am Ende dem Staat bringt. Es scheint nur hehres Kopfnicken zu geben, dass er subventioniert oder steuererleichtert werden muss. Aber irgendwie ist die Politik selber dermassen mit der Wirtschaft verbandelt, dass es im Endeffekt nur um Gefallen zwischen ehemaligen Studienkollegen geht. Niemand denkt daran, ein Unternehmen zu verstaatlichen, dass sich einfach so um Staatsinteressen futiert. Niemand denkt an Boykotte oder Verbote für Firmen, die Arbeitsplätze ins Ausland auslagern. Nun könnte man mir vorhalten, dass ich Adam Smith erwähnte, und dass der Staat in solchen Fällen nicht eingreifen sollte. Aber wenn Firmen abwandern, so haben oft auch andere Staaten lukrative Angebote bereitet, welche den ganzen Auslagerungsmumpitz überhaupt sinnvoll machen.

Ein kleines Dorf macht von sich reden

Die Gemeindeschreiberin namens Eva Rüedi von Aetingen, einem kleinen Kaff mit 300 Seelen, schrieb aus eigener Initiative dem reichsten Mann im Dorfe und Ex-gemeindeoberhaupt Schnorf einen eingeschriebenen Brief, seine Papiere abzuholen. Dieser sei schon eine längere Zeit nicht mehr zuhause gewesen und dürfe sich jetzt nicht mehr Einwohner von Aetingen nennen. Diese Aktion wurde durch die Medien alsbald schweizweit bekannt. Das Spektakel hat aber ein Vorspiel, das nur Eingeweihten bekannt ist. Es geht im Endeffekt wohl weniger um die nun fehlenden 900'000.- Sfr. Steuereinnahmen, sondern nur um das Kräfteringen verschiedener Interessensgemeinschaften.

Aetingen im Kanton Solothurn ist ein verschlafenes Bauerndorf, mit tiefen Steuern. Die 300 Einwohner brauchten eigentlich kaum Infrastruktur, weshalb sie jenen Steuersatz auch nie wirklich anzuheben brauchten. Rudolf Schnorf, ein Selfmade Millionär hatte seinen Wohnsitz hier und kam alsbald auf die Idee einer Golfanlage am Rand des Dorfs. Mehr noch, der Mann wurde auch Gemeindeamann. Da die Dorfgeschicke nicht allzu viel Beachtung brauchen, oder je nach einschätzung VERDIENEN, machte sich der Häuptling rar, bis er eines Tages dermassen selten gesehen ward, dass er nach 14 Jahren demissionierte. Nun haben sich die Zeiten aber geändert und Ruedi Schnorf war nicht mehr der einzige vermögende Mann auf dem Platz. Auch andere Zuzüger genossen die Abgeschiedenheit samt Golfplatz und niederem Steuerfuss.

Die Gemeindeschreiberin Hanny Ris stellte sich zur Wahl. Zusammen mit einem Angestellten der Steuerberatungsfirma VISURA, der ihr Vize werden sollte, würde sie sich anerbieten, die Geschicke des Dorfes zu verwalten. Da klingelten bei einzelnen bereits die Alarmglocken, denn der Kerl wusste sicher Tricks, wie man die Gemeindekasse in aller Heimlichkeit noch etwas besser auffüllen könnte. Bei Schnorf hingegen war klar, dass er die Steuern nie anheben würde, schon nur aus eigenem Interesse nicht. Ausserdem hatte das Dorf eh schon mehr Einnahmen als Ausgaben. Eine Gruppe von Männern, später von der Zeitung als "reiche Neuzuzüger" betitelt, versuchte hinter den Kulissen einen Gegenspieler zu portieren. Schon damals war das ein gefährliches Spiel, denn wenn man ein Eigeninteresse an politischen Entscheidungen hat, so soll man auch selber ins Rampenlicht stehen und Verantwortung übernehmen, aber was hatte ich schon zu sagen? Logischerweise erwies sich der portierte Kandidat beim ersten öffentlichen Auftritt als totale Nulpe, was jedem ins Gesicht sprang, auch den Strippenziehern im Hintergrund. Als Ausgleich flatterte ein Pamphlet in die Briefkästen der 100 Haushalte, der die Gemeindewahl zur Farce und das Kaff sogleich im ganzen Kanton berühmt machte. Die Dame gewann die Wahl klar.

Wie es sich für Nachwuchspolitikerinnen gehört, standen bei der nächsten Gemeindeversammlung einige Vorschläge zum Geldausgeben auf dem Papier. Wozu sparen, wenn man es nicht selber berappen muss? Mit dabei war auch eine Steuererhöhung von 10%, die von Schnorf mit einer lauten Bemerkung und viel Gelächter im Saal abgekanzelt wurde. Mehr noch, die Kamarilla gutbetuchter Herren, zusammen mit der anwesenden Bauernschaft, bodigten jeglichen Antrag, sobald dieser Geld kostete. Wir reden hier von einem Dorf, wo sich jedermann und frau kennt - was übrigens nur bedingt zutrifft, notabene.

So. Und wen wundert es, dass der gute Schnorf nun quasi ausgewiesen wird, kraft der Allmacht einer Gemeindeschreiberin, die selber erst seit 3 Jahren, samt ihrem Unternehmen im Dorf steuert? Keinen. Und nun brodelt es, nachdem es vorher jahrzehnte lang friedlich zu und her gegangen ist. Einige weitere Interessenten sind sich auch am überlegen, ihren Wohnsitz abseits der Zivilisation zu suchen, um Geld zu sparen, von dem sie bereits mehr als genug besitzen. Das Hickhack wird auch an der nächsten Gemeindeversammlung weitergehen, denn nun sind die Seiten polarisiert und zu keinen Zugeständnissen mehr bereit.

Damit Seldwyla wieder ein normales Dorf werden kann, braucht es eine offene und ehrliche Aussprache. Klar ist: die Reichen wollen sicher keine Steuererhöhung, denn deshalb sind sie gekommen. Als Ausgleich werden gelegentlich einige Projekte durchgewunken, deren Kosten im Rahmen liegen. Beide Seiten müssen genau darlegen, was für Perspektiven sie für das Dorf in den nächsten zehn Jahren sehen: Infrastruktur, Steuern, Verwaltung, etc. In einem Minirahmen wie Aetingen braucht man nicht zu intrigieren, klare Ansagen dürften besser ankommen. Je schwammiger die Leute schwafeln und schreiben, desto grösser wird die Chance der Fehlinterpretation und die Möglichkeit die Wahrheit zu verdrehen oder zu verdrängen. Und nein: auch bei Obama war nicht alles schwammig formuliert, seine Aussagen in der Fernsehdebatte waren durchaus klar und unpopulärer als diejenigen anderer Kandidaten der Vergangenheit.

10 Faktoren der Dummheit

Es gibt viele Arten von Dummheit, Verblödung und Idiotie, und nicht immer ist diese dann auch klar umrissen oder für alle Seiten als solche abzutun. Allerdings gibt es immer wieder Leute, die durch besondere Aktionen und Haltungen innerhalb der Gesellschaft oder innerhalb eines bestimmten Kreises auffallende Doofheit demonstrieren. Es gibt diese Personen in Grossfamilien, Clubs, Vereinen, Arbeitsgemeinschaften, Kirchengemeinschaften, Restaurants, Bars, Spitälern etc.
Manchmal sind auch ganze Gruppen verblödet: Banden, Gangs, Stammtischrunden, Fanclubs und Familien. Diese Gruppen sind innerhalb der Gesellschaft oft kaum anerkannt bzw. werden kaum als "normal funktionierend" wahrgenommen, geben einander jedoch die nötige Kraft und den wichtigen Zusammenhalt. So werden dann die anderen zu den Dummen, selbst wenn man eine Minderheit darstellt gegenüber der Masse. Nun kann man einwenden, dass die Hitleropposition ja auch eine Minderheit dargestellt hat. Dem muss man hinzufügen, dass die Nazis es auch schafften, ihre Gegnerschaft ab 1934 Mundtot zu machen, und zwar mit Mitteln äusserster Gewalt und Brutalität. Die Hitlerpartei schaffte es nur durch eine Koalitition mit der DNVP eine Regierung zu bilden, dies nur mal hinzugefügt, um die Masse nicht als das "Schlechte" darzustellen, das zu Holocaust und Weltkrieg befähigt war.
Hier nun 10 Faktoren der Dummheit, welche einzelne Individuen besitzen können. Die Gesamtdummheit steigt mit der Verdichtung von einzelnen Faktoren:

1. Schuld sind immer die anderen.
2. Neid, Eifersucht.
3. Ausländerangst, Ausländerhass, Rassismus
4. "Die da oben tun eh was sie wollen", Abneigung gegen Staat und Staatsgewalt. Bis hin zu Problemen mit der Polizei.
5. Liest keine Tageszeitungen, ist grundsätzlich schlecht informiert.
6. Kann nicht formulieren und benutzt Sprachversatzstücke, hat Lese - und Schreibprobleme.
7. Gewalttätig, Jähzornig.
8. Fanatischer Fan eines Sportvereins.
9. Lebt sein Leben lang am selben Ort.
10. Übergewichtig oder Fett. Alkoholprobleme.

Pauschalbesteuerung abgeschafft

Der Kanton Zürich hat einer Initiative der Linken zugestimmt, die Pauschalbesteuerung für Reiche abzuschaffen. Das System funktionierte folgendermassen:
Sehr wohlhabende Leute aus dem Ausland stellen bei einer Gemeinde eine Anfrage nach einer Pauschalbesteuerung. Das heisst, sie versteuern dort einen Betrag, der sich nicht nach dem Gesamtbesitz oder Gesamteinkommen richtet. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Beträge in Höhe von 80-100'000 .- Schweizer Franken. Aus diesem Grund versteuert ein Milliardär unter Umständen weniger als jemand mit 300'000 .- Einkommen. Es gibt also ein Cap, eine Obergrenze für die Besteuerung, die unverhältnismässig tief war, aber eine enorme Sogwirkung auf reiche Ausländer hatte, besonders Deutsche. 2007 Sollen 4000 Personen davon profitiert haben (Quelle: SP Schweiz), was einem Einkommen von ca. 4000 x 90'000 Sfr. entspricht, also 360 mio. Franken allein durch diese Personen.
Die Idee ist gezündet, das Volk fährt scheinbar mit. Man möchte nun die Pauschalbesteuerung Schweizweit abschaffen, auch wenn es sich nur um 4000 Personen handelt.

Nun, ich bezahle selber im Verhältnis zu viele Steuern mit meinem unterdurchschnittlichen Einkommen und müsste ebenfalls dagegen sein. Aber ich denke nun weiter und sehe, dass es unserem Land eigentlich sehr gut geht für Europäische Verhältnisse. Das hat zwei Gründe: das hier angelegte Geld in den Depots der Schweizer Banken und die allgemein tiefe Besteuerung (Firmensteuern, Einkommensteuern, Vermögensteuern und tiefe Mehrwersteuern in der Höhe von 7.6 %). Das mag nun nicht sehr solidarisch mit dem übrigen Europa sein, aber im Endeffekt schauen trotzdem alle EU Länder auf ihre eigenen Vorteile und Profite. So ist zum Beispiel das "Konjunkturpaket" nichts anderes als ein protektionistisches Mittelchen, um die heimische Autoindustrie zu schützen. Der Absturz der Schweizer Bank UBS hat auch damit zu tun, dass so viele europäische Regierungen vorher Garantien für ihre Banken abgegeben und demensprechend robuster gegen die Konkurrenz gemacht hatten. Tolle Solidarität, es ist ein schieres Grausen. Den Obamaeffekt der USA werden die Europäer auch noch ins Gesicht geklatscht kriegen, sobald sie sehen, dass es Obama nicht um die Weltkonjunktur geht, sondern allein um Amerikanische Interessen und Arbeitsplätze.

Man sollte dankbar sein, dass die Nordstaaten die Südstaaten im Bürgerkrieg besiegt haben. Gewiss war der Unterschied zwischen dem Bevölkerungsreichen Norden und dem wenig industrialisierten Süden erheblich: ca. 25 mio. Einwohner standen ca. 5 mio. Einwohnern gegenüber. Manchmal nennt man den Krieg auch "War of the States", aber der Süden war nie wirklich ein Staat. Durch den ganzen Krieg hindurch verhinderte genau jenes Element Eigenständigkeit einen wirklichen Staat, welches überhaupt zum Bruch der Union geführt hat.

Alleine die Figuren des Südens geben zu denken. Sie unterscheiden sich wenig von den heutigen Rechtsextremen und religiösen Fanatikern in den Staaten. Durch die militärischen Erfolge vergisst man, dass viele bekannte Südstaatencharaktere sehr bedenkliche Ideen und Ideale hatten. Sklaverei ist wohl das bekannteste, aber mehr noch ging es schlicht und einfach auch um Rassismus, der übrigens auch im Norden latent vorhanden war, vorallem bei den Iren, welche ihre Löhne bangten. Stonewall Jackson, Jeb Stuart und vorallem Nathan Bedford Forrest werden gern als Genies angesehen, letztere vorallem wegen ihrer Hinterlandraids mit ihren Kavalleristen. Thomas J. Jackson war ein hochgläubiger Spinner, der seine Siege immer gottgegeben sah und glaubte, der Süden sei moralisch dem Feind überlegen. Nathan B. Forrest war für das Massaker von Fort Pillow verantwortlich und galt später als prominentes Mitglied des Ku Klux Klans, obwohl selbst er sich von den Verbrechen der Organisation schnell distanzierte. Seine Mitgliedschaft gilt als Allgemeinwissen, aber es gibt auch Stimmen, die dies verneinen. Bei Forrest Gump wird auf Bedford Forrest hingewiesen.

Jesse James und der Ku Klux Klan sind ebenfalls Produkte der Sezessionsnachkriegszeit und erhielten wohl alleine wegen ihres Kampfes gegen den "Norden" grosse Popularität, die sie nicht verdienen. Der Historiker Shelby Foote sagte in einem Dokumentarfilm, dass ein Teil der Amerikaner sehr wohl wusste, was eine Niederlage sei, obwohl Patton gesagt haben soll, dass die Amerikaner nur siegen könnten, nicht verlieren. Wenn man sich die Bevölkerungsentwicklung in den USA allerdings anschaut, zweifelt man ein wenig daran, denn Hauptattraktion für Einwanderungen in die USA waren nach wie vor Städte im Norden und der sog. "Westen".

John Bell Hood und Robert E. Lee schickten ihre Truppen genauso in den Tod, wie Grant und Sherman. Lee selber sagte immer, dass er für seine Heimat "Virginia" kämpfte, obwohl er in Arlington gerade südlich von Washington wohnte. Man hat ihm das im Norden nicht verziehen und sein Haus und Anwesen dazu benutzt, als Ruhestätte für die Opfer seiner folgenschweren Entscheidung zu dienen. Seitdem gibt es den Nationalfriedhof Arlington. Lee selber hätte spätestens nach der Einnahme von Petersburg die Waffen strecken sollen, stattdessen kämpften seine Truppen bis zur völligen Umzingelung beim Appomattox. Seit Ende 1864 waren die Südstaaten nur noch ein Trümmerhaufen, die eh schon minimalen Chancen auf einen Sieg vergaben sie schon am 4. Juli 1863 in Gettysburg und Vicksburg.

Die Südstaatentruppen hatten hervorragend gekämpft und die vielen Niederlagen kompensierten die Unionstruppen mit Zerstörung und Plünderung der eroberten Gebiete. Sherman führte nach der Beseitigung des militärischen Gegners Krieg mit der Zivilbevölkerung. Den dreckigen Krieg prophezeite er bereits beim Beginn. Möglicherweise herrschte bei den Südstaatengenerälen noch so etwas wie die Idee eines romantischen "europäischen" Konflikts nach ritterlichem Vorbild, während der Norden bereits im Zeitalter des totalen Krieges angekommen war, der in Europa erst 1914 begann, dort aber noch gar keine Vorstellung vorhanden war, wie moderne Kriegstechnologie Menschenmassen in millionenzahl ausradieren konnte. Besonders die Franzosen machten im ersten Weltkrieg derart viele Fehler, dass sie im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung die krassesten Verluste an Männern einfuhren. Eine genauere Betrachtung der Geschehnisse des Bürgerkriegs hätte ihnen das ersparen können.

Warum liest man in Zeitungen und Zeitschriften die ganze Zeit über Singles (Blick am Abend), vorallem junge Frauen, die sich entweder gerade getrennt haben (Das Magazin, Blick am Abend), sich nun austoben wollen oder schlicht und einfach nur ihren Traumprinzen suchen?
Warum liest man so viel über die Legalisierung von Hanf, Rauchen, über irgendwelche Untersuchungen über Sex, über Äusserlichkeiten und Konsum?
Eine Antwort, wohl aber nicht Die Antwort hierauf könnte der Anteil junger Frauen und Herren sein (25 - 40 Jahre), welche sich Journalisten schimpfen und immer öfters einfach reine Recherche übers Internet machen. Nicht dass unser Alltag total öde und langweilig ist, aber die Masse an immergleichen Artikeln bringt den Topf zum überlaufen. Man hat das Gefühl, dass viele (Jung-)JournalistInnen über ihr eigenes Innenleben recherchieren und dann auf die Suche nach ein paar sogenannten Fachmännern gehen, die ebenfalls ihren Senf dazugeben. Da so viele junge und emanzipierte Damen zu dieser Zunft gehören, denen das kritische Hinterfragen in der MAZ oder noch im Gymnasium eingebläut wurde, verwundert es nicht, dass sich das Thema so oft um das Rätsel "Mann" und das Rätsel "Wie bekomme ich den besten Kerl" dreht. Man liest hierzu, dass das Leben auch ohne Partner, Freund und Lover schön sein kann. Leider sind wir etwas anders programmiert und zwar darauf, nicht allein zu sein.

Die Zahl der Singlehaushalte steigt und somit auch die Zahl eheloser Kinder, Patchworkfamilien, alleinerziehender Mütter. Dass vorallem letztere einen Teil der Last dann auf die Allgemeinheit abwälzen ist dabei traurige Wahrheit. Grund für diese Entwicklungen sind: Abwertung der Institution Ehe, Selbstverwirklichung der Frau, Sexualisierung der Medien, Antibabypille, finanzielle Zwänge zum Zweitverdienertum, finanzielle Gleichstellung der Frau und somit deren relative Unabhängigkeit vom Partner, sowie ein gut funktionierendes Sozialhilfegesetz. Nicht dass diese Entwicklungen schlecht sind, sie sind halt einfach Fakten des 20. und 21. Jh. , die vorallem die Frauen nicht nur moralisch sondern auch ausbildungstechnisch und finanziell besser gestellt haben als das vorher der Fall war.
Das Problem ist nur, dass unsere Gesellschaft sich auf andere Grundlagen stützt, namentlich dem Rentensystem, der Familienzentrik, der Tatsache, dass ein Säugling oder Baby halt Zeit, Unterhalt und Pflege bedarf, ob von der Mutter oder dem Vater. Da die Welt schier explodiert vor Überbevölkerung, sind die derzeitigen Tendenzen unserer (westlichen) Gesellschaft eher vorteilhaft, abgesehen vom ebenfalls überbordenden Resourcen - und Energieverbrauch. Leider sind die obengenannten Tendenzen noch nicht überall verbreitet, weshalb die Zuwanderung in gerade solche Gesellschaften stark ist, und aufgrund unzeitgemässer Systeme (nochmal das Rentensystem angesprochen) auch nötig ist.

Vielleicht ist es schon richtig, dass man darüber recherchiert und darüber schreibt, nur helfen tut es niemandem, nicht mal richtig trösten. Das Problem sehe ich eher bei den Begriffen "Verzicht" und "Bescheidenheit", die ich selten zu lesen kriege. Meistens findet man nur die Wünsche nach dem möglichst Besten, möglichst viel hiervon und vorzüglicherweise gleich auch noch möglichst schnell. Man (und Frau) kann das auf Männer beziehen, man kann es aber auch auf viele andere Begehrlichkeiten des Lebens rückführen.

Aus meinem buffed.de blog

Montag, 16. Februar 2009 - 19:44 | Kategorie: Standard
Obwohl nur in Deutschland gebraucht und auch nur für deutsche Verhältnisse erfunden, hat sich der Begriff Hartz IV auch in der Schweiz verbreitet. Hierzulande nennt man die Hartz IV Empfänger einfach Sozialhilfeempfänger. Arbeitslose erhalten normal Arbeitslosengeld wie in Deutschland auch, und nach Ablauf von 400 Tagegeldern kann man einen Antrag auf Sozialhilfe stellen. Doch was hat das mit MMOPRG's zu tun?
Meine Umgebung kennt Hartz IV aus den Medien, wenn sie über 40 Jahre alt ist, und wenn sie jünger ist dann kennt sie den Begriff aus den Foren von Onlinespielen. Jene Games haben den Vorteil und Makel, dass sie rund um die Uhr gespielt werden können und den Vorteil haben, dass diese Zeitinvestion sich direkt und auch für die Zukunft spürbar macht. Dadurch erhält die Langzeitmotivation einen extremen Langzeitschub, den weder Molyneux' Populous, Sim City von Maxis und Sid Meier's Civilizations je erreichen konnten. Wenn der Spielspass abflaut, so bringen die Firmen neue Inhalte und das Ganze geht in die nächste Runde. Es ist also ganz klar, dass wer Zeit hat, auch entsprechend erfolgreich ist, denn Zeit ist in MMORPG's das Mass aller Dinge. Farmen (das Finden und Abbauen von Materialen und Rohstoffen), Jagen, Questen, Dungeons erforschen und selbst soziale Kontakte werden besser, je länger und intensiver man spielt. Nun, wer hat hierfür so viel Zeit?

Schüler, Studenten, Arbeitslose - das scheint die berüchtigte Trias der erfolgreichen Onlinezocker zu sein und der Begriff "Hartz IV Empfänger" ist zu einem Schimpfwort in den gängigen Foren geworden. Nun ist das Ganze aber nicht so einfach hinzunehmen. Das Hauptproblem selber, nämlich dass Hartz IV Empfänger vom Staat leben, also von der Arbeit anderer, ist wohl in seltenen Fällen von Spielsucht verursacht. Eher ist es so, dass spielen eines der wenigen Dinge sind, die den Erwerbslosen überhaupt ermöglicht sind mit ihren Budgets. Man kann auch sagen, dass es wohl besser ist, sie spielen ein harmloses Game als dass sie auf schlechtere Ideen kommen. Ein Grossteil meiner Freunde (25-40 Jährig) sind eingefleischte Zocker. Zur Zeit haben alle eine Arbeit, aber dem war nicht immer so. Ich kenne nur einen einzigen, der durchgehend gearbeitet hat oder arbeiten konnte. Jeder andere, inklusive ich selber war irgendeinmal in seinem Leben über kurze oder längere Zeit Arbeitslos. Ich rede hier nicht von Taglöhnerarbeit, sondern von Musikern, Chemikern, Informatikern, Laboranten etc.

Erwerbslos war ich vor 2 Jahren für 7 Monate, wovon ich drei einfach so in Kauf genommen habe, um eine Auszeit zu nehmen und ausgiebig zu spielen. Da war ich 32. bis zu dem Zeitpunkt habe ich 12 Jahre lange ein halbwegs brauchbares Einkommen erwirtschaftet, das zum Leben reichte, gelegentlich auch nicht. Ehrlich gesagt, waren die drei Monate intensiv spielen genau das, was damals im Spiel die meisten Vorteile brachte: Stammgruppe, Gold, Ehre, Ausrüstung und einen gewissen Ruf. Man konnte zu der damaligen Zeit im Raid und PvP-Bereich von WoW einfach nichts reissen ohne sehr intensives Spielen, erst mit Wotlk scheint ein wenig Dynamik aus dem Totalzocken gezogen worden zu sein, wobei ich WoW inzwischen aufgehört habe. Was will ich jedoch damit sagen? Ich finde, dass sehr viele Leute ihr Maul etwas gar weit aufreissen, wenn es um anklagende Worte gegenüber Hartz IV Empfängern geht. Oft sind es Personen, die in Sachen Generierung von Bruttosozialprodukt noch in den Anfängen stecken oder gar von Schülern und Studenten selber, die noch nie den Arm für irgendjemanden biegen mussten.

Es gibt allerdings viele Leute, die sich hinter "Student", "Azubi"oder "Schüler" verstecken. Nein, jemand der auf einen Studienplatz wartet ist kein Student, sondern jemand, der eben darauf wartet einer zu sein. Abendschule muss auch kein Studium sein, sondern eben nur eine Schule für solche, die durch den Tag etwas anderes tun. Dann gibt es noch die Schüler, die eine Ausbildungsstelle suchen oder Arbeitslose, die sich weiterbilden, etc. etc. Oft leugnen die Leute, dass sie normal arbeiten, aber wenn man genau fragt sind es vielleicht Jobs, Teilzeitstellen, Praktika. Gelegentlich merkt man, dass die "Schichtarbeiter" gar keine Schicht machen oder dass irgendjemand dauerkrankgeschrieben ist oder Ähnliches. Wir leben in einer Gesellschaft, die nicht mehr damit rechnen kann bei VW alt zu werden oder bei Bayer. Das nennt man Brüche im Curriculum Vitae, im Lebenslauf. Manchmal hat man einfach Pech, manchmal war zu gutgläubig, liderlich, ängstlich, wurde verlassen. Manchmal hatte man auch einfach Glück, war man erfolgreich, hatte eine tolle Partnerin. Wem heute die Sonne scheint, der kann morgen vielleicht schon baden gehen, so ist die Zeit.

MMORPG's sind Eimer für totgeschlagene Zeit, aber sie können auch sehr befriedigend sein, können Menschen verbinden, gelegentlich bis in eine Beziehung hinein (wie bei mir). Die Onlinegames haben dem Fernsehen die Interaktion voraus, die Möglichkeit selber mitzugestalten, selber Teil des Abenteuers zu sein. Sie können Netzwerke sein, wo auch mal ganz andere Türen aufgehen,als nur die virtuellen Tore einer Instanz. Wenn ich mir von aussen die WoW Community ansehe, dann sehe ich vorallem Leute mit Hang zu virtueller Nähe, Leute die in diesem Spiel Geselligkeit finden. Diese Geselligkeit ist natürlich virtuell, aber dennoch in gewisser Weise real und gelegentlich ehrlicher als die Oberflächlichkeit die man sonst so antrifft. Die Oberflächlichkeit des Auges, weicht dem Schein des Erfolgreichen.

Und zu guter Letzt noch dies: die wahren Könner in Onlinespielen sind zumeist auch in der Realität erfolgreich. Um wirklich gut zu sein, und zu den Besten zu gehören, braucht es Intelligenz, fingerfertigkeit und gewiss auch soziale Stärken, wie Teamgeist, strategisches und taktisches Geschick und Durchbeisserqualitäten.

Wusste jemand, dass Ian Mc Kellen in einem Video der Pet Shop Boys einen Vampir spielt? Tatsächlich wurde der als schwul bekannte Darsteller für den Musikclip "Heart" angeheuert.

Ich muss sagen, dass ich auch zwanzig Jahre später die Musik der PSB immer noch gern höre. Die Gruppe hat Popgeschichte geschrieben. Dabei schien es zuerst als wäre das Duo nur eine seichte DUR- Version der Synthipopper Depeche Mode, die sich ebenfalls auch heute noch so aktuell anhören, wie damals, vielleicht sogar mehr Tennant und Lowe.

Pet Shop Boys waren ihrer Zeit voraus, vorallem was das Design ihrer CD's, Videos und Outfits anging. Ob frühe Computeranimationen, Retrostyles, grelle Farben etc. sie bewiesen Stil. Sie scheinen eine Art Ikonen der Schwulenszene zu sein und zugleich sind sie doch nicht für diese allein reserviert.

Wahrscheinlich haben die meisten über Zwanzigjährigen schon irgendwann in ihrem Leben ein Stück des Duos gehört, und sei es nur deren (Cover) "Go West". Ich hätte als Jugendlicher nie daran gedacht, die Pet Shop Boys auch mit 34 noch zu hören, und noch weniger daran, dass die Band dann immer noch exisistieren würde.

Link zu Spiegel Online:

[URL=http://www.spiegel.de/netzwelt/spielzeug/0,1518,609091,00.html]Spiegelbericht[/URL]

Warum sollten Intellektuelle keine Berichte über PC Spiele schreiben? Der obige Beitrag ist einer der Gründe, weshalb dem so ist. Gescheite Leute machen sich zu viele Gedanken über Sinn, Moral und Hintergründe von Spiel, Sport und Hobby als gut ist. Klar, man muss alles in Frage stellen: das Essen, den Fussball, Formel 1, die Mass Bier oder frauenfeindliche Werbung. Meistens scheint es dann so als ob die Welt dieses Dinge nicht braucht, und eigentlich tut sie's auch nicht. Trotdem gehören sie zu den Sachen, die wir mögen, die uns irgendwie glücklich machen, auch wenn sie nicht allen passen.

In Videospielen gibt es die klaren Freund-Feind-Schemata von damals noch.

Das ist aber nun wirklich sehr dämlich! Wie kann man nur! Schliesslich wird jedes plumpe Freund-Feindschema von den USA bis hin zu Deutschland, dem Nachbarn und der eigenen Familie praktiziert. Das Schwarzweissdenken fängt bei der Religion an und hört bei der Politik noch lange nicht auf, es gehört zum Repertoire der menschlichen Psyche. Die Deutschen waren 1939-1945 auch nicht alle Verbrecher und die Russen von 1945-1989 genausowenig, aber dennoch bedienen Buch und Film diese Klischees, um einen Antagonismus zu kreieren, den man halt eben braucht, um eine Konfliktsituation herzustellen.

Aufgrund diverser Gesetzgebungen und problematischen Reminiszenzen zu wahren historischen Gegebenheiten oder um patriotische Gefühle nicht zu verletzen, greift man auf Fantasy zurück, auf Science Fiction, Gangstertum, Horror. Logischerweise landet man irgendwann beim töten von Mensch, Monster und Tier. Jener Mensch spielte Konflikte schon immer gerne nach, ob im Amphitheater in Rom, dem ritterlichen Turnier oder beim Kriegsspiel mittels Zinnfiguren. Das Spiel wurde zum Katalysator, wenn er nicht gerade tatsächlich vor der Tür stand. Das Ritterturnier wurde von der Kirche verboten, gelegentlich sogar von hohen Fürsten, und dennoch wurde munter weiter gegeneinander angeritten statt sich ins Heilige Land zu begeben und dort sein Können unter Beweis zu stellen. Die Lippizaner zu Wien sind genauso ein Reststück Kavallarie-Exerziererei wie die Flugshows mit modernen Jets.
Baseball wurde gar beliebt während des US Bürgerkriegs, das Boxen wurde erfunden, damit die Soldaten keine tödlichen Duelle mehr ausfochten und 1944 haben deutsche Generäle an der Westfront zusammen Tabletop Kriegsspiele gezockt. Dennoch würde nie jemand darauf kommen, in der Hofreitschule die Uniformen zu kritisieren. Das ist nun ein arg strapazierter Vergleich, aber wichtig zu betonen ist die Tatsache der Sublimation echten Krieges und Konflikts in harmlose Spielerien.

Heutige PC Games profitieren zwar vom technischen Fortschritt durch Grafikpotenzial und Prozessoren, aber dennoch müssen auch sie auf Fiktive oder Nichtfiktive Welten zugreifen, die schlussendlich immer Teil der Geschichte sind. Selbst der "Herr der Ringe" ist nicht davor gefeit, obwohl die Andeutungen darin, mehr als deutlich sind. Ob nun ein Fantasywesen geschlachtet wird oder jemand in einem Schützengraben das virtuelle Zeitliche segnet spielt keine Rolle - es ist und bleibt ein Spiel. Man kann über guten oder schlechten Geschmack nicht streiten und auch nicht reden, den einen gefällts, den anderen nicht. Es ist unschön, wenn irgendwelche religiösen, patriotischen oder moralischen Gefühle verletzt werden, obwohl die Verletzten meist die üblichen Verdächtigen sind: Intellektuelle, Frauen, religiöse und politische Eiferer.

Heute ist den meisten Menschen der Erste Weltkrieg nichts anderes als "nur ein Krieg mehr" und bald wird es auch dem Zweiten Weltkrieg so ergehen. 1850 war Napoleon I. noch dermassen populär, dass sein Neffe noch vom Nimbus profitieren konnte, das war fast 40 Jahre später. Aber irgendwann war Napoleon dermassen überwunden, dass Frankreich und England sogar zusammen in den Krieg ziehen konnten, genauso, wie es heute ganz normal ist, dass Frankreich und Deutschland befreundete Nachbarländer sind, wo es vor 70 Jahren noch hiess, dass die Franzosen "Erbfeinde" seien.
Der Erste Weltkrieg, und damit wieder zu "Killzone", war so furchtbar, dass man schwor sich nie wieder zu bekämpfen auf diese Art. Dennoch marschierten die Deutschen nur 21 Jahre später nach Polen, während ihre Gegner umgehend den Krieg erklärten (und diesen nach Polens Fall auch nicht abzubrechen bereit waren). Der Mensch vergisst, und romantisiert. Schon seit 15 Jahren ist der erste Weltkrieg Bestandteil des Designs von Doomtrooper und Trenchcoats werden gar seit Generationen ohne Probleme als Zivilkleider genutzt. Noch 1865 dachte man, es könnte nicht schlimmer werden auf dem Schlachtfeld, aber 1918 wusste man es besser. Nur Massenvernichtungswaffen stoppten das Gemetzel in den meisten Staaten seit 1945. Die Beschönigung, der allzu lockere Umgang mit der Nazizeit ist ebenfalls in vollem Gange und dürfte in 20 Jahren vollends zu nur einem weiteren Eintrag in die Geschichtsbücher werden, die all die anderen Einträge auch. Man kann das nicht aufhalten. Heute hat sich ein ansonsten ganz normaler Kollege von mir in einem DOTA im Internetcafé "Arbeitmachtfrei" genannt, was mir schon zu denken gab. Ich nannte mich aber aus Jux auch schon "Führerhauptquartier" wenn online COH gespielt habe. Man darf die Trivialisierung nicht auf die leichte Schulter nehmen, aber die Zeit wäscht dermassen schnell durch die Erinnerung, Empfindung oder das Wissen, dass sie tatsächlich schwer aufzuhalten ist. Insofern ist das Problem des Designs von Killzone, wenn überhaupt, nur für die Leute eines, welche davon überhaupt wissen - und das werden immer weniger.

Die Frage des Tages:

Warum halten Privatleute ganze Waffenarsenale zu hause?

Jacks Daily's gibt es je noch nicht so lange und trotzdem ist das Thema Amoklauf mehrfach aufgekommen. Diese scheinbar aus dem Nichts auftretenden Aktionen jüngerer männlicher Jahrgänge verdichten sich von Jahr zu Jahr. Wie ich schon angedeutet habe: die Amoklauferei wird zur Kultur, im wahrsten Sinne des Wortes zum Selbstläufer. In allen Fällen war der Zugang zu Waffen extrem erleichtert, war der Täter Waffenfreak, spielte Ballergames, schaute Ballerfilme und war im sonstigen Leben ein Nichts.

Ich weiss nicht, ob in Krisenzeiten Gewalt zu zunimmt, aber die letzten Morde auch in der Schweiz wurden von jungen Männern verübt. In Zürich erschoss ein Kosovare seine 16 jährige Freundin und in Aargau schlitzte ein arbeitsloser Koch einem Au Pair die Kehle durch. Das sind Dinge, die man in Filmen sieht. Ein Messer wird normalerweise als Stichwaffe benutzt, nur in Filmen werden Messer gerne als Kehlenschlitzer benützt.

Ob Morde zunehmen ist ungewiss, denn die Tötung von Mitmenschen gehört zu unserer Geschichte, scheint Teil jeder Gesellschaft zu sein. Aber Amokläufe wird es auch weiterhin geben, mehr als vorher, wenn die Waffengesetze nicht wesentlich strenger werden.

Was verbindet die Amokläufer in Deutschland, den Staaten, in Finnland, Belgien, Neuseeland und der Schweiz? a) Es waren junge Männer b) Sie waren Waffenfreaks c) sie spielten Ballergames d) sie schauten gerne Actionfilme e) sie waren einsam.

Einsamkeit ist gelegentlich selbstgewollt, manchmal selbstverschuldet und meistens ein armseliger Zustand. Der Mensch ist ein soziales Wesen, und wer in die triste Einsamkeit eintauchen will, der sucht. Doch die meisten wollen Gesellschaft, wollen Gemeinsamkeit, Familie, Freunde, eine(n) Partner(in). Nun, leider ist es jedoch nicht für alle gleich einfach, Gleichgesinnte zu finden, aus diversen Gründen. Eines der Hauptprobleme ist das Unverständnis der Umwelt gegenüber dem Einzelnen. In den Zeitungen werden diese Individuen als "seltsam", "zurückgezogen", "in einer Traumwelt lebend" beschrieben. Seltsam sind diese Personen meistens nicht, sie haben nur andere Interessen als ihre Umgebung, und zurückgezogen sind sie, weil sie niemanden kennen und haben, der diese Interessen mit ihnen teilt.
Viele verschwinden in virtuelle Traumwelten, wie WoW, Counter Strike, Sim City. Diese Welten sind wiederum auch nur Ersatz für die Zinnfiguren, LEGO und Playmobilpackungen von gestern. Mädchen erschaffen sich (noch) konfliktfreie Zonen, suchen Harmonie, junge Männer und Jungs hingegen wollen sich beweisen, suchen Bestätigung im siegen. In den USA ist die Kluft bekannt zwischen Freaks, Nerds und den Good Boys, den Basketball, American Football und Lacrosse-spielern. Letzter sind die gut gebauten Jungs, die die ebenso gutgebauten Damen ausführen, während die andern entweder Streber, Loners und Geeks sind. Kein Wunder also stammen die Amokläufer nicht aus der Reihe der "Gewinner" sondern aus der Reihe der "Loser", welche sich an ihren Gegenparts mit echter Waffengewalt rächen.
Einsamkeit kann jeden treffen, und ein paar Jahre fühlte ich mich als Kind auch ganz alleinegelassen, weil meine Interessen sich nicht mit denen des Rests deckten und weil es genug Leute gab, die mich irgendwie hassten, sei es wegen der Hautfarbe, wegen des Elternhauses oder einfach so, weil sie jemanden brauchten, um ihn niederzumachen. Junge Menschen tendieren stark dazu, auf den Schwächsten herumzutrampeln. Es sind wirklich die körperlich schwächsten, die das Opfer sind. Selbst als ich aufs Gymnasium gehen durfte, stellte ich fest, dass es immer noch arme schwarze Schafe gab, obwohl ich keins mehr war. Am schlimmsten war es dann wieder im Internat als ich zwanzig wurde. Hier gab es nur noch Gruppenzwang und Gruppendrang. Zum Glück hatte ich neben einem Haufen eingefleischter Feinde auch einen Haufen Freunde, die akzeptierten, dass ich MAGIC, Pen and Paper Rollenspiele und Warhammer im Internat einführte. Der Weg aus der Einsamkeit führt über das Finden von Gleichgesinnten. Findet man sie nicht, so sollte man versuchen andere von den eigenen Ideen zu überzeugen.

Der Täter T. von heute hat ein "Durchschnittsgesicht" sagt man in den Onlinenachrichten. Aber das ist nicht wirklich ein Durchschnittsgesicht. Es ist eher das Gesicht eines typischen Losers. Schlechte Frise, hässliche Brille, langweilige Fassade. Durchschnittsgesichter sehen durchaus attraktiv aus, denn der Durchschnitt aus allen Gesichter ergibt ein sehr schönes Gesicht.

Zitat

In seinem Community-Profil bei Kwick.de schrieb er: „Was ich an mir liebe? Nix. Was ich an mir hasse? Nix. Job: Leider immer noch Schüler.“

Das zeigt, dass er sich als quasi farblose Gestalt sieht und auch so darstellt. Er ist das, was seine Umgebung aus ihm macht, nicht das, was er aus sich selber macht. Er ist ein Spiegel der reflektiert, was andere von ihm denken.
Und dennoch hat er ein Innenleben. Er zockt, liebt Waffen, Kampf. Vor siebzig Jahren hätte er einen guten Freiwilligen abegeben, aber so kann er sich nur virtuell ausleben. Was bei ihm vielleicht noch stärker ins Gewicht fallen mag, ist die Stärke seines Vaters, eines erfolgreichen Unternehmers, während er selber kaum akzpetiert wird. Die Zeit, die der Vater nicht für den Sohn hat, bezahlt er ihm als grosszügiges Taschengeld. entlöhnt er ihm mit schönen Geschenken. Aber man kann noch so viel besitzen: im Endeffekt braucht man vorallem Lob und Anerkennung.

Viele suchen letzeres in Games, sehr stark auch in MMORPG's. Wem sind nicht schon die diversen Leute (vorallem Jungs) aufgefallen, die über Gebühr glänzen wollen, die vorallem ein Aufmerksamkeitsdefizit haben, und gerade deswegen - gemieden werden. In den letzten zehn Jahren onlinegaming habe ich viele T.s kennengelernt, wobei etliche davon durchaus liebenswürdig, die allermeisten aber ein enormes soziales Defizit hatten. Es gibt viele Nachwuchsspieler, die regelrecht von der älteren Mitspielerschaft "erzogen" werden, wobei jene dann zu einer Art Ersatzfamilie mutieren. Eine solcher Fall von scheinbar asozialem Kellerkind meinte einmal, dass er nichts dafür könne, dass seine DNA nicht zum Sportler taugt und sein Aussehen brüsk gesagt scheisse ist.

Der typische Amokläufer bringt sich durch seine Tat wieder an die Gesellschaft heran, die ihn zu meiden scheint. Er kriegt Aufmerksamkeit, scheint verwegen zu sein, weil er eine solch scheinbar riskante Tat vollbringt. Der Täter kriegt von allen Beteiligten als erster einen Namen und wird auch, im Gegensatz zu seinen Opfern nicht vergessen. Ich finde, dass ein T mit Punkt genügt.

Der Amoklauf sollte uns lehren, dass wir als Gesellschaft auf alle achten müssen, auch auf die Aussenseiter mit Brille. Gerade MMORPGS sind die Idealplätze für viele sogenannt "Gescheiterte", und es gibt genug Leute, die dieses Verdikt am liebsten auch auf mich, den Verfasser dieses Texts, verwenden würden. Doch man darf sich nicht einfach gehen lassen wie T. und man darf die T.s, die noch irgendwo da draussen sind, nicht mit sich alleine schmoren lassen. Jeder hat Talente und Stärken, auch wenn sie vielleicht verborgen sind, auch wenn sie vielleicht nicht gerade hilfreich sind zu einem bestimmten Zeitpunkt. Der Druck der Medien bezüglich des Äusseren ist ebenfalls gross, denn was früher akzeptabel war ist inwzischen "hässlich", "nerdig" oder "minderwertig". Auch hier versucht man die Menschen mittels Werbung in Gewinner und Loser zu teilen und schafft dabei nur noch mehr Nährboden für die drohende Einsamkeit.

Der Trick mit dem Gratisgame

Was kostet nichts heutzutage? Körperliche Aktivität kostet zum Beispiel nichts ausser Energie. Atmen und Luft sind gratis. Wasser, Nahrung und Bekleidung kosten jedoch schon Geld. Was kosten dann wohl Dinge, deren Entwicklung aufwendig sind und mitunter Jahre an Entwicklungskosten verschlingen? Nun sollte man sich fragen, warum jemand auf die Idee kommt, diese Investition gratis anzubieten. Die Antwort ist einfach, klassisch: was kostenlos ist, ist entweder nichts wert oder bringt versteckte kosten mit sich!

Selbst Liebe bringt seine Rechnungen gleich mit, denn jede Beziehung, ob kurz oder lang beanspruchen Aufwand und Investition, selbst wenn diese noch so gering ausfallen mögen. Gelegentlich sind sie auch intensiv an Zeitaufwand, Geduld oder gar an Geld. Zu C64 Zeiten waren die Spiele schon teuer, haben sich später bei AMIGA und MS.DOS Zeiten noch etwas verteuert und sind irgendwann bei einem einmaligen Durchschnittsbetrag von 50 Euro stehengeblieben. Onlinerollies verursachen diesen Einmalbetrag plus zusätzliche Monatsraten à 10 Euro, womit sich die Weiterentwicklung sowie die Serverwartung und Service bezahlen. Natürlich ist das zu viel verlangt, denn nur so konnte sich Blizzard zu einem Multimilliarden Unternehmen entwickeln, das zusätzlich von einer genialen Vermarktung des Brands "Warcraft" profitiert.
In letzter Zeit kamen vermehrt Gratisgames auf den Markt, sowohl nach Art der Browsergames wie auch nach Art der MMORPG's. Bei uns im Internetcafe ist die Zahl der Spieler solcher Produkte stark gestiegen, auf Kosten von WoW, Warhammer und anderem. Heinrich Lenhardt schrieb in letzten Buffed Magazin ebenfalls über diese Problematik. Ich selber habe vor einem Jahr intensiv ein solches Spiel gespielt, mit Anspruch auf einen Spitzenplatz im Serverranking.

Nun muss man nicht gleich zu den Besten gehören wollen, um dennoch Spass an einem Spiel zu haben. Aber andererseits sollte man sich fragen, warum man seine Zeit in ein Game investiert, in welchem man nie, aber auch gar nie, eine Chance hat zu reüssieren. Bei jeder Art von Laddersystem ist die Spreu meist nach kurzer Zeit vom Weizen getrennt. Das hat mit der (Semi)- Professionalität zu tun, mit der einige Zocker inzwischen an jede Sorte Spiel gehen. Dazu gehört intensives ausloten der Mechanik, betatesten, Notizen machen, Listen und Berechnungen erstellen.

Da ich bei jenem Browserspiel etwas spät gestartet bin, habe ich sofort auf den Premiumaccount gegriffen, sobald er ins Spiel integriert worden war. Das kostet anfänglich wenig, aber mit der Zeit immer mehr Geld und überstiegen leicht Zig Euro pro Monat, weil auch kleine Beträge zusammen eine happige Stange Kohle ergeben. Die Wirkung des Geldes zeigte sich jedoch sehr schnell. Die anderen Mitspieler des Internetcafes staunten nicht schlecht über meine "Fortschritte", einige zahlten nun ebenfalls für einen Premiumaccount. Ich war mir sicher, dass Topspieler ebenfalls Premiumaccounts hatten oder zumindest andere Tricks wie Mehrfachaccounts und Ähnliches. Dazu verglich ich die verfügbaren Daten der Mitkontrahenten so genau wie möglich und diese dann mit den Durchschnittsressourcen der Mittelfeldspieler. So aus reinem Jux und Poserei bastelte ich mir dann eine gigantische Armee, um sie auch noch mit dem dicksten Vermögen des Servers zu bezahlen. Die Einfachheit des Systems war beinahe schon lächerlich, einfach von spielerischen Mängeln mal abgesehen.

Aber nach einigen Monaten merkte ich, dass der Aufwand es nicht wert war. Jeden freien Augenblick während der Arbeit rannte ich an eine PC Station, benutzte Internetterminals auf den Flughäfen, Busstationen, den Laptop als ich gelegentlich in Irland war, und zuhause lief die Kiste beinahe schon 24/7. Ich war von einem Tag auf den anderen befreit und zockte dieses Spiel keine Minute mehr.

Die Gratisspiele, die ich so in den Bildschirmen meiner Freunde sehe, sind dermassen simpel, dass selbst ein gutes, altes Brettspiel daneben noch komplex aussieht. Mit Verlaub, da sahen meine selbstgeschriebenen Regelwerke für Liverollies in Jugendlagern oder Geschichtsrollenspiele für Schulklassen noch gut aus. Das Simplify Everything Syndrom greift im Bereich MMORPG und Browsergame stark um sich, um einen möglichst einfachen Einstieg zu erlauben, und die Leute dank der Aufstiegs und Itemanhäufungsmechanik süchtig zu machen, die schon "Dungeons and Dragons" eisern im Griff hielt. Wenn die Leute dann einmal Blut gerochen haben, wollen sie mehr und werden mit der Zeit kompetitiver oder das Spiel selber wird es. Dazu muss man nur PvP orientierte Zonen machen mit Spezialloot und Spezialbelohnungen. Durch die niedrigen Skillanforderungen macht alleine der Klassenunterschied oder das Setup, in erster Linie jedoch das Equip den Unterschied aus, zwischen Durchschnitt und Topspielern.

Im Bereich Besitztümer würden Geldinvestitionen meist einen noch nachhaltigeren Unterschied ausmachen, wenn diese gleich mit der Spielökonomie in Berührung kommen. Den meisten Spielen fehlen ausgiebige Langzeittests, welche die Geld- und Itemwirtschaft in Extremo überschauen können. Und genau jenes Denken in Spielökonomischen Extremen ist nötig, um einen entscheidenden Einfluss in einem Onlinespiel auszuüben.
Aber selbst kleinere Schubhilfen sind nichts anderes als Doping gegenüber denjenigen die ohne diese spielen. Die Dopingsünder sind jedoch auch die Sorte Kunden, die Geld in die Kassen der Entwickler bringen. Ergo müssen diese die Vorteile auch wirklich spüren können und deshalb werden diese Vorteile nie gering sein, selbst bei kleinen Geldinvestitionen. Das Gros der Nichtbezahler ist nur dazu da, die zahlenden Kunden bei Laune zu halten, damit diese sehen, wieviel stärker sie sind im Vergleich zu den Rest anderen. Die Spieler werden so zu einer Art aktive NPC's, die eigentlich nicht aktiv etwas zu melden haben, aber dennoch ein Eigenleben führen. Das kommt die Entwickler billiger als für NPC's zu sorgen, die programmiert werden müssen und die null Interaktion zum zahlenden Zocker bieten. Die Gratisgamespieler bevölkern als Herde die Server und werden von den anderen abgemolken.
Geiz ist nicht geil. Alles kostet etwas, und wenn es wenig kostet, so ist irgendwo der Wurm drin, weil irgendwo wird gespart, meist bei der Qualität. Aber bei Spielen ist es wie beim Fernsehen, beim Supermarkt oder sonstwo: den meisten Menschen ist ihre Rolle als Herdentier gar nicht wirklich bewusst und weniger noch ist ihnen bewusst, was ihre Alltagsentscheidungen hinter den Kulissen alles auslösen mögen. Eines ist klar, in den allermeisten Fällen profitiert jemand ganz grossartig von diesem Verhalten, das herauszufinden, die Mechanik dahinter zu verstehen, ist auch Aufgabe der MMORPG Community. Heute und morgen mehr denn je!